Da ich mit Hendrik und auch mit meiner Kindergartengruppe viel im Wald bin, stellt sich mir immer wieder die Frage, wie mit den eher unliebsamen Waldbewohnern umzugehen ist - mit Zecke, Fuchsbandwurm usw. Ja, ich weiß, die gehören auch da hin und haben ihre Daseinsberechtigung (allerdings - welchen Nutzen haben Zecken??? Würd mich ernsthaft interessieren!), aber ich finds ziemlich unangenehm, wenn dann eine von ihnen als Mitbringsel im Kinderbein oder so feststeckt. Und auch mit dem Fuchsbandwurm ists ja so ne Sache. Kindern, die ich beruflich betreue, muss ich verbieten, Walderdbeeren zu essen, aber ich finds eigentlich total schade. Irgendwie gehören solche Erfahrungen doch zum Wald dazu und immer verbieten, weil da vielleicht eventuell ein Fuchs seinen Bandwurm hinterlassen hat? Dauernde Vorsicht und dauernde Spaßbremse? Ich fands als Kind immer toll im Wald - vorallem im Gebüsch - und Hendrik gehts da nicht anders. Ich finde, Kinder brauchen Walderdbeeren und die Erfahrung, im Dickicht rumzustrolchen, sodass dauerndes Aufpassen doch eigentlich eher kontraproduktiv ist - oder wie seht Ihr das? Freu mich über eure Antworten
Liebe Grüße Bernsteinhexe
Irren ist menschlich, doch im Irrtum zu verharren, ist eine Dummheit
Re: Fuchsbandwurm und Co.
Wofür Zecken gut sind, würde mich auch sehr interessieren. Bisher sind wir davon verschont geblieben. Allerdings nicht mein Hund, der sammelt die regelrecht ein, wenn wir spazieren gehen. Und somit krabbeln die Biester auch schon mal hier im Haus herum.
Walderdbeeren und Wald gehören wirklich zusammen. Ich finde es auch total daneben, das sovieles Verboten ist. Da macht es ja gar keinen richtigen Spaß mehr, den Wald zu erkunden. Da gebe ich dir völlig recht.
Gruß Levina
Lerne deine Kraft zu nutzen und geh auf die Reise....
Re: Fuchsbandwurm und Co.
Tja, ich weiß auch nicht... Wir lassen uns den Draussen-Aufenthalt jedenfalls nicht vermiesen und iwie wäre das hier auch schwierig, da Jan fast immer draußen rumstromert - und das meist auch mit sehr, sehr wenig Kleidung Bisher hatte er 2 Zecken, eine vor zwei oder drei Jahren und eine jetzt gerade. Fuchsbandwurm, hm, ja, keine Ahnung Iwie denk ich nicht wirklich darüber nach, d.h. als wir im Wald unterwegs waren und dort Blaubeeren fanden, haben wir "zugeschlagen" und direkt vom Busch gefuttert. Aber das war schon so, als ich Kind war. Wir waren meistens in Oberbayern, Allgäu und Bayr. Wald im Urlaub und natürlich zog es mich in die Felder, Wiesen und Wälder - allerdings war damals von Zecken und Co. nie die Rede *Schulterzuck*
Ich denke, ein wenig Vorsicht ist bestimmt nicht verkehrt, also halt wirklich abends nach Zecken absuchen, aber eben keine Panik oder gar die Natur meiden.
LG Sianna mit Jan Hendrik (* 21.05.2006) und Änna Luise (* 04.04.2011) ------------- http://www.myblog.de/sianna2911 http://heidenkinder.twoday.net/
Re: Fuchsbandwurm und Co.
Fynn geht das zweite Jahr in den Waldkindergarten. Er bringt oft Zecken mit nach Hause. Im Kindergarten dürfen die Kinder auch mal Walderdbeeren und Kräuter essen. Sie haben zum Beispiel öfter Wiesenschaumkraut gegessen und letzten Herbst Parasolpilze gesammelt.
