Melanies FanficForum - Buffy/Spike

Liebe auf Venezianisch

Liebe auf Venezianisch

Autor: elocina
E-Mail Adresse: var m = String.fromCharCode(109,97,105,108,116,111)+':';var e = 'elocina'+String.fromCharCode(64)+'web'+String.fromCharCode(46)+'de';document.writeln(''+e+'');support@webde
Altersfreigabe: 14 - NC 17 kommt auf den Teil an ;)
Teil: 1/3
Spoiler: nope.......spielt kurz nach Joyce Tod
Inhalt: Buffy braucht Urlaub und reist nach Venedig zu ihrer Brieffreundin. Was dort geschieht? Lasst Euch überraschen :)
Hauptcharakter(e)/Paar(e): Buffy, ein unbekannter Mann in Maske und die liebe wuselige Veronique
Disclaimer: Buffy und vielleicht noch jemand ? gehören Joss, das andere diesmal alles mir
Danksagung: Vielen Dank an meine Zauberbine, wegen des Betareadings und weil Du einfach ein Schatz bist *knuddel*
Kommentar: Nach langer Zeit habe ich mir mal wieder die Bilder von meiner Stufenfahrt angeschaut und da hab ich gedacht, das Venedig irgendwie zu den beiden passen könnte..... Vielleicht gefällt es Euch ja, würde mich freuen. Ist nur eine kleine Zwischenstory und ist diesmal romantischer geworden, als ich das ursprünglich vorhatte. Aber weiß schon genau wo seine Storys hinführen, bevor sie nicht komplett stehen?*g* Ob zu romantisch... sprich kitschig.... das müsst ihr mir sagen ;)
*alleknuddel*



Liebe auf Venezianisch

Teil 1 - Ankunft

Am Bahnhof in Venedig 6.00 Uhr früh


„Buffy!“, schrie Veronique de Medici und freute sich riesig ihre Brieffreundin endlich einmal zu sehen. Sie umarmte das ahnungslose Mädchen freudig von der Seite und mit einem Wink machte sie dem Chauffeur klar, dass sie nun endlich die richtige Person gefunden hatten und er die Koffer mitnehmen konnte.

„Hi?!“ Buffy war etwas perplex von der stürmischen Begrüßung. Sie hatte zwar schon mal ein Bild von der jungen Frau gesehen, die sie da gerade umarmte, aber irgendwie war es ihr trotzdem nicht ganz geheuer. Sie sah sich schüchtern an dem großen Bahnhof um und stellte fest, dass es wohl doch viele Leute gab, entgegen ihrer bisherigen Meinung, die sich im Herbst Venedig anschauen wollten.

Veronique sah sie verständnisvoll an. Solche kleinen Bahnhöfe schien man in den USA nicht zu kennen, ihrer Freundin musste alles ziemlich fremd vorkommen. In den zwei Wochen, die sie damals mit ihrer Mutter bei Frau Summers verbracht hatte, hatte sie sich genauso gefühlt.

„Wie geht es Deiner Mum?“, fragte sie äußerst interessiert.

„Sie ist vor einem Monat und zwölf Tagen gestorben.“, gab Buffy geknickt zurück. Sie hatten vorher schon diesen kleinen Austausch beschlossen und da Veronique in der Zeit, als Buffy noch regelmäßig das College besucht hatte, bei ihnen gewesen war, hatte sie es jetzt nicht übers Herz gebracht, einfach abzusagen. Auch wenn sie sie dort nicht ein einziges Mal gesehen hatte, was sicherlich auch daran lag, dass ihr in dem Moment Riley wichtiger gewesen war....

Ihre Mutter hätte auf jeden Fall gewollt, dass sie fuhr und sie versuchte momentan alles, um ihre letzten Wünsche zu befolgen. Außerdem hatte Dawn ihr gesagt, dass sie unbedingt einmal eine Pause von dem ganzen Gloryquatsch, wie sie es nannte, brauchte und war zu ihrem Vater gefahren. Angel hatte dort ein Auge auf sie und sie wollte im Moment einfach nicht die andauernden traurigen Blicke ihrer Freunde ertragen und die vielen Kann-ich-irgendetwas-für-Dich-tun-Sprüche erst Recht nicht.

Sie lächelte der gut englisch sprechenden Italienerin zu, die nun aussah, als hätte man ihr in den Magen geschlagen und keine Worte fand.

„Ich weiß, Du weißt nicht was Du sagen sollst... Aber glaub mir, es ist schon wieder besser, lass uns einfach das Thema wechseln, ja?“, fragte Buffy vorsichtig und hoffte inständig, dass Veronique auf ihren Vorschlag einging.

