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HSV schickt Atouba aus der Wüste

HSV schickt Atouba aus der Wüste

»Zeitverschwendung«! Dafür flog er raus

Auf dem Weg zum Mittagessen war Thimothee Atouba noch bester Dinge gewesen. Zum Scherzen aufgelegt mit den Kollegen Sanogo und Demel tänzelte der verhinderte Zauberer durch die Lobby zum Mittagsmahl. Nach dem Lunch war alles anders. Nach seiner Generalkritik am Betreuerstab des Klubs (MOPO berichtete) hatten die Vereinsverantwortlichen die Faxen dicke. Der HSV schickt Atouba aus der Wüste, der Kameruner flog noch gestern zurück nach Hamburg!

In einem kurzen, aber unmissverständlich geführten Gespräch hatten Thomas Doll und Sportchef Dietmar Beiersdorfer ihrem Sorgenkind (plagt sich seit fast einem Jahr mit Schambein-Problemen herum) mitgeteilt, dass für ihn ein Platz auf der 16.30-Uhr-Maschine nach Hamburg gebucht ist. "Ich bin sehr enttäuscht von Timmi", sagt Doll, "er kann die Tage jetzt nutzen, um sich Gedanken zu machen. Das habe ich ihm mit auf den Weg gegeben."

Atouba hatte sich öffentlich darüber beschwert, dass er mit nach Dubai musste, zudem deutlich gemacht, dass die medizinische Betreuung beim HSV nicht seinen Ansprüchen entspricht. Damit brachte er das Fass zum Überlaufen, das er in den letzten Tagen selbst bis zum Anschlag gefüllt hatte. "Wir brauchen hier keinen Störfaktor", sagt Dietmar Beiersdorfer, "wenn ich zum fünften oder sechsten Mal höre, dass er Termine unzureichend, zu spät oder gar nicht eingehalten hat, nervt mich das."

Atouba ist das erste Opfer der neu ausgerufenen "Null-Toleranz-Strategie" beim HSV - weil er wiederholt zum Täter wurde. Doll: "Jeder andere Verein hätte ihn nach Moskau suspendiert. Jedem können mal die Gäule durchgehen, aber das ist ja gerade mal einen Monat her." Bereits im September hatte er massiv gegen die Klubführung geschossen, nachdem er sich in Vertragsgesprächen ungerecht behandelt fühlte. Nach der "Stinkefinger"-Affäre in der Champions League wirkte Atouba einsichtig, vor Weihnachten initiierte er gar eine Solidaritäts-Demo der Mannschaft für den Trainer. Doll hatte sich darüber gefreut - und ist jetzt umso verbitterter. Der Coach: "Ein gesunder Atouba, der klar im Kopf ist, den will ich gern im Team haben. Einen Timmi, der seine eigene Situation in den Vordergrund stellt, den brauche ich nicht. Dann kann er sich die Spiele von ganz oben angucken."

Unter Aufsicht des Vereins wird Atouba in Hamburg im "Epi-Zentrum" seine Reha fortsetzen. Eine Geldstrafe wird es nicht geben, auch ist nicht geplant, ihn abzugeben. Bei der nächsten Verfehlung wird sich das ändern. Das sagt Doll unmissverständlich: "Es darf jetzt nichts mehr passieren." Ansonsten ist Atouba in Hamburg Geschichte.

Zitat:
»Einen gesunden Atouba, der klar im Kopf ist, will ich wieder im Team haben«

Thomas Doll

Quelle: www.mopo.de

Re: HSV schickt Atouba aus der Wüste

Doll gibt Atouba beim HSV noch eine Chance

Auch nach seinem Rauswurf aus dem Trainingslager in Dubai kann Abwehrspieler Thimothee Atouba beim Fußball-Bundesligisten Hamburger SV weiterhin eine Zukunft haben. «Die Türen sind immer noch offen», erklärte Trainer Thomas Doll in Dubai.

Nach der Rückkehr des Tabellenvorletzten nach Hamburg soll es ein Gespräch mit dem Kameruner geben, bei dem der Verein ein positives Signal vom Spieler erwartet. «Ich bin überzeugt, dass er noch die Kurve kriegt. Aber da muss sich schon etwas ändern», sagte Doll. Der 24-Jährige war nach einem neuerlichen Fehlverhalten vorzeitig aus Dubai heimgeschickt worden.