Allgemeines Forum - Borussias Amateure

Borussias "Star-Ensemble" enttäuscht auf der ganzen Linie

Borussias "Star-Ensemble" enttäuscht auf der ganzen Linie

Für Regionalliga-Verhältnisse war das schon ein kleines Star-Ensemble, das Theo Schneider gegen RW Erfurt aufgeboten hatte - doch der Effekt war gleich Null. Ausgerechnet mit der nominell bislang stärksten Formation setzte es für Borussias Zweitformation eine bittere 0:1-Heimniederlage gegen eine Mannschaft, die zuletzt sechsmal in Folge nicht gewonnen hatte, sich vor 1.110 Zuschauern aber keineswegs unverdient behauptete.


Sah im Spiel der Amateure die Gelb-Rote Karte: Nuri Sahin. Der Türke fehlt dem BVB damit am Freitag in der Bundesliga gegen Hannover.
Die Rot-Weißen gingen über die komplette Distanz mit großem Engagement zu Werke, während die Gastgeber lange Zeit vergeblich versuchten, die Aufgabe auf spielerischem Wege zu lösen. "Das war eindeutig die falsche Entscheidung", haderte Theo Schneider, "in einer so bedeutungsvollen Partie musst du zuallererst kämpferisch alles geben. Doch das habe ich bei uns zumindest eine Halbzeit lang vermisst." Das frühe Gegentor nach vier Minuten, als Sören Pirson halbherzig aus seinem Kasten kam, sich dann auf den Überraschungs-Debütanten Martin Amedick verließ, der jedoch das Kopfballduell gegen den deutlich kleineren Domi Kumbela verlor, war Gift für die Platzherren, die sich fortan immer wieder in der vielbeinigen Erfurter Deckung festliefen.

Als Entschuldigung für die unerwartete Schlappe ließ der Trainer diesen Treffer aber nicht gelten: "Wir haben eine schwache Vorstellung geboten", zeigte sich Schneider enttäuscht über die Ideenlosigkeit, mit denen seine Jungs ihre Angriffe in der Regel vorgetrugen. Kein Überraschungseffekt, kein Spiel über die Außen, kein öffnender Pass in die Tiefe - es war traurig mit anzuschauen, was dieses Team zu bieten hatte, in dem nicht weniger als acht Spieler mit Bundesliga-Erfahrung standen.

Erfurt hingegen stand nicht nur in der Deckung gut, sondern brachte die Borussen mit schnellen Gegenstößen über Domi Kumbela und Albert Bunjaku immer wieder in Bedrängnis - die Niederlage hätte angesichts des Chancenverhältnisses durchaus noch höher ausfallen können. Nach Wiederbeginn wurde der BVB stärker, weil vor allem Lars Ricken immer wieder versuchte, das Heft in die Hand zu nehmen, und weil Martin Amedick sichtlich darum bemüht war, seinen Patzer zu korrigieren.

Pech hatte der Ex-Braunschweiger, als er nach einem Freistoß von Nuri Sahin nur um Zentimeter am Tor vorbei köpfte (81.) - es war eine von lediglich zwei zwingenden Chancen der Platzherren, die kurz darauf noch Nuri Sahin mit einer gelb/roten Karte verloren (85.).
Quelle: Westfälische Rundschau
Autor: Udo Stark