Jonesmann
Irgendwie fehlte der hier noch...
Jonesmann im Interview - "SJ"
Nach etlichen Features, zwei erfolgreichen Mixtapes und dem Hit "F*ck Dich" ist es endlich soweit: Bozz-Rapper Samson Jones aka Jonesmann veröffentlicht am 27.Januar sein heiss erwartetes Debüt-Album "S.J." über BOZZ music / Subword. Die erste Single "Bis der letzte fällt" erscheint ebenfalls am selben Tag. Produziert wurde der Longplayer unter anderem von Sti, Monroe, Brisk Fingaz und PhreQuincy aus Hamburg. Als einziger Featuregast ist Azad vertreten. In unserem Interview unterhielten wir uns mit Jones über S.J., seine Vergangenheit, sein kommendes R'n'B Album und vieles mehr:
MZEE.com: Wie ist das Gefühl nach vielen Jahren im Game endlich ein Solo-Album zu veröffentlichen?
Jonesmann: Ja ey... das fühlt sich auf jeden Fall gut an. Ich wollte ja eigentlich schon länger ein Album machen, aber das hatte irgendwie nicht geklappt. Ich hatte hier und da was aufgenommen, dann habe ich ein Tape gemacht, und noch eins... wie das eben so ist. Natürlich bin ich jetzt glücklich endlich mein Solo-Album zu veröffentlichen, ich habe hart dran gearbeitet und es ist sehr gut geworden. Ich freue mich auf den Release und ich hoffe das ihr zufrieden sein werdet, was ihr sowieso sein werdet (lacht). Es fühlt sich auf jeden Fall gut an und ich freue mich.
MZEE.com: Das Album kommt ja jetzt doch später als erwartet, wie lange hast du insgesamt dran gearbeitet?
Jonesmann: Also ganz ehrlich? Ich habe ungefähr zwei bis drei Monate dran gearbeitet. BOZZ Music und ich wollten allerdings ein Major im Rücken haben und deswegen hat sich der Realesetermin hinausgezögert. Ich hatte von Ende Dezember (2004) bis Februar / März (2005) das Album gehabt, weisste? Da ich ja praktisch bis jetzt noch Zeit hatte, habe ich dann nochmal 20 Songs aufgenommen, und daraus dann mein Album gepickt, insgesamt hatte ich ca. 35 Songs. Aber wie gesagt, eigentlich hatte ich mein Album schon in 2 bis 3 Monaten fertig, weil alle sagten "du musst jetzt 'nen Album machen". Dann bin ich eben durchgedreht und hab angefangen. Naja, schließlich hatte ich dann doch mehr Zeit und hab eben noch mehr aufgenommen.
MZEE.com: Nach Azad bist du der zweite BOZZ Künstler der ein Solo-Album veröffentlicht... spürst du da einen gewissen Erwartungsdruck?
Jonesmann: Naja... ich mach mir da jetzt nicht voll den krassen Druck, aber natürlich erwartet man, dass mein Album das und das erreicht, weisste? Ich mein, guck dir an wo Azad jetzt steht, bei ihm ging es auch nicht von heute auf morgen. Er hat zwei, drei Alben gemacht und der richtige Bang ist jetzt erst eingetreten. Vielleicht gehts bei mir schneller oder vielleicht dauerts auch, es sind zwar gewisse Erwartungen da, aber ich mach mir da jetzt kein Druck. Ich hab ein gutes Album gebastelt und es wird schon für Welle Sorgen.
MZEE.com: Neben den BOZZ-Produzenten Sti & Monroe und Brisk Fingaz von Staring Linup hat ja auch PhreQuincy aus Hamburg für dein Album produziert. Wie kams es denn zu der Connection mit ihm?
Jonesmann: In der Album-Bauphase habe ich noch Beats gesucht und nach neuen Leuten Ausschau gehalten. Zu der Zeit habe ich in das Album von Charnell reingehört, das Phrequincy ja fast komplett produziert hat und die Beats fand ich echt krass. Durch Sleepwalker hab ich schließlich Phrequincy kontaktiert und das Ding konnte anlaufen. Er hatte mir Beats geschickt die Killer waren und jetzt ist er mit fünf Songs auf dem Album vertreten.
MZEE.com: So im Nachhinein betrachtet, wie wichtig war für dich die "Chabs"-Zeit und die Zeit, in der du mit den Asiatic Warriors unterwegs warst?
