Piraten des Falgahten - Die Spelunke

Gestrandet

Gestrandet

Logbuch des Hein van Fleet, Quartiermeister der Schwarzen Braut

Nachrichten und Information an die Crew

Da waren wir. Gestrandet. Nicht einmal ein Segel konnten wir noch erkennen von der Braut. Weg. Schiff, Boot, Fäßer, alles weg. Keine Nachricht, kein Hinweis. Und das nur wegen Wasser. Wenn es denn mal Rum gewesen wäre oder frisches Fleisch.
Gott sei Dank hatte ich zumindest nautische Instrumente und etwas Kartenmaterial dabei, so konnte ich zumindest unsere Position halbwegs bestimmen. Wir waren in Falkenau, oder nicht weit davon entfernt.
Diese Südliche Sonne brannte auf unsere ausgedörten Leiber als wir uns flußaufwärts auf den Weg machten.. Wir hatten Durst. Und keinen Rum oder Wein. Nur mühsam torkelten wir durch die drückende Hitze und keine Wolke am Himmel und die ganzen Gewächse um uns herum hielten jede Brise ab. Es war unerträglich. Wir mußten einfach schnellstens irgendeine Zivilisation erreichen. Sonst würden wir sterben. So schwankten Piet und ich immer schwächer werdend durch die ungastlichen Gestade. Klafer um Klafter. Ohne etwas zu trinken. Bestimmt eine Glasen lang. Kurz vor dem Zusammenbruch stolperten wir in ein Lager mit Menschen und lauwarmen Getränken. Die Rettung ...endlich.
Kaum noch in der Lage menschliche Geräusche von uns zu geben hauten wir uns ersteinmal einige Flaschen hinter die Kiemen. Gut, es war kein Rum...aber in der Not tat es auch Bier. Ich tat meinen Dienst und besorgte uns erst einmal Quartier, in dem ich ein freistehendes Zelt requirierte. Niemand erhob Einwände, was natürlich auch geraten war.
Einige Spitzohren und gutaussehende Maiden – unsere Laune hob sich zusehends – gaben uns die Information, daß wir auf eine Expedition in den Orklanden nahe Falkenau getroffen seinen. Ich dachte, Hein, da hab ihr ja noch mal Glück gehabt. Alsbald suchten wir den Kapitän dieses Lagers auf und baten um ein Gespräch. Wir erfuhren von dem etwas überforderten Gerret, daß er händeringend qualifiziertes Kartographenpersonal suchte und fast flehend bat er uns ihm doch bitte auszuhelfen. Was wir dann auch gegen ein geringes Vorentgeld für Getränke und eine höhere Bezahlung bei der Abgabe der Karten zusicherten. Unser Glück hielt an. Wir machten uns mit unsren Zeltnachbarn bekannt und es traf sich, daß wir auf einige legendäre Helden getroffen waren, von deren Namen ich zumindest schon einmal gehört hatte. Es waren Archilles, Frodo und Asgard. Sehr nette Landratten. Des Weiteren machten wir die Bekanntschaft eines Solarispriesters und eines blinden Mannes. Gemeinsam schmiedeten wir die Gemeinschaft der drei Zelte und schworen uns ewigen Beistand, solange wir bezahlt werden.
Nach kurzer Sondierung des Lagers – acht gutaussehende Frauen – trafen wir auf eine Maid namens Nie-rall, die wir denn auch gegen brauchbares Essen requirierten. Das schien durchaus vielversprechende Kurzweil zu werden. Nach einigen Pöbeleien von Spitzohren, traf Piet Speigatt auf eine Schwangere deren Niederkunft offensichtlich kurz bevor stand. In der Piet eigenen eigentümlichen Gutmütigkeit versprach Speigatt dem abzulaichenden Mädel die Heirat. Ohne zwingenden Grund. Einfach so. Ich war verzweifelt. Wider meines besseren Rates und ohne für die Misere verantwortlich zu sein versprach er, Matruschka zu heiraten. Ich hatte wieder meine üblichen Schmerzen zwischen den Ohren.
Nachdem sich die Aufregung über die unverhoffte Verlobung gelegt hatte, bekam ich heraus, das weder der Vater der Braut, noch sie selbst über nennenswertes Vermögen, dafür aber der Vater offensichtlich über schwere Demens verfügte. Er züchtete mit Ochsen.
