Naid2Xo Fan Projekt - Die Band & Soloaktivitäten der Söhne

Saiten-Exzesse mit Kosho

Saiten-Exzesse mit Kosho

Saiten-Exzesse mit Kosho
BLUES: Michael Koschorreck bei der "Magic Carpet Blues Lounge"

Von unserem Mitarbeiter Mike Seifert


Wer in Mannheim den besten Blues sucht, geht nach Neckarau. In der renommierten Kleinkunstkneipe Gehring's Kommode hat die einstige Capitol-Veranstaltungsreihe "Magic Carpet Blues Lounge" eine neue Heimat gefunden und serviert nun monatlich musikalische Leckerbissen. "Hausband" ist die Combo um die Gitarristen Timo Gross und Tom Schaffert, die für sich schon eine der heißesten Bluesformationen im Rhein-Neckar-Dreieck ist.

Gross etwa hat für sein diesjähriges Album "Down To The Delta" viel Lob geerntet, Bassist Frowin Ickler, Organist Markus Lauer, Neuzugang Markus Loris am Schlagzeug und Dauer-Gastmusiker Siggi Karcher an der Blues-Harp gehören zu den versiertesten Vertretern ihrer Zunft. Zur Einstimmung spielen sie starke Interpretationen von Genre-Klassikern wie "Further Up On The Road", bevor der "Special Guest" des Abends das i-Tüpfelchen setzt.

Das ist diesmal Kosho, wie ihn alle nennen. Michael Koschorreck führt vor, was er bei den Söhnen Mannheims nicht machen kann und worin er bestechend ist. Auf der edlen Gibson Firebird spielt er den Blues in großer Variationsbreite: musikalisch vertrackt in eigenen Stücken wie "I Wonder Why", lyrisch-elysisch in einer zauberhaften Fassung des Beatles-Oldies "Strawberry Fields", urwüchsig-bodenständig in "Ruby Baby" von den Drifters oder ungeheuer machtvoll, ja sturmgewaltig in der entrückenden Slide-Orgie "The Pump" von Gitarren-Monster Jeff Beck.

Den nachzuempfinden, dazu gehört nicht nur schlafwandlerische Souveränität auf den Saiten, sondern auch der unbedingte Wille, die Sau rauszulassen. Der Bottleneck schiebt sich über den Klampfenhals, als führe das Metallrohr ein Eigenleben und Kosho steuere es nur mit Seelenenergie; die Fingerkuppen der Rechten müssen Nägel aus Titanstahl haben, denn er zupft und schlägt bevorzugt ohne Plektrum. Das lange Traum-Solo gerät zum rauschhaften Exzess mit Suchtpotenzial - es ist eine Schande, dass der Mann solche Darbietungen nicht öfter gibt. Seine eigenen, zumeist jazzig orientieren Kompositionen sind gehaltvoll, das Gesäusel der Söhne massentauglich, aber hier im Blues ist Koschorreck so überbordend vital und mitreißend, leidenschaftlich und herzgesteuert, hier tritt seine wilde, ungezügelte Seite zutage - das frenetisch johlende und aufgestachelt klatschende Publikum wird sie sich merken und künftig mehr davon hören wollen.

© Mannheimer Morgen - 11.11.2005



Quelle: www.morgenweb.de


"die Mundart is en geile Beat, wie Dynamit so explosiv..." (Christian "Chako" Habekost - "2 Mann und Xavier Naidoo")

Re: Saiten-Exzesse mit Kosho

yeah, Kosho lässt die Sau raus!!!!
Das würd ich sooooo gerne mal sehn, echt!
Ich hoffe, ich hab in nächster Zeit mal Gelegenheit dazu... (Zeit hätte er ja jetzt ein bischen...)