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Klasnic vor schwerer Operation: Neue Niere

Klasnic vor schwerer Operation: Neue Niere

Der Bremer Fußball-Profi Ivan Klasnic wird eine neue Niere erhalten. Der kroatische Nationalspieler leidet nach Angaben seine Anwaltes Klaus-Peter Horndasch an einer Nieren-Insuffizienz.

«Die behandelnden Ärzte gehen davon aus, dass der Spieler sechs bis acht Wochen später dem Verein wieder zur Verfügung steht», sagte Horndasch der dpa. Derzeit befinde sich der Spieler im Krankenhaus zur Vorbereitung der Transplantation. Die Nierenprobleme des Stürmers waren erstmals bei einer Blinddarm-Operation Anfang November 2005 aufgefallen.

«Bis vor einigen Tagen ging Ivan Klasnic gemeinsam mit den behandelnden Ärzten davon aus, dass es gelingt, eine Nieren- Insuffizienz zu verhindern. Bedauerlicherweise hat sich nunmehr herausgestellt, dass die Verpflanzung einer neuen Niere erforderlich ist», erklärte der Anwalt. «Glücklichen Umständen ist es zu verdanken, dass eine optimal passende Nierenspende zur Verfügung steht.» Eine anschließende Dialyse-Behandlung sei nach derzeitigem Kenntnisstand nicht erforderlich, so dass Klasnic weiter Leistungssport betreiben könne.

Der 26 Jahre alte Stürmer spielt seit 2001 bei Werder und hat in 123 Bundesliga-Einsätzen 41 Tore geschossen. Zuletzt hatte es wiederholt Spekulationen über seine Zukunft in Bremen gegeben, da der Vertrag zum Saisonende ausläuft und der Profi seit längerem nicht die gewohnte Form zeigte. Bis zur Erklärung des Anwalts war öffentlich nicht bekannt, welche gesundheitlichen Probleme der Angreifer hat.

Gespräche über eine Vertragsverlängerung sollen nun erst geführt werden, wenn der Spieler gesund sei, sagte Manager Klaus Allofs. «Dies ist eine außergewöhnliche Situation, die uns alle sehr bewegt. Er kann sich jeglicher Unterstützung von unserer Seite gewiss sein», meinte Allofs. Trainer Thomas Schaaf ergänzte: «In erster Linie ist es wichtig, dass Ivan wieder ganz gesund wird. Dafür geben wir ihm alle Zeit. Wir hoffen, dass der Eingriff ohne Probleme durchgeführt werden kann und dass Ivan schon bald wieder Fußball spielt.»

Re: Klasnic vor schwerer Operation: Neue Niere

Werder bietet Klasnic Vertragsverlängerung anIvan Klasnic soll nach der Operation Zeit und Ruhe zur Regeneration erhalten.

Werder Bremen hat auf die schwere Erkrankung von Stürmer Ivan Klasnic mit einem Angebot auf Verlängerung des auslaufenden Vertrages reagiert.

Der kroatische Fußball-Nationalspieler soll dadurch nach der bevorstehenden Nierentransplantation ausreichend Zeit und Ruhe zur Regeneration erhalten. Eine Rückkehr in den Hochleistungssport halten Mediziner durchaus für möglich, rechnen aber mindestens mit einer halbjährigen Pause. Angesichts der schwierigen Situation intensiviert Werder kurz vor dem Rückrundenstart die Suche nach einem neuen Stürmer.

Ungewissheit und Bestürzung herrschte in Bremen angesichts der schweren Erkrankung. «Natürlich hat Ivan Angst, dass seine Lebenspläne über den Haufen geworfen werden», berichtete Anwalt Klaus-Peter Horndasch über die Gefühle seines Mandanten. Aus Rücksicht auf seinen Mandanten wollte er sich zu Details wie Ort und Zeitpunkt der Operation nicht äußern.

Besorgt reagierten auch die Mitspieler, als sie von der schweren Erkrankung ihres Kollegen erfuhren. «Das war schon ein kleiner Schock für uns, als wir gehört haben, was Ivan da bevorsteht», sagte Aaron Hunt. Teamkapitän Frank Baumann sagte: «Wir sind traurig, dass Ivan solche Probleme hat und wünschen ihm natürlich alles Gute und dass alles glatt geht.»

Auch der Verein bot Klasnic jegliche Unterstützung an. «Wir werden Ivan bei passender Gelegenheit vorschlagen, seinen Vertrag zu verlängern, wenn er dies wünscht», sagte Manager Klaus Allofs. Klasnic hatte noch vor wenigen Tagen erklärt: «Ich hoffe natürlich, dass ich bei Werder bleiben werde.» Werder verfährt bei Klasnic ähnlich wie im Fall Kristian Lisztes. Der ungarische Nationalspieler hatte sich kurz vor Ende der Bremer Double-Saison 2003/2004 einen Kreuzbandriss zugezogen und blieb - trotz zuvor abgebrochenen Vertragspokers - doch noch eine Saison in Bremen.

Wann Klasnic wieder spielen kann, ist derzeit völlig offen. Klasnic-Anwalt Horndasch hatte am Dienstag gesagt, dass die behandelnden Ärzte davon ausgehen, «dass der Spieler sechs bis acht Wochen später dem Verein wieder zur Verfügung steht». Andere Mediziner rechen allerdings mit einer deutlich längeren Pause. «Ein halbes Jahr Abstand braucht man mindestens, vielleicht sogar ein Jahr», sagte Professor Alfred Königsrainer von der Universitätsklinik Tübingen in einem Interview mit der «Kreiszeitung Syke».

Der Mediziner erklärte zur Behandlung nach der Operation: «Der Körper muss durch Medikamente im Gleichgewicht sein. Gerade so, dass er die Niere nicht wieder abstößt, aber eben auch nicht zu anfällig für Infektionen ist.» Eine Rückkehr in die Bundesliga hält er bei normalem Verlauf für möglich: «Von der Leistungsfähigkeit her wird er keine Probleme haben. Ich kenne eine Reihe von aktiven Sportlern, die stehen völlig normal im Leben und gehen ganz normal ihrem Beruf nach.» Beispiele sind ein italienischer Weltmeister im Gewichtheben (Norberto Oberburger), ein amerikanischer NBA-Basketballer (Alonzo Mourning) und ein neuseeländischer Rugby-Profi (Jonah Lomu).

Werder ist derweil weiter auf der Suche nach Verstärkungen für den Sturm. Ein Kandidat scheint der 24 Jahre alte Schwede Markus Rosenberg zu sein, derzeit bei Bremens UEFA-Cup-Gegner Ajax Amsterdam unter Vertrag. «Ich werde das weder bestätigen noch dementieren», sagte Allofs. «Es sind derzeit so viele Spekulationen im Umlauf. Daran beteiligen wir uns nicht.»