Am Abend griffen dann unvermittels einige Grünhäute und Braunpelzorks an. Schwer gerüstet und gut ausgestattet. Mit dynamischer Verteidigung wichen Piet und ich den Horden zumeist aus, bis sie die zukünftige Kapitänssohnmutter verletzten. Das konnten wir natürlich nicht zulassen und nahmen sie mit in die Taverne.
Nach einigen Humpen brachten wir die Braut ins Bett und die Gemeinschaft der drei Zelte feierte den Junggesellenabend vom Käpn. So ganz kann ich mich jetzt nicht mehr an alles erinnern, aber daß einige Schankmaiden, Bier und Tischgetanze eine Rolle spielten, erscheint ab und an vor meinem inneren Auge. Die Maiden waren hübsch, drall und sehr entgegenkommend. Meine ich jedenfalls. Ach ja und eine Tänzerin war dabei...und....äh....nackte Elfen....???
Nein, nein....das letzte ist doch wohl eher unwahrscheinlich.
Während der Nacht oder besser am Morgen mußten einige seltsame Pelztiere unser Zelt heimgesucht haben, denn etliche von ihnen waren in unseren Rachen gestorben. Davon bekamen wir dann wohl auch die Kopfschmerzen und das Magengrimmen. Nach einigen Gläsern Rum ging es uns dann wieder besser.
(to be continued)

Re: Gestrandet

Gottseidank wurde uns von der sehr netten Nie-Rall der Weg zu einer gar lieblichen Quelle gezeigt, sodaß wie uns zumindest ein wenig mit Süßwasser das Gesicht besprenkeln konnten. Naja, zumindest ich, der Kapitän lag noch im Salz, er hatte deutlich mehr Schaden genommen als ich. Ich bot dann zuweilen unser güldenes Einhornhornhorn einigen Magiern zum Verkauf an. Sie schluckten mehrfach, als ich den Preis nannte. 50 Goldmünzen sind kein Pappenstiel. Auch nicht als Funkenschubser und Geistverdeher.
Am frühen Morgen - also kurz nach Mittag – wachte dann auch der Piet aus der Bewußtlosigkeit auf, seine Gesichtsfarbe paßte sehr schön zum lindgrünen Blätterdach. Ein Magus sprach mich auf meine Kartographiefähigkeiten an und daß er die Höhlen besuchen und dort in den freigeräumten Kammern ein Fläschen von ausgesuchter Wichtigkeit erbeuten müsse. Die Gemeinschaft der drei Zelte begleitete ihn gern, zumal ich dadurch auch die Gegend näher erkunden konnte. Ich will euch nicht mit den Einzelheiten der vielen Kämpfe und Schlachten langweilen, die wir im Zuge dieser Unternehmung zu bestreiten hatten. Es müssen zahllose gewesen sein. Das Ruinenfeld erstreckte sich Meilen um Meilen und Leichen und Blutlachen säumten unseren Weg. Nach etlichen Stunden hatten wir sowohl die Flasche erbeutet – der Inhalt erschien mir nicht sehr wertvoll – als auch alle Teilnehmer der Expedition wieder heil zurückgebracht. Der laubfroschgrüne Piet ließ sich von seiner angeschwängerten Braut in der Taverne pflegen, während ich mich mit einigen hübschen Maiden zu Wasserspielen an der Quelle zurückzog. Frisch gestärkt und erfrischt ging ich frisch ans Werk und begann meine Wegskizzen in eine getreue Karte zu übertragen. Kaum damit begonnen riefen panische Elfen und Magier zum Aufbruch. Es sollte ins Reich der Klabauter gehen. Nach längerem verbalen Austausch unserer Klabautererfahrung, ließ sich die Gemeinschaft der drei Zelte dazu überreden die wie aufgescheuchte Hühner herumgackernden Elfen und Magier und einige weitere unbedeutende Krieger auf ihrer Expedition zu begleiten. Piet und mir war natürlich klar, daß sie ohne unsere Klabautererfahrung aufgeschmissen sein würden.