„Ich weiß was Du meinst, als mein Vater...“, die junge Frau stoppte und Buffy sah, wie ihr Tränen in die Augen schossen.

„Nein, wir wollen jetzt nicht weinen, denk dran, wenn Du anfängst mach ich gleich mit.“ versuchte Buffy in gespielter Fröhlichkeit von der Situation noch zu retten, was zu retten war. Vielleicht war sie auch deswegen hierher gekommen. Sie wusste, dass auch die Brieffreundin ein Elternteil verloren hatte und sie wusste, dass sie sie in diesem Punkt verstehen konnte.

„Komm, lass uns einfach zum...“, Buffy stockte, sie fand einfach kein Auto, das passen würde und wollte gerade in Richtung des kleinen Parkplatzes laufen, als Veronique sie zurückhielt.

„Nein, nein, wir müssen da entlang.“, zeigte sie auf das Wasser und auf winzige Boote, die dort vertäut waren.

Buffy fand dass die Boote eigenartig aussahen, sie hatten so kleine schwarze Gummiränder da wo man eigentlich dachte, sie würden geradewegs ins Wasser hinuntergehen.

„Ähm bist Du Dir sicher?“, fragte sie verstört.

„Ja. Komm schon.“, gab die nun wieder fröhlichere Veronique zurück und wirbelte auf die Boote zu.

„O.K.“, vorsichtig näherte sich Buffy der Stelle zu der die Italienerin gelaufen war.

„Das sieht aber aus, als wäre es über ein Gummiboot gefahren. Bist Du Dir ganz sicher, dass es noch fährt?“, fragte sie und wurde von dem Chauffeur in das Boot gehoben.

„Keine Angst, das ist ein Luftkissenboot, die benutzen wir fast nur noch, sind einfach schneller. Und besser zu pflegen als Holzboote sind die allemal.“, bekam sie die prompte Erklärung geliefert.

„Na dann.“ Buffy setzte sich mehr oder weniger entspannt auf die kleine hölzerne Sitzbank und wartete geduldig, bis sie abgelegt hatten.

Dann ging die Fahrt los und sie hatte noch nie so ein schnelles Schiff erlebt. Zum Glück konnte ihr nicht schlecht werden, denn während des Fluges hatte sie sich schon mit so vielen Antiseekrankpillen zugeschüttet, dass es wohl noch an die drei Tage reichen würde.

Eine gute dreiviertel Stunde später waren sie angekommen.

Das Haus lag nicht direkt in Venedig, soviel wusste Buffy noch aus den Briefen. Es war irgendwo am Festland gebaut worden und jetzt der Hauptwohnsitz der Mutter, da sie es leid geworden war jedes Jahr bei den Überschwemmungen nasse Füße zu bekommen.

Ihr ursprüngliches Haus wurde nur noch genutzt um in den oberen Stockwerken Feste zu feiern, oder um Besucherströmen zu zeigen wie man früher gelebt hatte.

Das war eines der Dinge mit denen die Familie ihren Unterhalt bestritt. Daher hatten sich auch die beiden Mütter gekannt.

Buffys Mum war bei einer ihrer europäischen Ausstellungen in der Galerie auf das Haus aufmerksam geworden und hatte dabei Veroniques Mutter kennen gelernt und nach einem Besuch hier in Italien solange von deren Tochter geschwärmt und ihrem wunderbaren Einfluss, den sie auf ihre eigene Tochter haben konnte, bis Buffy sich bereiterklärt hatte, ihr zu schreiben. Dabei stellte sich dann heraus, dass Veronique wirklich ganz nett war und sie hatten sich einfach immer mal wieder geschrieben.

Buffy dachte an die leuchtenden Augen ihrer Mum, als sie ihr erklärt hatte, dass sie Veronique besuchen konnte und war irgendwie glücklich, ihrer Mutter so ein wenig nah sein zu können, denn auch sie war wahrscheinlich durch das Meer auf einem Luftkissenboot gefahren und auch sie hatte sich in der Halle des Hauses umgesehen, so wie es ihre Tochter jetzt tat.

„Oh, Buffy Summers.“, begrüßte sie eine freundliche, aber vornehm distanzierte Frau.

„Ja, oder eher gesagt: Si.“, gab Buffy das einzige Wort wieder das sie kannte.

„Veronique, zeig Miss Summers doch bitte ihr Zimmer.“, nickte die Frau, die ihrer Tochter wie aus dem Gesicht geschnitten schien, nun freundlich und lächelte Buffy warm an.

