Also ich habe nochmal drüber nachgedacht, aber mit dem "alternativ" kann ich immer noch nix anfangen. Nicht, dass ich es unpassend finde.. ich weiß schlichtweg nicht, wofür es steht.
Ich denke nicht, dass es günstig ist, sich bei einem Netzwerk vor der Definition gewisser gemeinsam verwendeter Begriffe zu drücken. Es mag zwar kompliziert erscheinen, vor allem wenn man sozusagen erst im Nachhinein definiert, und spassig ist sowas sowieso nie, aber es ist wichtig für jede Art von Kommunikation, dass alle in etwa das selbe unter den verwendeten Begriffen verstehen.
Versteht mich nicht falsch, das soll kein Angriff sein. Das gehört m.E. zu jeder Art von Gemeinschaft.
LG, Sassa
Re: Wer ist "Pagan Parenting"
Hallo Sassa!
Diese "Gemeinschaft" existiert nun seit Jahren und Pagan-Parenting hat als Elternnetzwerk seinen Namen und das Wort alternativ drückt es am allerbesten aus, weil wie das Wort schon sagt, umfasst es schlichtweg alles. Alternativ steht für eine oder mehrere weitere Möglichkeiten. Es gibt kein richtig und kein falsch, lediglich weitere Alternativen (Möglichkeiten, Varianten, etc.) Zum anderen sind auf der Page, die Begrifflichkeiten erläutert.
Ich setze es hier mal rein: Warum Alternatives Elternnetzwerk für Pagan-Eltern, die namentlich doch heidnisch sind?Scheu vor dem Wort heidnisch? Im Gegenteil, doch soll dies ein Treffpunkt werden, ein gemäßigter, liberaler Ort, der Raum für viele verschieden inspirierte Weltansichten bietet.
Pagan-Parenting-Projekt vertreten wir, die Mitmacher, die Ansicht, dass unsere Kinder nicht dafür da sind, dass wir ihnen das Leben ohne weiteres so gestalten dürfen, wie wir es (vielleicht früher) selber gerne hätten. Wir möchten unsere Kinder natürlich nach den Kriterien aufziehen, die wir für die Besten halten, selbstverständlich. Unser PP-Netzwerk soll jedoch über diese Motivation hinaus gehen. Es soll ein Ort für Menschen sein, die den Weg für das Beste ihres (jeweiligen) KINDES bereiten wollen. Die sich von ganzem Herzen darüber Gedanken machen, was auf ihre Kinder zutrifft, und die genau aus diesem Grund so mutig sein wollen, ihre "Erziehungskriterien" zugunsten ihrer Kinder auszuwählen. Wir möchten uns mit Eltern austauschen, die bereit sind, auch einmal in den Spiegel zu blicken, und offen darüber reflektieren können, welche Bedürfnisse ihre Kinder für sich selbst haben. Das ist es, was wir für uns selber lernen möchten, auf diese Art Gespräche freuen wir uns. Aus diesem Grund trifft das Wort alternativ unserer Meinung nach die Sache besser, denn nicht immer und in jeder Lebenslage reichen rein-heidnische, isoliert und für sich gelebte Traditionen aus, um unsere Kinder für das Leben in all seinen gesellschaftlichen und sozialen Facetten zu stärken. Die wenigsten Leser dürften die Möglichkeit haben, zusammen mit ihren nächsten und übernächsten und den darauffolgenden Generationen in einer Gesellschaft zu leben, die unbeeinflusst von den Grossen Fünf (den Weltreligionen und ihren Varianten) funktioniert. Die Möglichkeit in einem in sich abgeschlossenen Raum zu leben, der unberührt von den Einflüssen und Vorgaben nicht-heidnischer Weltanschauungen ist, ist für die meisten von uns nicht gegeben, im Gegneteil. Viele moderne Heiden vollbringen das Kunststück der Gratwanderung zwischen gesellschaftlichen Normen, die auf der jeweiligen politischen Religion basieren, und dem, was sie sich SELBST (es sollte ja keine Missionierung stattfinden im Heidentum) aus ihrer Geschichte und ihrem Brauchtum, ihren Überlegungen und Schlussfolgerungen zusammen getragen und erarbeitet haben. Die ideale Form dieser Balance bedeutet für uns, die Waage zu halten zwischen den allgemeinen sozialen Gültigkeiten und der individuellen Lebensführung. Und weil das genau das ist, was sich im Grunde genommen wohl die meisten Menschen , die nun mal die Allgemeinheit ausmachen, wünschen (geht man z.B. nach den Medien in Schrift, Bild und Ton), deshalb heißt das Pagan-Parenting-Projekt das Alternative Elternnetzwerk.
