Re: Begleithundeprüfung
Na, dann sind wir mal auf den Bericht gespannt Gutes Gelingen!
Na, dann sind wir mal auf den Bericht gespannt Gutes Gelingen!
Ich drücke euch ganz fest die Daumen. Lotta fand die Sachen, die aus dem Wesenstest dabei waren richtig schlimm. Ich hatte teilweise ein sehr schlechtes Gewissen. Aber sie hat es ja verkraftet. Ich bin gespannt, was du berichtest.
Was musstet ihr denn da alles so machen?
Wir waren einen Samstag vormittag in der Stadt. Leinenführigkeit, Straßenverkehr und dann im Bahnhof in der Unterführung musste jeder seinen Hund abwechselnd am Geländer festmachen, der Besitzer weggehen. Ich hab das also nur bei den anderen Hunden gesehen. Dicke Kladde vor die Nase geworfen, Schirm genau vor dem Hund aufgespannt. Ball vor sie geworfen. Einer hat sich neben den Hund gehockt und sein Brot gegessen. Dazwischen immer vor den Hund gehalten. Einer hat sich mit Gehstock seinen Weg getastet und den Hund immer wieder damit angestupst. usw.Am Sonntag waren wir auch gut fünf Stunden auf dem Platz. Normale Gehorsamsübungen. Und dann auch noch mal was zum Wesenstest. Einer hat einen Betrunkenen gespielt, der laut grölend auf uns zukam und dann zu unseren Füssen zusammen gebrochen ist. Dann war ich hinter einer Sichtwand und einer ist in fester Schutzkleidung und wild mit einem Baseballschläger schwingend auf Lotta zu (die war an einer Laterne angebunden). Da hab ich ihre Reaktion nicht gesehen. Am Schlimmsten fand sie eine Frau, schwerer Mantel, großer Schlapphut. Die hat sich einen Stoffhund vor ihr Gesicht gehalten. Sah für Lotta anscheinend wie ein riesiger Hund in Klamotten aus. Da hat sie richtig gewimmert
Ach du meine Güte, das ist ja Hardcore Finde ich auch nicht sehr praxisorientiert. Wer lässt seinen Hund schon an einem Geländer einer Unterführung zurück und der wird dort mit dem Horrorkabinett konfrontiert
Ist das denn normal, dass so etwas bei der Begleithundeprüfung gemacht wird? Also ich hab ja nie eine gemacht mit Amelie. Aber wenn ich das so höre, schreckt mich das voll ab. Da muss man ja Angst haben, dass der eigene Hund verkorkst und traumatisiert wird
Huch - da bin ich nun auch erstaunt!!Solche Dinge werden bei einer Begleithundeprüfung gemacht??? Das wusste ich auch nicht. Hunde sind Individualisten. Der eine Hund kann mit Vielem konfrontiert werden, ein anderer eher nicht. Dein Bauchgefühl war ganz richtig. Du hast gemerkt, dass für Lotta manches vielleicht nicht so einfach war. Aber ihr beide ward ein gutes Team, super.
