Da stand er jetzt. Sichere den Pier hatten sie gesagt. Pass auf den Pier auf. Und da stand er jetzt. Nur im Kilt und mit einem Cape. Und dem unhandlichen Spieß. Die Glocke hatte geläutet. Nur ein paar Mal. Und dann das Feuer. Zwei Häuser brannten lichterloh. Und die Glocke nur zwei, drei Mal. Die hätte alle aus dem Schlaf reißen müssen. Aber sein Vater und seine Onkel hatten Alarm gegeben. Und er sollte auf den Pier aufpassen. Er verstand nichts mehr. Da hinten am Magistrat, da war der Teufel los. Er sah trotz des Rauches und des Dunstes wie viele Leute dort hin und her liefen. Sie löschten? Oder was taten sie? Er konnte es nicht erkennen. Auch Rufen konnte er hören. Aber nicht verstehen. Was war da los? Und er sollte auf den Pier aufpassen. So ein Mist. Aber wenn sein Vater mitbekommen würde, daß er das nicht tat, dann konnte er was erleben. Wenn sein Vater etwas noch weniger ausstehen konnte wie Widerworte, dann waren das Pflichtverletzungen. Eselstaten nanne er sie. Und zog einem die Ohren lang. Oder er verprügelte einen einfach. Das tat er oft. Also warten. Und auf den Pier aufpassen. Er schaute die ordentlichen Reihen von Holzstämmen entlang, die im Wasser standen und den Pier trugen. Die kleinen Boote, die in dem Wellengang auf und ab hüpften waren ordentlich am Balken festgezurrt. Er schaute aufs Meer. Was sollte denn schon hier passieren. Hier passiert wie immer garnichts. Aus einer Nebelbank löste sich ein Schatten. Ein Segler rauschte auf ihn zu, als wäre er mit seinen dunklen Segeln direkt aus der Hölle gesprungen. An Bord des Schiffes war niemand zu erkennen. Er rieb sich die Augen. Schaute nochmal hin. Es hatte den Pier schon fast erreicht, so schnell war es. Wie erstarrt blickte er auf das größer werdende Schiff. Da kam etwas. Zum Pier. Er sollte auf den Pier aufpassen. Die Erstarrung wich. Er ließ die Pike fallen und wandte sich um. Nach zwei Schritten schlug etwas gegen seine Seite. Er fiel hin. Auf den Pier. Ein Knirschen war zu hören, als das Schiff den Pier erreichte. Etwas zog an ihm. Mit höllischem Schmerz an seiner Seite. Zog an Im mit unbändiger Kraft. Er versuchte sich fest zu halten. Doch auf dem Holz fand er keinen Halt. Er rutschte und schrie...bis zur Kante des Piers. Dann sah er nur die schwarze Wand des Schiffes über sich aufragen und spürte das Holz des Piers hinter sich. Er spürte kaum noch, wie das schwarze Schiff ihn zwischen sich und den Pollern zerquetschte.
Re: Derweil in Schottland
Jocke nahm die Harpune welche er sich schon zurecht gelegt hatte und wollte das Schiff verlassen als Piet sich zu ihm umdrehte "Was denkst du wo du hingehst, wir gehen zusammen, also warte auf uns, du gehst nicht alleine!" Jocke ging an Piet vorbei "Erzähl mir nicht was ich nicht machen soll!" und Jocke verlies das schiff und verschwand in der Dunkelheit.
Piet stand mit dem Rest der Crew an deck und blickte Jocke nach "Lass den verrückten, der wird noch wegen dem Weib verrecken! Wir machen weiter wie geplannt"
"nuq Daq yuch Dapol" ICH HAB AUCH MAL SPAGHETTIS GEGESSEN!!!
Re: Derweil in Schottland
Die Manschaft, unter führung von Käpten Piet Speigatt, machte sich an den Plan den anderen Unterstüzung zu liefern. Ganz wohl war es Piet nicht Jocke alleine durch die Nacht in einem Fremden land laufen zu lassen... aber er ist selbst daran schuld... Liebesblinder Narr.
Derweil im Dorfzentrum, das Feuer hat für aufregung gesorgt. Es bildeten sich Löschwasser Ketten und mehrere Männer mit schweren Waffen rannten zu dem Gefängniss um zu sehen was da los ist.
