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Schalke will mit Gazprom-Millionen Maß halten

Schalke will mit Gazprom-Millionen Maß halten

Feuerwerk auf dem Rasen und begeisterter Jubel auf dem Rängen, als habe Schalke 04 soeben die lang ersehnte erste deutsche Meisterschaft seit 59 Jahren gewonnen.

Wenn es nach den Verantwortlichen geht, soll es die Atmosphäre, die vor dem Testspiel zwischen Fußball-Bundesligist Schalke 04 und Zenit St. Petersburg in der Veltins-Arena herrschte, bald auch auf Grund sportlicher Erfolge geben. «Natürlich glaube ich an den Titel. Wir sind selbstbewusst genug, um zu beweisen, dass wir dieses Jahr ganz oben stehen können», sagte Manager Andreas Müller nach dem 2:1 gegen einen Gegner, der erst seit einer Woche in der Saison-Vorbereitung ist.

Über weite Strecken entfachte aber nur die aufwendige Inszenierung des neuen Schalker Sponsors Gazprom Jubelstürme unter den 61 482 Zuschauern in der ausverkauften Arena. Mit spektakulären Licht- und Musik-Effekten hatte sich Gazprom offiziell dem Publikum vorgestellt, den Fans ein überdimensionales Trikot überreicht und tausende Original-Trikots verlost. «Da hat sich Gazprom nicht lumpen lassen», sagte Mittelfeldspieler Fabian Ernst. Und Trainer Mirko Slomka ergänzte: «Ich bin mir sicher, dass es für unsere Fans ein Fest war.»

Das Spiel seiner Mannschaft war es trotz der Überlegenheit in der ersten Hälfte nicht. Einzig der sehenswerte Seitfallzieher durch Kapitän Marcelo Bordon in der neunten Minute riss die Zuschauer von ihren Sitzen. Den Ausgleich durch Pogrebnjak (20.) machte Kevin Kuranyi (31.) wieder wett.

Der Schalker Trainer testete gegen den neuen Kooperationspartner Zenit das 4-4-2-System, so dass Spielmacher Lincoln wieder in den Genuss kam, 90 Minuten durchzuspielen. Nachdem der Brasilianer zum Ende der Hinrunde seinen Stammplatz verloren hatte, hat er nun offensichtlich gute Chancen, am Samstag zum Rückrundenauftakt bei Eintracht Frankfurt von Beginn an zu spielen. «Im Vollbesitz seiner Kräfte ist er natürlich ein ganz wichtiger Bestandteil unserer Mannschaft. Wir brauchen ihn, um unsere Ziele zu erreichen», sagte Slomka.

Ob Schalke die Gazprom-Millionen auch braucht, um wirtschaftlich zu den Großen wie Bayern München aufschließen zu können, wollte Manager Müller nicht bestätigen. «Gazprom ist völlig losgelöst davon. Wir waren auch in der Vergangenheit in der Lage, Ablöse für neue Spieler zu bezahlen», sagte er. Müller stellte klar, dass die mindestens 65 Millionen Euro, die Schalke bis Juni 2012 kassiert, nicht auf dem Transfermarkt ausgegeben werden sollen.

Auch sportlicher Erfolg, der Schalke noch einmal erhebliche Sonderzahlungen des neuen Sponsors einbringen würde, ändere daran nichts. «Bild am Sonntag» berichtete etwa, dass der angestrebte Meistertitel zusätzlich fünf Millionen Euro bringen würde. «Wir verlassen unsere bisherige Transferlinie jetzt nicht und werden keine verrückten Dinge machen», sagte Müller im Hinblick auf Vertragsverhandlungen mit dem von Bayern München umworbenen Hamit Altintop oder die eventuelle Verpflichtung des Bielefelder Innenverteidigers Heiko Westermann.