Noch bevor sie fragen konnte, wie es ihrer Mum ging, hatte die jüngere Ausgabe Buffy auch schon am Arm durch den halben Flur geschleift und zeigte ihr nun ihr Reich.

Die Jägerin im Urlaub atmete ein paar Mal ein und aus. Es haute sie fast aus den Schuhen, die Größe des Zimmers, die Einrichtung, die Farben, alles sah aus wie in einem verwunschenen Märchenschloss.

Dunkle Braun- und helle Goldtöne verzierten das ganze Zimmer, sogar die Vorhänge waren dem Stil angepasst. In blumigen Mustern schlängelte sich ein pastellfarbenes Grün an manchen Stellen entlang und es war einfach atemberaubend groß.

„Das ist ja der Wahnsinn!“ rief sie aus und ließ sich auf das Himmelbett fallen.

„Es ist annehmbar.“ lächelte Veronique.

„Annehmbar. Was hast Du bitte gedacht, als Du in meinem Zimmer warst?“ fragte Buffy und drehte sich auf den Bauch damit sie Veronique besser ansehen konnte.

„Es ist anders. In Amerika sind die Häuser kleiner, dafür aber die Strassen größer.“ antwortete Veronique.

„O.K. hast Recht.“ Buffy wirbelte in ihrem Bett herum und setzte sich auf.

„So ich muss jetzt auch los, einkaufen.“ wandte sich Veronique zum gehen.

„Was willst Du denn kaufen?“ fragte Buffy und ihr fiel etwas ein. Sie schaute sich um und sah, dass ihre Koffer schon vor dem Schrank standen. Schnell ging sie hin und riss den Reißverschluss auf.

„Hab was vergessen. Das ist aus Sunnydale.“ meinte sie und in diesem Moment kam ihr das Gastgeschenk armselig vor.

„Oh das ist aber schön.“ Die Brieffreundin schien ehrlich begeistert. „Aber was ist das da dran?“ fragte sie und sah entgeistert auf den Pflock, den Buffy mit einer Kette an die Haarbürste gemacht hatte, um ihn nicht zu verlieren.

„Äh... das ist so etwas wie... man benutzt es bei uns zur Selbstverteidigung.“ gab sie das wieder, was sie seit dem ersten Mal als ein Außenstehender einen Pflock bei ihr gesehen hatte immer sagte.

„Oh wie schön, Du denkst an meine Sicherheit.“ freute sich die junge Frau noch mehr.

„Klar, daran muss man immer denken.“ Buffy dachte mürrisch an unendlich lange Friedhofsgänge bei denen sie ohne ihren Pflock aufgeschmissen gewesen wäre.

„Genial. So jetzt aber, willst Du mitkommen, oder dich lieber ausruhen, während ich einkaufe?“

„Aber was willst Du denn kaufen, Veronique?“ fragte Buffy noch einmal.

„Kleidung natürlich.“ grinste Veronique „und nenn mich nicht so, das ist nur vor meiner Mutter nötig, meine Freunde nennen mich Ronnie. Lass es nur meine Mamá nicht hören, O.K.?“ ihr Grinsen wurde breiter. „Sie findet es schickt sich nicht für ein junges Mädchen, dass sie einen Jungennamen hat. Aber mein Papá hat mich immer so genannt.“ sagte sie mit verklärtem Blick.

„Geht klar Ronnie. Bleibt unser Geheimnis. Ich komme natürlich mit, hab im Flugzeug genug geschlafen.“ erwiderte Buffy und folgte Ronnie, durch die obere Etage die Treppen hinab und dann durch die Halle in der ... Buffy traute ihren Augen nicht... ein Butler stand.

„Bitte sagen sie meiner Mutter, das Miss Summers und ich einkaufen gegangen sind.“ bat Ronnie den alten Mann höflich.

Der Butler nickte und erwiderte dass er das machen würde. Buffy fiel an seinem Dialekt auf, dass er Engländer war, so wie Giles.

Dann gingen sie.

Die junge Frau verschwand, nachdem sie sich einen Kilometer vom Haus entfernt hatten hinter einem Busch und kam völlig verändert wieder zum Vorschein. Statt des Kleides, das ihr wirklich gut gestanden hatte, hatte sie nun eine abgewetzte Jeans und ein Top an, ähnlich wie Buffy es meistens trug und ihre dunkelbraunen Haare hatte sie von dem Zopf befreit und trug sie nun wellig über den Schultern.

„Besser!“ unterstrich sie seufzend vor Erleichterung ihre kurze Umziehpause.

