ich habe heute in der Welpengruppe einen ziemlichen Rüffel bekommen, weil ich mit unserem 15 Wochen alten Kromi Rüden Ball spiele oder auch andere Dinge für ihn werfe. Ich mache das, solange er a) vor dem Werfen schaut und mir b) das Geworfene im Ansatz zurückbringt. Von richtigem Apportieren kann man noch nicht sprechen, aber wir haben beide viel Spaß damit.
Die Trainerin argumentierte, dass ich damit den Jagdtrieb trainieren würde und er so lernt bewegten Objekten nachzujagen. Später würde er dann auch Radfahrer oder Jogger jagen. Auf meinen Einwand, dass Kromfohrländer doch gar nicht so Riesenprobleme mit Hatz- und Jagdtrieb hätten, hat sie entgegnet, dass alle Kromfohrländer, die sie kennt jagen, schließlich sei Terrier drin und dass dies eine Falschbehauptung über die Rasse wäre, die sich nachhaltig hielte. Alternativ solle ich besser Spielzeuge langsam ein paar Meter vor ihm ablegen.
Mir leuchtet das alles nicht so recht ein, denn Hunde sind bei Lernen doch schlechte Generalisierer, insofern ist die Setzung alle bewegten Objekte sind gleich, für mich nicht naheliegend. Auch habe ich, zumindest bisher, von keinem Kromi gehört, der wirklich hetzt (auch das Thema hier im Forum, bietet ja nur wenig Hinweise darauf) - ausschließen möchte ich das aber auch auf gar keinen Fall, sofern wir da bei der Erziehung drauf achten sollten, wäre ich für Hinweise sehr dankbar. Und schließlich interessiert mich ganz dringend Eure Meinung: Spielt ihr mit Euren Hunden Ball- und Wurfspiele? Sollte ich mir den Ratschlag zu Herzen nehmen oder ist er wirklich eher abwegig?
Ganz vielen Dank, sagt Jimmy (der sehr enttäuscht wäre, wenn nichts mehr für ihn fliegt) und ich natürlich auch
Re: Ball- und Wurfspiele?
Hallo Tülin, lass dich nicht beirren. Mit der Aussage über die Terrier beweist sie nur, dass sie keine Kromis kennt. Bei mir in der Hundeschule sagt die Hundetrainerin immer, wenn ein Hund zu wild ist, muss er kastriert werden. So jemand sollte eigentlich keine Hundeschule leiten. Spiele mit deinem Rüden so oft du kannst. Du kannst ja langsam anfangen, mit ihm Aus zu üben, dass er dir den Ball auch überlässt, wenn er ihn zu dir bringt. Aber in erster Linie spiele einfach. Die Welpenzeit geht so schnell vorbei, da ist jeder Tag ein Verlust, an dem man nicht gespielt hat. Liebe Grüße Rudi
Re: Ball- und Wurfspiele?
Naja, ich weiß nicht woher sie weiß, dass Kromis jagen, bzw. Die die sie kennt. Vielleicht bildet sie ja Jagdhunde aus. Mich wundert es allerdings, dass du Zeit und Gelegenheit hast in der Hundeschule Ball mit Jimmy zu spielen. Jogger sind auch ohne Wurfspiele am Anfang erst einmal eine Herausforderung . Da beugt man am Besten mit Platz, Sitz und Bleib vor. Wenn der Hund das gelernt hat dann versteht er auch schnell, dass schneller laufende Personen für ihn keine Gefahr far stellen. Vielleicht schaust du auch mal in einer anderen Hundeschule vorbei.Wir haben auch 3x gewechselt. Jetzt sind wir sehr zufrieden. Liebe Grüße Durk
Re: Ball- und Wurfspiele?
Hallo, wir bekamen in der Welpengruppe auch immer gesagt: bloß keine Quietschies und nichts werfen. Lotta ist jetzt zwei Jahre alt und sie holt Dinge nur, wenn mein Mann oder ich sie für sie werfen. Dann lässt sie aber auch keinen anderen dran. Jogger und Radfahrer ignoriert sie, bzw. bei Radfahrern von hinten bleibt sie von selbst am Rand sitzen. Wir hatten vorher einen Tibetterrier. Und da konnte man wirklich von Jagdtrieb sprechen. Lotta interessiert es auch nicht, wenn ein Vogel auffliegt oder ein Kaninchen den Weg kreuzt. Liebe Grüße Marion
Re: Ball- und Wurfspiele?
