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Marcelinho ist nun ein Wolfsburger

Marcelinho ist nun ein Wolfsburger

Die Bundesliga-Bühne hat einen ihrer Hauptdarsteller wieder. Der brasilianische Mittelfeldstar Marcelinho kehrt nach einem nur halbjährigen Gastspiel bei Trabzonspor in der Türkei nach Deutschland zurück und soll der lahmenden Offensive des VfL Wolfsburg Beine machen.

«Ich bin froh, dass ich wieder in Deutschland bin und mir sicher, dass ich mit Wolfsburg in der Bundesliga ganz oben mitspielen werde», sagte der 31-Jährige bei der Vorstellung bei seinem neuen Arbeitgeber.

Auch der VfL war nach dem geglückten Transfer erleichtert. «Wir sind mit Marcelinhos Verpflichtung an unsere Grenzen gegangen. Er stellt einen Meilenstein dar», sagte Manager Klaus Fuchs. «Ich bin zuversichtlich, dass er das Stück Kreativität und Torgefahr mitbringt, das uns bislang gefehlt hat.» Marcelinho unterschrieb nach erfolgreichem medizinischen Check bei den «Wölfen» einen bis zum 30. Juni 2009 gültigen Vertrag mit einer Option auf ein weiteres Jahr für beide Seiten. Die tritt ein, wenn er «eine hohe Anzahl von Spielen» (Fuchs) für den VfL bestreitet.

Mit Trabzonspor ist sich Wolfsburg grundsätzlich einig, die vertragliche Absegnung des Transfers steht allerdings noch aus. Die Türken hatte eine Ablöse von rund drei Millionen Euro gefordert. In dieser Region dürfte sich die vom VfL zu leistende Zahlung bewegen. Marcelinho bestritt in der Bundesliga zwischen 2001 und 2006 insgesamt 155 Spiele für Hertha BSC, in denen er 65 Tore erzielte. Er gehörte zu den Kreativsten seiner Zunft, ist aber auch für seine Eskapaden außerhalb des Rasens bekannt.

( Quelle: szon )



Re: Marcelinho ist nun ein Wolfsburger

Marcelinho wählt Wolfsburg

Der frühere Herthaner verlässt die Türkei und geht zum VfL

Gestern Nachmittag in Wolfsburg: Eine Schar Reporter und Fotografen versammelt sich am Bahnhof, weitere warten am Vereinsgelände, VfL-Manager Klaus Fuchs sitzt unruhig in seinem Büro. Wann kommt er endlich? Ganz Wolfsburg wartete gestern auf Marcelinho, den exzentrischen Fußballstar, der bis dahin noch bei Trabzonspor in der Türkei unter Vertrag stand. Dass Marcelinho nach Wolfsburg wechselt, war den ganzen Tag über schon beinahe Gewissheit. „Erfolgreich zu vermelden gibt es erst etwas, wenn die Tinte unter dem Vertrag getrocknet ist. Daher bleibe ich vorsichtig“, sagte Fuchs zwar zunächst noch. Die medizinische Untersuchung müsse der 31-Jährige noch bestehen und den ausgehandelten Vertrag unterschreiben. Doch am frühen Abend kam dann die Bestätigung des Vereins: Wolfsburg hat Marcelinho verpflichtet.

Am späten Donnerstagabend hatte sich Marcelinho bereits von Fans und Verantwortlichen in Trabzon verabschiedet. Die Bundesliga hatte der Brasilianer erst vor einem halben Jahr verlassen. Nachdem er am Ende einer Reihe von Undiszipliniertheiten auch noch zehn Tage zu spät zum Trainingsauftakt von Hertha BSC gekommen war, hatte ihn der Klub im Sommer für etwa 2,5 Millionen Euro verkauft. In der Türkei setzte sich Marcelinho nicht durch. Statt in seiner Lieblingsrolle als Spielmacher wurde er im Sturm aufgestellt. Beim VfL wird der laufstarke Profi wohl wieder hinter den Spitzen spielen.

Wie berichtet hatte auch Borussia Dortmund einen zentralen Mittelfeldspieler gesucht und Marcelinho ein Angebot gemacht. „So ein Wechsel wäre finanziell für uns einfach nicht darstellbar gewesen“, sagte BVB-Geschäftsführer Hans- Joachim Watzke gestern. Nach Insider-Informationen fordert Marcelinho 2,5 Millionen Euro Jahresgehalt. „Schade, dass er nicht zu uns kommt“, sagte Dortmunds Trainer Jürgen Röber. Röber hatte den Brasilianer 2001 in die Bundesliga zu Hertha geholt und in Berlin ein Jahr mit ihm zusammen gearbeitet. „Im ersten Jahr war Marcelinho nur Freude“, sagte Herthas Manager Dieter Hoeneß dazu. Der Brasilianer habe sich damals ausschließlich auf den Fußball konzentriert.