Wiederum endlose Wanderungen und schwere Kämpfe, die nur durch unseren Heldenmut gewonnen wurden. So schlugen wir uns zu einem Blümchenkreis durch, der auf einer Anhöhe über mit bösen Kämpfern verseuchten Katakomben zu finden war. Diesen Kriegern haben wir erst einmal ein wenig Taktik beigebracht. Die Bogenschützen nahe des Kreises waren die größte Gefahr, so nahmen Piet und ich uns ihrer an. Während Piet mit überlegener Waffentechnik die Bogenschützen in Schach hielt, kämpfte ich mich Baum um Baum auf die Anhöhe. Und die angstvollen Schreie der Bogenschützen begleiteten mich. Als ich endlich in Schußreichweite meines zweischüßigen Schätzchen gelangt war, gab ich den Bogenschützen was sie verdienten. 15 Zoll Stahl und Holz. Ihr Gequike hallt mir noch immer in den Ohren. Beide Bolger gezückt, gab ich den Quikern den Rest. Und fand mich allein auf der Anhöhe wieder. Offensichtlich hatte mich keiner der anderen Helden begleitet. Doch kaum hatte ich die Höhe gesichert, da strömten auch schon die Elfen herauf und nahmen den Klabauterkreis in Besitz. Ehrlich gesagt, war das keine wirkliche Überraschung. Durch diesen Kreis gelangten wir in das Land der Klabauter, welches nicht deutlich anders aussah als das übrige Land. Zuweilen meinte ich sogar Landmarken wiederzuerkennen, die ich auf der Kartographieexpedition gesehen hatte. Das mußte wohl die täuschende Magie der Klabauter sein, die alles daran setzen uns zu verwirren. Nach endlosen Stunden – wobei man uns einbläute auf gar keinen Fall irgendwelche ess- oder trinkbaren Geschenke der Klabauter anzunehmen – gelangten wir zu einer Zwergenbehausung. Ich war verwirrt...was macht ein Zwerg bei den Klabautern?
Doch auch diese Frage erklärte sich selbst. Er litt an schwerer Verkalkung. Oder so.
Er hatte fragile Steinhäufchen in seiner Behausung aufgestellt und raunzte jeden an, der ihnen zu nahe kam. Ich denke ihm wird der Liebesakt letzte Zeit häufiger mißlungen sein, und versuchte dies durch Steinsäulchen auszugleichen. Aprospos Liebesakt....ein gar hübsches Feelein hielt sich auch in der Höhle auf. Ein sehr schwieriger Charakter aber sehr schnuckelig. Ich versuchte die Maid zu einem Gelage in der Taverne zu überreden, sie versuchte mir Nüßchen und klitzekleine Erdbeerchen anzudrehen. Irgendwie kamen wir nicht zusammen. Wie schade. Als sie das auch bemerkte, handelte sie typisch Klabauter und verpaßte mir mehrere Blitzschläge und Funken. Sie fand es offenbar spaßig, ich nicht. So abgekühlt verließ ich die Höhle während Piet einige Steinhäuflein umwarf. Der Zwerg wollte uns offensichtlich nicht weiterhelfen und sandte uns zu weiteren Klabautern. Der war ebenso grenzdebil und hatte nur seinen Ehestreit im Kopf, bevor er den Piet einen hübschen Shanty tanzen lies. Ich wußte gar nicht, daß der Käpn so gut tanzen kann, obwohl er nicht sehr glücklich dabei aussah. Selbst mit meiner Überredungskunst konnte der Klabauter und sein dralles Weib uns nur wieder zum Zwerg schicken und meine Laune senkte sich zusehends. Nochmalige Anbändelung mit der Fee – Nüßchen: Nein; Taverne: Nein; Erdbeerchen: Nein; Rum: Nein; Fitz: Aua ...hihihi grumbel – brachte keine neuen Ergebnisse. Sie ließ sich jedoch von einem Spitzohr überreden, ein nutzloses Papier mit einem Reim herauszurücken, ich hätte lieber die Fee mitgenommen, aber ich durfte nicht. Als wir uns dann schon wieder der Behausung des Klabauters und seines Weibes näherten, da schlugen Piet und ich uns in die Büsche und dank meiner überragenden Ortskenntnisse waren wir auch schnell wieder im Lager.
Dort angekommen war mein Kompass gestohlen worden. Mein Kompass gestohlen. Mein Kompass. Gestohlen.
