Tiefe Stimmen machen sexy
Wir wussten da ja schon länger, aber jetzt isses amtlich
Studie: Männer mit tiefer Stimme haben mehr Kinder
Männer mit tiefer Stimme haben nach Erkenntnissen von Anthropologen mehr Kinder als solche, die in höheren Tonlagen sprechen
© AFP
In Hörtests hätten Frauen eines Nomadenstammes in Tansania Männer mit sonorer Stimme regelmäßig als bessere Jäger eingestuft, heißt es in der veröffentlichten Untersuchung der US-Universität Harvard. Diese Männer hätten regelmäßig mehr Nachwuchs gehabt. Anders als in der Forschung teils vermutet, zeigte die Untersuchung aber nicht, dass ihre Kinder gesünder sind als die anderer Männer: Es gab demnach keinen Zusammenhang zwischen Stimmlage und der Sterblichkeitsrate bei den Nachkommen.
Harvard-Studentin Coren Apicella verbrachte für die Studie ein halbes Jahr bei jagenden Hadza-Nomaden im Norden von Tansania. Sie zeichnete dort die Begrüßung "Hujambo" von rund 50 Männern auf und spielte sie danach Frauen desselben Stammes vor. Apicella veränderte dabei teils die Stimmlage desselben Mannes nach oben oder unten. Auch hier hätten die Frauen immer die Tonaufzeichnung mit der tiefsten Stimmlage gewählt, heißt es in der Studie, an der sich auch die McMaster-Universtität in Kanada und die Florida State Universität beteiligten.
Es sei möglich, dass die Männer mit tiefer Stimmlage tatsächlich bessere Jäger seien, sagte Apicella der Nachrichtenagentur AFP. "Vielleicht bringen sie mehr Nahrung für ihre Familien nach Hause, so dass ihre Frauen nach einer Geburt schneller wieder einen Eisprung haben." Damit verkürze sich die Zeit zwischen Schwangerschaften, die Zahl der Kinder erhöhe sich. In Apicellas Studie hatte der Mann mit der tiefsten Stimme zehn Kinder, der mit der höchsten nur drei. "Aber diese Kinder waren nicht unbedingt gesünder", sagte die Forscherin. "Es scheint deshalb nicht so zu sein, dass die tief sprechenden Männer ihren Nachkommen gute Gene übertragen, wie das in der Vergangenheit vermutet wurde."
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© AFP