unser Meerschweinchen Rosi ist 4,5 Jahre alt und ist so krank, dass die TA sagte, dass sie keine Behandlungsmöglichkeiten mehr sieht. Alles fing mit Haarausfall und Juckreiz an. Alles deutete auf Pilz, aber die Medikamente halfen nicht. Dann wurde es noch gegen Parasiten und auch mit Antibiotika behandelt. Schließlich sagte die TA, dass es auch eine Allergie sein könne und wir versuchten durch Auslassdiäten ( Brot, Körner, Knabberstangen, schließlich nur noch Heu) rauszufinden, ob sich sein Zustand verbessert. Leider nein. Die andere Meerschweinchendame ist übrigends kerngesund. Ein neuen großen Stall haben wir auch besorgt und statt Stroh nur noch Holzspäne als Streu. Es hatte auch Grinde an den Mundwinkeln, manchmal tränende Augen und Nasenausfluß und es atmet geräuschvoller als normal. Diese Symptome erinnern mich wirklich an Heuschnupfen und allergisches Asthma. Die TA sagte auch, dass sie auf jeden Fall eine Pilzinfektion, Parasiten und eine bakterielle Entzündung nach ihren Behandlungen und den Ergebnissen (nämlich keine Verbesserung) ausschließt und nun eher auf eine Autoimmunkrankheit tippt. Mittlerweile hat es ein sehr großes Ödem am Hals/Kehlkopf und auch der Bauch fühlt sich weich und aufgedunsen an. Es frißt aber gut, bewegt sich und begrüßt uns immer freudig, wobei es aber eine krächzende/heisere Stimme hat. Nun habe ich im Forum gelesen, dass Meerschweinchen aus Instinkt sich ihr Leiden nicht anmerken lassen. Und genau das ist jetzt meine Frage. Die TA empfahl uns, über einen Abschied nachzudenken, bevor es noch lange leidet. Es wirkt nur nicht leidend, sieht aber sehr mitgenommen und mitleidserregend aus. Kann jemand mir etwas zu den oben beschriebenen Sympthomen sagen. Kann es wirklich auch eine Heuallergie haben, wie die TA sagte? Dann kann es ja wirklich nichts mehr fressen. Oder sollten wir wirklich wegen des Krankheitsbildes unsere Rosi erlösen lassen? Ich finde es so schwer zu entscheiden, ob sie nun leidet oder nicht.
Vielen Dank schon mal für eure Ratschläge!
Re: Keklkopfödem und Haarausfall
Hallo,
ich würde das Tier erst mal nicht einschläfern lassen, sondern lieber sehr genau beobachten. Gegen die Grindstellen im Mund kann man Sonnenblumenkerne füttern (falls das noch nicht versucht wurde). Den Pilz kann man alternativ auch mit Lebermoosextrakt behandeln. Das bekommt man in der APO oder hier von Spinnrad: http://shop.apotal.de/produkte/suche.html;jsessionid=7CC6192BCD1518D449F7F9393EF98A48.web3 Du setzt dir etwas Lösung zum Auftragen auf die Haut 1:10 mit Wasser an und behandelst jeden zweiten Tag. Ich habe danit sehr gute Erfahrungen gemacht.
Vielleicht setzt du dein Schweinchen für ein paar Tage in Einzelhaft und in einem Extraraum ohne Kontakt zu den anderen Schweinchen, um ganz genau zu beobachten, wie es sich dort in scheinbar unbeobachteten Momenten verhält. Möglicherweise steht es in der Gruppe auch unter Stress, hat evtl. einen niedrigen Rang und wird daher von den anderen Schweinchen sehr unterdrückt. Wieviele Schweinchen hast du auf wieviel Platz?
Halt uns auf dem Laufenden
LG
Gizmo
Re: Keklkopfödem und Haarausfall
Hallo Gizmo,
ja, ich will auch erst noch eine Weile beobachten. Die Sonnenblumenkerne werde ich ihm gleich mal geben, guter Tip. Pilz schließt die TA jetzt aus, weil er sehr ansteckend wäre und das andere nichts hat. Einzelhaltung hatten wir auch schon wegen der möglichen Ansteckung als es noch den Pilzverdacht gab. Aber ich werde es noch mal allein beobachten mit dem Hintergrund, dass es dann vielleicht nicht versucht sein Leiden zu überspielen. Sie sind nur zu zweit von Anfang an: Drinnenkäfig ist ca. 70*120cm (Kaninchenkäfig) und das Außengehege auf der Wiese ist 100*200cm. Allerdings ist mir aufgefallen, dass es meistens nicht im Häuschen ist, vielleicht weil das andere es nicht läßt. Muß ich noch beobachten. Am meisten macht mir das Kehlkopfödem und seine geräuschvolle Atmung sorgen, ob es irgendwann ersticken könnte.
LG ladybird3
Re: Keklkopfödem und Haarausfall
Hi,
Zitat: ladybird3 Alles fing mit Haarausfall und Juckreiz an. Alles deutete auf Pilz, aber die Medikamente halfen nicht. Dann wurde es noch gegen Parasiten und auch mit Antibiotika behandelt.wie wurde denn da diagnostiziert, wurde ein Hautgeschabsel entnommen und analysiert und die Medikamente entsprechend gegeben? Welche Medikamente wurden gegeben? Zusammen mit dem
Zitat: ladybird3 Schließlich sagte die TA, dass es auch eine Allergie sein könne und wir versuchten durch Auslassdiäten ( Brot, Körner, Knabberstangen, schließlich nur noch Heu) rauszufinden, ob sich sein Zustand verbessert. klingt das für mich ein bisschen so, als hätte die TÄ da zunächst auf Verdacht gearbeitet... Antibiotika wurden wegen Verdacht auf bakterielle Infektion gegeben?