Ich war fassungslos. Weder mein Toben, Drohungen oder Toben und Drohungen halfen da. Er war weg. Gestohlen. Mein Kompass. Mit ausgesprochen schlechter Laune machte ich mich daran unser abendliches Mahl zu bereiten ein wenig Tintenfisch und Kräutertartuffen. Während dieser Vorbereitungen erwähnten wir vor unseren Lagergefährten, den Besitz unseres goldenen Einhornhornhorns. Und seine vielseitige Verwendbarkeit und Abwaschbarkeit. Mir hätten gleich die verschlagenen Augen und der gierige Blick der Spitzohrentruppe neben uns auffallen sollen. Mit gebücktem Gang und sabbernden Lefzen kroch das Geschmeiß zum Expeditionsleiter. Von der dunklen Magie der Spitzohren verwirrt, ließ er sich zu ihrem Handlanger machen. Er trat vor uns hin und verlangte das Einhornhornhorn zu sehen, während die Spitzohren um ihn herum buckelten und sabberten. Höflich wie wir sind gaben wir ihm zu verstehen, daß das Horn sich nicht hier befinde, wir es deshalb auch nicht zeigen könnten. Gleichzeitig gab ich Asgard und Archilles einen Wink, die anderen Kämpfer zu informieren, die das Spitzohrengeschmeiß auch nicht ausstehen konnten. Der Expeditionsleiter echauffierte sich immer mehr, während das Geschmeiß um seine Schuhsohlen sabberte und vor ihm buckelte. Wir sollen das Horn herausgeben, es sei von einem heiligen Tier. Ich versuchte dem Führer klar zu machen, das es sich um eine Einhornhornhorn handele und nicht um eine Kuh. Das verstand er nicht, es fehlte ihm an klassischer Bildung. Man wäre bereit uns zu bezahlen....ich vernahm es gern...nannte unseren Spottpreis von 50 GM jedoch Wucher und bot läppische 2 Goldmünzen und drohte mit der Wache. Da wurde uns eindeutig klar, daß man uns berauben wollte. Piet und ich verschwanden kurz im Zelt und kamen mit unseren Argumentverstärkern wieder, Piets Bogen und mein doppelschüßiges Schätzchen. Bolger an der Seite konnten wir jetzt in die nächste Verhandlungsrunde gehen. Just in diesem Moment erschienen auch Asgard und Archill mit einigen schwer gerüsteten Kriegern und der sabbernden und geifernden Spitzohrenbande entwich die schon spärliche Gesichtfarbe. Sie waren auf Raub aus, nicht auf einen ehrlichen Kampf Spitzohr gegen Mann. Tja, so wankten sie und leckten sich den Schleim von ihren Lefzen. Dem Expeditionsleiter wurde ebenfalls die Gefahr seiner Untaten bewußt und just in diesem Moment stieß Gedron hinzu, einer der wenigen Spitzohren, mit denen man ordentlich trinken kann. Mit einer kleinen Lüge – unser Horn sei nicht echt – bot er seinen Spitzohrengefährten die Möglichkeit ohne die Ohren zu verlieren von dannen zu ziehen. Was sie dann auch murrend taten. In solchen Fällen ist es mir immer offensichtlich, das Orks auch nur Spitzohrenabkömmlinge sind und sich kaum von ihrem Stammvolk unterscheiden.

(to be continued)

Re: Gestrandet

Eine weitere erzählenswerte Begebenheit war die Heirat von Piet...beziehungsweise die Fastheirat. Naja, beginnen wir doch besser von vorn. Piet hatte sich ja bekanntlich bereit erklärt, das geschwängerte Marjellchen zu ehelichen. Ich betone noch einmal, entgegen meines Rates. Wir hatten unseren Solarispriester dazu überredet die Trauung zu vollziehen und ich stellte mich Piet als Trauzeugen zur Verfügung, während die Nie-rall den Trauzeugenpart beim Mariechen spielte. Standesgemäß hatte Piet von mir das Trauungstuch bekommen und auch der Posenstein wurde von mir in die richtige Stellung gebracht. Ich hatte eine Ameländer Zeremonie vorgeschlagen – willste - jepp...du auch – klar...der Solarispriester wollte aber irgendwelche ausländischen Rituale vollziehen, deren hervorragenste Eigenschaften erstens die Länge waren und zweiten deren Langeweile. Bis er dann nach etlichen Augenblicken endlich bei der Frage angekommen war „Oder ist hier einer unter uns der berechtigte Einwände gegen diese Ehe einbringen kann, so möge er jetzt sprechen oder für immer schweigen“. Wer im Namen des Klabauters stellt solche dämlichen Fragen bei einer Braut, die aussieht wie ein drüsenkrankes Nilpferd. Das schreit ja geradezu nach Störung. Es kam wie es kommen mußte.
