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Rückblick: Die Berichterstattung des "MM" über die Tschernobyl-Katastrophe

Rückblick: Die Berichterstattung des "MM" über die Tschernobyl-Katastrophe

Rückblick: Die Berichterstattung des "MM" über die Tschernobyl-Katastrophe

In dem ukrainischen Atomkraftwerk Tschernobyl wurden vor 20 Jahre beim bislang größten Reaktorunfall in der Geschichte der zivilen Nutzung der Atomenergie große Mengen radioaktiver Strahlung freigesetzt. Wir dokumentieren an dieser Stelle an Hand ausgewählter Artikel die Berichterstattung des "Mannheimer Morgen" über das Reaktor-Unglück. Informationen über die Katastrophe in dem Kernkraftwerk waren erst zwei Tag nach dem Unglück an die Öffentlichkeit gelangt, so dass der "MM" erst am 29. April 1986 erstmals berichten konnte.



Quelle: www.morgenweb.de







...es gibt wohl kaum Ereignisse, welche die jüngere Geschichte der Menschheit so geprägt haben: die Ermordung John F. Kennedy's, die erste Mondlandung, die Attentate vom 11. September und der Bau und der Fall der Berliner Mauer...


"doch wenn ich arm bin, habe ich nur meine träume. die träume breite ich aus vor deinen füßen. tritt leicht darauf, du trittst auf meine träume." (William Butler Yeats)

Tausende Tote und gravierende Langzeitfolgen

Tausende Tote und gravierende Langzeitfolgen
Bilanz von Tschernobyl


Karlsruhe. Am Anfang des GAU im Block vier des ukrainischen Kernkraftwerks Tschernobyl stand eine fehlerhaft ausgeführte Notfallübung. Am Ende zerrissen am 26. April 1986 um 1.23 Uhr zwei Dampfexplosionen den Reaktor. In den Flammen stiegen die radioaktiven Partikel auf und der Wind verbreitete sie über ganz Europa. Einst lebten 46 000 Kraftwerksarbeiter und ihre Familien rund um das Reaktorgelände. Heute sind etwa 7000 Menschen dort tätig, vor allem um den Betonmantel um die Reaktorruine in Schuss zu halten.

Laut Schätzungen verloren rund zwei Millionen Menschen als Folge der Katastrophe ihr Zuhause. Während die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO) weltweit von etwa 4000 Toten ausgeht, rechnet die Umweltorganisation Greenpeace mit mehr als 90 000 Toten. Die Europäische Union hat bisher fast 500 Millionen Euro ausgegeben -unter anderem für die gesundheitliche Versorgung und soziale Unterstützung der Tschernobyl-Opfer. dpa



Quelle: www.morgenweb.de


"doch wenn ich arm bin, habe ich nur meine träume. die träume breite ich aus vor deinen füßen. tritt leicht darauf, du trittst auf meine träume." (William Butler Yeats)

Nach Tschernobyl

Nach Tschernobyl

Von Hans-Dieter Füser


Eigentlich ist es eine Binsenweisheit: Die Energiepolitik von heute stellt einen entscheidenden Faktor für den Wohlstand von morgen dar. Umso mehr muss es erstaunen, dass es sich die Politik dieses Landes mindestens seit dem GAU von Tschernobyl - also nunmehr 20 Jahren - leistet, in dieser so wichtigen Frage keinen Konsens herbeiführen zu können. Im Gegenteil. Aus allzu durchsichtigen kurzfristigen ökonomischen und teils berechtigten, teils vorgeschobenen ökologischen Gründen wird von interessierter Seite eine Renaissance der Atomenergie angestrebt. Der politische Gegner beharrt ebenso vehement auf dem im Jahr 2000 von der rot-grünen Bundesregierung beschlossenen Ausstieg. Und ob der von Bundeskanzlerin Angela Merkel angestoßene Energiegipfel 2007 zu einem tragfähigen Ergebnis führt, das die nächste Bundestagswahl überdauert, darf angesichts der Dogmatiker auf beiden Seiten mit Fug und Recht bezweifelt werden.

Dabei wäre nichts dringender als eine möglichst rasche Einigung. Zumal die meisten Reserven der noch auf Jahrzehnte dominierenden fossilen Energieträger in unsicheren Weltgegenden lagern. Und der wachsende Energiehunger wird Öl und Gas kaum verbilligen. Warum also nicht Energiearten fördern, die sicher sind und unbegrenzt verfügbar? Und somit auf dem Exportmarkt der Zukunft bares Geld bedeuten, weil Deutschland hier führend ist. Wer auch 20 Jahre nach Tschernobyl Investitionen in eine überholte Energieform stecken will, vergeudet Geld. Noch so eine Binse.

© Mannheimer Morgen - 26.04.2006



Quelle: www.morgenweb.de


"doch wenn ich arm bin, habe ich nur meine träume. die träume breite ich aus vor deinen füßen. tritt leicht darauf, du trittst auf meine träume." (William Butler Yeats)