Zitat: ladybird3 Die andere Meerschweinchendame ist übrigends kerngesund.Das muss z.B. bei Pilz auch nichts heißen. Das kann super-ansteckend sein, muss aber nicht. Pilzsporen immer in der Luft, ein normal arbeitendes Immunsystem wird aber in der Regel damit fertig. Wenn das Immunsystem bei einem Schweinchen aus irgendwelchen Gründen angeknackst ist, dann wird es natürlich anfälliger für Pilz, Parasiten - auch der Lippengrind in dem Fall passt da ins Bild.
Zitat: ladybird3 nur noch Holzspäne als Streu.Das mit der Allergie ist ja noch eine Theorie, vor allem, bei solchen Symptomen: Zitat: ladybird3 manchmal tränende Augen und Nasenausfluß und es atmet geräuschvoller als normal. Diese Symptome erinnern mich wirklich an Heuschnupfen und allergisches Asthma.Es gibt Tiere, die empfindlich auf Staub in Einstreu und Heu reagieren - bei der Einstreu könnte man z.B. auf staubärmere Einstreu zurückgreifen. Hanfstreu staubt nicht so sehr, Allspan auch nicht, theoretisch ist in Innenhaltung auch eine Haltung ohne Einstreu, z.B. auf Fleecedecken, denkbar.
Zitat: ladybird3 Mittlerweile hat es ein sehr großes Ödem am Hals/Kehlkopf Ein Ödem ist eine Wasseransammlung im Gewebe, richtig? Das kann ich nicht richtig beurteilen - ich habe grad gegoogelt, und beim Menschen kann ein Kehlkopfödem wohl sowohl durch eine allergische Reaktion entstehen, als auch durch eine Infektion der oberen Luftwege. Letzteres ist auch angedacht worden, oder?
Zitat: ladybird3 Es frißt aber gut, bewegt sich und begrüßt uns immer freudig, wobei es aber eine krächzende/heisere Stimme hat. Nun habe ich im Forum gelesen, dass Meerschweinchen aus Instinkt sich ihr Leiden nicht anmerken lassen. Das stimmt schon, Meerschweinchen verstecken Krankheiten lange, d.h. es ist oft schon sehr kritisch, wenn's ihnen dann wirklich so dreckig geht, dass man's sieht. Dein Schweinchen zeigt doch aber absoluten Lebenswillen, da würde ich über Einschläfern nicht nachdenken!
Zitat: ladybird3 Die TA empfahl uns, über einen Abschied nachzudenken,Ich würde auch noch eine zweite Meinung bei einem anderen TA einholen! Grad, wenn es sich doch "nur" um eine Allergie handeln sollte, selbst bei einer Heuallergie könnte man noch einiges (anderes Heu (vom Bauern, Timothy-Heu), schauen, ob es eine Alternative ist, das Heu zu wässern (wird anscheinend bei allergischen Pferden so gemacht), ...) ausprobieren!
Zitat: ladybird3 Allerdings ist mir aufgefallen, dass es meistens nicht im Häuschen ist, vielleicht weil das andere es nicht läßt. Muß ich noch beobachten. Abhilfe hier wäre: Mindestens noch ein zweiter Unterschlupf, am Besten ein Unterstand oder eine Weidenbrücke, wo auch die beiden Schweinchen zusammen drunterpassen, ohne sich allzu sehr quetschen zu müssen. Vom Verhalten müsstest du mal beobachten, ob die beiden sich sehr anzicken - wenn nicht, würde ich die beiden nicht trennen. Das Alleinesitzen wäre im Grunde mehr Stress, als alles andere, kann sich auf's Allgemeinbefinden also auch negativ auswirken...
Zitat: ladybird3 Brot, Körner, Knabberstangen,würde ich alles übrigens jetzt auch nicht wieder füttern. Auch wenn die Schweinchen nicht allergisch drauf reagieren, das ist alles nicht gesund für die Schweinetiere... Stattdessen eben Heu und abwechslungsreiches Frischfutter (Grünfutter, Gemüse, ...)
Viele Grüße, Amy
Re: Keklkopfödem und Haarausfall
Vielen Dank für eure Ratschläge,
aber ich muß euch leider mitteilen, dass Rosi am Mittwoch Abend gestorben ist. Anders als an den Tagen zuvor fraß sie nichts mehr und lief kaum herum, am Abend begann sie zu zucken und konnte sich nicht mehr auf den Beinen halten. Meine Tochter (16J.) hatte sie die ganze Zeit auf dem Arm, als sie ihre letzten Atemzüge tat. Vermutlich ist sie wirklich erstickt.
Wir wissen zwar jetzt immer noch nicht, was sie nun genau hatte aber wir wollten sie dann auch in Ruhe lassen und haben sie beerdigt.
Ja, die TA hatte so ziemlich alle Behandlungen auf Verdacht gemacht und dann gesagt, dass sie nun alles probiert habe. Ich gebe zu, dass ich das bei meinen Kindern nicht so machen lassen hätte. Es gab keine Untersuchung vom Hautgeschabsel oder Blutuntersuchungen. Sie sagte, dass man bei Menschen jetzt noch alle möglichen Untersuchungen machen würde, dass sie aber dem Tier das alles nicht mehr zumuten will.
Nun haben wir nur noch eins und überlegen, ob wir es zu einer anderen Gruppe geben oder eine neue Partnerin suchen.