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"Über Kowalski kann ich prima lachen"

"Über Kowalski kann ich prima lachen"

"Über Kowalski kann ich prima lachen"
POP: Hartmut Engler von PUR über das Glück einer langen Musikerkarriere und über Männerfreundschaften

Info: PUR: 21. November, SAP Arena Mannheim, Karten unter 0800/911 811 711 (37,50 bis 45,50 Euro).

"Es ist wie es ist" heißt die neue Platte von der erfolgreichsten deutschen Popband PUR. Nach seinem Soloprojekt freut sich Sänger Hartmut Engler, endlich wieder mit seiner gewohnten Band unterwegs zu sein.

Wie geht's Dir, Hartmut?

HARTMUT ENGLER: Es geht mir wieder sehr, sehr gut. In der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres hatte ich allerdings ganz schön mit der Wiederherstellung meiner Stimmbänder zu kämpfen. Ich habe mich in der Berliner Charité bei einem Spezialisten untersuchen lassen. Gleich am nächsten Morgen hat er mich in einer Notoperation drangenommen. Es bestand der leise Verdacht, dass es etwas Bösartiges sein könnte. Glücklicherweise hat sich das nicht bestätigt. Es wurde eine Zyste entfernt, eine Einblutung in die Stimmbänder.

Hat sich die Singstimme verändert?

ENGLER: Nein, im Gegenteil, es gibt Lieder, die auf der neuen Platte viel besser klingen als in den vergangenen zwei, drei Jahren. Denn da hatte ich schon diese Probleme mit Heiserkeit.

Hat dieser Schreck irgendwie die Einstellung zum Leben verändert?

ENGLER: Ich freue mich wahnsinnig, auf diese Tournee zu gehen und werde jeden Abend genießen - noch etwas mehr, als die Jahre davor, in denen ich annehmen konnte, dass alles immer prima weiterläuft.

Wenn man im Internet unter www.hartmutengler.de schaut, stehen da nur ein paar Zeilen Text und ein Foto. Ist das Soloprojekt komplett abgeschlossen?

ENGLER: Ja, das war aber auch von Anfang nie anders vorgesehen. Egal wie erfolgreich das Ding geworden wäre, es sollte nur bis Mitte 2005 dauern - und danach galt wieder alles PUR.

Ich habe beim Touren mit anderen Musikern festgestellt, wie sehr mir meine gewohnte Band am Herzen liegt. Vorher habe ich manchmal gemeckert: "Immer dasselbe" - jetzt freue ich mich wahnsinnig, dass es so ist.

"Es ist wie es ist", der Titel der neuen Platte, das kann man nun mit einem leicht depressiven Unterton sagen - oder mit einem ganz tiefen Urvertrauen . . .

ENGLER: Der Refrain endet mit "Das hier ist dein Leben, und du kannst entscheiden. Ob du ohnmächtig alles erträgst oder all deine Chancen abwägst." Es ist ein Lied, das dazu ermuntert, seine Chancen abzuwägen. Es gibt Dinge, die sind einfach vorgegeben. Ist man arm oder reich, wird man in der Ersten oder in der Dritten Welt geboren? Auch Älterwerden lässt sich nicht verhindern. Trotzdem hat jeder innerhalb der gegebenen Möglichkeiten jede Menge Spielraum.

Die Band besteht jetzt seit genau 25 Jahren, aber das wird ja eher so beiläufig erwähnt. Vor fünf Jahren ist noch groß gefeiert worden/

ENGLER: Wir wollen nicht alle fünf Jahre eine Jubiläumstour machen. Beim 30. sieht's dann wieder anders aus: Da machen wir vielleicht wieder ein Riesen-Spektakel. Zudem gab einen Vorläufer - mit Ingo Reidl und Roland Bless bin ich bereits 30 Jahre in einer Band. Wir wollten nun eine etwas erwachsenere Form von "Freunde" einspielen - "Mit Dir". Ingo ist wirklich mein Herzensfreund und aus diesem Freundschaftslied ist so eine Art Liebeserklärung geworden. Er stand ganz gerührt da - und ich fragte: Ist uns das nun peinlich, ein Freundschaftslied, das wie ein Liebeslied klingt? Nee, nach einem Glas Rotwein können wir es uns ja auch mal sagen, dass wir uns lieb haben. Wir haben viele gute Jahre gehabt. Da ich es ja mit Frauen nicht zu so langen Beziehungen geschafft habe, ist das vielleicht meine Art von Kontinuität im Leben.

Für den Auftritt am 21. November in der Mannheimer Arena gibt es noch Karten - macht Dich das nervös?

ENGLER: Ich gehe davon aus, dass wir eine ausverkaufte Tour haben werden. Es gibt bereits Zusatzkonzerte. Und es sind die großen Hallen. Wenn wir die noch einmal voll kriegen, wäre das schon toll.

Ist Nubya wieder dabei?

ENGLER: Nein, sie ist auf der Bühne nicht dabei. Wir haben ein Duett gemacht, aber das sollte nicht zur Dauereinrichtung werden. Für mich ist eher schön, dass sie wahrscheinlich hinter der Bühne ist.

Ist es dir peinlich, wenn man dir alte Aufnahmen zeigt, zum Beispiel "Kowalski" mit der großen Brille?

ENGLER: Im Gegenteil, da kann ich heute prima drüber lachen! "Kowalski" war 1987 - und welche Band kann sich solche alten Ausschnitte schon angucken? Wenn mir das heute peinlich wäre, diesen Kowalski gegeben zu haben, dann wäre es mir damals schon peinlich gewesen. Jetzt mache ich das nicht mehr, denn aus dem Alter bin ich raus. Auch will ich meinen Kindern nicht den Kasper vorspielen. Für besondere Anlässe würde ich aber den Indianderschmuck bei "Indianer" immer noch aufziehen. Michaela Roßner

Morgenmagazin
07. September 2006



Quelle: www.morgenweb.de


"doch wenn ich arm bin, habe ich nur meine träume. die träume breite ich aus vor deinen füßen. tritt leicht darauf, du trittst auf meine träume." (William Butler Yeats)

Re: "Über Kowalski kann ich prima lachen"

...und ich dacht da kommt jetzt ein Bericht über "Verliebt in Berlin"-Kowalski
...dabei gehts nur um den ollen Engler da...


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