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Schwere Zeiten nach totalem Fehlstart

Schwere Zeiten nach totalem Fehlstart

Die dritte Niederlage in Folge, der schlechteste Saisonstart der Regionalliga-Zugehörigkeit und der Sturz auf den vorletzten Tabellenplatz: Nach der 1:5 (1:1)-Schlappe beim Aufstiegs-Aspiranten Holstein Kiel stehen den jungen Borussen ganz schwere Zeiten bevor. 1:5 - ein am Ende überdeutliches Ergebnis. Doch so kurios es klingen mag: auch diese Niederlage war vermeidbar.

Mehr als eine Halbzeit lang hatten die Dortmunder mit ihrem technisch versierten Offensivfußball das Geschehen klar bestimmt und sich genügend Chancen zu einer beruhigenden Führung erarbeitet. Letztlich aber wurden sie wie in St. Pauli für ihre fehlende Durchschlagskraft und Cleverness im Abschluss bitter bestraft. "Wenn man 50 Minuten so auftrumpft, dann darf man nicht mit leeren Händen nach Hause fahren", haderte Theo Schneider.

Vor der Pause hatten die Gäste die 4 530 Zuschauer immer wieder mit sehenswerten Spielzügen verblüfft und die Platzherren von einer Verlegenheit in die andere gestürzt. Und doch lagen sie plötzlich 0:1 hinten, als Kosi Saka einen Eckball unterlief und Pavel Dobry verwandelte (25.) - es war Kiels einzige Chance im ersten Abschnitt.

Ein Treffer, der aber ohne Einfluss auf die Kräfteverhältnisse blieb. Kosi Saka, von seinem Patzer noch zusätzlich motiviert, wirbelte weiterhin ein ums andere Mal durch die Abwehr der Gastgeber, wurde mit Sahr Senesie zum besten Borussen. Senesie schließlich köpfte, nach feiner Vorarbeit von Saka und Nico Hillenbrand, zum hoch verdienten Ausgleich ein (35.) - der BVB war wieder im Spiel und hätte Sekunden vor der Pause sogar in Führung gehen können, als Holstein-Torhüter Henrik Preuß nach Sakas Volleyschuss per Fuß zur Ecke klärte.

Doch die Partie kippte, als Fin Bartels sieben Minuten nach Wiederbeginn einen Konter zur erneuten und auch zu diesem Zeitpunkt überraschenden Führung nutzte. Ein Treffer, der Kiel mächtig Auftrieb gab, und spätestens nach dem 3:1 durch Christian Mikolajczak (60.) hatten die Borussen nicht mehr viel entgegenzusetzen. Erneut Mikolajczak (69.) sowie Rafael Kazior (90.) schraubten das Resultat in zuvor ungeahnte Höhen. Auch der BVB hatte noch seine Möglichkeiten, "aber bei Kiel", so Schneider, "war jeder Schuss ein Treffer." Eine aus Dortmunder Sicht beneidenswerte Effizienz...

Schon auf der langen Rückfahrt versuchte er, seine Jungs wieder aufzurichten: "Man darf jetzt nicht den Fehler machen, alles schlecht zu reden. Dafür haben wir über weite Strecken zu stark gespielt." Doch der Druck wird immer größer: Am Sonntag gegen Gladbach muss unbedingt gewonnen werden.