„Warum gehst Du denn nicht gleich so raus.“ fragte Buffy verdutzt und sah sie neugierig an.

„Weil meine Mutter findet, dass es sich für ein Mädchen von Adel nicht gehört, wenn sie sich in Jeans und knappen Oberteilen in der Öffentlichkeit zeigt. In manchen Dingen ist sie wirklich noch vorsintflutlich.“ Die fröhliche junge Frau schüttelte ihren Kopf und nahm dann Buffy an der Hand mit durch die Straßen.

Buffy prägte sich alles genau ein. Der Ort hatte so gar nichts von einem Einkaufszentrum. Viele kleine Geschäfte reihten sich aneinander und sie verstand nicht so Recht, wie man hier alles in der passenden Größe kaufen sollte.

Viele bunte Roller fuhren durch kleine Gassen und sie hatte noch kein Haus gesehen, das nicht erschien, als wäre es dem letzten Jahrhundert entsprungen, oder dem letzten Jahrhundert und einer Puppenstube um genau zu sein.

Es war alles irgendwie winzig und sie hoffte inständig, dass die Preise angesichts ihres nicht so ausgereiften Geldbeutels auch winzig sein würden. Doch in diesem Punkt hatte sie sich leider geirrt, wie sie in dem ersten Laden traurig feststellen musste.

Sie stand vor ein paar wirklich schönen Oberteilen, doch Ronnie zog sie weiter. Irgendwie kam sie Buffy momentan vor wie ein Wirbelsturm. Sie rannte förmlich durch den Laden, bis sie endlich vor einem Raum halt machte, in dem es nur Kleider zu geben schien.

Buffy fragte sich was sie hier wollten, denn dass Ronnie nicht auf Kleider stand hatte sie ja eben klar gemacht

Doch Ronnie zog sie zwischen die Kleiderstangen und zeigte ihr ein Kleid nach dem anderen. Die langen Röcke an den kleinen Korsettoberteilen wirkten, als würde man niemals Füße sehen können und besonders bequem schienen die großen Reifen darunter auch nicht zu sein. Buffy musste unwillkürlich an das rote verhexte Kleid von Ethan denken, das sie vor Jahren zu Halloween angehabt hatte.

Ronnie hielt ihr eines von den Kleidern an den Körper zuckte dann mit den Achseln schüttelte schnell den Kopf und hing das Kleid wieder weg. Das wiederholte sie mehrere Male bis sie zwei Kleider gefunden hatte, die ihr scheinbar an Buffy zusagten. Sie nahm die beiden Kleider schob Buffy in eine der Umkleidekabinen, die die Jägerin erst jetzt bemerkte und forderte sie auf sie anzuprobieren.

„Aber das kann ich mir nicht leisten.“ versuchte Buffy sich rauszureden. Sie fand die Kleider zwar schön, aber sie wollte einfach nicht ihr ganzes Geld dafür ausgeben, vor allem da sie nicht annahm, dass sie die Stücke mehr als einmal tragen würde.

„Mach Dir mal keine Gedanken darüber, ich hab Mamas Kreditkarte. Sie hat mir gesagt, ich solle Dir ein Kleid besorgen.“ grinste Ronnie und zog ein Stück Plastik hervor.

„Aber wieso soll ich denn überhaupt so ein Kleid anziehen?“ fragte Buffy verwirrt, während sie sich in das erste Kleid quetschte.

„Wegen des Maskenballs morgen.“ gab Ronnie wie selbstverständlich zurück.

„Maskenball? Was denn für ein Maskenball?“ Buffy merkte, dass sie seit der Ankunft eigentlich nur Fragen gestellt hatte und kam sich langsam dumm vor. Sie zog sich das Korsett nach oben über den Körper und schaute in den Spiegel...

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Verbietet Brot! *g*

Re: Liebe auf Venezianisch

Teil 2 - Der Maskenball

Sie sah irgendwie ziemlich verändert aus, wie sie dort stand in dem dunkelblauen Kleid, das unten einen glatten Stoff besaß der wunderschön glänzte und oben mit dunklerer Stickerei versehen war, die dem ganzen etwas Edles aber keinen aufdringlichen Look gab.

Sie öffnete den Vorhang und Ronnie zog sofort den Reißverschluss an ihrem Rücken zu.

„Na also, passt, sieht gut aus. Kaufen wir.“ begeisterte sich die junge Italienerin und schaute Buffy bewundernd an.

„Das grüne können wir erst mal hier lassen, ist eh nicht unbedingt die Farbe die ich mir für Dich vorgestellt hatte.“ Ronnie zog sie zur Theke und die Verkäuferin rechnete ab.