wir jeden Tag mit vielen Menschen zu tun haben, die mit unserer Art, nämlich unser Leben heidnisch zu gestalten, überhaupt nichts anfangen können/wollen. Und weil wir immer wieder berichtet bekommen, wie manche heidnische Familien regelrecht gezwungen sind, eine Art Doppelleben zu führen. Wenn Kinder durch soziale Zwänge versuchen, eine Mutter zu verheimlichen, die voll neben der Kappe ist und so mit okkultem Zeugs rummacht. Wir wollen uns nicht dahingehend verantworten müssen, dass wir unsere Kinder in einen Zwiespalt zwingen oder am Ende sogar missioniert haben, weil wir ihm (bewußt oder unbewusst) die ehrliche Wahlmöglichkeit verwehrt haben. Auch diese kleinen scheinbar unwichtigen Nebenbemerkungen können dazu beitragen, dass mein Kind meinem so schön vorgelebten Beispiel nicht ganz freiwillig folgt. Kinder möchten geliebt werden, darin dürften sich alle einig sein. Diese Grundhaltung darf aber nicht dahingehend missbrauchen, dass ein Kind sich bemüht, auf gar keinen Fall zu den Leuten zu gehören, die Mami nicht mag. Unserer Meinung nach ist ein gelebtes Protestheidentum oder die Suche nach einer Wiedergutmachung oder der Versuch einer Gesellschaftsrevolution über die Kinder und die Kindererziehung nicht nur unangebracht, sondern es ist glatter Missbrauch. Auch wenn er mit noch so gutgemeinten Argumenten gerechtfertigt wird. Persönlich finden wir es wahnsinnig wichtig, unseren Kindern soviele Aspekte einer Sache aufzuzeigen, wie wir es vermögen - damit sie die wirkliche Möglichkeit einer Entscheidung nach eigenem Denken erhalten.
Fairness halber möchten wir unseren Kindern gegenüber die vielen schönen Dorffeste zur Kirchweih nicht herabwürdigen, wir nehmen sie mit zum Tierheim St. Thomas und leisten unseren Teil an der Fahrgemeinschaft zum Sommerlager der Christlichen Pfadfinder, weil da halt nun mal alle hindürfen. Ebenso wie wir ein Futon schneidern (versuchen) würden, wenn unsere Kinder sich auf den fernöstlichen Meditationswegen der Erleuchtung versuchen wollten. Und wenn sie lieber Fussball spielen und die neuesten Anime-cards zur angesagten Serie tauschen wollen und für Jahresfeste nicht mehr übrig haben, als die grösstmögliche Tüte für die Süssigkeiten aufzutreiben... Dann soll es uns auch recht sein.
Eine viel zitierte und in der Szene vielgeteilte Meinung ist: Heiden missionieren nicht. Und schon gar nicht in der eigenen Familie. Oder doch? Lässt sich das überhaupt vermeiden?
Reden wir drüber, denn dieses Thema ist so komplex, dass es wohl länger dauern wird, alle Meinungen darüber zu hören, geschweige denn überhaupt mal das letzte Wort dazu sagen zu können!
Pagan-Eltern - wer ist denn damit gemeint? - Das Wort pagan leitet sich von dem Lateinischen paganus, "Dorfbewohner", ab; das entsprechende Hauptwort Paganismus bezeichnet Glaubens- und Kultformen aus untergegangenen Volksreligionen, die sich in den späteren Weltreligionen als Volksglaube erhalten haben. [ Quelle: www.wissen.deUnd aus dem angloamerikanischen Sprachgebrauch übernehmen nun auch die deutschsprachigen Heiden das Wort pagan, wenn sie allgemein heidnisch und im besonderen naturreligiös meinen. - Im Englischen/Amerikanischen bezeichnen pagan bzw. paganism diejenigen Eigenschaften bzw. Lebensführungsarten/Weltansichten, die auf einem naturreligiösen Konzept basieren, weil dies die Basis der modernen Weltsicht/Religion ist und sich von den Einwanderern nie völlig überschreiben liess. - Pagan-Eltern leiten sich schliesslich im Deutschen namentlich ab von dem anglo-amerikanischen Begriff pagan parents und bezeichnet diejenigen Eltern, die mit ihren Kindern zusammen heidnische Traditionen neu beleben bzw. weiterhin gehen. Je nachdem ob in der Familie diese Wurzeln schon seit Generationen überliefert wurden oder ein Familienverband sich gemeinsam alte Quellen erschliesst, sich mit Gleichgesinnten austauscht, Ahnenforschung betreibt - oder alles zusammen.
Lerne deine Kraft zu nutzen und geh auf die Reise....