Zu Hause sammeln wir Kräuter, Waldbeeren, Wildobst usw. Meist wandert es sofort in den Mund. Ich versuche mir da nicht zu viele Gedanken zu machen.
"Alles Erste bleibt ewig im Kinde; die erste Farbe, die erste Musik, die erste Blume malen den Untergrund des Lebens. Deshalb gibt es nur ein Gesetz: Beschützt das Kind vor allem Heftigen."
Jean Paul
Re: Fuchsbandwurm und Co.
Hallo Bernsteinhexe und ihr anderen!
Also ich arbeite auch im Kindergarten(zur Zeit Karenz) und zeige den Kids immer was sie essen dürfen und was nicht. Unter die wasnicht-Kategorie fällt eigentlich alles was giftig und ungenießbar ist. Finde gerade in der heutigen Zeit sollten Kinder wieder erfahren dürfen, dass nicht nur Schnitzerl und Banane essbar sind!!!! Ich habe den Eltern meist gesagt, dass wir zum Beispiel heute alle Gänseblümchen gekostet haben und die Kinder immer darauf hingewiesen, zuhause vorher den Eltern bescheid zu geben, falls sie etwas probieren wollen und nur das zu probieren, dass sie auch sicher kennen. Meine 3 Kinder sind alle nicht Zeckengeimpft und ich habe dieses Jahr erst 2mal eine runternehmen müssen, die waren aber noch nicht festgesaugt. Vor kurzem hatten wir einen jungen Fuchs zuhause(ist mittlerweile erfolgreich ausgebüchst...), da hab ich mich im Net informiert und da schreiben Fuchsliebhaber, dass die Sache mit dem Fuchsbandwurm auch etwas übertrieben wird. Also wir essen immer Walderdbeeren, wenn wir sie finden und ich wusste vorher gar nicht, das es so einen Wurm gibt, obwohl ich mitten in einem waldreichen Gebiet lebe(direkt vor der Haustür).
Übrigens Willow, mein Jüngster heisst auch Fynn...!
glg azrael
Das Leben ist ein Fluss, der fließen muss!
Re: Fuchsbandwurm und Co.
Vielen Dank für so viel Rückmeldung!
Ich fühl mich jetzt eigentlich nur bestätigt, unnötig Panik machen ist Schwachsinn. Hendrik hatte bisher - trotz wirklich intensivem "Gebüsch- und Wiesenkontakt" ohnehin noch nie eine Zecke (zumindest keine festgesaugte) und ich auch nicht. Hinterher absuchen ist eh selbstverständlich.
Ja, über diesen Fuchsbandwurm hab ich mir selbst lange keine Gedanken gemacht - ich hab einfach vergessen, dass es ihn gibt und als ich klein war, wurde ich nie deshalb vom Beerennaschen abgehalten (und Zecken wurden nie erwähnt - gabs da etwa noch keine????). Eltern haben bei unserer Kindergartenleitung nachgefragt, ob wir uns "über die Gefahren bewusst sind, die bei Waldspaziergängen bestehen!" Der Bandwurm, die Mücken, die Tollwut und vorallem: die WILDEN TIERE! Im Wald in Stuttgart! Krass, oder!? (Ist natürlich nicht die MEinung aller -zum Glück!)
Für mich ist der Wald etwas ganz natürliches und es ist selbstverständlich, dass man sich in ihm aufhält. Aber das ist offenbar für unverständlich. SChade, schade...
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Re: Fuchsbandwurm und Co.
unser Kiga hier hat zwei Außenanlagen. Eine oben mit Sandboden und Pflastersteinen und den Abendteuergarten im unteren Bereich. Dort stehen ganz viele Bäume und Sträuche, eine Vogelnestschaukel, Kletterstangen, eine kleine Hütte, Rutsche, Klettergerüst. Einfach genial für die Minis. Im letzten Jahr ist alles total schön fertig gemacht worden, sogar mit einem Tunnel durch einen Erdhügel.