"nuq Daq yuch Dapol" ICH HAB AUCH MAL SPAGHETTIS GEGESSEN!!!
Re: Derweil in Schottland
Hein´s Schulter schmerzte, sie hörten Stimmen von draussen... Schotten, vor dem gebäude wimmelte es von Schotten. Kampflärm war zu hören. Waren das Jocke und Piet? Hein suchte gewissheit, er befehligte einige Leute nachzusehen was da passiert. Säbel rasselten auf Schottische Schwerter nieder, Handspacken zertrümmerten Gesichter, Messer flogen und auch Bolzen. Es war wie ein Krieg. Plötzlich hörte man lautes Fluchen aus dem Kerker. Der Wachmann scheint gerade von den Piraten entdeckt worden zu sein.
Im selben augenblick öffnete sich die Hintertür des Hauses, Schotten... 5 Stück, sie waren so schnell da das Hein einen richtigen Schreck bekam, die mussten unbemerkt an den anderen Vorbeigekommen sein. "Die Schlampe die meinen Bruder umgebracht hat wird sterben!" Sagte einer der Schotten und sprintete auf Hein los...
...ein Surren durchdrang die Luft hinter den Schotten, Hein überlegte kurz, bekam große augen und sprang zur Seite...
...der Stürmende Schotte kam nicht Lebend bei Hein an, eine Harpune bohrte sich durch sein Rückrat und drang aus seinem Brustkorb wieder nach draussen. Wie ein nasser Sack flog er nach vorne über und röchelte mit seinem letzten Atem. Erschrocken drehten sich die 4 anderen Schotten um, vor ihnen stand eine Gestalt welche selbst einem Seeteufel angst einjagen würde, Hasserfüllte Augen Blitzen auf, und die zwei Schotten vor der gestallt bekamen keine Luft mehr... Kalter stahl steckte in ihrer Kehle, und sie gingen zu Boden.
"Jocke!" Rief Hein... Doch vergebens, Jocke reagierte zu spät und bekam ein Schwert durch seine Rechte Schulter gerammt... Blutspuckend drehte sich Jocke um und blickte in die Augen einer Jungen Schottin welche erschrocken zurück weichte. Jocke blickte auf das Schwert das aus seiner Schulter ragte und blickte die Junge Frau an, sie spuckte ihm ins Gesicht "Das war für meinen Bruder!"...
Und vor Jockes augen wurde es Schwarz
"nuq Daq yuch Dapol" ICH HAB AUCH MAL SPAGHETTIS GEGESSEN!!!
Re: Derweil in Schottland
"Verdammt " brüllte Hein van Fleet und schoß mit dem unverletzten Arm mit seiner doppelschüßigen Armbrust. Der erste Bolzen verschwand im Brustkorb des verbliebenen männlichen Schotten, der zweite Bolzen nagelte die junge Schottin mit der Schulter an die Wand. Ein heilloses Durcheinander herrschte in dem Raum, der den größten Teil des Untergeschoßes des Gebäudes einnahm. Neben den verbliebenen Piraten lagen oder lehnten etwa 20 Leichen in der dusteren blutbesudelten Halle. Die am wenigsten verwundeten Ameländer zogen den stark blutenden Jocke hinein und versuchten die Hintertür wieder zu schließen. Die junge Schottin an der Wand wimmerte. Zwei weitere Schotten versuchten durch den Hintereingang herein zu kommen, sie kamen aber nicht weit. Ein Bolzen von einem Hauke und einige Bolgerhiebe besiegelte das Schicksal auch dieser Kerle. Lange würden sie das nicht mehr durchhalten. Lange nicht mehr. Noch ein konzentrierter Angriff und es war vorrüber. Hein schreckte der Tod nicht und wenn er in die Augen der Anderen schaute, dann konnte er den gleichen kalten Blick ausmachen, mit dem auch er sie ansah. Da kamen sie. Es waren viele. An der Hintertür huschte bestimmt ein halbes Dutzend herum und an der nur notdürftig geflickten Vordertür machten sie sich auch zu schaffen. Gut sagte sich Hein, zeigen wir ihnen wie wir sterben können. Das wird sie teurer zu stehen kommen. "Für Ameland" sagte Hein und versuchte seinen blutbesudelten Bolger in die Höhe zu halten. "...für Ameland" antworteten die Anderen krächzend. Und vom Jocke am Boden kam ein schwaches..."...für Kate". Und dann kamen sie auch schon. Schon wollten die Verwundeten und Erschöpften sich in ihren letzten Kampft stürzen...da bemerkten sie...das waren keine Schotten. Es war Piet. Piet Speigatt und die Anderen.
