Allgemeines Forum - Der UEFA CUP

Hertha will auf internationaler Bühne spielen

Hertha will auf internationaler Bühne spielen

Für den deutschen Hauptstadtclub wird die neue Saison auch zur Suche nach neuen Helden - und der UEFA-Cup soll dabei helfen.

Nach dem Last-Minute-Sieg in der Qualifikations-Hinspiel gegen Ameri Tiflis, den der bisher weitgehend unbekannte Jungprofi Solomon Okoronkwo (19) in der Nachspielzeit herausgeschossen hatte, geht Hertha fest von weiteren Spielen auf der internationalen Bühne aus. «Im Rückspiel wird es bestimmt einfacher», erklärte Kroatiens WM-Spieler Josip Simunic, den Hertha nur mit riesigem finanziellem Aufwand (10 Millionen Euro für 5 Jahre) in Berlin halten konnte. Am 24. August will Hertha BSC in Tiflis die fünfte UEFA-Cup-Teilnahme in sechs Jahren perfekt machen. «Die haben gespielt wie ein Handball-Team», moserte Trainer Falko Götz über die destruktiven Georgier.

«Natürlich müssen wir uns steigern», ergänzte Yildiray Bastürk. Der türkische Nationalspieler soll nach dem Abgang von Topscorer Marcelinho (in fünf Jahren immer bester Vorbereiter plus Torschütze) eine Chefrolle übernehmen, was einige Experten dem stillen Bastürk nicht so recht zutrauen. Doch Hertha braucht neue Gesichter, die über Berlin hinaus für den Club stehen.

Christian Gimenez könnte ein solches Gesicht werden. Drei Mal war er Torschützenkönig in der Schweiz. Der argentinische Angreifer ist in der UEFA-Cup-Qualifikation noch nicht spielberechtigt, in der Bundesliga aber kann er eingreifen. «Zu viel» möchte Götz von dem 31- Jährige zwar noch nicht erwarten, da er erst einige Male mit dem Team trainieren konnte. «Aber er ist ein erfahrener Spieler, der mit so einer Situation umgehen kann», sagte Götz über die 300 000-Euro-Leihgabe von Olympique Marseille.

Dieter Hoeneß liebäugelt damit, dass bald neue Namen wie Kevin Boateng (19), Patrick Ebert (19), Chinedu Ede (19) oder eben Okoronkwo für Herthas neuen Aufschwung stehen. Schon beim Einbahnstraßen-Fußball gegen Tiflis sah der Manager dafür einige Anzeichen. «Das ist ein Konzept, was langsam aufgeht», betonte Hoeneß und hatte gleich einen Vergleich zu einem Dortmunder WM-Shootingstar parat: «Ede ist die Berliner Antwort auf Odonkor.» Und Ebert machte nicht nur mit seiner Torvorbereitung auf sich aufmerksam: «Der hat richtig Feuer rein gebracht», bemerkte Hoeneß.

Für den Torschützen Okoronkwo, bei Hertha nur Stürmer Nummer vier, könnte es allerdings einen Karriere-Umweg geben. Zweitligist Wacker Burghausen möchte den Nigerianer, der als 17-Jähriger in Herthas Jugend-Akademie gekommen war, ausleihen. Okoronkwo sagt noch nein. «Der hat Biss», bescheinigte Hoeneß dem Jungprofi, wies aber auch auf einen entscheidendes Hindernis hin. Als Nicht-EU-Ausländer darf Okoronkwo nicht in Herthas Regionalliga-Mannschaft spielen, so dass ihm einfach die Wettkampfpraxis fehlt. «Wenn er allerdings regelmäßig Tore macht, bekommt er auch bei uns Spielpraxis», sagte der Manager.