ich wollte mal hören, was ihr so über meine these denkt.
mir kommt es im moment so vor, als erlebten wir qualitativ ein absolutes hoch im bereich der mainstream, insbesondere der sh comics. von allen serien, und ich habe etwa 40 in der pull list, ist keine schelcht und nur wenige sind durchschnittlich. der große anteil liegt imo im guten bis sehr guten bereich, was man denke ich auch an meinen durchweg guten kritiken sieht.
wenn ich mir comics aus den 90ern und 80ern durchlesen, muss ich sagen, dass da wesentlich mehr ausschuss produziert wurde und ich mich bei manchen werken echt quälen muss, wenn nicht sogar aufgeben.
was denkt ihr?
Re: Niveau der Mainstream Comics
Huch ? Hier hat ja bisher keiner was gepostet ...
Nachdem ich eine kurze Zeit lang etwa ca. 2005 etwas von dem Marvel-Output enttäuscht war, bin ich mittlerweile wieder sehr zufrieden. Das kann aber auch daran liegen, dass sich mein Geschmack ( Und ja vao, einige hier haben den. ) ein wenig gewandelt hat. Mittlerweile finde ich sogar den Ennischen Punisher, sowie Slotts She-Hulk einigermaßen lesbar. Überragend wäre allerdings was anderes.
Aber auch meine Einstellung zu den Comics aus den 90igern hat sich ein wenig gewandelt. Mir gefällt aus dieser Zeit mittlerweile wirklich sehr viel Marvel-Material. Dass dennoch Schrott dabei war, leugne ich natürlich nicht.
Dennoch bleibe ich dabei, dass die Hochzeit der Qualität der Marvel Comics definitiv unter der Herrschaft von Jim Shooter als Marvel E-I-C entstanden ist. Ergo, vieles von dem, was in den 80igern erschienen ist/oder eingeleitet wurde. Als da wären vor allem Mark Gruenwald's Squadron Supreme, der Beginn von dessen Captain America Run, die Fantastic Four, The Thing und Alpha Flight unter John Byrne, die erste Punisher-Mini von Steven Grant/Mike Zeck, Uncanny X-Men von Chris Claremont/John Byrne, New Mutants von Chris Claremont, Daredevil von Frank Miller, Thor von Walter Simonson und last but not least, eine epische Saga in dem Lizenz-Comic Conan the Barbarian, die noch von Michael Fleisher begonnen, jedoch von Jim Owsley (später besser bekannt als Christopher Priest) weitergeführt und beendet wurde. Nicht wenige, der von mir genannten Superhelden Runs, werden von einer Reihe von Leuten als absolut wegweisend für die entsprechenden Serien beurteilt, haben also eine Bedeutung, die vielleicht nur noch von der Schöpfung dieser Serien/Figuren durch Stan Lee/Jack Kirby/Steve Ditko und andere übertroffen wird. Dass ich diese Zeit bevorzuge, ist aber natürlich auch durchaus von nostalgischen Gründen geprägt, wie ich gerne einräume.
Re: Niveau der Mainstream Comics
Nun, man sagt ja, dass jeder Leser sein eigenes "Golden Age" anhand der Comics definiert, die er in den Einstiegsjahren gelesen hat. Ich hatte als Kind zwar den einen oder anderen Comic gelesen aber dem Konzept von Comic Universen (Mainstream) wurde ich erst seit knapp 4 Jahren ausgesetzt. Dementsprechend werden die 00er Jahre mein Golden Age sein und ich werde in 20 Jahren für die jungen Fans das sein, was erfahrende Fans heute für mich sind - oldschool.
Was mich persönlich sehr geprägt hat in den letzten Jahren, ist die absolute Präferenz der Story gegenüber dem Artwork. Die Story ist meine persönliche Priorität. Und seien wir ehrlich, das Autoren-Talent im aktuellen US Mainstream ist atemberaubend. Leute wie Bendis, Brubaker, Fraction, Rucka, Morrison, Whedon, Peter David, Geoff Johns, Warren Ellis, Greg Pak und wie sie alle heissen ist atemberaubend.
Was mir am meisten gefällt ist die Komplexität der Charaktere. Das macht den Grundton der Geschichten zwar automatisch etwas düsterer, aber genau das möchte ich lesen. Was viele als Fun Comics bezeichnen ist mir nicht selten zu zweidimensional. Wenn Charaktere Tiefe haben, erträgt man auch eine schwache Storyline viel besser.
Wie ihr seht, bin ich ein Kind der 2000er Jahren und als solches ist meine Antwort auf die Frage, ob die Mainstream Comics momentan qualitativ überdurchschnittlich sind, "Ja".