02.05.06 Hannover - BVB
Am Dienstag den 02.05.06 Spielt der BVB in der AWD Arena in Hannover!
Am Dienstag den 02.05.06 Spielt der BVB in der AWD Arena in Hannover!
Jap und ich bin dabei, hoffendlich wird das nen geiles spiel und das wir mit 3 punkten wieder in die Bierhaubtstadt zurückkehren.
Zum zweiten Mal in der ausklingenden Saison und zum 17. Mal insgesamt leitet Dr. Helmut Fleischer am Dienstag in Hannover ein Bundesligaspiel mit Beteiligung von Borussia Dortmund. Das Gespann um den Mediziner aus Hallstadt (Bayern) wird komplettiert von Michael Sahler, Walter Hofmann und Stefan Lupp.
Mit acht Siegen (zuletzt beim 3:2 im SIGNAL IDUNA PARK gegen den VfL Wolfsburg) sowie zwei Unentschieden gegenüber sechs Niederlagen ist Borussia Dortmunds Bilanz unter Dr. Fleischer leicht positiv. Seit seinem "Elfmetergeschenk" vor vier Jahren im Heimspiel gegen Köln pfiff der 42 Jahre alte Mediziner allerdings keinen Strafstoß mehr für den BVB. Stattdessen stellte er in 16 Spielen sechs Borussen vom Platz - keinen anderen Klub dezimierte er so häufig.
In der vergangenen Saison leitete Dr. Fleischer das 3:2 des BVB in Hamburg und die 0:1-Niederlage in Bielefeld.
Vier Tage früher als erhofft kehrt Jan Koller in den Bundesliga-Kader von Borussia Dortmund zurück. Eigentlich hatte der 33-Jährige das Heimspiel am Samstag gegen Eintracht Frankfurt ins Auge gefasst. Doch nach dem gelungenen 45-Minuten-Comeback am Sonntag bei den Amateuren (1:0-Sieg gegen Ahlen II) ist für den Tschechen im Mannschaftsbus nach Hannover ein Platz reserviert. Gut möglich sogar, dass Koller morgen Abend auf der Bank sitzt.
Die Bundesliga biegt ein auf die Zielgerade der Saison 2005/2006. 270 Minuten plus Nachspielzeit sind noch zu absolvieren. Drei Spiele binnen zwölf Tagen stehen auf dem Spielplan. Hannover, Frankfurt und München heißen die Gegner für den BVB. "Wenn wir noch etwas erreichen wollen, dann müssen wir diese drei Spiele gewinnen", unterstreicht Bert van Marwijk. Das erste dieser drei "Endspiele" wird am Dienstag Abend um 20 Uhr in Hannover angepfiffen. Tomas Rosicky (Szene aus dem Hinspiel gegen Hanno Balitsch) dürfte ins Team zurückkehren.Borussia Dortmund liefert sich dabei nicht nur ein Duell mit einem Gegner, der "mit 36 Punkten nicht mehr viel hat, um das er spielen kann" (van Marwijk über Hannover, das im Niemandsland der Tabelle steckt), sondern zugleich mit dem Tabellenfünften Bayer Leverkusen und dem Sechsten Hertha BSC Berlin, die im Olympiastadion zeitgleich aufeinandertreffen. "Wir müssen auf uns, nicht auf die anderen gucken", mahnt der Trainer. Erst nach dem Abpfiff - so er die angestrebten drei Punkte bringt - wollen Mannschaft und Trainer den Blick Richtung Osten nach Berlin schweifen lassen. "Wir müssen in Hannover gewinnen", weiß Tomas Rosicky. "Alles andere wird uns im Kampf um Platz sechs nicht weiterhelfen", ergänzt Sebastian Kehl: "Wir können nur unsere Leistung beeinflussen, nicht aber die anderen Ergebnisse."
Personell "wird es nicht viele Überraschungen geben", kündigt van Marwijk an - und sagt damit nichts anderes, als dass Christoph Metzelder im Team bleibt und gemeinsam mit Christian Wörns die Innerverteidigung bildet, der sich erst am Donnerstag vor dem DFB-Sportgericht in der Sache Kießling verantworten muss. Zwei, wahrscheinlich sogar drei Wechsel gegenüber dem 2:1-Heimsieg am vorvergangenen Wochenende gegen den 1. FC Nürnberg ergeben sich ohnehin von selbst: Sebastian Kehl kehrt nach abgesessener Gelbsperre in die Mannschaft zurück - stattdessen rückt Marc-André Kruska (fünfte Gelbe Karte) auf die "Strafbank".
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Matthew Amoah wird seinen Platz an Delron Buckley abgeben, der seinen Bänderanriss im Fuß weitgehend auskuriert hat. Der Trainer attestiert Amoah zwar einen "fitteren Eindruck als zuletzt", sagt aber auch: "Er ist ein guter Junge. Doch er hat sich nie richtig erholt von seiner Knieverletzung. Matthew hätte beim Afrika-Cup nicht spielen dürfen." Borussia Dortmund muss die Suppe auslöffeln, was zur Konsequenz haben dürfte, dass Ebi Smolarek wieder auf die Mittelstürmerposition zurückkehrt. Immerhin kommt Jan Koller erstmals seit dem 24. September 2005 für einen Kurzeinsatz in Frage.
