Piraten des Falgahten - Die Spelunke

Bericht über diplomatische Verhandlungen in Versina

Bericht über diplomatische Verhandlungen in Versina

Logbuch des Hein van Fleet, Quartiermeister der Schwarzen Braut AD 1205

Bericht an die Mannschaft der Schwarzen Braut und die gesamt Crew

Gerade bin ich von der Festivität der fürstlichen Durchlaucht Elisabetha Rosemunde von und zu Versina zurück. Es war ein sehr kurzweiliger Abend. Doch möchte ich wie es sich gehört natürlich am Anfang beginnen. Als erstes...der Jocke, die Leyla, die Saphira, der Piet haben mich im Stich gelassen und ich durfte allein bei den Versinern erscheinen . Jocke war unpäßlich, Leyla und Saphira wollten Schuhe kaufen und der Piet hatte wahrscheinlich Angst vor einem Konflikt mit dem Herrn Algonkin. Nun...ein Hein van Fleet läßt sich von solch widrigen Umständen natürlich nicht abhalten. Am Fürstenhof angekommen wurde ich wie es sich gehört von der jungen Fürstin empfangen. Nach dem artigen Austausch von Förmlichkeiten wurde zu Tisch gebeten und diesmal wurde mir kein Platz am Rande der Tafel zugewiesen, nein, ich darf mit Fug und Recht behaupten, daß ich von den Gästen einer wenn nicht der nächste zur Durchlaucht war. Als Tischnachbarn war mir der Ritter Algonkin nebst holdem Weibe und die Botschafterin von Fönizien vorgestellt worden. Alle kannte ich schon vom letzten Landungsfeste. Die Botschafterin sah diesmal noch besser aus, als ich sie in Erinnerung hatte. Und ich erinnerte mich an sie, als eine ausgesprochene Schönheit. Und sie war eine ausgesprochen angenehme Gesellschaft. So kulturell, so gebildet...so anders als unsere Mädels....Nach dem schmackhaften Essen unter sehr angenehmen Plaudereien mit der Botschafterin kam es zu einer merkwürdigen Begebenheit hinsichtlich der jungen Fürstin. Eine hübsche Elfe trat vor die Fürstin und sie wurde von ihr selbst zur Botschafterin Versinas ernannt. Zuerst hielt ich es für eine Ehre, bis die Fürstin Elisabetha eindeutig erklärte, die Elfe sei zum Dienste im Dunklen Reiche bestimmt und solle umgehend diesen dort antreten. Einer der Ritter – es war Ritter Siegurd – erbleichte alsbald und stammelte etwas wie ...nein...nicht meine Elfe.....
Einen Dienst im dunklen Reich erachte ich als Todesurteil. Diplomatie ist meines Erachtens dort nur mit großen Truppenkontingenten auszuüben.
Nach weiteren kurzweiligen Gesprächen unter anderem mit der ausgespochen liebenswürdigen Botschafterin Föniziens konnte ich verschiedentlich neue Kontakte knüpfen und Geschäftsbeziehungen anbahnen.
So ist es mir gelungen einen Kaperbrief von der Fürstin zu erhalten zum Schutze der Gewässer Versinas ausdrücklich vor den wasserköpfigen Barbarenhorden Minas Londrias. Auf mein Anraten werden den Londriern von der Fürstin die Gewässer von Versina und Merasiel verboten. Widerechtlich dort angetroffene Schiffe aus Londrien gelten als Piraten und dürfen von Ameländer Kaperschiffen bei Ansicht aufgebracht werden. Von der Ladung der aufgebrachten Schiffe dürfen wir 30 von hundert Teilen einbehalten und 70 von hundert Teilen zu einem Zehntel des Wertes an die Versiner Handelsgesellschaft veräußern. Die Schiffe und der Verbleib der Besatzung unterstehen unserer Juristiktion. Ich bat uns noch den freien Zugang zu den Märkten Versina aus, was uns wohlwollend zugestanden wurde. So sind wir jetzt in der Lage, gesichertes Gut in Versina zu veräußern und auch gute Preise zu erzielen. Die ungewöhnlichen Herren von Merasiel waren zudem darauf aus, mit uns eine Vereinbarung zum monatlichen Geleit von zwei Handelsschiffen abzuschließen. Nach zähem Feilschen einigte man sich auf 5 Goldstücke und 3 Silber per Konvoi. Zahlbar in Gewürzen. Allein deshalb hatte sich der Aufenthalt in Versina wahrlich gelohnt. Ich weiß nicht ob ich es erwähnt habe, aber die Botschafterin von Fönizien stach unter den schönen Frauen selbst die Tänzerinnen aus Merasiel aus, und die waren bekanntermaßen höchst angenehm.
