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Aachen trotz schwacher Leistung gegen Aue weiter

Aachen trotz schwacher Leistung gegen Aue weiter

Den mühsamen 4:2 (2:2, 2:1)-Zweitrundenerfolg nach Verlängerung gegen den Zweitligisten Energie Aue in irgendeinen Zusammenhang mit dem DFB-Pokalfinale zu bringen - das lehnte Aachens Sportdirektor schlichtweg ab.

Jörg Schmadtke war kurz davor, die Contenance zu verlieren. Ja, die Fußballer von Alemannia Aachen führen demnächst nach Berlin - aber nur, um dort ein Bundesligaspiel zu absolvieren. Von einem neuerlichen Coup wie 2004, als der damalige Zweitligist im Cupwettbewerb bis auf Werder Bremen im Finale alle Gegner aufmischte, war keine Rede. Dafür stand der Sieg gegen den klassentieferen Konkurrenten auf zu wackeligen Beinen: «Es war ein sehr, sehr glücklicher Pokalerfolg», räumte Aachens Trainer Michael Frontzeck ein. «Wir freuen uns, dass wir in der dritten Runde sind. So gesehen stehen wir jetzt richtig gut da. Aber wir wissen alle, dass wir immer hart arbeiten müssen.»

Bei dieser Arbeit hat Frontzeck eine Spezialaufgabe: Er muss seine Spieler davon abbringen, nur 45 Minuten erfolgreiches Fußwerk zu verrichten. Wie schon bei der Bundesliga-Niederlage gegen Mitaufsteiger Energie Cottbus stellten die Erstliga-Profis nach einer viel versprechenden ersten Hälfte und Treffern von Marius Ebbers (8. Minute) sowie Sascha Rösler (14.) fast den Betrieb ein. Das 1:1 durch David Siradse (10.) schien nur ein kleiner Makel.

Dann lief plötzlich nichts mehr. «Man hat gesehen, dass wir unsere Probleme hatten», sagte Alemannia-Verteidiger Moses Sichone, der sich im Achtelfinale ein Derby gegen seinen früheren Arbeitgeber 1. FC Köln wünscht. Aue bedrängte die Gastgeber vor 13 583 Zuschauern massiv und schaffte durch den eingewechselten Andrzej Juskowiak (82.) sogar das 2:2. «Relativ spät», befand Aues Chefcoach Gerd Schädlich - er hatte die Überraschung im Hinterkopf, die in der Verlängerung durch Nico Herzig (105.) und Nationalspieler Jan Schlaudraff (120.) jedoch verhindert wurde.

Woraus die Aachener Schwächen resultieren, kann derzeit niemand erklären. «Wir benutzen kein Benzin, wir laufen einfach», antwortete Sichone auf die Frage, ob es an Energie fehle. Herzig sagte nach seinem ersten Pflichtspieltreffer für die Alemannia, es sei «sicherlich eine Kopf-Einstellung. Es ist ja nicht so, dass wir es nicht können.»