Vielen lieben Dank für die schnellen und netten Rückmeldungen. Ich bin froh, denn gefühlt sehe auch ich gar keine Gefahr für uns. Jimmy ist bislang Menschen und Hunden gegenüber zurückhaltend- nicht ängstlich- was in der Hundeschule auch schon mal verwechselt wurde ;) Selbst bei anderen Welpen braucht er 10 Minuten, um überhaupt hinterher rennen zu wollen 🙈Das war missverständlich beschrieben, aber Nein, wir spielen in der Welpengruppe nicht mit dem Ball. Dort soll er mit den anderen Welpen in Kontakt kommen und ein paar Mini Übungen machen, die er in der Regel eh schon kann. Die Situation entstand, weil er Schau schon sehr gut beherrscht. Das hat uns zunächst ein Lob eingebracht, als ich dann aber erwähnte, dass wir das schon lange und in verschiedenen Situationen üben, beispielsweise Bälle nur geworfen werden, wenn er guckt ... so entstand dann diese Situation. Klar ist allerdings, dass wir in der Hundeschule nach der Welpengruppe nicht weiterüben. Mir ist es unangenehm, das Gefühl zu haben, dass mit völlig falschen Vorannahmen an unseren Hund herangetreten wird. Ich möchte gar nicht überbeschützend oder besserwisserisch sein, manches kommt mir nur so falsch vor und mit wenig Hundeerfahrung kommen dann schnell die Zweifel. Und Morgen spielen wir Ball
Re: Ball- und Wurfspiele?
Das hört sich gut an. In unserer Hundeschule hat eine Trainerin einen Kromfohrländer. In vielen Situationen bekommt Lotta eine Extrawurst gebraten. Das finde ich eigentlich auch nicht so toll. Aber das viel auf sie und ihre scheue Art geachtet wird, weiß ich sehr zu schätzen.
Re: Ball- und Wurfspiele?
Also die Aussage der Hundetrainerin finde ich auch echt merkwürdig Bei Monika Reinartz in der Hundeschule in Overath-Falkemich wurde uns immer gesagt, dass Spielen die Bindung stärkt. Außerdem wurde das Spiel auch als Belohnung eingesetzt, was insbesondere auch bei den Hunden gut ist, bei denen Leckerchen nicht genommen werden sollen (z.B. bei Übergewicht) oder können (z.B. weil der Hund in gewissen Situationen kein Leckerlie nimmt). Auch scheint sich Eure Trainerin insgesamt nicht so gut, mit Kromfohrländern auszukennen, wobei ich ja einräumen muss, dass es durchaus auch jagende Kromfohrländer gibt Ich kann Euch nur dringend ans Herz legen, so bald wie möglich zu Monika in die Hundeschule zu wechseln, zumal Jimmy jetzt im jungen Alter schon mit anderen Menschen zu "fremdeln" scheint. Die Gewichtung in einer guten Hundeschule sollte meiner Meinung nach ohnehin eher auf einem fundierten Training, als auf einem freien Spiel liegen, das schnell mal aus dem Ruder laufen kann. Die freien Spieleinheiten nahmen bei uns nur einen kleineren Teil ein und wurden von der Trainerin beaufsichtigt und gelenkt. Insbesondere wurden wir Hundehalter darin geschult, die Körpersprache des Hundes ganz bewusst wahr zu nehmen und auch Beschwichtigungssignale sowie provokantes Verhalten richtig deuten zu können.
LG Britta
Re: Ball- und Wurfspiele?
Hallo TülinKromfohrländer lieben oftmals die Ballspiele. Ich finde man sollte folgendes beachten: 1. Der Mensch gibt vor, wann und wie lange gespielt wird. (Manchmal wird man schwach, weil einen der Hund so lieb anschaut oder nervig quengelt). Da bitte nicht nachgeben, sondern du entscheidest, wann das Spiel beginnt und wann es endet.2. Damit aus Jimmy kein Balljunky wird (das gibt es tatsächlich, gerade auch bei den Kromis) spiele zwar immer wieder, aber nicht zu intensiv. Der Kromi hätte noch Kraft, Ausdauer und Freude am Spielen - aber du solltest nicht zu lange spielen, damit Jimmy nicht "süchtig" danach wird. Und bei seinem jungen Alter sollte er auch noch nicht zu viel rennen, stoppen, drehen...3. Das Spiel baut Beziehung auf. Deshalb kannst du dieses Spiel gerne auch nutzen. Und wenn man es nicht nur als "werfen- zurückbringen" nutzt, sondern mit Schau, Bleib, Abbruchsignal während dem Hinterherhetzen usw ausbaut (erst später natürlich und Schritt für Schritt), dann ist das Ballspiel auch ein gutes Training für Bindung und Gehorsam.4. Unsere Mila hat Hetztrieb im Blut. Mir wurde sogar zu Ballspielen und Apportierübungen geraten, weil Mila dabei einem Objekt nachhetzen darf, allerdings in einem kontrollierten Rahmen. Tatsächlich gehen da aber die Meinungen bei Fachleuten auseinander...Liebe Grüße, Iris