Ein dahergelaufener Spargel, ein dürrer Dreikäsehoch piepste „Ich“ dazwischen, bevor ich ihn mit meinen Bolgern zum Schweigen bringen konnte. Tss...da hatte er doch vorher Zeit genug zu. Leider durfte ich mein zweischüßiges Schätzchen nicht als Trauzeuge tragen, sonst hätte die Trauung doch noch ein ruhigeres Ende finden können. So aber hielten mich irgendwelche Spitzohren und hoffnungslose Romantiker davon ab, dem Spargel seinen Einspruch auszutreiben. Schade. Der Käpn machte aber Ameland alle Ehre. Er schritt zu dem Männlein und verlangte sein Begehr zu wissen – ein überflüssige Frage, stand die Melonendame doch gleich anbei – schacherte dann ein wenig mit dem Kleinen, bevor er ihn dann ordentlich mit einem Schlagring verwemmste. Es war ein Freude zuzusehen. Der hübsche Schönling war danach höchstens noch dazu gut, unartige Kinder zu erschrecken und bekam endlich ein markanteres Gesicht. Eine dreifach gebrochene Nase macht einfach männlich, ich muß es schließlich wissen.
Danach versuchte ich nochmal mein Glück beim Verbeulten, trat ihm auf den Fuß, rülpste ihn an und prokelte mit meinem kleinen Finger in seinem Ohr. Aber der Gurkenkönig hatte nur noch Augen für seine Melonendame. Schade, ich hätte ihm gern auch noch einige Ameländer Kniffe anschaulich beigebracht. Naja, man kann nicht alles haben.
Piet zockte im Nachhinein ein fettes Goldstück für die Braut heraus, was das ganze dann doch zu einem annehmbaren Geschäft gemacht hat. Manchmal wundere ich mich über Piets Geschäftssinn.
Nun ja, der Tag neigte sich dem Abend zu und ich hatte noch dunkel in Erinnerung, daß wir aus irgendwelchen obskuren Gründen die Welt retten sollten. Warum nochmal? Ähhh...ich glaube da war ein Magier....oder nee, doch ein Dämon und der hatte einen äääähhh Kragen...und war vereist und Spitzohren hatten ihn befreit....den Magier....und der Dämon war ganz böse und der Magier auch ....hmmm so ungefähr. Von uns war der blinde Mann der Einzige, der den Durchblick hatte....ähhh...bildlich gesprochen. Und ganz ehrlich ich glaube auch von den Anderen.
Also uns war klar, im Dunkeln sollte es losgehen. Der Solarispriester stattete uns mit hellen Lätzchen aus, die sollte die bösen Untoten – wo kamen die noch mal her - von uns abhalten. Frodo stand da total drauf und ich dachte mir auch, naja schaden kanns wohl nicht. Und der Dämon – sagte der Magier glaub ich – sollte in einen speziellen Kreis hinein gelockt werden, auf daß er da vergehen sollte. Ich fand jener sah aus wie ein Kreidekreis, aber die Spitzohren und Magier bestanden darauf, daß er für Dämonen unsagbare Schrecken aufweisen würde und zudem noch unsichtbar sei. Naja, ich habs dann mal geglaubt.
