Die NOE
...der Nebel verzieht sich. Stille.
Staub legt sich auf die Wiesen und Felder.
Der rostige Stahl ragt wie ein stolzer Phallus steil in den Himmel. Brüllende Skelette, blitzende Geschütze und Schwefel in der Luft.
Da liegt es. Noch ein Handgriff und sie sind am Ziel.
Die Erde bebt unter den mächtigen Hufen der schwarzen Pferde. Zart umhüllt vom aufschlagenen Staub und Dreck, kaum erkennbar drängen 23 Reiter den Wald entlang auf einen Hügel. Die Reiter sind in Eile.
Doch nicht nur Staub umgibt ihre Körper, ein unbeschreiblicher, greller Glanz frisst sich mit ihnen durch das Dunkel.
Doch es war nicht die Abweichung vom Gesetz, die das Gesetz im übrigen vorsah, es war nicht diese Verletzung eines goldenen Maßes, die das wunder weniger wunderbar machten.
Der Abdruck der Wirklichkeit durch die Schatten, dies ist die Lüge der Wahrheit und die Wahrheit der Lüge. Aus dem Licht und von den Göttern gekommen sind sie nun im Exil von ihnen getrennt.
Drei Türme tauchen auf. Verrostete Seelen und einstiger technologischer Stolz, nun erfürchtig und traurig.
Die Gestalten passieren das mächtige Tor und halten im Innenhof. Einige der dunklen Reiter führen die Tiere in den alten Stall rechts neben dem Haupttor.
Es bleibt noch Zeit in dieser Johannisnacht.
Sie versammeln sich vor der reichlich verzierten Türe im verborgenen der Festung. Diese Türe, die mystische Null, das unauffindbare Alles und Nichts, das Zentrum des kolossalen Schachbrett, welches sich unterirdisch durch alle Welt erstreckt.
Unscheinbar und nüchtern eingelassen in das kalte Mauerwerk wirkt sie schlicht und doch geheimnisvoll und darüber ist einfach lesbar:
Sauvez la faible Heva des vertiges de Nahash, sauvez la plaintive Heva des mirages de la sensiblite, et que les Kherubs me gardent.
Dem Anführer wird eine Kiste gereicht, die einen kleinen, goldenen Schlüssel enthält. Der stämmige Reiter nimmt den Schlüssel und dreht ihn unter monotonem Gemurmel unverständlicher Sätze, im alten Schloss. Es ist ein Klicken zu hören, als die versteckte Mechanik anfängt zu arbeiten. Die Tür springt auf und ein hoher Saal wird zugänglich.
Die Aufgabe ist so gut wie erfüllt, zur richtigen Zeit wurde die Türe geöffnet. Diese Chance ergab sich nur alle 600 Jahre.
Was ist der Grund für ihr erscheinen? Wer sind diese Edelmänner?
Die 23 Reiter sind die Eingeweihten einer alten Verbindung. Lange Zeit wurde das Geheimnis von Generation an Generation weitergegeben bis dieser Zeitpunkt kam. Sie sind gekommen um die Früchte ihrer Geduld zu ernten.
In der mitte des Saales ist auf dem nackten Boden eine graue Schale zu erkennen. Neben der Schale stehen zwei kleine Becher mit Flüssigkeit - sonst ist der Raum ganz und gar leer.
Die Reiter scheinen kaum überrascht und drei Herren schreiten schnellen Schrittes auf die Gefäße zu. Sie gießen die beiden Becher in der Schale zusammen. Einer der Gestalten holt aus seinem Gewand einen grünen Stein hervor, um diesen der Sprüche murmelnden Runde vorzuzeigen.
Das Nicken der Herren zeigt ihm die Zustimmung zur Vollendung ihres Bestrebens.
Dennoch zögerlich wendet sich der große, schwarzgewandete Krieger in Richtung der Schale. Seine Hand umgreift fest den Stein.
Es wird Still und er schleudert den Stein in die Schale um deren Feuer zu entzünden. Es ist Vollbracht.
Unheimliches Licht schließt gerade zu aus allen Öffnungen der Türme, während die Reiter geblendet von der Macht kniend auf dem Stein weiter ihre Formeln sprechen.
Draussen ist es nun taghell. Alle Völker, selbst weit entfernt, spüren die gewaltigen Veränderungen die diese Nacht erwirkt.
Der Lärm verstummt, das Licht erlischt und die 23 Reiter treten um die Schale deren Flamme ihre Gesichter freigibt. Es war niemand geringeres, als die Bruderschaft. Die Bruderschaft der NOE.
Gräme dich nicht denn das Schicksal hat den Wechsel zwischen der Finsternis und dem Lichte befohlen. - Das Übel nur, das sie wähnen, sie seien im Licht.
chev
HC NOE
ICQ: 329-834-067
HC von [NOE]