18.03.06 BvB - Kaiserslautern
[18.03.] Borussia Dortmund ist zurück in der Erfolgsspur! Nach fünf Spielen ohne Sieg feierte die Mannschaft von Bert van Marwijk einen 2:1 (1:1)-Triumph über den 1. FC Kaiserslautern und wahrte die theoretischen Chancen auf eine Teilnahme an einem internationalen Wettbewerb. Die Tore für den BVB erzielten Dede (25.) und Florian Kringe (64.) Aus dem SIGNAL IDUNA PARK
berichten Boris Rupert & Johannes Vorspohl
70.100 Zuschauer sahen ein Spiel, das der BVB von der ersten Minute an dominierte. Dede brachte den Gastgeber in der 25. Minute mit 1:0 in Führung. Mit dem Pausenpfiff erzielte Ervin Skela per Freistoß den völlig unverdienten Ausgleich. Den 2:1 Sieg machte Florian Kringe mit seinem Tor in der 64. Minute perfekt.
Hätten auch Sie so gewettet?
Ausgangslage:
Nach fünf sieglosen Spielen in Folge kam der "Lieblingsgegner" gerade recht: Gegen keinen anderen Gegner hatte Borussia Dortmund in der Bundesliga mehr Heimsiege gefeiert. Der FCK wiederum verlor am vergangenen Wochenende beim HSV (0:3) erstmals nach zuvor sechs ungeschlagenen Partien und belegte in der Rückrunden-Tabelle Rang sieben. Der BVB trat als Achter in dieser Rangliste an - somit war es ein Duell auf Augenhöhe, wenn auch mit Vorteilen für die Gastgeber, die zwei Drittel ihrer Punkte im eigenen Stadion einfuhren.
Tomas Rosicky saß beim Anpfiff auf der Bank.Personalien:
Rosicky kehrte zweieinhalb Wochen nach seinem in der Hüftbeuge erlittenen Muskelfaserriss und damit früher als erwartet in den Kader, aber nicht in die Startelf zurück. Van Marwijk vertraute der gleichen Elf wie am vergangenen Wochenende in Stuttgart (0:0). Weidenfeller, Amoah, Koller, van der Gun und Ricken fehlten verletzt. Beim 1. FC Kaiserslautern gab es nach dem 0:3 in Hamburg zwei Änderungen: Der verletzte Schönheim wurde durch Bellinghausen ersetzt, Kapitän Engelhardt musste für den 18-jährigen Reinert auf die Bank.
Taktik:
Der BVB trat in der gewohnten 4-3-3-Grundordnung an, wobei Kehl die zentrale Position vor der Abwehr gegen harmlose Pfälzer früh räumte und aufrückte ins Mittelfeld auf eine Höhe mit Sahin und Kringe, um die Anspielstationen beim FCK abzudecken und Impulse im Spiel nach vorne zu setzen. Dort zog Buckley wie schon zuletzt in Stuttgart vermehrt nach innen, so dass Dede auf der linken Bahn häufig mit nach vorne stoßen konnte.
Wie erwartet passte sich der 1. FC Kaiserslautern, der in der Rückrunde überwiegend auf eine Dreierkette in der Abwehr gesetzt hatte, der Taktik des BVB an und begegnete dem Angriffstrio Odonkor (gegen Bellinghausen), Smolarek (wechselweise gegen Hertzsch und Béda) sowie Buckley (gegen Höiland) mit einer Viererkette. Davor hatte Trainer Wolf ein dreiköpfiges, rein defensives Mittelfeld mit Reinert, Borbely und Lembi postiert. Die "offensiven" Skela und Altintop versuchten zudem, bei gegnerischem Ballbesitz früh zu stören; Sanogo war meist einzige Spitze.
