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Wenn mehrere Wölfe heulen

Wenn mehrere Wölfe heulen

Wenn mehrere Wölfe heulen, harmonisieren sie den Klang, so daß der Eindruck erweckt wird, als ob viel mehr Wölfe am Geheul teilnehmen, wie es wirklich sind. Wölfe können auch im Sitzen oder im Liegen heulen. Offensichtlich dient das Wolfsgeheul dem Rudel, vor allem vor und nach der Jagd, als Rufzeichen, sich zu versammeln. Ferner wird es im Umfeld der Höhle als Alarmzeichen benutzt, außerdem als Signal in einem Schneesturm und während des Aufenthalts in Fremdgebieten oder einfach als Kontaktruf über größere Entfernungen. Es gibt keinerlei Anhaltspunkte dafür, daß Wölfe den Mond anheulen oder bei Vollmond mehr heulen als sonst.

Die Vorfahren des Wolfes, (Canis lupus), waren Fleischfresser, die vor 100 bis 120 Millionen Jahren auf dem nordamerikanischen Kontinent lebten. Die Beutetiere des Wolfes, die Huftiere, blicken ebenfalls auf gemeinsame Vorfahren zurück. Die Vorfahren beider Arten lassen sich bereits vor mehreren 100 Millionen Jahre nachweisen. Beide Tierarten entwickelten sich in den Steppengebieten der Vorzeit zu Lauftieren und beinflußten sich wahrscheinlich gegenseitig in ihrer Entwicklung. ("Rüstungswettlauf" zwischen Jäger und Beute). Die Wolf-Vorfahren spezialisierten sich auf das Jagen der Huftiere und diese entwickelten parallel dazu Abwehrtechniken. Man nimmt an, das sich der Wolf ursprünglich in den nördlichen Regionen entwickelt hat, und sich von dort aus ausbreitete. Vor etwa 55 Millionen Jahren entwickelten sich die ersten Sägetiere mit Ansätzen von Fangzähnen, aus denen sich später unsere heutigen Fleischfresser wie Hunde, Katzen, Hyänen und Bären entwickelten. Cynodictis entwickelte sich vor ca. 30-40 Millionen Jahren und hatte schon die gleiche Anzahl Zähne wie unsere heutigen Wölfe, war aber kleiner und hatte einen flexibleren Körperbau. Auch die Läufe waren wesentlich kürzer als die des heutigen Wolfes. Im Ganzen sah Cynodictis wohl mehr wie ein Wiesel aus. Über Cynodictis und Cynodesmus zum Tomarctus entwickelte sich der heutige Wolf. Die Läufe wurden länger und kräftiger, die fünfte, innenwändige Zehe entwickelte sich zu einem Überbleibsel zurück, der Schwanz wurde kürzer und das Aussehen glich mehr unseren heutigen Wölfen und Füchsen. Der Fuchs behielt seine ursprüngliche Größe bei, der Wolf aber wurde größer und erreichte seine heutige Form vor etwa 1 bis 2 Millionen Jahren. Ein enger Verwandter, Canis Dirus (Direwolf) lebte in der Eiszeit und war noch sehr viel größer als unsere heutigen Wölfe, starb aber am Ende der Eiszeit aus. Canis Lupus entwickelte sich zu einem der erfolgreichsten Raubtiere der Erde und konnte sich in vielen Unterarten den verschiedensten Umgebungen anpassen. Wölfe leben in den schneesturmgepeitschten Gebieten Alaskas, sind aber auch im heißen Spanien und Indien zuhause.

Lange Zeit stritten sich die Forscher um die genaue Herkunft unserer Hunde. Einige jeweils weit verbreitete Ansichten waren: der Hund stammt vom Wolf ab, der Hund stammt vom Schakal ab, der Hund entstand aus einer Kreuzung von Wolf und Schakal, der Hund hat uns unbekannte, wildhundartige Vorfahren. Inzwischen ist die Herkunft des Hundes -nicht zuletzt durch die rasanten Fortschritte der Genetik- geklärt: Der Hund stammt zweifelsfrei vom Wolf, Canis lupus, ab! Der alte Wissenschaftliche Name des Hundes, Canis familiaris, wurde deshalb in Canis lupus familiaris geändert. Eine weitere Interessante "Variante" ist auch der Australische Dingo, der verwilderte Haushunde als Vorfahren hat. Der Dingo heisst in der Wissenschaft Canis lupus familiaris dingo.