Der "Schlüssel" der `klassischen Textinterpretation`und die Code-Sucher.. .
Inwieweit hat die "klassische Textinterpretation" jahrzehntelang auf der Stelle getreten, was die Nostradamus-Forschung anlangt und wie sinnig ist deren "Schlüssel" zum nostradamischen Werk ?
Diese Fragestellung möchte ich hier an einem Forscherbeispiel etwas näher untersuchen:
Kurt Allgeier: Die Prophezeiungen des Nostradamus - 1988
ging nach Selbstaussage in selbigem Vorwort von folgendem Sachstand aus:
- Nostradamus hatte seine Prophezeiungen zunächst chronologisch geordnet von 1555 bis 3797,
- er hat die Reihenfolge dann selbst zerstört und nach einem geheimen "Schlüssel" neu angeordnet.
Allgeier hat dann, wie viele Textinterpreten vor ihm auch, nicht versucht, diesen Schlüssel herauszufinden, sondern die Einzelverse interpretiert und nach Interpretationsergebnis einem früheren geschichtlichen Ereignis zugeordnet, wonach dann nach dem Ausschlussprinzip noch offener, nicht zugeordneter Verse, die Zukunft sich darin darstellt - auch ein `Schlüssel` zum Werk, wie ich meine.
Ansich doch auch eine logische Vorgehensweise.
Es verbleibt aber die Vakanz der 3797 minus 1555 Verse = auf etwa 1000 vorhandene Verse "einzuteilen", wenn man denn für jedes Jahr einen Vers zuordnen möchte und die große Unsicherheit der stark unterschiedlichen Interpretationsergebnisse von Forscher zu Forscher.
Manch ein Interpretations-"Ei", unabhängig von Herrn Allgeier, wurde mit dieser Vorgehensweise, um nicht zu sagen: mit diesem indirekten Schlüssel, "gelegt".
War es deshalb sinniger, den gesamten Text als codiertes Werk anzusehen, wo also der Oberflächentext mehr oder weniger "Müll" ist ?
Welche definitiv richtigen Ergebnisse können die Codesucher im Gegensatz zu den reinen Textinterpreten bei Nostradamus vorweisen ?
Was meint ihr ?
alphabeta.
(Thema als Langzeit-Diskussion angelegt; bei Interesse später wieder neu aufnehmen !)