Schoss das verdiente 1:0: Leonardo Dede.Spielverlauf & Analyse:
Der BVB begann mit einem Feuerwerk, der 1. FC Kaiserslautern präsentierte sich hingegen von der ersten Minute an wie ein Abstiegskandidat: 11:0 Torschüsse standen nach zwanzig Minuten für die Borussia zu Buche. Das vor der Partie geforderte Spiel über die Außen zeigte seine Wirkung: Immer wieder brachten Flanken, zumeist von Leonardo Dede und David Odonkor, die Gäste aus der Pfalz in Bedrängnis. Doch der Ball wollte einfach nicht im Lauterer Gehäuse landen: Zunächst scheiterte Buckley nach einer Flanke von Odonkor aus kürzester Distanz an FCK-Keeper Fromlowitz (7.), unmittelbar danach war es Smolarek, der nach einem Pass von Dede den Ball nur links neben das Tor schob. Auch in der Folge konnten Odonkor (10. und 19.), Dede (16.) und Ebi Smolarek (11.) das weiße Leder nicht über die Lauterer Linie bringen.
Das engagierte Spiel des BVB sollte in der 25. Minute endlich Früchte tragen: Sahin erkämpfte den Ball und spielte weiter auf Dede. Der Brasilianer schob von der Strafraumgrenze unhaltbar für Fromlowitz zum 1:0 ein. Riesiger Jubel unter den über 70.000 Zuschauern im SIGNAL IDUNA PARK, darunter auch Bundestrainer Jürgen Klinsmann. Auch nach der Führung setzte der BVB sein Power-Play fort. Die Abwehr der Gäste wirkte gegen die trotz des Fehlens von Thomas Rosicky frisch aufspielende Dortmunder Offensive oft überfordert. Doch ein weiterer Treffer wollte den Borussen in der ersten Halbzeit nicht gelingen. Die wohl größte Chance vergab Smolarek (37.), als er sich den Ball vor dem heraus stürmenden Fromlowitz zu weit vorlegte.
In der 45. Minute bestätigte sich dann ein altes Sprichwort: Wer seine Chancen nicht nutzt, wird bitter bestraft. Nach einem Foul von Christian Wörns an Boubacar Sanogo gelang FCK-Kapitän Ervin Skela durch einen Freistoß aus 20 Metern der völlig unverdiente Ausgleich mit dem Pausenpfiff. Das erste Freistoßtor des FCK der Saison und der erste Torschuss der Pfälzer in dieser Partie überhaupt. Statt mit einer 5:0-Führung mussten die Borussen nun mit einem 1:1 in die Halbzeitpause.
Sah ein starkes Spiel von Sebastian Kehl: Jürgen Klinsmann.Nach dem Seitenwechsel setzte der BVB sein Spiel druckvoll fort. Der FCK kam weiterhin kam aus der eigenen Hälfte. Eine starke Leistung unter den Augen von Klinsmann bot inbesondere der für das Länderspiel gegen die USA nominierte Sebastian Kehl. Als Abräumer vor der Abwehr und beim Spielaufbau nach vorne - der 25-Jährige bot eine ansprechende Partie. Doch auch der von Klinsmann ausgebootete Christian Wörns bestätigte aufs Neue seine bärenstarke Form.
Das starke Spiel der Gastgeber wurde in der 64. Minute belohnt: Nach einer Flanke von Odonkor legte Delron Buckley den Ball artistisch in den Strafraum zurück. Florian Kringe verwandelte aus kurzer Distanz eiskalt und unhaltbar für Fromlowitz: 2:1, die erneute und mehr als verdiente Führung für den BVB. Großer Beifall auch in der 66. Minute: Für Sahin, der im Mittelfeld eine ansprechende Leistung bot, wechselte Bert van Marwijk Tomas Rosicky zum ersten Mal nach seiner mehrwöchigen Verletzung ein.
Glück für Borussia in der 69. Minute: Nach einem Freistoß durch Ervin Skela von der halbrechten Seite traf Boubacar Sanogo nur den Pfosten. Doch auch den Gästen stand Fortuna, bzw. das Aluminium zur Seite: Nach einem tollen Sololauf traf Philipp Degen (72.) nur den Pfosten.
In der Schlussphase spielten die Gäste in der Abwehr nur noch Mann gegen Mann. Doch auch diese taktische Änderung konnte weitere Chancen des BVB nicht verhindern: Torschütze Kringe scheiterte in der 81. Minute mit einem Distanzschuss an FCK-Keeper Fromlowitz. Der BVB zeigte bei dem Sieg die beste Leistung im Jahr 2006.
( Quelle: www.bvb.de )