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Mainzer vom Wechsel-Theater um Soto genervt

Mainzer vom Wechsel-Theater um Soto genervt

Das Wechsel-Theater um Neuzugang Elkin Soto hat beim FSV Mainz 05 für Verstimmung gesorgt und die Vorbereitungen des Tabellenletzten auf die geplante Aufholjagd in der Fußball-Bundesliga empfindlich gestört.

Der kolumbianische Nationalspieler hat von seinem Verein Once Caldas bislang keine Freigabe erhalten, weil er in seiner Heimat einen bis zum 3. Januar 2008 gültigen Vertrag besitzen soll. Soto fehlte daher beim 1:1 der Mainzer im letzten Testspiel gegen den FC Wacker Tirol und wird voraussichtlich auch zum Rückrundenstart beim VfL Bochum nur zuschauen können.

Die Rheinhessen haben den Weltverband FIFA eingeschaltet, um Licht ins Dunkel der Affäre zu bringen. «Mein Vertrag ist ausgelaufen. Ich bin ablösefrei», hatten Soto und sein Berater glaubhaft versichert, als sie in der Winterpause in Mainz einen Kontrakt bis zum 30. Juni 2010 unterzeichneten. Doch Sotos alter Arbeitgeber spricht von Flucht ins Ausland. «Die FIFA muss klären, ob es einen Kontrakt zwischen Caldas und Soto gibt», sagte FSV-Manager Christian Heidel. Bis dahin darf der 25-Jährige nicht spielen.

«Er ist ein richtig guter Kicker. Er schlägt tolle Pässe und die kommen auch noch an», hatte Trainer Jürgen Klopp den Südamerikaner nach den ersten Trainingseinheiten gelobt. Nun ist ihm der Fall ein wenig auf den Magen geschlagen, weil er fest mit dem Kolumbianer gerechnet hatte. Äußerlich gibt sich Klopp jedoch gelassen. «Das wird geregelt oder nicht. Ich muss sehen, wer mir zur Verfügung steht», meinte der 39-Jährige schmallippig.

Die Mainzer wittern Betrug, denn nach kolumbianischen Medienberichten soll Once Caldas finanziell klamm sein. «Die wollen den schnellen Euro», vermutet Manager Heidel als Motiv für die Freigabeverweigerung. Soto war im Jahr 2006 an Barcelona Sporting in Ecuador ausgeliehen worden. Die Vereinbarung endete am 3. Januar 2007. Der 25-Jährige hatte zuvor ein Papier unterzeichnet, danach zu seinem Stammverein zurückzukehren. Sein Vertrag vom 19. Oktober 2005 sollte bis 3. Januar 2008 aufleben. «Das war eine reine Absichtserklärung, kein neuer Vertrag. Das sieht auch die FIFA so», erklärte Heidel. Soto behauptet, die Erklärung widerrufen zu haben.

Aufklärung erwarten die Mainzer am 22. Januar. Bis dahin muss der kolumbianische Fußball-Verband der FIFA schriftlich mitgeteilt haben, ob für Soto das Freigabe-Zertifikat ausgestellt wird oder ein gültiger Vertrag vorliegt. «Dann wissen wir mehr. Gibt es das Freigabe-Zertifikat, ist die Sache vom Tisch und Soto sofort spielberechtigt», sagte der FSV-Manager, der jede Schuld am Wechsel-Wirrwarr von sich weist. «Der Spieler ist uns ablösefrei angeboten worden, da hatten wir keine Veranlassung, mit Once Caldas zu verhandeln.»

Sollte Soto tatsächlich zwei gültige Arbeitsverträge besitzen, muss bei der FIFA die so genannte Statuten-Kommission entscheiden. Damit ist nicht vor März zu rechnen. Da die Mainzer im Abstiegskampf auf keinen Fall so lange auf die Ballfertigkeit des Südamerikaners verzichten wollen, hat Heidel Once Caldas ein Ausleihgeschäft bis Juni 2007 mit anschließender Kaufoption angeboten. «Die Antwort aus Kolumbien fehlt noch», erklärte Heidel. Nicht bestätigte 100 000 Euro sollen die Mainzer als Ausleihprämie geboten haben.