Hein van Fleet ließ den Bolger fallen und grinste Piet Speigatt, den Kapitän der Schwarzen Braut an. "Reichlich spät, Piet, reichlich spät." "Wir wurden etwas aufgehalten, einige Schotten hatten partout etwas dagegen, daß wir euch einen Besuch abstatten." Er grinste zurück. "Die, die dann noch laufen konnten, haben es sich dann anders überlegt." Das Gesicht des Kapitäns wurde ernst. "Wie geht es euch, und was ist mit Kate?" "Wir haben mehr oder minder alle was abbekommen, aber wir werden es überleben." Das müde Gesicht des alten Seemanns wurde grau. "Und Kate....und ....komm, sieh selbst." In der sichersten Ecke der Halle lag eine Person auf einer Bank. Ein Auge war ausgestochen, die Gliedmaßen in unmögliche Positionen verkrümmt. Das ehemals rote Haar war blutverkrustet und das vormals hübsche Gesicht dem so macher Mann verfallen war, verquollen und aufgedunsen von Blutergüssen und Brandwunden. Ein leises Röcheln kam zwischen den blutenden Lippen hervor und ein Rinnsal Blut rann ihr den Mundwinkel herab. "Sie haben ihr die Zunge rausgerissen." murmelte eine sichtlich erschütterte Frauke. "...einfach heraus gerissen." Piet schaute Frauke lange an. Die senkte den Blick und schüttelte unmerklich den Kopf. Selbst der immer lachende Blick von Piet Speigatt versteinerte. "Wie sieht es draußen aus?" Hein blickte den Kapitän müde an. "Kein Widerstand mehr, der letzte war hier vor dem Gebäude." Piet konnte den Blick von dem was einmal Kate Bonney gewesen war nicht abwenden. "Dann laß uns dieses Dreckskaff niederbrennen und von hier verschwinden." Hein rappelte sich mühsam auf. Aus seiner notdürftig verbundenen Schulterwunde ragte noch immer der Stumpf eines Bolzens. "In diesem Loch bleibt kein Stein auf dem anderen." Fauchte Leyla und versuchte mit ihrer Beinwunde aufzustehen. Einige der neu Hinzugekommenen schleppten die, die nicht mehr gehen konnten. Vorsichtig und so sanft wie möglich trugen sie Kate mitsamt der Bank in Richtung Pier. Rechts und links brannten schon Häuser. Man hörte zerbrechendes Glas und plündernde Liekedeeler. Langsam leerte sich das große Magistatsgebäude. Der letzte der die Halle verließ war Hein van Fleet. Er warf noch eine brennende Öllampe auf die Trümmer der Möbel und spuckte in die schnell auflodernden Flammen. Dann hinkte er den anderen hinterher.
Re: Derweil in Schottland
Von der Höhe konnte man gut in der aufgehenden Sonne den langen Zug der sich zurück ziehenden Piraten erkennen. Viele trugen Säcke oder Kisten und etliche johlten mit Flaschen oder Krügen in der Hand. Die Häuser des Weilers brannten alle lichterloh und niemand scherte sich darum. Kein Dorfbewohner war zu sehen. Oder doch, eigentlich sogar etliche. Aber alle lagen mehr oder minder blutüberstömt im Dreck. Da und dort schlich ein Hund mit eingezogenem Schwanz durch die Trümmer und einige Schafe rannten blöckend zwischen den brennenden Gebäuden. Es war vorbei. Das war das Ende. Das Ende... Endlich... Oder ein neuer Anfang. Die Gestalt auf der Hügelkuppe wußte es nicht genau. In dem dunklen Mantel war von der Person nicht viel zu erkennen. Sie blickte noch einmal zurück auf die unveränderliche Vergangenheit. Panta rhei - alles fließt, dachte sie. Man steigt nicht zweimal in den selben Fluß. Doch die lag jetzt hinter ihr. Sie drehte sich um und hinkte mühsam den Hügel herunter ins Gebüsch. Und bei jedem Schritt blieb ein kleiner Blutfleck zurück.