„Jetzt brauchen wir noch eine schöne Maske für Dich.“ stellte sie fest und zog Buffy um zig Ecken, bis sie an einem kleinen Laden angekommen waren.

Kein einziges Ausstellungsstück lag in dem, für hiesige Verhältnisse, ziemlich großen Schaufenster. Buffy fragte sich schon, ob der Laden vielleicht Pleite gegangen war, seitdem Ronnie das letzte Mal hier gewesen war, als sie von der Freundin durch die Tür gezogen wurde.

„Hallo, hallo...“ rief sie durch die Räume und Buffy fand schon wieder dass sie gar nicht so hektisch sein brauchte. Aber irgendwie steckte sie einen auch an mit ihrer fröhlichen Art.

„Signorina Medici.“ freute sich nun ein alter Mann, der durch einen Vorhang aus Holzkugeln auf sie zukam.

„Silencio.“ forderte er sie auf und hielt einen Finger an den Mund.

„Ronnie erstarrte plötzlich und dann schlich sie leise zum Vorhang... Buffy verstand nicht ganz was los war, folgte ihr aber einfach, denn die Hölle wäre gewesen, wenn sie sich verloren hätten und sie alleine in diesem Land gewesen wäre. Den Rückweg hatte sie sich dummerweise leider auch nicht gemerkt.

Sie ärgerte sich gerade noch über ihre Dummheit, da kam Ronnie auch schon wieder durch den Vorhang, auf dem Arm ein kleines Hundebaby. Buffy schätzte, dass es höchstens zwei bis drei Tage alt sein konnte.

„Ist sie nicht süß.“ fragte Ronnie sie und hatte ganz glasige Augen.

Buffy sah sich das Hündchen etwas genauer an. Es war ein Wollknäuel. Komplett weiß, die Augen noch zu und es schien zu schlafen, obwohl man das kaum feststellen konnte, bei all dem Fell. Und doch war es einfach niedlich.

„Sie gehört mir, ich nenne sie Kimba.“ sprach Ronnie leise weiter.

„Dir?“
„Ja, sie muss noch eine Weile bei ihrer Mutter bleiben, aber dann gehört sie ganz mir.“ bestätigte die junge Frau und ihr Gesicht schien vor Freude zu leuchten.

Buffy lächelte und streichelte der kleinen Kimba sanft über das Köpfchen. Plötzlich schoss ein großer, weißer Schäferhund um die Ecke, blieb vor der Jägerin stehen und knurrte gefährlich.

„No!“ rief der alte Mann fest und Buffy löste sich langsam wieder aus ihrem Schockzustand.

„Das Bagira.“ erklärte der Mann in gebrochenem Englisch und lächelte entschuldigend. „Sie Kimbas Mama.“ fügte er hinzu.

„O.K. dann muss ich mich bei Dir entschuldigen Bagira, hätte Dich wohl fragen sollen, bevor ich einfach Deine Tochter anfasse, was?“ Buffy hockte sich vor die große Hündin und sprach weiter beruhigend auf sie ein. „Meinst du wir können trotzdem Freunde werden?“

Bagira sah sie aus den großen braunen Augen an. Zuerst schien es fast als wäre sie skeptisch, doch dann kam sie nah an Buffys Hand heran und schnupperte ein wenig, bevor sie ihr einmal mit der Zunge über die komplette Faust fuhr.
„Sie mag Dich.“ stellte Ronnie erleichtert fest und strahlte.

„Oh jetzt hätte ich es doch beinahe vergessen.“ wunderte sich Ronnie und schlug sich leicht vor die Stirn.

„Franco, wir brauchen dringend eine Maske für den Ball.“ Der ältere Mann schaute leicht verdutzt und Ronnie wiederholte, das glaubte Buffy zumindest zu erkennen, die Worte noch einmal auf Italienisch.

Er ging in einen anliegenden Raum und sie folgten ihm, nachdem Ronnie Kimba wieder zurück durch den Vorhang gebracht hatte.

Dieser Raum schien so etwas wie eine Werkstatt zu sein. Ein großer Holztisch stand mitten im Raum und darauf standen Gläser mit Farben und Wasser. Mehrere Pinsel konnte Buffy in dem trüben Licht erkennen und auf einem Holzregal, das die ganze rechte Wand bedeckte lagen schneeweiße Masken. Auf dem linken Regal waren ebenfalls Masken, diese waren in allen Farben bemalt, schon an Stöcken befestigt und geschmückt mit Goldkordeln um die Augenlöcher und am Rand und an vielen waren Federn und Pailletten angebracht.

