Re: CHECKLIST COMICAST #015: Interview mit Anjin Anhut - Comic Artist / Comic Fan
Zitat: anjinanhut
Bin wirklich sehr happy mit dem Cast. Und ich bin sehr happy, dass Du auch hier zu Gast bist! Willkommen im Forum!
Zitat: anjinanhut
Bin wirklich sehr happy mit dem Cast. Und ich bin sehr happy, dass Du auch hier zu Gast bist! Willkommen im Forum!
Danke für's warme willkommen.
Und Respekt an dich, Hobie für Popgun-Pushen.
Zitat: anjinanhut
Und Respekt an dich, Hobie für Popgun-Pushen.Einer muss ja! Wenn alles klappt, denke ich das PHC einen Push wert ist.
Ihr macht weiterhin einen sehr schönen Podcast. Allerdings finde ich die Zahl der Artistenauftritte in letzter Zeit etwas zu viel. Insbesondere weil Mr. Anhut vor lauter Selbstbewusstsein (und Texterei) etwas nervte. Sorry, just my 2 cents.
Zitat: Philos
Ihr macht weiterhin einen sehr schönen Podcast. Allerdings finde ich die Zahl der Artistenauftritte in letzter Zeit etwas zu viel. Insbesondere weil Mr. Anhut vor lauter Selbstbewusstsein (und Texterei) etwas nervte. Sorry, just my 2 cents. Ich weiss, ich weiss. Mein Chauffeur ist auch schon total genervt und hat gekündigt. Jetzt muss einer Praktikanten mich immer in der Limo durch die Gegend gurken.
Zitat: Philos
Sorry, just my 2 cents. Kein Grund sich zu entschuldigen, Kritik ist erwünscht
Zitat: Philos
Insbesondere weil Mr. Anhut vor lauter Selbstbewusstsein (und Texterei) etwas nervte. Also ich persönlich fand ja Anjins gesundes Selbstbewusstsein erfrischend und sympathisch. Er weiss was er kann und was er nicht kann und scheut sich nicht, es in Worte zu fassen. Das ist eine wohltuende Abwechslung.
@ Philos
Du bist nicht der erste, von dem solche Äusserungen kommen, aber Du wärst der erste, der mir tatsächlich mal erklären könnte, wo denn das Problem liegt. Mein selbstbewusstes Auftreten nervt, is uncool, grosskotzig usw., jaja, kenn ich alles schon, aber bisher hat mir niemand erklären können, was ich denn eigentlich falsch mache.
Bei mir bekommt jeder den Credit, den er meiner Meinung nach verdient, einschliesslich ich selbst, auch wenn ich mal Scheisse baue. Das ist weder unfair, noch hochnäsig.
Sich darüber zu beschweren, dass ein Artist seine eigene Arbeit lobt, ist gerade in Deutschland weit verbreitet. Dabei sind bisher nie stützende Argumente dafür genannt worden. Es scheint nur so eine Art ungeschriebene Benimmregel zu sein, dass man als Artist gefälligst darauf zu warten hat, dass jemand anderes etwas positives über die eigene Arbeit sagt. Selbst hat man immer schön bescheiden zu tun.
"Das müssen die Leser entscheiden ob ich gut bin."
Ich kann dir aber genau sagen, was das Problem mit deinen Äusserungen ist:
Je mehr Leute mit deiner Art von substanzlosem Geschimpfe die ungeschriebene Benimmregel durchsetzen wollen, um so mehr Künstler geben sich kleiner als sie sind.
Wenn man sich als Künstler nach der Meinung richtet, die du mit deinen 2Cents hier propagiert hast, hält man lieber seine Klappe. Man möchte ja niemanden mit seinem Getexte nerven.
Jeder Bäcker darf draussen ein Schild anbringen auf dem steht, sein Kuchen wäre lecker. Lecker oder nicht lecker ist Meinungssache aber da beschwert sich niemand. Und das ist auch gut so. Autohersteller dürfen sagen, ihre Autos wären sicher. Waschmittelhersteller dürfen sagen, dass die Wäsche hinterher angenehm duftet. Und warum dürfen die sagen, dass sie gut sind in dem was sie tun?
Weil sie sonst nicht überzeugend wären. Weil sie sonst keinen Kuchen, keine Autos und kein Waschmittel verkaufen würden. Wenn man darauf warten dürfte, dass die Welt von alleine merkt, das etwas interessant und gut ist, gäbe es keine Werbung. Aber leider ist das nicht so einfach.
Die deutsche Comicszene und das allgemeine Ansehen des Comics als Kulturform in Deutschland bleibt weit weit weit unter dem was möglich wäre. Unter anderem weil Comicschaffende anscheinend ihre Arbeit nicht anpreisen, bewerben dürfen, ohne gleich einen Dämpfer zu bekommen.
