Ahlen - BVB II 0:2
Zweiter Sieg in der Regionalliga für den BVB. Senesie schießt beide Tore gegen Zweitliga-Absteiger.
Zweiter Sieg in der Regionalliga für den BVB. Senesie schießt beide Tore gegen Zweitliga-Absteiger.
Ricken führt Regie - und Senesie trifft
Es gibt Spiele, die werden allein durch die individuelle Klasse einzelner Akteure entschieden. Die Partie in Ahlen, dieses überraschende 2:0 des BVB 2, war eine solche Begegnung. Denn die eindeutig besten Spieler auf dem Platz standen in den Reihen der Gäste: Lars Ricken und Sahr Senesie. Lars Ricken führte umsichtig Regie - Sahr Senesie erzielte in der 45. und 75. Minute die entscheidenden Tore zu einem Erfolg, den die Borussen auch aufgrund einer im Kollektiv überzeugenden kämpferischen Vorstellung verdient hatten. Aber die beiden Profis machten halt den Unterschied aus. "Genauso wie Lars gespielt hat, stelle ich mir das vor, wenn einer von oben bei uns aushilft", registrierte Theo Schneider hoch erfreut den engagierten Auftritt von Lars Ricken, der von Beginn an das Heft in die Hand nahm, stets anspielbereit war, die Kollegen effizient in Szene setzte, das Spiel aber auch dann beruhigte, wenn´s nötig war. Die Rolle des Spielmachers war im Regionalliga-Team seit dem Weggang von Sammy Caliskan nicht mehr besetzt, "in Ahlen", sagte Theo Schneider, "hatte die Mannschaft wieder einen Kopf."
Dirigent: Lars RickenRicken setzte in einer an Höhepunkten armen ersten Halbzeit, die von der schweren Knieverletzung von Bernd Meier überschattet wurde (der Torhüter der Profis musste nach 21 Minuten mit Verdacht auf einen erneuten Kreuzbandriss vom Platz), das erste Ausrufezeichen, als er mit einem fulminanten 20 m-Schuss die Unterkante der Querlatte traf (15.). Das zweite ließ der 30-Jährige unmittelbar vor der Pause folgen, als er Sahr Senesie mit einem Musterpass bediente und der frühere U 20-Nationalspieler volley verwandelte.
Es war der erste Schritt zum späteren Erfolg, nicht jedoch die Entscheidung. "Man darf nicht jene 15, 20 ganz starken Minuten der Ahlener vergessen, als sie enormen Druck machten und uns gehörig in die Defensive drängten", erinnerte Schneider an den Beginn der zweiten Halbzeit, in der Borussias in dieser Phase keineswegs sattelfester Abwehrblock brenzlige Situationen zu überstehen hatte und auch das gewisse Quäntchen Glück benötigte, als der eingewechselte Martin Stahlberg den Pfosten traf (65.).
Doch der BVB befreite sich wieder, bot in diesem zweiten Durchgang das durchdachtere, geradlinigere Aufbauspiel, fuhr mehrfach sehenswerte Konter. Was der für Sebastian Tyrala gekommene Kosi Saka noch versäumte (er ließ in der 59. Minute nach einem Patzer von Baldo Di Grigorio die Riesenchance zum zweiten Tor ungenutzt), holte Sahr Senesie eine Viertelstunde vor Schluss nach. Diesmal hatte Saka den von Michael Parensen geflankten Ball geschickt für den besser postierten Stürmerkollegen durchgelassen. Senesie krönte eine starke Vorstellung und zeigte, wie wertvoll er ist, wenn er von seinen Mitspielern richtig "gefüttert" wird.
BVB 2: Meier (22. Pirson) Hillenbrand, Marc Heitmeier, Hünemeier, Parensen - Akgün, Eggert, Ricken, Vrzogic (82. Gordon) - Senesie, Tyrala (57. Saka).
Tore: 0:1 Senesie (45.); 0:2 Senesie (75.).