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Borussia Dortmund : VfL Bochum 1:1 (1:1)

Borussia Dortmund : VfL Bochum 1:1 (1:1)

1:1-Unentschieden: BVB ohne Rezept gegen den VfL Bochum [20.10.] Borussia Dortmund tritt in der Bundesliga weiter auf der Stelle. Am 8. Spieltag erreichte der BVB im heimischen SIGNAL IDUNA PARK gegen den VfL Bochum nur ein 1:1 (1:1)-Unentschieden und verpasste es damit erneut, sich zumindest für 19 Stunden an die Tabellenspitze zu setzen. Insgesamt tat sich Borussia Dortmund zu schwer und zeigte sich zu wenig ideenreich gegen kompakt stehende Gäste. Aus dem SIGNAL IDUNA PARK berichten
Johannes Vorspohl und Constantin Blaß

Borussia Dortmund fand kaum ein Rezept zu gelungenen Offensivaktionen gegen die kompakte Ordnung des VfL Bochum. Theofanis Gekas brachte die Gäste in der 30. Minute in Führung (30.). Nur kurze Zeit später glich Ebi Smolarek zum 1:1-Endstand aus (35.).

Ausgangslage:
Borussia hatte nach dem Sieg in Cottbus als Tabellen-Siebter die UEFA-Cup-Ränge wieder dicht vor Augen, während der Tabellenletzte aus Bochum um den Anschluss an die Nicht-Abstiegsplätze kämpfte. Der VfL holte auswärts erst einen Punkt, während der BVB Zuhause zwar noch ungeschlagen war, aber auch erst eines der drei Heimspiele (gegen den HSV) gewinnen konnte.

Trotz "Hexenschuss" dabei: Roman Weidenfeller.Personalien:
BVB-Coach Bert van Marwijk musste weiterhin auf die Leistungsträger Kehl und Metzelder verzichten. Die Fragezeichen hinter den Einsätzen von Weidenfeller (Hexenschuss), Frei (Hüftbeschwerden) und Valdez (Trainingsrückstand) lösten sich rechtzeitig auf - alle drei meldeten sich fit für das Derby. Neben Meichelbeck, Bechmann und Auer fehlte dem VfL auch Stammkeeper Skov-Jensen. Der Däne fiel wegen starker Rückenbeschwerden aus. Für ihn kam Bade ins Team. Im Vergleich zum 0:6-Debakel gegen Werder Bremen stand Schröder für Pallas in der Startelf.

Taktik:
Beide Teams operierten in einem 4-42-System mit Raute im Mittelfeld. Dabrowski und Trojan rückten bei gegnerischem Ballbesitz sehr weit nach innen ein. Bei eigenem Ballbesitz suchten sie die Räume an der Außenlinie. Kruska spielte im defensiven Mittelfeld den Bewacher von VfL-Spielmacher Misimovic. Schon vor dem Spiel hatte der Dortmunder gesagt: "Misimovic ist technisch stark, aber nicht der Schnellste. Das passt zu mir."

Roman Weidenfeller war beim 0:1 des VfL Bochum durch Theofanis Gekas chancenlos.Spielverlauf und Analyse:
Borussia Dortmund tat sich schwer gegen kompakt stehende Bochumer. Dem VfL war die 0:6-Schlappe aus der Vorwoche nicht anzumerken. Von Verunsicherung war keine Spur, sie schienen hingegen auf Wiedergutmachung zu drängen und erarbeiteten sich die ersten Chancen der Partie. Dabei kam besonders Theofanis Gekas immer wieder gefährlich vors Dortmunder Tor. Doch zunächst konnte Weidenfeller (2.) gegen ihn klären, sieben Meter später zog der Grieche einen gefährlichen Fallrückzieher links neben das Tor.

Nach etwa 20 Minuten fand auch der BVB besser ins Spiel. Die erste Chance aus Sicht der Gastgeber hatte Christian Wörns in der 20. Minute nach einem hoch geschlenzten Freistoß in den Strafraum durch Dede. Doch seinen Kopfball konnte er nicht im Gehäuse der Bochumer unterbringen. Fünf Minuten später legte Smolarek im Strafraum auf Frei ab, doch der Schweizer schoss in Rücklage knapp über das Tor. Die Bochumer standen nun unter Druck. Nach einem Eckball von der rechten Seite durch Dede konnte Steven Pienaar den Ball zwar zu Frei spitzeln (29.), doch dessen Abschluss konnte von Alexander Bade, der den verletzten Peter Skov-Jensen vertrat, geklärt werden.