Jonesmann: Das war ne sehr wichtige Zeit für mich, das war der Anfang und ich habe viel gelernt. Damals habe ich durch D-Flame Jeyz kennengelernt, wir waren eben jung und am Anfang. Durch die Asiatic Warriors, also D-Flame, Azad, A-bomb, Combat, haben wir wie gesagt alles gelernt, weisste? Alles das, was ich jetzt auf meinem weiteren Weg gebrauchen kann. Sie haben uns mitgenommen auf ihre Live-Auftritte und das war schon eine sehr wichtige Erfahrung für mich.
MZEE.com: Nach der Trennung von Chabs musstest du erstmal lernen alleine zu arbeiten... wie schwer war diese Zeit oder dieser Beginn für dich?
Jonesmann: Das war nicht so einfach. Das Ding ist, in Gruppe ist man eben zusammen, alle ist ok, man hat nur einen halben Song zu schreiben anstatt drei 16er und so Sachen. Deswegen war das schon schwierig mich da umzustellen und komplette Songs zu schreiben, also wie arbeite ich alleine, was für Beats picke ich... wer ist eigentlich Jonesmann alleine? Das musste ich erstmal für mich alleine flashen. Dann habe ich viel mit Roey Marquis im Studio gesessen, hab mit dem ein bisschen gebastelt und Features gemacht, durch ihn Leute kennengelernt und erstmal rumgefeaturet. Ich wollte eigentlich mit ihm auch ein Album machen, aber zu der Zeit kam ich nicht wirklich ausm Arsch und hab dann eben durch seine Kontakte weiterhin Features in ganz Deutschland gemacht. Durch Marquis hab ich dann auch Pal One kennengelernt und mit ihm ein Track für dessen EP aufgenommen. Da wir uns so gut verstanden und gegenseitig auf unsere Styles geflasht haben, haben wir schließlich die gemeinsame EP "Gesucht - Gefunden" gemacht. Danach kam das "Best Of" Mixtape auf Starting Lineup... und so ging das dann weiter.
MZEE.com: Neben dem Rappen hast du eigentlich erst 2002 anfangen zu singen... wie kams eigentlich dazu?
Jonesmann: Naja... ich hab mit 10 Jahren angefangen Rap zu hören, gleichzeitig aber auch immer Soulmusik. Da ich viel R'n'B und Soul höre habe ich im Studio und auch daheim immer zu den Beats mitgesungen und drauf geflasht. Im Studio hies es dann irgendwann "dein Gesang klingt cool, versuch doch mal was zu singen". Ich hatte auch selber Bock, aber mich irgendwie nicht richtig getraut, weil ich ja die ganze Zeit nur am Rappen war und dachte das ist nichts. Irgendwann hab ich dann probiert eine Hook zu singen und die war dann cool. Schließlich hab ich wieder ne Hook gemacht und dann war das irgendwie da. Ich hab danach für einige Leute ne Hook gesungen, bis ich eines Tages mit P (Anm. d. Red.: Produzent von "F*ck Dich") im Studio war, und unter anderem "F*ck Dich" aufgenommen habe. Das hat dann mir und auch allen anderen Leuten gefallen und deswegen hab ich auch weiter gemacht Hooks und Bridges zu singen. Momentan geb ich mir richtig Mühe richtige R'n'B Songs zu machen und da irgendwie einen Schritt weiter zu kommen.
MZEE.com: Hast du eigentlich mit dem Erfolg von "F*ck dich" gerechnet... oder kam das alles ziemlich plötzlich?
Jonesmann: Also so wie es jetzt abgeht habe ich natürlich nicht mit gerechnet. In der Zeit nachdem der BOZZ-Sampler rauskam haben wir schon gemerkt, dass "F*ck Dich" abgeht und bei den Leuten ankommt. Da wollten wir damals eigentlich schon mehr dazu machen, doch leider kam es irgendwie nicht dazu. In der Zeit, in der ich neue Tracks für mein Album aufnahm war ich dann weiterhin der Meinung, das "F*ck Dich" Ding nochmal anzukurbeln, da es so abgeht. Für die DJs und die Clubs haben wir den Song mit Remixen dann als Single veröffentlicht und wie man sieht, das Ding geht ab, läuft in Clubs und Radios. Der Track wird als Remix auch auf meinem Album drauf sein und als Original auf meiner ersten Single.
Ein bisschen Gott in deinem Leben ist besser als gar nichts, aber Jesus als zentraler Bestandteil deines Lebens ist das Beste überhaupt - Michael Herberger