Einen weiteren Kontakt konnte ich mit dem Herrn Algonkin anbahnen, dem ich zu erwartende Waffenlieferungen in Aussicht stellte. Da ich es für wahrscheinlich halte, daß in den Gewässern von Danglar von uns Waffenlieferungen aufgebracht werden, suchte ich schon einmal einen Markt für dieses spezielle Gut. Er hatte durchaus größeres Interesse daran, jedoch unter der Bedingung, daß Piet Speigatt diese Waffen zu Begutachtung persönlich vorstellt. Man erwähnte auch diverse Hanfseile, die anscheinend ein spezielles Produkt der Algonkins sein und für allgemeine Heiterkeit sorgten und ich sicherte zu, daß ich alles unternehmen werde, die Herren von Algonkin in dieser Hinsicht zufrieden zu stellen.
Neu bei diesem diplomatischen Ereignis waren Vertreter aus Aranien, einem Binnenland der Mittellande. Es soll in der Nähe der Valconnan liegen, am Talan, einem breiten Fluß. Diese Gruppe suchte nach bösen Seeschlangen in den Meeren, und ich habe bereitwillig aus meinem reichhaltigen Erfahrungsschatz mit Seeungeheuern fabuliert. Sie waren sehr daran interessiert, auch an Wissen über die Gewässer westlich und südlich von Versina. Ich erzählte ein wenig von den schwarzen Menschen auf der Terra Afrikanum, von den menschenfressenden schwarzen Zwergen und Drachen und Ungeheuern dort überall. Ich stellte den Süßwassermatrosen einen kundigen Lotsen in Aussicht, gegen ein gewisses Entgelt natürlich. Aranien könnte uns auch mit Holz und Waffen beliefern...evt. sogar spezielle Waffen gegen Untote. Ein gar fürstliches Angebot. Der Herrr Ritter Totila und die Ritterin aus Aranien nebst Knappen – jedoch mit französischem Akzent – wurden jedoch an Anmut weit von der Botschafterin aus Fönizien ausgestochen, deren Charme unvergleichlich war.
Neben weiteren Gesprächen mit dem Herrn Sigurd von Versina, der mich um einen Freundschaftsdienst bat, führte ich auch Gespräche mit verschiedenen Herren von Ankoragan. Der eine von ihnen ein durchaus machtbewußter Edelmann und Militär, der andere ein Alchimist und Magus mit speziellen Kenntnissen in der Schwarzpulverkunst.
Die angenehmsten Verhandlungen durfte ich jedoch mit der Botschafterin von Fönizien führen. Ich vergaß sicherlich bisher zu erwähnen, daß es sich bei ihr um eine ganz ausgezeichnete Person handelt mit hohem Espris und vortrefflicher Konversationskunst. Wenn sie in ihrer angenehmen sanften Altstimme plauderte, mußte ich an mich halten, nicht ihrem Charme zu verfallen und zu allem sofort ja und Amen zu sagen. Sie hatte ein ganz vorzügliches niedliches Schönheitsmal, direkt über ihrer Oberlippe, und wenn sie redete, so hüpfte dieses mit dem Schwung der Lippen auf und ab, daß es ein Freude war, zuzusehen. So sah ich mich kaum in der Lage, ihrem angenehmen Vortrage zu lauschen und es geschah zuweilen, daß ich ihr zunickte und lächelte, wenn es eigentlich galt Entrüstung zu zeigen und wüst zu schimpfen. Allüberall jedoch glaube ich, daß auch sie mich in guter Erinnerung behalten hat und harre eine neuen Begegnung mit dieser ausgesprochenen Schönheit und ausgezeichneten Person. Achja, sie scheinen in Fönizien Probleme mit Magiepiraten zu haben und ich denke diese können wir Ameländer sicherlich lösen. Ich verblieb ob der kurzen Zeit mit der Botschafterin wie folgt auf dem Briefwege weitere Treffen zu vereinbaren, sodaß auch zu Fönizien tiefe und freundschaftliche Beziehungen entstehen wie zu Versina und Danglar.
Ach wäre es doch nur schon soweit.