Tomas Rosicky schließlich dürfte Nuri Sahin im Mittelfeld ablösen. Der Tscheche versicherte heute: "Ich bin fit. Ich kann spielen." Eine Sorge weniger für van Marwijk ("Tomas ist lange krank gewesen...), der angekündigt hat, dennoch 19 Spieler mitzunehmen nach Hannover. Für den Fall der Fälle.
Christoph Metzelder attackiert Robert Enke. Im Hinspiel hielt Hannovers Keeper seinen Kasten sauber.Dass es kein einfaches Spiel wird, darüber sind sich alle Beteiligten trotz der Super-Bilanz an der Leine (letzte Bundesliga-Niederlage dort vor 36 Jahren; in sechs der letzten sieben Gastspiele mindestens drei BVB-Treffer) einig. "Wir sind dort vor einem Jahr im Pokal ausgeschieden und haben auch das Hinspiel verloren", erinnert Tomas Rosicky und schlussfolgert: "Einfach wird es nicht." Auch van Marwijk argwöhnt ob der diffusen Tabellenkonstellation beim Zwölften, der sechs Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz hat: "Das sind immer die schwierigsten Spiele. Jeder Profi hat seinen Stolz und spielt für sich und für die Fans. Hannover ist ein Gegner, der in dieser Saison gezeigt hat, dass er guten Fußball spielen kann."
Etwas einfacher könnten es sich die Schwarzgelben immerhin machen, wenn sie so auftreten wie beim letzten Gastspiel in Hannover, als sie die Niedersachsen von Beginn an mit konsequentem Pressing attackiert und in deren Hälfte gedrängt hatten. "Von Anfang an aggressiv spielen, das Heft in die Hand nehmen, den Gegner nicht aufkommen lassen", beschreibt Philipp Degen jene Spielweise, die der BVB morgen Abend durchsetzen will. "Engagiert auftreten", "hohes Laufpensum", sind die Tugenden, die Kehl einfordert. "Diese Dinge haben wir trainiert", verrät der Coach und differenziert: "Man kann den Gegner allerdings nicht 90 Minuten in dessen Strafraum attackieren." Es gilt, die richtige Mischung zu finden; van Marwijk nennt dies "schlau sein" und weiß: "Man muss die Überzeugung besitzen, so spielen zu können. Gegen Leverkusen haben wir das nicht geschafft."
Deshalb ist Bayer sechs Punkte weg. Aber war das im Frühjahr 2002 anders?
Wenn in Hannover früher die Gedanken Richtung Dortmund schweiften, soll es Überlegungen gegeben haben, die Punkte mit der Post zu schicken, um Reisekosten zu sparen. Auch das Öffnen der eigenen Stadiontore hätte man sich getrost sparen können. Das Niedersachsen-Stadion war aus BVB-Sicht ein "Selbstbedienungsladen". Doch die Zeiten, in denen Spiele gegen Hannover 96 "Selbstläufer" waren und Punkte im vorhinein verbucht werden konnten, sind passé. Drei ihrer vier großen Negativserien gegen den BVB konnten die Niedersachsen inzwischen beenden.
In der vergangenen Saison (Spielszene mit Cherundolo und Koller) siegte der BVB mit 3:1 in Hannover.Am 27. März 2004 unterläuft Ahmed Madouni ein unnötiges Handspiel im eigenen Strafraum. Thomas Christiansen legt den Ball in der 83. Minute auf den Elfmeterpunkt und verwandelt in der AWD-Arena zum 1:1-Endstand. Damit war Hannovers erster Punktgewinn gegen den BVB nach 16 Jahren perfekt. Am 9. April 1988 hatte es ein 3:3 in Dortmund gegeben.
Am 9. November 2004 gibt es wieder einen späten Strafstoß, diesmal in der 84. Minute, diesmal für den BVB. Beim Stand von 0:1 vergibt Ewerthon die Möglichkeit. Der BVB scheidet aus dem Pokal aus. Hannover bejubelt den ersten Pflichtspielsieg gegen den BVB seit 1992, auch seinerzeit im DFB-Pokal (die 96-er haben übrigens alle drei Pokal-Vergleiche mit dem BVB für sich entschieden).
Am 3. Dezember 2005 gastieren die Niedersachsen an der Strobelallee. Dort, wo sie in der Bundesliga zuvor nur einmal hatten gewinnen können (am 22. August 1964), feiern sie nach über 40 Jahren einen historischen Erfolg. Cherundolo und Dabrowski heißen die Torschützen.
Ein Datum steht allerdings noch. Das vom 4. Dezember 1970, Hannovers letztem Bundesliga-Heimsieg gegen Borussia Dortmund. 4:1 hieß es vor über 35 Jahren. Hoffentlich hat wenigstens diese Serie weiterhin Bestand...