Dieser Platz wird gar nicht genutzt. Ich verstehe es einfach nicht!
Leider ist das wohl so, das die Natur für viele einfach vermeintliche Gefahren hat, die sie ihren Kindern nicht zumuten möchten.
Liebe Grüße Levina
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Re: Fuchsbandwurm und Co.
Heute hab ich zufällig in einer regionalen Elternzeitung gelesen, dass NaBu Baden Württemberg eine Broschüre rausgegeben hat genau zu diesem Thema. In dem Artikel stand, dass man darin über den richtigen Umgang mit Zecken, Fuchsbandwurm, Wespen unsw. informiert wird und dazu gibts dann noch Infos zu ungiftigen Pflanzen, die man mit Kindern sammeln kann. Toll dachte ich, aber dann kam der letzte Satz und der lautete: "...und dann erfährt man noch darüber, wie man sich verhalten soll, wenn man von einem Bussard angegriffen wird."
Jetzt frage ich mich doch ernsthaft: bin ich vielleicht naiv???? Erkenne ich die massive Bedrohung nicht, die ein Wald für Kinder darstellt???? Sind da etwa doch wilde Tiere und sollte ich mich vielleicht mit einem Jagdgewehr bewaffnen, wenn ich mich dann vielleicht doch nach langem Nachdenken und Abwägen in dieses gefährliche Gebiet wage???
Aber jetzt mal echt Spaß beiseite. Ich werde mir das Heft bestellen und dabei hoffen, dass der letzte Satz einem übervorsichtigen Redaktuer dieser Elternzeitung entsprungen ist und nicht von der NaBu selbst stammt. Sowas schürt natürlich die Angst mancher Eltern und führt dann dazu, dass man die Natur als Feind betrachtet.
Wenn das Heft da ist, berichte ich.
Grüßle Bernsteinhexe
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Re: Fuchsbandwurm und Co.
Also bei uns kreisen jeden Tag Bussarde und wir wurden noch nie "angegriffen"! Da kann ich wirklich nur lachen, die Leute die so irre Angst vor unserer Mutter Natur haben, sollten sich mal die Zahlen der jährlichen Autounfalltoten durchlesen....
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Re: Fuchsbandwurm und Co.
Sorry, aber ich sitz gerade echt lachend hier am PC, weil ich mir den Bussard-Angriff vorstelle Nun ja, hoffentlich wissen die Waldbesucher auch, ob es wirklich ein Bussard ist, der sie angreift - und nicht ein Habicht, Milan oder gar *Achtung - Ironie und Witz* ein Adler... Ich weiß ja nicht, aber bei uns kreisen wirklich sehr, sehr viele Raubvögel (u.a. eben auch der Rote Milan), aber abgesehen von einigen gerissenen Hühnern ist noch kein weiterer Angriff geschehen - weder auf unsere anderen Tiere noch auf uns. Ich werde gleich mal googeln und nachschauen, ob dort überhaupt iwas über Bussardangriffe auf Menschen steht. Ehrlich gesagt würde ich mir da noch eher Gedanken bzgl. eines Wildsau-Angriffes machen, denn die haben wir hier auch zur genüge in den Wäldern und die können wohl tatsächlich sehr grantig werden...
Zitat: Levina Dieser Platz wird gar nicht genutzt.
@ Levina: habe ich das jetzt richtig verstanden, dass der eher "wilde" Außenplatz unbenutzt ist? Die gepflasterte Spielfläche wird aber schon genutzt - oder gehen die Kiddis eher gar nicht raus?!
Bei unserem KiGa ist der Außenbereich richtig toll und "abenteuerlich" und es gehört für die Kiddis dazu, dass sie eben auch in den Büschen rumtollen, das macht wohl auch am meisten Spaß - und die Sträucher bieten auch so herrliche Versteckmöglichkeiten
LG Sianna mit Jan Hendrik (* 21.05.2006) und Änna Luise (* 04.04.2011) ------------- http://www.myblog.de/sianna2911 http://heidenkinder.twoday.net/