Philos, wenn jetzt ein deutscher Künstler sagt, seine Arbeit sei gut, wert mal einen Blick hineizuwerfen oder sogar zu kaufen, bekommt er von dir auch noch verbal eins auf die Fresse? Selbstbewusstes nerviges Getexte?
Denk mal ne Sekunde nach, Alter, über wen du dich weshalb eigentlich beschwerst.
Und bezüglich zu viele Artists im Comicast: Wenn dich ein Thema nicht interessiert, dann hör dir die entsprechende Ausgabe doch nicht an.
Du gehst doch auch nicht zu einem Italiener und kritisierst ihn für zu viel Pizza auf der Karte, schliesslich hättest Du heute Lust auf Döner. Du gehts dann zum Dönermann und lässt den Italiener in Frieden, oder nicht?
Also lass mal die Jungs vom Comicast machen, denn Du hast nicht auch noch so zu tun, als gäbe es soetwas, wie zu viel Aufmerksamkeit für deutsche Comicschaffende. Die deutsche Comicszene braucht jede noch so kleine Aufmerksamkeit und Plattform, ansonsten wird das nix. Und von dir kommt da so ein scheiss Dämpfer. Wogegen eigentlich?
Mal ne andere Frage? Findest du meine Arbeit eigentlich so scheisse, als das ich da wirklich nicht das Maul soweit aufreissen dürfte? Wenn ja, freu ich mich über !!!sachliche!!! Kritik.
Ich musste schon lachen, als du gesagt hast, dass du drauf scheisst, den Bueckling zu machen, Anjin. Das stimmt total! Am Schlimmsten war es bei Brian K. Vaughan nachdem er schon zum Superstarschreiberling geworden war. Da hat er immer noch die Licht unter den Scheffel Masche gerissen und die Fanboys haben daraufhin sein Ego massiert.
Natuerlich ist es fuer die Fans ganz gut, wenn man selbst sich etwas zurueck haelt. Dann koennen sie einem sagen, dass man stolzer auf seine eigene Arbeit sein kann als man sich gibt, und sie fuehlen sich als Fans staerker. Das ist dann fuer einen selbst ein Vorteil.
Im Grunde ist hier ne ganze Menge kalte Kalkulation dabei und bespreche ich das Thema nicht so ausserhalb von Kuenstlerkreisen weil man da leicht als hochnaesig und... wartet drauf... berechnend eingestuft wird. Ist aber im Grunde genommen ganz normal. Schon Thomas Jefferson und George Washington haben sich auf diese Weise in die Herzen ihrer Mitbuerger gespielt und sind so zum Praesidentenamt gekommen - das war aber das ganz normale Verhalten der Virginia Aristokratie, zu der beide gehoerten. Und wenn man Benjamin Franklins Autobiographie liest, sieht man ne direkte Anleitung zum Verhalten als oeffentliche Person.
Also versteht Anjin (und mich) hier nicht falsch, Leute. Comics ist genau so ein "Game" wie Hip Hop und man muss die Spielregeln verstehen und voll ausnutzen, wenn man ganz nach oben will. Da gehoert ne gehoerige Prise Selbstbewusstsein einfach mit dazu.
Untereinander und wenn man sich mit potenziellen Mitarbeitern/Arbeitgebern unterhaelt, zum Beispiel, ist die Buecklingtour voellig unangebracht. Momentan sieht es z.B. ganz gut aus, dass ich dieses Jahr mit Daniel Way an ner Creator Owned Sache arbeiten werde, weil ich mich als einen der besten Letterer in der Industrie bezeichnete und das Ganze dann mit meiner Arbeit beweisen konnte. So kann man natuerlich nicht staendig in Interviews auftreten, und wer weiss, wie viele von euch jetzt ne andere Vorstellung von mir haben. Kann man allerdings nichts machen, aber wartet es nur ab: Todd Klein wird bald als bester Letterer abgeloest!
Noch so'n selbstverliebter Comicschaffender, muss wohl irgendwo ein Nest sein. Auch noch ein Letterer, die sind die schlimmsten.
So, gerade angehört, und erstmal ein dickes, dickes Kompliment an Hobie und Lamond für den Comicast, und vor allem dafür, daß ihr Comicschaffende an Land zieht, ich liebe solche Blicke hinter die Kulissen, z.B. auch die Besuche bei Autoren und Zeichnern bei comicbookresources.com find ich super.
Zu Anjin selbst:
Cooler Stil, für mich eine Mischung aus Templesmith und Mignola, anscheinend sollte ich mir echt mal die Popgun Schwarte nach hause holen.
Und wenn jemand was kann, mein Gott, warum soll er nicht selbst davon sagen dürfen, daß es guter Stoff ist?
Oasis z.B. waren (meiner Meinung nach) die größte Band der 90er, und sie selbst haben das ja auch immer betont, daß keiner an sie rankommt, warum auch nicht? Eigenlob stinkt nicht, solange man gut ist, in dem was man tut.