Kaum wurde es dunkel, da ging es auch schon los. Untote, 5-8 : Ich hatte kaum die Bolger gehoben, da waren die auch schon Kleinholz. Toll dachte ich, das Lätzchen hilft tatsächlich. Da kam auch schon die nächste Truppe. Jepp, die haben uns dann ordentlich verdroschen. Ich bekam einen Schlag ab und war gleich fast hinüber. Junge, Junge, die konnten dreschen. Ich ließ mich von den zarten Händen Nie-ralls und weiter Heilerinnen wieder aufpäppeln, und stürmte heldenhaft erneut in den Kampf. Ich glaube das Lätzchen war schuld. Ein ausgesuchter Kämpfer der so hieß, wie bei uns der Ziegen und Schafskäse, war mit einem Heldenschwert ausgestattet worden – ich glaub vom Magier – und zeigte erstaunliche Nehmerqualitäten. Beim Klabauter, der konnte einstecken. Kaum hatte ich mich ins Getümmel geschmissen, hatte ich auch schon einen Beidhänder am rechten Bein zu verzeichnen. Ich sag nur aua, aua, aua , es fehlte nicht viel, und ich hätte ein Holzbein gebraucht. Auf dem Zahnfleisch kroch ich nun zurück zu den Heilern nach ca. 2 Minuten Kampf. Dort füllten sich auch die Reihen und die Damen waren längst nicht mehr so zärtlich. Nun ja, der Latz trieb mich offensichtlich wieder an und kaum konnte ich gehen, ging ich wieder zum Ort des Gemetzels. Diesmal wandte ich jedoch nach guter Ameländer Tradition dynamische Verteidigung an, und erzielte einigen Erfolg. Ich stand bestimmt 5 Minuten, bevor ich einen Schlag abbekam. und den konnte ich dieses Mal sogar einigermaßen verschmerzen. Was der Patras in dieser Zeit jedoch abbekam, hätte jeden Ameländer in Gehacktes verwandelt. War der Kerl zäh.
Der Dämon war es jedoch nicht minder. Offensichtlich waren sich die beiden noch nicht bewußt begegnet, als wir jedoch Patras und sein wildes Schwert in die grobe Richtung des Dämons drehten, konnten wir doch einige Einschläge bei der Ausgeburt der Finsternis verzeichnen. Er fiel auf die Fresse. Und quiekte. Wie ein Schweinchen quiekte er. Der Dämon, nicht Patras. Leider quiekte es außerhalb des Kreises. Wir hatte Patras etwas zu früh umgedreht. Mist dachte ich, da muß doch was zu machen sein. Das dachte neben mir ebenfalls einer der Kelten, die uns schon bei dem Spitzohrenvorkommnis gezeigt hatten, daß sie nicht in den Torf gefallen waren. Der Kelte und ich schnappten uns je einen Fuß der widerwärtigen Kreatur der Hölle und zerrten sie ohne magische Formeln zu murmeln oder mit den Fingern seltsame Kreise zu markieren einfach durch stumpfe brutale Gewalt in den Kreis. Wir bekamen zwar noch einiges von den restliche Untoten verplättet, aber das Dämönchen verblich leise piepend dahin ....wohin auch immer.
Tja, ich würde mal sagen, Auftrag erfüllt, ein Grund zu feiern.
Ja, der Magier kam auch noch mal vorbei und grabschte sich diverse Artefakte, um damit wahrscheinlich die Welt zu versklaven, aber ganz ehrlich, wirklich überrascht hat es mich nicht. Zumal dabei auch eine gewisse Person mit dunklem Hut eine Rolle spielte, aber das ist eine andere Geschichte und soll ein anderes Mal erzählt werden.
Der weitere Abend ist mir in guter Erinnerung geblieben. Ich ließ mich von den Schankmaiden massieren und Piet auch, obwohl er dafür bezahlen mußte und ich nicht. Gedron - trotz spitzer Ohren – spielte mit Freunden auf, die Spitzohren nippten friedlich an ihrem Blättersaft und ich fand eine Maid, die ein wenig so aussah wie die schnuckelige Fee. Sie hatte aber einen deutlich freundlicheren Charakter und war wesentlich entgegenkommender.
Es bleibt zu erzählen, daß ein freundlicher Magus – ja, sowas gibt’s – versuchte mir Informationen über meinen Kompass zu besorgen. Er fand heraus, daß er schon Meilen um Meilen weg war. Ich hatte es geahnt. Man kann Keinem trauen, die Menschen und die Spitzohren sind schlecht. Nicht einmal wir sind sicher. Was für ein bitteres Fazit.
Aber die Maiden in Falkenau waren nett. Einige sehen ein wenig aus wie Feen. Und sie sollen auch nett zu Kleintieren sein. Jedenfalls manche