Piraten des Falgahten - Schwarze Braut

Im Auftrag des Falgathen II

Re: Im Auftrag des Falgathen II

Die rote Frieda schaute ihn mit großen Augen an. Auch der vierte Hauke. Er hob einen Finger, öffnete den Mund und schloß ihn wieder. Nur ein kurzes "...äh..." entfleuchte ihm.
Die beiden Jungs schauten Fedder ängstlich an.

Re: Im Auftrag des Falgathen II

"Wenn wir uns verdrücken, haben wir schneller, als wir Danglar sagen können, Suchtrupps hier. Wir müssen Zeit gewinnen und auf der Insel versteckt es sich beschissen. Wir locken dir aufs Wasser, wo sie eh hinwollen. Dann sehen wir weiter." blass aber entschlossen gab Fedder seine Anweisungen. "Wir sind auf jeden Fall die besseren Seeleute und werden denen den Tag vermiesen. Mann gegen Mann kriegen die uns klein, aber wer hat denn je behauptet, dass wir uns an irgendwelche Regeln halten?" das Grinsen, das auf Jans Gesicht auftauchte, war bestenfalls bösartig zu nennen.

Re: Im Auftrag des Falgathen II

Fedder hielt wieder auf das offene Meer zu. Wohin sollte er sie locken? Um die Insel herum? Oder Richtung Danglar? Für die Tiranaische See selbst war das Boot vielleicht etwas schwach.

Re: Im Auftrag des Falgathen II

Fedder entschied, die Burschen nach Westen zu ziehen, Richtung Brennerei. Dort würde er versuchen zu landen und dann würden die Messerstecher, die für Jocke den laden betrieben, ihm hoffentlich helfen. Er gewann genug Abstand, damit ihm das Kharator-Boot nicht sofort auf die Pelle rücken konnte, dann wartete er, dass ihm das Boot auch sicher folgte. So vollbeladen und schwerfällig, wie das gegnerische Gefangenenschiff war, würe Fedder mit dem leichteren, wendigeren Boot immer ein paar Längen voraus sein.

Re: Im Auftrag des Falgathen II

Fedder hielt auf die Westseite der Insel zu. Immer wieder schaute er zurück. Aber kein Boot folgte ihm. Bald hatte er den kleinen Steg erreicht, an dem normalerweise die Boote der Braut anlegten und Rum bunkerten.

Re: Im Auftrag des Falgathen II

Auf der „Hönirs Speer“:

Die überraschten Kader der Kharator formierten sich dennoch recht schnell und die erste Slave fegte die ersten Karle der Entermannschaft um, die sich mit wilden Rufen über die Reeling schwangen. Die zweite Reihe der Kader trat vor, senkte die Feuerrohre und mit donnerndem Getöse löste sich die nächste Salve, dann drehten sie sich um...

Das Kader schaute in die verdutzten Augen ihrer Kameraden, als die erste Pfeilsalve der „Hönirs Speer“ von Steuerbord in ihre Rücken einschlug. Die knapp vierzig Schützen der Snekka schossen sich langsam ein und legten nun eine Kadenz von sechs Pfeilen die Minute vor. Zudem hatten sie nun ein perfektes Ziel, eine große Ansammlung von Feinden Mittschiffs.

Mit Macht wurden drei Kharator zur Seite geschleudert, als die Salve der Blyde ihre Ladung über das Deck in das Bugkastell schmetterte, Splitter flogen und brennende Flüssigkeit spritzte umher, Männer schrien...

Hersir Koij Husgardson feuerte seine Männer an...



Auf der „Lagan’s Erbe“:

Hroc sah, wie sich die ersten Karle der zweiten Wache über die Reling schwangen und mit Wucht und furchtbaren Getöse der ersten Salve nach hinten geschleudert wurden. Zwei fielen sogar auf das Deck der „Lagan’s Erbe“ hinunter. Dessen ungeachtet erklommen die restlichen vierzig Mann der ersten Welle langsam die Schiffswand. Ein zweites Getöse tönte und riß gut ein duzend Karle in den Abgrund, während die Geschosse gar die Reling durchschlugen.

Dann erschallen Schreie auf Deck der Trireme, die „Hönirs Speer“ forderte ihren Tribut, als Salve um Salve auf die feindlichen Kader niedergingen. Das nächste Duzend Karle verlor noch vier Mann im feindlichen Feuer und formierte sofort einen Schildwall. Sie verkürzten brüllend den Abstand zum Feind...

Die vertauten Schiffe drehten sich weiter langsam gen Backbord...

Re: Im Auftrag des Falgathen II

Fedder legte an dem kleinen Steg an. Er konnte Buschwerk erkennen und hinter Kiefern ein recht großes Steingebäude. Ein ausgetretener Pfad führte vom Steg in Richtung Gebäude. Weder am Steg noch an dem Pfad oder am Gebäude waren Leute zu sehen. Hinter dem Gebäude erhoben sich bewaldete Dünen.

Re: Im Auftrag des Falgathen II

Leyla ging es nicht gut. Sie kam nicht zu Bewußtsein und atmete sehr schwer. An ihrem Mundwinkel lief ein feines hellrotes Rinnsal in die Bilge.
Die Haie im Wasser taten sich an den herumschwimmenden Leichen gütig. Immer wieder platschte es, wenn sich die Fische um einen Arm oder ein Bein stritten. Roxsana und Chariva schauten sich besorgt an.

Das Geschützfeuer von der Braut hatte aufgehört, auch wenn man die Braut selbst in dem Qualm und dem Pulverdampf nicht sehen konnte, wußten sie das genau. Den Geschützdonner der Braut hätten sie mit verbundenen Augen erkennen können.
Aber waren da nicht leise Stimmen zu hören?

Re: Im Auftrag des Falgathen II

Die Braut kam nah an die Stern der Hoffnung heran. Das Schiff war schwer beschädigt, fast die gesamten Heckaufbauten waren wegeschossen. Auch auf dem Hauptdeck war mehr zerstört als heilgeblieben. Die wenigen Seeleute, die Hein sehen konnte waren alle verwundet. Die Stern hatte Schlagseite und lag schon tief im Wasser.
"Ahoi, Stern, ist der Kapitän zu sprechen?" brüllte Hein herüber.
Einer der Verletzten unterbrach sein trümmerüberbordwerfen kurz.
"Der Kapitän ist verwundet und ist unter Deck, um die Lecks zu dichten. Ich glaube nicht, dass er euch sprechen kann."
Heins Stirn legte sich in Falten.
"Bootsmann, nimm dir deinen Trupp und noch ein paar Männer, lass nur einen erfahrenen Maat hier und schnapp dir Werkzeug und Material und bring alles auf die Stern. Sie darf nicht sinken. Auf keinen Fall. Notfalls setzt ihr sie auf den Strand. Beeilt euch, die Braut muß zu den Nordleuten. Dorthinten wird noch gekämpft."
Schnell wechselte der Bootsmann und gut fünfzehn Mann auf die Stern.
Und die Braut nahm Kurs auf die letzten Galeeren.

Re: Im Auftrag des Falgathen II

"Los, wir bringen Per erst mal ins Haus, dann sehen wir weiter!" befahl Fedder, vertäute das Boot und wandte sich dann den beiden Gefangenen zu. "Ihr kommt auch erst mal mit. Ihr habt ja gesehen, wie die Kharator hausen. Wir werden euch nichts tun, aber ich fürchte, ihr werdet noch etwas unsere Gäste sein."