Blitztransfers im Gladbacher Personalkarussell
Mit zwei Blitztransfers, genesenen Nationalspielern und dem neuen Co-Trainer Jos Luhukay hat sich Borussia Mönchengladbach für die Rückrunde neu aufgestellt.
Den Ausfall von Torjäger Oliver Neuville und den Transfer von Vaclav Sverkos zu Austria Wien will die Borussia mit dem dänischen Nationalstürmer Mikkel Thygesen kompensieren. Der 22-Jährige wechselt als dritter Winter-Neuzugang nach Mönchengladbach und unterschrieb einen Vertrag bis Juni 2010.
Schon am 10. Januar soll Thygesen, der vom FC Midtjylland kommt, mit dem bislang angriffsschwachen Team von Trainer Jupp Heynckes in das Trainingslager nach Portugal reisen. «Die Bundesliga ist eine große Herausforderung für mich. Ich freue mich, dass es mit dem Wechsel geklappt hat», sagte der Sohn des ehemaligen Bremer Bundesligaspielers Poul-Erik Thygesen. Borussias Sportdirektor Peter Pander bezeichnete den neuen Spieler als «interessanten, schnellen und torgefährlichen Mann, der uns in der Offensive sicher weiterhelfen wird. Wir waren schon seit Monaten an ihm dran.»
Ob Pander, der nach der verkorksten Hinrunde in der Fußball-Bundesliga ebenso wie Heynckes mächtig unter Druck steht, mit der Verpflichtung Thygesens ein ähnlicher Coup gelang wie seinem Vorgänger Christian Hochstätter vor vier Jahren, bleibt fraglich. Hochstätter verpflichtete damals den Finnen Mikael Forssell, der mit sieben Treffern in 16 Rückrundenspielen Borussias Garant für den Klassenverbleib war.
Während sich die Borussen von Thygesen ähnliche «Wunderdinge» erhoffen, soll Sverkos in der Rückrunde beim österreichischen Traditionsclub Austria Wien neues Selbstbewusstsein sammeln. «Wien ist eine neue Herausforderung für mich, um mich weiter zu entwickeln», sagte der tschechische Angreifer, der bis zum Saisonende ausgeliehen wird.
Zuvor hatten sich die Gladbacher auf dem Transfermarkt mit dem ivorischen Nationalspieler Steve Gohouri (Abwehr) aus Bern und dem talentierten Alexander Baumjohann (Mittelfeld) vom FC Schalke 04 verstärkt. Eine wichtige Veränderung ist auch die Neu-Besetzung des Assistenztrainerpostens. In Luhukay für den im Team umstrittenen Uwe Speidel hat Heynckes nun einen renommierten Kollegen mit Cheftrainererfahrung an der Seite. Viele im Umfeld des Clubs sehen Luhukay sogar schon als möglichen Nachfolger für Heynckes, falls dieser sein Engagement vorzeitig beendet.
Heynckes selbst ist nach dem Absturz auf einen Abstiegsplatz gewillt, das Team wieder in sichere Gefilde zu führen. «Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass wir unser Spiel verbessern werden», sagte der Borussen-Coach. Die Rückendeckung des Präsidiums hat der Fußball-Lehrer ohnehin. «Wir denken gar nicht daran, Heynckes auszutauschen. Er ist genau der richtige Mann für uns und wird die Mannschaft auch da unten rausholen», sagte Clubchef Rolf Königs.
Zu einem weiteren Hoffnungsträger für die Borussia wird Nationalspieler Marcell Jansen, der seinem Team in der Rückrunde ebenso wieder zur Verfügung stehen wird wie die lange verletzten Dänen Kasper Bögelund und Sebastian Svärd. «Das sind ja Neuzugänge für uns», sagte Heynckes. Der neue Innenverteidiger Gohouri überzeugte gleich im ersten Testspiel am Montagabend und erzielte beim 6:1 gegen den Verbandsligisten Germania Dürwiß einen Treffer. Von ihm erhofft sich Heynckes Stabilität in der Abwehr. «Er ist schnell und athletisch. Wir haben gesehen, dass er uns helfen kann.»