Buffy fand eine Maske besonders schön. Sie hatte eine schwarze Seidenschnur zum Festbinden und war blau wie ihr Kleid, ganz schlicht, doch war es für Buffy die schönste die sie je gesehen hatte.

„Du hast Dich entschieden wie ich sehen.“ freute sich Ronnie und zückte ein paar Euroscheine.

„Sie ist einfach atemberaubend.“ hauchte Buffy leise. Ronnie nickte und bezahlte dem Mann vierzig Euro.

Sie verabschiedeten sich höflich und verließen den Laden.
„Wie spät ist es eigentlich?“ Ronnie sah auf die Uhr. „Oh nein, schon so spät. Wir müssen zurück.“ stellte sie fest und beschleunigte ihren Gang wieder.
Buffy konnte kaum mithalten, was sie sehr erstaunte, schließlich war sie mit Kräften ausgestattet, die das Mädchen nicht hatte, doch sie schien sehr gut in Form zu sein.

~~~~~~~~~~~~



Wieder im Haus der Medici angekommen, natürlich hatte Ronnie sich wieder hinter demselben Busch in Veronique verwandelt, begannen sie sich fertig zu machen.

Alle zwei Minuten wurde auf die Uhr geschaut und Buffy wurde nervös, was würde sie heute Abend noch alles erwarten.

Sie war froh, dass Ronnie sobald sie alleine waren kleine Witze machte, ob nun über das Personal, oder den Schrank, der sich weigerte aufzugehen, sie witzele solange, bis Buffy jegliche Aufregung vergessen hatte.

Als Buffy endlich in ihrem Kleid steckte und die Maske angezogen hatte, besahen sie sich ihr Werk. Auch Veronique hatte sich ihr Kleid angezogen, es war schwarz mit weißen Stickereien und die Maske die sie dazu trug war rubinrot mit kleinen Pfauenfedern an der Seite.

Sie sah wunderschön aus, fand Buffy und sie fluchte, dass sie es nie gelernt hatte, eine so gerade Haltung anzunehmen. Neben Veronique und ihrer Mutter kam sie sich beim Hinausgehen vor wie ein kleiner ungelenker Bauerntrottel.

Die Brieffreundin hatte ihr noch eine kleine Tasche geliehen, die sie nun versuchte irgendwie unter dem Arm festzuklemmen. Dort hinein hatte sie einen Zettel geräumt, in dem ihre genaue Anschrift aufgeschrieben war und als Veronique kurz weggeschaut hatte, hatte Buffy noch van Helsing darin untergebracht.

Sie gingen zum Boot, das irgendwie anders wirkte, als das vom Nachmittag. Es war beleuchtet und feierlich geschmückt, mit kleinen Girlanden in Gold und Silber und von außen glänzte es, als wäre es frisch poliert. Auch die Bänke waren hier nicht komplett aus Holz, sondern mit Kissen versehen und Buffy fand es war richtig gemütlich, als sie nun das Meer überquerten.

„Weißt Du, Mum würde ja am liebsten noch per Gondel nach Venedig gebracht werden, aber der letzte Gondoliere ist über Bord gegangen und da sie nicht selber das Steuer übernehmen will...:“ witzelte Veronique in Gegenwart ihrer Mutter.

„Veronique, ich bitte dich. Benimm dich bitte anständig in Gegenwart unserer Gäste.“ In Signora Medicis Gesicht erschien etwas, das Buffy als entschuldigendes Lächeln wertete und sie fragte sich wie Tochter und Mutter, die sich so ähnlich sahen, gleichzeitig so verschieden sein konnten.

In einem unbeobachteten Augenblick streckte Ronnie ihrer Mutter die Zunge raus und zwinkerte Buffy freundschaftlich zu.

Irgendwann, die Dämmerung war schon hereingebrochen, kamen sie in einem kleinen Hafen an. Es war wohl kein wirklicher Hafen, eher eine Anlegestelle, denn sie konnten von hier aus die Rialtobrücke gut erkennen.

Sie stiegen aus und Buffy bemerkte, wie verrottet die Häuser an den Stellen waren, wo sie ins Wasser ragten.

Sie gingen von Bord und über eine kleine Brücke, wie sie hier zu jedem einzelnen Gebäude reichten, auf ein hell erleuchtetes Haus zu. Die Luft war lauwarm und klar. Buffy kam sich vor wie in einem anderen Leben. Die Rialtobrücke neben sich und diese kleine Brücke vor sich. Es war, als würde der ganze Planet nur aus Wasser bestehen.

