Ben Abarbanel-Wolff
mal was über den ben und sein musizieren außerhalb von xaviers band....
In Gumperts Musikzimmer am Schiffbauerdamm
Im Unterschied zum Zentralquartett gibt es hier statt der Posaune einen Bass. Dass Ulli Gumpert für sein neues Album "Quartette" dennoch einige Klassiker aus den großen Tagen des Zentralquartetts wählte - jener legendären Free-Jazz-Formation, die er zu DDR-Zeiten mit Conny Bauer, Luten Petrowsky und Baby Sommer betrieb -, hat nicht nur historische Gründe. Es seien Stücke, die ihm besonders gut gefallen und liegen, und er habe seinen jungen Musikern auch die Geschichten erzählt, die sich hinter den Titeln verbergen. Besonders bei den "Konferenzen" des Quartetts ging es damals hoch her - man soff, man redete viel, man stritt auch und man genoss die Freiheit, die die Musik bot. Man warf sich Hausnummern zu - "kennst Du die Stelle, wo der Pianist sich verspielt?" -, hörte sich dann das Stück an und ging später noch zusammen proben.
Der Posaunist Conny Bauer und der Schlagzeuger Baby Sommer wohnten damals, in den 70er Jahren, nebeneinander in der Christburger Straße in Prenzlauer Berg, Petrowsky weit draußen in der Einflugschneise vom Flughafen Schönefeld. Dort traf man sich abwechselnd zu der jeweiligen "Conference at" bei Baby, Conny oder Luten. Bei Gumpert zuhause kam man natürlich auch zusammen, doch er sei noch nicht dazu gekommen, diese Erfahrung entsprechend musikalisch zu übersetzen.
In seinem Musikzimmer mit Blick auf das Theater am Schiffbauerdamm versammelt er viele Tonträger, mal alphabetisch nach Künstlernamen, mal nach Plattenfirmen geordnet. Blue Note war für ihn so wichtig, die hat er extra nach Nummern aufgestellt, auch die alten Fontana- und Impulse!-Platten findet er auf Anhieb. Er mag LPs, hat noch einige 10-Zoll-Platten mit Dixieland aus dem osteuropäischen Bruderland - "damit fing alles an" - und viele CDs. Einige LPs, die John Tchicai für Fontana aufnahm oder Ornette Coleman für Impulse!, gibt es wegen unklarer Rechtslage oder fehlender Masters gar nicht auf CD. Doch wenn man Gumpert etwa nach Colemans "Crisis" fragt, springt er zum LP-Regal und sagt "bitte!". Unlängst erst hat er das Original von seinem Saxofonisten Ben Abarbanel-Wolff bekommen, der habe zwei davon gehabt.
Abarbanel-Wolff ist mit 32 Jahren der jüngste Musiker im aktuellen Gumpert Quartett, hauptberuflich ist er häufig mit Xavier Naidoo auf Tour. Der Bassist Jan Roder ist Ende 30, mit dem Quartett Die Enttäuschung und Alexander von Schlippenbach nahm er unter dem Titel "Monk's Casino" das Gesamtwerk Monks für das Intakt-Label auf. Der ebenfalls 1968 geborene Schlagzeuger Michael Griener lebt seit 1994 in Berlin, im März 2006 wurde er beim "Neuen Deutschen Jazzpreis" in Mannheim als "kreativster Solist" ausgezeichnet, im Sommer 2006 trat er beim New Yorker Vision-Festival auf. Die Themen werden bei Gumpert anders als im klassischen Mainstream von Klavier und Saxofon unisono gespielt. Diese Spielhaltung ist ihm seit den 70er Jahren ein Ideal, so klingt für ihn das aufs Klavier übertragen, was er einst bei Don Cherry und Ornette Coleman hörte.
Ulrich Gumpert: Quartette (Intakt); Konzert: am Dienstag, den 24. April, um 21 Uhr im A-Trane
Christian Broecking, Berliner Zeitung, 13.04.2007
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--- seh grad dasser auch mit bantu spielt... und auch ine wien...
hmm natürlich zur falschen zeit.. tsts das wäre richtig interessant...
http://www.myspace.com/abarwolff