Ich selber mache ja nicht die Begleithundeprüfung, sondern den Hundeführerschein. Das ist etwas anderes.Bei uns gibt es solche Dinge, wie du sie beschrieben hast, nicht zu machen.Bei unserem Training vom Hundeführerschein wird von Anfang an darauf geschaut, dass Hund und Mensch FREUDE an der Sache haben und nicht Stress. Wenn die Hundetrainerin sieht, dass bestimmt Übungen für den Hund (noch) nicht gehen, dann sagt sie das auch klar. Und dann macht dieser Hund diese Übung eben noch nicht mit und kann dann (wenn Mensch möchte) kleinschrittig zu Hause für sich erst mal selbst daran weiter üben. Zum Beispiel das Thema Maulkorb tragen: Zunächst wird einem beim Training gezeigt, wie man dies zu Hause trainieren soll. Wenn es zu Hause funktioniert probiert man es in kurzer Phase unter Ablenkung in der Stadt und bei jedem weiteren Stadttraining ein wenig länger. Überhaupt muss der Hund bei der Prüfung nur wenige Meter mit dem Maulkorb gehen. Hunde, die anzeigen, dass ihnen das zu viel ist, können eben nicht Stufe 3 machen, sondern Stufe 1 (wo man keinen Maulkorb tragen muss) oder Stufe 2, wo der Maulkorb nur kurz aufgesetzt und dann gleich wieder abgenommen wird.Und warum überhaupt einen Maulkorb? Weil es im Urlaub z.B. in Italien bei bestimmten Situationen eine Maulkorbpflicht geben kann. Oder beim Tierarzt ist ein Maulkorb manchmal unumgänglich. Und dann ist es einfach "praktisch" und für den Hund entspannter, wenn er den Maulkorb kennt und es für ihn keinen Stress bedeutet. Bei Stufe 3 soll der Hund also den Maulkorb wenige Meter völlig entspannt tragen.Und so ist das beim Hundeführerschein auch mit all den anderen Übungen wie z.B. Fahrstuhl fahren, Hundebegegnungen auf engem Raum usw. Man schaut individuell wo das Hund-Mensch-Team steht. Wir haben auch Teams dabei, die machen "nur" das Training mit, treten aber nicht zur Prüfung an, weil das für sie zu viel Druck wäre.Zusammenfassend würde ich sagen, beim Hundeführerschein geht es um ein Training mit dem Ziel einen alltagstauglichen Hund zu haben, der eine tiefe, verlässliche und vertrauensvolle Bindung zu seinem Menschen hat. Der also auch unter enormer Ablenkung noch Ohren und Augen für seinen Besitzer hat.Mir selber hat diese Training sehr gut getan, weil es mir an vielen Stellen die Augen geöffnet hat vorausschauender zu sein, besseres Timing zu haben usw.Bei Stufe 3 muss man ganz schön was zeigen, aber es ist keine Übung dabei, die Mila Stress macht. Es wird bei der Prüfung auf unsere Tagesform ankommen und in wie weit ich aufgeregt bin. Wir werden sehen ;-)
Das hört sich gut an, Iris. Ich wusste auch nicht so genau was da auf uns zukommt, da wurde ein großes Geheimnis draus gemacht. Ich glaube diese entspanntere Variante wäre mir im Nachhinein auch deutlich lieber gewesen. Aber in unserer Hundeschule kommt man erst in die nächste Gruppe, wenn man diesen Schein hat. Ansonsten hört man halt auf oder bleibt immer auf derselben Stufe. Warum das so heftig sein muss weiß ich auch nicht. Werde ich in der nächsten Stunde auf jeden Fall mal hinterfragen.
So wie das bei der Hundeschule von Iris ist, finde ich das auch gut. Man kann ja auch nicht alle Hunde über einen Kamm scheren. Da muss man halt auch auf rassespezifische oder individuelle Besonderheiten Rücksicht nehmen. Es gibt ein interessantes VDH-Video zu Wesenstests, wo auch darauf eingegangen wird, dass man die Wesenstests rassespezifisch anpassen sollte. Es ist unter dem folgenden Link zu finden:
https://www.youtube.com/watch?v=4NY-K7k0rNI
Zitat: Amelie
... Ist das denn normal, dass so etwas bei der Begleithundeprüfung gemacht wird? Also ich hab ja nie eine gemacht mit Amelie. Aber wenn ich das so höre, schreckt mich das voll ab. Da muss man ja Angst haben, dass der eigene Hund verkorkst und traumatisiert wird
Keine Ahnung was genau das für eine Art Prüfung ist, aber definitiv keine Begleithundprüfung gemäß den FCI / VDH Regularien.
Die ist mehr oder weniger ... Pille Palle.
I always tell the truth, even when I lie.
Herzlichen Glückwunsch liebe Marion mit Lotta. Das habt ihr toll gemacht.
Ich bin mir aber auch nicht ganz sicher ob das so alles nötig ist, wozu ihr aufgefordert wurdet. Man kann ja schon wie oben bereits erwähnt die Bestimmungen zu den einzelnen Prüfungen z.B. bei der FCI nachlesen. Unter http://www.fci.be findet man die Internationale Gebrauchtshunde Prüfungsordnung mit dem neuen Gültigkeitsdatum vom 1.1.2018 und kann sich da genauer informieren. Einiges wurde geändert aber vielleicht auch falsch umgesetzt.