Nur Pantelic stört Herthas Glück in Osnabrück
Marko Pantelic spielte den Störenfried bei Hertha BSC Berlin. «Das war fast Idiotie im Quadrat», sagte Trainer Falko Götz nach dem 3:0-Pflichtsieg des Bundesligisten im Achtelfinale des DFB-Pokals beim Regionalligisten VfL Osnabrück.
«Er hat den Charakter dieses Spiels nicht verstanden», kritisierte der ansonsten gut gelaunte Hertha-Coach den meckernden und provozierenden Serben. Bereits nach 13 Minuten gab es für den 28 Jahre alten Angreifer die Gelbe Karte, weil er sich völlig unnötig und wiederholt bei Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer (Herne) beschwert hatte. Kurz nach den Treffern von Malik Fathi (33.) und Christian Giménez (41., 53.) wechselte Götz seinen Stürmer aus, «weil ich Angst hatte, dass er noch einmal Gelb bekommt». Zu allem Überfluss provozierte Pantelic erneut und schlenderte demonstrativ langsam zur Auswechselbank. «Ich fand das Tempo nicht angemessen», sagte Götz zu der folgenden Standpauke.
Insgesamt war der Hertha-Coach jedoch zufrieden, weil seine Mannschaft die Lehren gezogen hatte aus zwei kläglichen Pokal- Auftritten. Zuletzt waren die Hertha-Profis beim Regionalligisten FC St. Pauli nach 2:0-Führung noch mit 3:4 ausgeschieden, und im Jahr davor hatte der damalige Regionalligist Eintracht Braunschweig die Berliner mit 2:3 aus dem Wettbewerb geworfen. Diesmal zeigte das inzwischen verjüngte Hertha-Team die notwendige Reife, um ein Pokalspiel gegen einen unterklassigen Gegner glanzlos zu bewältigen.
«Das war nicht der schönste Fußball», gab Doppel-Torschütze Giménez zu: «Aber das ist der Pokal.» Im Zweifelsfall wählten die risikolos agierenden Berliner den Umweg über Tormann Christian Fiedler und setzten auf eine sichere Abwehrarbeit. Auch Manager Dieter Hoeneß fand, dass dies genau die richtige Strategie war: «So muss man in solchen Spielen auftreten, nicht zaubern, sondern einfach spielen. Die Mannschaft hat super-kompakt gestanden und den Klassenunterschied gezeigt.»
Die Berliner, die nun im Viertelfinale nach langer Pause wieder einmal auf ein Pokal-Heimspiel hoffen, dürfen entspannt ins neue Jahr blicken. «Wir sind Fünfter in der Liga und stehen im Viertelfinale, damit ist unsere Zielsetzung für dieses Halbjahr erfüllt», lobte der Trainer.
Trotz der verpassten zweiten Überraschung nach dem Sieg gegen Borussia Mönchengladbach waren auch die Gastgeber zufrieden. «Das war ein hochverdienter Sieg der Berliner, aber wir haben alles gegeben», kommentierte VfL-Trainer Claus-Dieter Wollitz. Der Spitzenreiter der Regionalliga Nord kann sich nun in der Rückrunde auf das wichtigste Saisonziel konzentrieren, den Aufstieg in die 2. Liga. «Wir haben jetzt Pause und dann 18 Endspiele», sagte Wollitz.