NeoMOD - Biographieen und Erinnerungen

Winona Ryder

Winona Ryder

Geboren am Freitag, 29. Oktober 1971
Geboren in Winona, Minnesota, USA


Bildhübsch und mit einer nicht alltäglichen Vergangenheit - Winona verbrachte einige Zeit ihrer Jugend in einer Hippie-Kommune in San Francisco - zählt Winona Ryder zu den Teenager-Stars der späten 80er Jahre. LSD-Guru Timothy Leary war ihr Patenonkel, ihre Eltern galten als intellektuelle Hippies und Mitglieder der psychedelischen Szene. Die Schule scheint darunter jedenfalls nicht gelitten zu haben. 1989 macht die Tochter der Blumenkinder ihren High School-Abschluß. Lange vorher schon nimmt sie nebenher Schauspielunterricht am American Conservatory Theatre in San Francisco.
Bereits im Alter von 13 Jahren werden Talentsucher auf sie aufmerksam. Sie knüpft wenig später Kontakte zur Filmszene und kommt bereits 1985 zu einem Filmdebüt in David Seltzers Jugendfilm "Lucas". Ihre zarte Jugendlichkeit prädestinert sie für Kindfrau-, Gören- und Tochter-Rollen wie in David Petries dramatischer Familiengeschichte "Square Dance" (1986). Sie spielt eine 13jährige, die sich in einen geistig zurückgebliebenen Jungen verliebt. "Die Generation von 1969" (1988) und Tim Burtons Horrorkomödie "Beetlejuice" (1988) sind weitere Stationen. In Jim McBrides Musiker-Biographie "Great Balls of Fire - Jerry Lewis - Ein Leben für den Rock'n'Roll" (1989) schlüpft sie wieder in die Rolle einer 13jährigen, - als blutjunge Braut des Rockstars.

Michael Lehmann gibt ihr 1989 die Hauptrolle der mordlüsternen High School-Schülerin in der Teenager-Komödie "Heathers". Diese Rolle zeigt eine typische Eigenheit, die einen wesentlichen Teil ihres Charismas ausmacht: eine gute Portion Durchtriebenheit, die hinter der zart-naiven Fassade dieses Naturtalents schlummert. In "Ein Mädchen namens Dinky" (1989) ist sie das verhöhnte Adoptivkind. Neben Cher und Bob Hoskins spielt sie in Richard Benjamins Liebeskomödie "Meerjungfrauen küssen besser" (1990) die genervte Tochter. 1990 folgt Tim Burtons Kinogeklapper "Edward mit den Scherenhänden". In dieser Geschichte vom Typ "Die Schöne und das Biest" ist sie die Geliebte von Johnny Depp. Depp war schon seit ihrem 17. Lebensjahr ihr Liebster, Depp sprach von großer Liebe, ließ sich "Winona forever" tätowieren, und ließ sie vier Jahre später dann sitzen.

In Jim Jarmuschs Taxi-Episoden-Streifen "Night on Earth" (1991) spielt sie in der ersten von fünf Geschichten die schlampige, kaugummikauende Taxifahrerin Corky, die die elegante Gena Rowlands nach Beverly Hills bringt - zwei Welten prallen aufeinander. "Bram Stoker's Dracula" (1992) von Francis Ford Coppola zeigt die ganz andere Winona Ryder - die hingebungsvolle Frau. Mit Leidenschaft, Beharrlichkeit und Idealen erlebt sie das Publikum inmitten vieler Stars (Jeremy Irons, Meryl Streep, Glenn Close und Antonio Banderas) in Bille Augusts Kinoerfolg "Das Geisterhaus" (1993) - eine Geschichte über den Aufstieg und Fall einer chilenischen Familie nach dem Roman von Isabel Allende.

Der burschikosen Winona in Jeans begegnet der Zuschauer in Ben Stillers "Voll das Leben" (1993): Vier Jungakademiker suchen ihren Platz in einer komplizierten Gesellschaft. Ein Porträt junger Erwachsener auf dem Weg ins selbständige Leben. Der Film spielt in der Gegenwart - eine willkommene Ausnahme im Filmschaffen der Winona Ryder, auf die sie lange warten mußte. Außen zart und zerbrechlich, innen wild entschlossen überzeugt Winona Ryder wieder in einem (bildgewaltigen) Sittengemälde von Martin Scorsese, "Zeit der Unschuld" (1993). Neben Daniel Day-Lewis und Michelle Pfeiffer spielt sie eine Nebenrolle. Sie gibt der Rolle einer Frau, die mit unspektakulären Mitteln um den Angetrauten kämpft, aber ungeheuere Präsenz. Das fand auch die Oscar- und die Golden-Globe-Jury, die sie jeweils für die beste Nebenrolle auszeichneten. "Betty und ihre Schwestern" (1994) ist wieder ein (rührseeliger) Kostümfilm, für den Winona Ryder einmal mehr in Korsett und schwere Kleider schlüpft. Zum zweiten Mal in Folge findet sie Berücksichtung bei den Oscar-Nominierungen. Diesmal sogar für die beste Hauptrolle. Das Internatsdrama "Boys" (1995) von Stacy Cochran und Jocelyn Moorhouse Film "Ein amerikanische Quilt" (1995) über die Liebes- und Eheerfahrungen von Frauen lassen darauf schließen, dass die Zeit der Kostümfilme für Winona Ryder endgültig vorbei ist.

1997 war sie neben Sigourney Weaver in "Alien - Die Wiedergeburt" auf der Leinwand zu bewundern. Ein Jahr später spielte sie in Woody Allens Komödie "Celebrity". 1999 stand sie in "Just To Be Together", "Durchgeknallt - Girl, Interrupted" und als Teufelsaustreiberin in "Lost Souls" vor der Kamera. Im Jahr 2000 folgte neben Richard Gere die bittere Lovestory Es begann im September, Adam Sandlers Partnerin war sie in der Klamotte "Mr. Deeds" (2002).

Privat ist Winona anscheinend immer noch nicht in festen Händen: Nach dem Bruch mit Johnny Depp hatte sie Affären mit Christian Slater, David Duchovny und zuletzt mit Matt Damon.