Dann aber begann Marcelinho, sich mit anderen Dingen zu beschäftigen: Er feierte bis morgens um halb fünf Karneval, nachdem sein Team aus dem Uefa-Cup ausgeschieden war. Er fuhr betrunken mit 120 Stundenkilometern über den Kaiserdamm. Er schlug Kapitän Arne Friedrich ins Gesicht, weil der ihn zu mehr Einsatz in der Defensive angehalten hatte und kam tags darauf eine halbe Stunde zu spät zum Training. Sonntags kam er oft gar nicht, weil er sich krank gemeldet hatte. Marcelinho wirkte oft kühl und abgeklärt und war in Wirklichkeit verletzlich. „Er hat eine sensible Seele“, hat Hoeneß einmal gesagt. Stets führte Marcelinho eine Armada von Freunden und Beratern mit sich. Sie gaben ihm Tipps, wie er sein Geld zu investieren habe. Marcelinho glaubte ihnen und stürzte sich in hohe Schulden. Selbst als Hertha ihm einen Finanzberater zur Seite stellte, wurde es kaum besser. Auch nach fünf Jahren brachten die Berliner ihren Star nicht zur Vernunft.

Dieter Hoeneß aber glaubt immer noch an das Gute in Marcelinho: „Ich denke, dass er seine Lektion gelernt hat. Gerade mit dieser Erfahrung.“ Mit „dieser Erfahrung“ meint Hoeneß die zurückliegende halbe Saison, die Marcelinho in der Türkei haben scheitern lassen. „Es ist anders hier, nicht ganz so einfach wie in Deutschland. Aber ich werde mich durchsetzen“, hat er vor gut sechs Wochen gesagt. Nun kehrt er doch lieber ins „einfache Deutschland“ zurück. Möglicherweise muss Marcelinho dabei nicht einmal auf die Berliner Partyszene verzichten. Er könnte zurück in sein altes Umfeld nach Charlottenburg ziehen. Der ICE nach Wolfsburg braucht eine Stunde und fünf Minuten.
( Quelle: Tagesspiegel )

Re: Marcelinho ist nun ein Wolfsburger

Auch die "Offizielle" Seite des VFL Wolfsburg bestätigt diese Nachricht ... also ist es perfekt ...

Marcelinho ist ein „Wolf“

Wolfsburg - Bundesligist VfL Wolfsburg verpflichtete am heutigen Abend mit dem Brasilianer Marcelinho einen neuen Spielmacher. Der Mittelfeldspieler trug zuletzt das Trikot des türkischen Erstligisten Trabzonspor. Der 31-Jährige unterschrieb in Wolfsburg einen Vertrag bis zum 30. Juni 2009 plus ein Jahr Option und erhält die Rückennummer 32. „Ich wollte unbedingt in die Bundesliga zurück. Ich bin sehr glücklich, in Wolfsburg zu sein“, sagte Marcelinho. „Ich werde alles geben, um Wolfsburg weiter nach oben zu bringen.“

„Einen solchen Spieler zu verpflichten, stellt einen Meilenstein dar. Marcelinho gibt uns das Stück Kreativität und die Gefahr im Mittelfeld, die uns bisher fehlte“, erklärte VfL-Geschäftsführer Klaus Fuchs heute abend auf der kurzfristig einberufenen Pressekonferenz. Der Spieler hatte zuvor den obligatorischen Medizincheck bestanden. Dadurch dass Borussia Dortmund noch um Marcelinho geworben habe, seien noch mehrere Verhandlungen nötig gewesen. Fuchs: „Die Bereitschaft war auf beiden Seiten von Beginn an da. Nun können wir zuversichtlich in die Rückrunde gehen.“

„Er war unser Wunschkandidat. Wir haben einen offensiven Mittelfeldspieler wie ihn gesucht“, freute sich auch VfL-Trainer Klaus Augenthaler im Trainingslager in Vale do Lobo/Portugal über die Nachricht der Vertragsunterzeichnung. „Er wird uns sportlich weiterhelfen. Wir geben ihm die Chance, so erfolgreich zu spielen wie in Berlin.“

Marcelinho erzielte in der Bundesliga in 155 Bundesligaspielen 65 Tore

Marcelinho, der mit vollem Namen Marcelo dos Santos heißt, war erst im Sommer vom Bundesligisten Hertha BSC in die Türkei gewechselt. Beim Liga-Konkurrenten des VfL hatte er eine überragende Leistung geboten, bei der er von 2001 bis 2006 in 155 Bundesligaspielen 65 Tore erzielt hatte. In der Türkei sei er jedoch nicht glücklich geworden, wie er betonte. Für Trabzonspor markierte der Mittelfeldregisseur in 17 Begegnungen zwei Tore. Vor seinem fünfjährigen Gastspiel in der Bundesliga spielte Marcelinho schon bei Santos FC, Sao Paulo FC und Gremio Porto Alegre in Brasilien und ein Jahr beim französischen Traditionsverein Olympique Marseille. Für die „Seleção“, der Nationalmannschaft Brasiliens, bestritt er fünf Partien und erzielte dabei ein Tor.

Marcelinho fliegt bereits morgen wieder in die Türkei zurück, um die notwendigen Formalitäten wie Wohnungs- und Kontoauflösung zu erledigen. Am Dienstag wird der Brasilianer mit seiner Familie in Wolfsburg zurückerwartet und zunächst eine Wohnung beziehen. Der endgültige Wohnsitz wird im Umkreis von 35 Kilometern liegen. „Wir hoffen, dass bis Samstag die Spielerlaubnis da ist, damit er beim Freundschaftsspiel gegen Red Bull Salzburg mitspielen kann“, hofft Klaus Fuchs auf eine schnelle Transferabwicklung.

(Quelle: VFL Wolfsburg )