Und just in diese Phase, in der Borussia Dortmund besser ins Spiel zu kommen schien, fiel die Führung der Gäste. Christian Wörns verschätzte sich bei einem langen Befreiungsschlag aus der Bochumer Hälfte, Theofanis Gekas setzte sich gegen den mit Gelb vorbelasteten Markus Brzenska durch, umspielte den herauslaufenden Roman Weidenfeller und schob ins Dortmunder Tor ein: 0:1 aus Sicht des BVB in der 30. Minute.

Die Gästeführung schockte den BVB nur kurz: Frei spielte einen steilen Pass auf Ebi Smolarek (35.). Der Pole stand nicht im Abseits und hob den Ball in vollem Lauf und aus kürzester Distanz über Alexander Bade: 1:1- Riesenjubel unter den 75.100 Zuschauern im SIGNAL IDUNA PARK. Smolarek hatte mit seinem dritten Saisontor die passende Antwort gegeben. Die Elf von Bert van Marwijk zeigte zunehmend mehr schnellen Kombinationsfußball. Fast hätte Ricken die Führung nach einer schönen Vorarbeit von Pienaar noch ausgebaut (39.), doch seine Abnahme konnte Bade nicht gefährden. Mit einem 1:1-Unentschieden trabten die 22 Akteure später in die Kabinen.

Lars Ricken wurde in der zweiten Hälfte für Nelson Valdez ausgewechselt.Unmittelbar nach dem Seitenwechsel stockte den meisten Zuschauern der Atem: Filip Trojan passte in den Dortmunder Strafraum zu Fabio Junior, der Brasilianer ließ Markus Brzenska stehen und beförderte den Ball ins Tor. Doch Schiedsrichter Peter Sippel entschied auf Abseits. Der BVB hatte Glück, das Tor zählte auf Grund einer knappen Entscheidung nicht. Bert van Marwijk reagierte und brachte Martin Amedick für den gelb-rot gefährdeten Brzenska (55.).

Das Spiel hatte nahm nun kurzzeitig an Fahrt auf, weil beide Teams in Teilen offensiver agierten und dem Gegner so mehr Platz überließen. Dadurch ergaben sich auf beiden Seiten Chancen. Für die Bochumer schoss Fabio Junior aus kurzer Distanz über das Tor von Roman Weidenfeller (51.), auf der anderen Seite ging ein Aufsetzer von Alexander Frei auf die Latte des Bochumer Gehäuses (54.). Danach herrschte auf beiden Seiten erstmal Flaute.

Bert van Marwijk versuchte die Offensive weiter zu stärken und brachte mit Nelson Valdez für Lars Ricken (60.) einen dritten Stürmer. Wenig später kam auch noch Philipp Degen für Tinga, der die Position des Brasilianers im linken offensiven Mittelfeld übernahm (69.). Eine Minute später fasste sich Florian Kringe ein Herz und probierte es aus der Distanz, doch Alexander Bade konnte wuchtigen Schuss des Dortmunder Rechtsverteidigers unter sich begraben.

Doch der BVB fand in der Schlussphase einfach kein Rezept gegen den Tabellenletzten. Zwar war man im Mittelfeld präsenter, doch der sprichwörtliche "letzte" Pass in die Offensive misslang zu oft. Und beinahe hätten die Borussen in der 88. Minute nach einem Konter durch ein Eigentor noch das 1:2-kassiert. Nach einem Konter stürmte Misimovic auf Weidenfeller zu, dieser konnte zwar klären, traf aber Dede. Der Ball trudelte nur knapp neben dem linken Pfosten vorbei. Wenig später war Schluss, dem BVB war der Versuch misslungen, nach dem 3:2-Sieg in Cottbus sich in den oberen Plätze der Tabelle festzusetzen.

( Quelle : BvB )