Babylonischer Schöpfungsmythos
Hallo @ll,
die ersten Götter Babylons Anshar und Kishar waren Nachkommen der Urkräfte Apsu und Tiamat. Hierbei symbolisiert Apsu die männliche Seite, das Süßwasser unter der Erde, Tiamat die weibliche Seite der Urkräfte und das Salzwasser.
Als sich die Wasser der beiden vermischten entstanden daraus Lachmu und Lachamu, von denen alle anderen Götter abstammen.
In der "Enuma Elish" wird der eigentliche Schöpfungsmythos recht kurz gehalten. Der Text bezieht sich vor allem auf die Kämpfe und Verwicklungen der Götter untereinander.
Zwei der Kämpfe werden näher beschrieben: Zum einen, wie Anshar von Ea besiegt wird, zum anderen wie Marduk Tiamat vernichtet, aus ihrem Leib die Welt erschafft und die Schicksalstafeln an sich nimmt.
Einer der Söhne Tiamats ist Kingu, der Herr über die Dämonenheere, die ebenfalls von Tiamat geschaffen wurden.
Die jüngeren Götter streiten bald ständig mit den Alten und schließlich beschließt Apsu (Tiamats Gatte) die jüngeren Götter zu töten. Ea erfährt davon und tötet ihn zuerst. Danach nimmt Kingu den Platz seines Vaters als der Gemahl von Tiamat ein und Tiamat gibt ihm die Schicksalstafeln, damit er die Herrschaft über die jungen Götter übernehmen kann. Diese sind jedoch damit nicht einverstanden und so tritt der damals noch wenig bedeutende Gott Marduk gegen Kingu zum Kampf an. Er siegt, erhält die Schicksalstafeln und steigt so zum Herrn der Götter auf, denn wer diese Tafeln besitzt, der vereint die größte göttliche Macht auf sich.
Das Blut des Dämonenherrschers Kingu gibt Marduk an Ea weiter, der daraus und aus einem Klumpen Lehm die Menschen erschafft.
Anm.: Hier zeigen sich Parallelen zum sumerischen Mythos und zur Bibel.
Um die Gefahr für die Götter endgültig zu beseitigen kämpft Marduk mit Zauberei auch gegen Tiamat. Dazu erhält er 50 Fähigkeiten, die er als Waffen gegen sie einsetzen kann. Er tötet sie schließlich, spaltet ihren Leib und erschafft aus den beiden Hälften das Himmelsgewölbe und die Erde.
Nach seinem Sieg wird Marduk, dem Stadtgott von Babylon, ein gemeinsames Heiligtum mit Ea und Enlil geschaffen. Weiterhin berichtet die Enuma Elish, dass marduk 300 unterirdische Gottheiten einsetzt, die in dem Palast Ekalgina in der Unterwelt leben. Sie sind die Anunnaku, die das Wasser des Lebens hüten. Ihnen gegenüber stehen die 300 ebenfalls von Marduk eingesetzten oberirdischen Gottheiten: die Igigu.
Anm.: Die Anunnaku oder auch Annunaki begegnen uns auch heute noch in vor allem spiritistischen Kreisen und werden allgemein als Dämonen angesehen, die noch heute die Herrschaft über die Erde ausüben.
Auch begegnen wir hier wieder den "Unterirdischen", die in so vielen Mythen eine Rolle spielen, dass ich denke, dass so ein Volk tatsächlich mal existiert hat. Waren sie die Erbauer der weltweiten Tunnelsysteme?
Grüsse,
Eva
Die Menschheit muss dem Krieg ein Ende setzen oder der Krieg setzt der Menschheit ein Ende.
J. F. Kennedy