Miriams Familienkiste - Schulkinder / Teenager

Das letzte Jahr im Kiga

Das letzte Jahr im Kiga

Das letzte Jahr im Kiga ist sowohl für die Kinder als auch für uns Eltern ein "besonderes" Jahr , es geht auf die Schule zu und die Frage, ob das eigene Kind schulreif ist stellt sich.
Gleichzeitig ist die Frage, was Schulreife denn tatsächlich bedeutet.

Zitat:

Von einem Schulanfänger wird heute erwartet, das es das kann:


-Eine Stunde lang stillsitzen.
-Sich gut konzentrieren.
-Enttäuschungen aushalten und eigene Wünsche zurückstellen.
-Eine kleine Geschichte korrekt nacherzählen.
-Einfache Formen, Buchstaben und Zahlen nachmalen.
-Einfache Dinge basteln, mit Schere und Klebstoff umgehen.
-Sich ohne Probleme auch für mehrere Stunden von seinen Eltern trennen.
-Fehlerfrei sprechen.
-Sich komplett an- und ausziehen und allein zur Toilette gehen.

Eltern, die unsicher sind, lassen ihr Kind einen Schuleignungstest machen, wie ihn zum Beispiel Erziehungsberatungstellen anbieten (wer sonst noch Schulreifetests durchführt, erfahren Eltern in der Regel im Schulsekretariat oder beim Schulpsychologen).


Dabei finde ich wird aber eines übersehen: Das Sozialverhalten der Kinder ist in vielen Fällen in keinster Weise so, daß man denken würde, daß Schulreife besteht. Mein Sohn kann bis heute nicht eine komplette Stunde stillsitzen ,das wird auch überhaupt nicht gefordert, denn die Lehrerin weiß, daß das nahezu ein Ding der Unmöglichkeit für die meisten Kinder ist . Aber es wird gefordert, daß die Kinder in der Lage sind, Konflikte zu lösen (alleine) oder sich dafür geeignete Hilfe zu suchen. Die Schulzeit heute hat sich sehr verändert im Vergleich zu meiner damaligen Schulzeit. Die Kinder müssen sich viel öfter behaupten und verteidigen und es liegt an uns, ihnen beizubringen, wie sie das auf eine gute und faire Weise hinbekommen.

Wir haben unseren Sohn bewußt erst mit 6,5 Jahren einschulen lassen, obwohl er schon mit 5,5 Jahren durchaus in der Lage gewesen wäre, die geforderten Aufgaben zu erfüllen. Für sein Sozialverhalten war es die beste Entscheidung und wir bereuen sie nicht. Im letzten Kigajahr konnte er lernen, was gefordert wird und sich in Ruhe darauf vorbereiten.

LG 3Kids *12/96, *07/01, *03/03

Re: Das letzte Jahr im Kiga

Antwort von Sweethoney in meinem ehemaligen Forum :

René werden wir auch um 1 Jahr zurückstufen lassen, da ich der Meinung bin, daß er noch nicht so weit ist. Im Laufe dieses jahres wird er auch so einen Test machen, damit wir sehen können in wie weit er Aufnahmefähig ist. Bei ihm ist ja das Problem, daß er ein ADS Kind ist (hat er von seinem Papa). Für ihn ist es auch sehr schwer sich länger als einige Minuten auf eine sache zu konzentrieren, dabei ist er eigentlich total clever und wenn er will und Lust hat, lernt er bestimmte sachen auch richtig schnell. Trotallem lass ich ihn lieber 1 Jahr länger im Kiga als ihn vorzeitig in die Schule zu stecken. Ich bin auch erst mit 7 eingeschult worden und mir hat es auch nicht geschadet!

LG Jenny
René *17.9.98*
Pascal *12.12.99*

LG 3Kids *12/96, *07/01, *03/03

Re: Das letzte Jahr im Kiga

Ich finde gut, daß du René die Zeit gibst, die er wahrscheinlich auch noch braucht. Es gibt sehr gute Übungen, mit dem man einem ADS-Kind helfen kann, sich über einen etwas längeren Zeitraum auf eine Sache zu konzentrieren. Der Test wird genau zeigen, wo seine Stärken und wo seine Schwächen liegen und dann kann man sehen, welche Hilfestellung er in seinem letzten Kiga-Jahr benötigt.
Leider werden immer mehr Kinder mittlerweile früh eingeschult, die eigentlich noch besser ein Jahr im Kiga bleiben würden. Mit dem deutschen Schulsystem ist das möglich und ich denke, in vielen Fällen nicht richtig und auch problematisch, weil die Alterspanne in einer Klasse dann doch sehr groß ist.

LG 3Kids *12/96, *07/01, *03/03