Sie betraten das Haus, das von außen nicht anders wirkte als alle Häuser hier am Kanal, doch als Buffy die obere Etage sah, wusste sie warum der Saal gerne als Festraum benutzt wurde.

Die Decken waren bestimmt an die vier oder fünf Meter hoch und Stuck verzierte sie. Die getäfelten Wände waren festlich geschmückt und die großen Flügeltüren waren mindestens doppelt so hoch, wie sie selbst.

Es war, als würden die Häuser von außen zwar klein wirken, aber riesig sein und Buffy dachte an einen Zauber, der Platz schaffen konnte. Willow hatte ihr diesen Zauber einmal für ihre Jagdschublade in ihrem Zimmer angeboten, erinnerte sie sich und ihr wurde schwindelig, als sie sich noch einmal umdrehte um die Treppe hinunterzuschauen, die sie gerade heraufgekommen waren.

Die marmornen Stufen schienen ihr jetzt viel größer und doch waren es dieselben Stufen, die sie eben hier hoch gekommen war, da war sie sich sicher.

Im Festsaal herrschte geschäftiges Treiben, die Leute unterhielten sich in ihren schönen Gewändern und Masken, während Kellner durch die Menge schritten und kleine Aperitifs und Häppchen verteilten.

Buffy wurde wieder schwindelig und als sie das Buffet sah wusste sie auch warum, sie hatte in all dem Stress völlig vergessen etwas zu essen.

Schnell stupste sie Ronnie an.

„Wann wird denn das Buffet eröffnet?“ fragte sie und schämte sich gleichzeitig, was sollte Ronnie bloß von ihr denken?

„In ein paar Minuten, ich warte auch schon.“ bekam sie leise zur Antwort und war erleichtert, das ihr der kleine Ausbruch nicht übel genommen worden war.

Während sie weiter ihrem knurrenden Magen zuhörte, wurde sie von Ronnie auf die Bühne gezerrt, die aus einem kleinen Podest am Rande des Saales bestand.

Sie registrierte es kaum.

Dann sahen sie alle Menschen an und sie fragte sich, wie sie eigentlich hierher gelangt war. Ronnie klatschte, nachdem ihre Mutter zu Ende gesprochen hatte, dreimal in die Hände und zischte Buffy zu, dass sie einen Knicks machen solle.

Die Jägerin verstand nicht was sie wollte und Ronnie trat ihr leicht das linke Bein mit einem gekonnten unauffälligen Tritt zur Seite, so dass Buffy ein wenig zusammensackte. Dann stürmten alle zum Essen.

Die junge Italienerin zog Buffy mit nach vorne durch mehrere Pärchen hindurch und sie bedienten sich an den reichhaltigen Speiseplatten. Dann setzten sie sich in einen anderen Raum, in dem schon lange Tische gedeckt waren. Buffy schaufelte das Essen in sich hinein und ihr Magen beruhigte sich langsam wieder. Veronique sah ihr amüsiert zu.

„Scheint dir zu schmecken.“
Buffy nickte glücklich und schluckte das letzte Stück mit einem großen Schluck Rotwein hinunter.

Sie trank selten Alkohol, aber der Wein schmeckte richtig gut, fand sie und nahm einen weiteren Schluck.
Als sie fertig waren standen sie auf und gingen zurück in den Saal.

„Gleich geht es los.“

Aufgeregt folgte Buffy dem Blick der Freundin und sah, dass sich jetzt auf dem Podest eine Band zum Spielen breit gemacht hatte.

Es war fast wie im Bronze, nur um einiges edler, fand Buffy und wartete ab.


Nach einer Weile, die Band hatte schon einige Lieder gespielt, die wohl eher Giles Geschmack entsprochen hätten, wurde es ruhiger auf der Tanzfläche, viele Gäste verabschiedeten sich und dafür kamen andere.

Buffy wunderte sich, denn die Musik wurde von Minute zu Minute schneller.

Vielleicht mochten die Gäste aber auch nur langsamen Walzer, man konnte es nicht wissen.

Veronique, die genau wie Buffy immer noch ihre Maske trug, wurde unruhig und dann hörte Buffy wie sich ihre Mutter verabschiedete.

„Ja ich pass auf sie auf, kannst Dich darauf verlassen.“ verabschiedete sich Veronique mit Küsschen rechts und links von ihrer Mum und winkte ihr noch einmal nach.

Die Band packte ihre Sachen weg und Buffy wusste nicht was Ronnie noch vorhatte, sie beschloss einfach abzuwarten.

Soviel sie sehen konnte, obwohl alle Masken trugen und sie sich nicht sonderlich unterschieden, hatten alle älteren Gäste nun den Saal verlassen. Es war fast so, als gäbe es nur noch Leute in ihrem Alter im Raum.

Eine neue Band baute ihre Anlage auf und Buffy staunte.

War das etwa ein Verstärker? Sie hatte die Teile früher oft mit Oz zusammen im Bronze aufgestellt, wenn seine Band einen Gig gehabt hatte.

Sie war sich sicher, hier wurde alles für ein Konzert vorbereitet.

Dann ging die Party los.

Ronnie zog sie wieder durch den Raum, diesmal auf die Tanzfläche und legte los und irgendwie dachte Buffy daran, dass sie noch nie gesehen hatte, dass sich jemand so in einem Kleid bewegen konnte. Aber es passte trotzdem zu der modernen Musik die von der Rockband gespielt wurde. Sie zögerte anfangs ein wenig, doch irgendwann konnte sie sich nicht mehr zurückhalten.

Nachdem sie ca. eine Stunde getanzt hatten und die Leute um sie herum immer dichter aneinandergedrängt standen, verließ Buffy die Tanzfläche. Sie brauchte jetzt unbedingt etwas zu trinken.

Dabei fiel ihr ein Mann auf, der seine schnabelförmige Maske tief im Gesicht sitzen hatte und sie augenscheinlich beobachtete. Er trug einen schwarzen Umhang, dessen Kapuze direkt über der Maske endete. Als er bemerkte, dass sie gemerkt hatte, wie er sie anstarrte, verschwand er schnell in der Menge.

`Komisch`, dachte Buffy und widmete sich wieder dem Weinglas in ihrer Hand.

Plötzlich tauchte vor ihr ein dunkelhaariger Typ auf und quatschte sie auf Italienisch zu. Sie wusste nicht was er sprach und zuckte nur mir den Schultern, bis sie irgendwann verstand, als er es ihr mit Händen und Füßen klarmachte, dass er tanzen wollte. Sie schüttelte den Kopf.

Er zog geknickt von Dannen und Buffy lächelte, dass er auch dieses mit einer deutlichen Körperhaltung zum Ausdruck bringen konnte.

Sie interessierte aber viel mehr wohin der Mann ihm schwarzen Umhang verschwunden war und so suchte sie mit den Augen den Raum ab.
„Ich hab in mir doch nicht eingebildet.“ sagte sie zu sich selbst und schaute dann doch prüfend auf den Wein. Vielleicht sollte sie lieber mit Cola weitermachen.

Das Phantom tauchte nicht mehr auf bis sie zur Tanzfläche zurückging und eine weitere halbe Stunde später die Toiletten aufsuchte.

Während sie sich noch fragte, wie sie in dem Kleid ihren Bedürfnissen nachkommen sollte und ihr klar wurde warum Veronique nicht viel trank, kam eine Hand aus einem Schatten und zog sie zu sich.

Buffy ließ vor Schreck ihre Tasche fallen und wollte sich gerade lautstark beschweren, als sie sich in einem langen wunderbaren Kuss wieder fand.

Sie wollte sich wehren, wollte diesen unverschämten Kerl vor sich in dem dunklen Umhang fragen, was er sich eigentlich dachte, Frauen einfach so zu küssen, die er noch nicht einmal kannte. Doch dann sah sie in wunderbar blaue Augen und ihre Sprachfähigkeit sank auf Null.

Er küsste sie erneut und schlang seine festen muskulösen Arme um sie herum. Sie wollte nicht, dass es jemals endete. Doch noch während sie sich völlig verlor, war er auch schon verschwunden und Veronique stand neben ihr.

Ende Teil 2

99% aller Attentäter aßen am Morgen vor ihrer Tat Brot!
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Re: Liebe auf Venezianisch

Hey

das war ja mal klasse :)

ich hoffe der nächste Teil kommt schnell. Ich platze fast vor spannung.

Also hau in die tasten :)


Liebe grüße


Fee

Re: Liebe auf Venezianisch

Hey!

Bin irgendwie heute erst dazu gekommen, diese Story zu lesen und hoffe, hoffe, hoffe, dass es gaaaaaaaaaanz bald weiter geht, die Stoty gefällt mir nämlich total. Veronique ist ja echt lustig *ggg* Und, hah, da kann ich mir doch glatt vorstellen, wer hinter der Maske steckt *seufz* Warum passiert sowas nicht im wirklichen Leben???

Alles Liebe, janet.weiss