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FC Barcelona mit Gedanken nur bei Werder

FC Barcelona mit Gedanken nur bei Werder

Drei Tage vor dem entscheidenden Spiel in der Champions League gegen Werder Bremen hat der FC Barcelona in seiner Siegeszuversicht einen Dämpfer erhalten. Der spanische Fußball- Meister verpatzte die Generalprobe und kam beim Aufsteiger UD Levante nur zu einem 1:1.

Zugleich zeigen die Katalanen sich immer mehr beeindruckt von der Erfolgsserie der Bremer. «Ich weiß nicht, ob wir Werder schlagen können, wenn wir so spielen wie bei UD Levante», räumte Barça-Trainer Frank Rijkaard ein, machte seinen Schützlingen aber gleichzeitig Mut: «Gegen Bremen wird alles anders sein. Ich glaube nicht, dass das 1:1 irgendwelche Auswirkungen auf unser Spiel am Dienstag haben wird.»

Werder hat es dann in der Hand, in der ersten Runde der Champions League den Titelverteidiger auszuschalten. Den Bremern reicht im Camp-Nou-Stadion ein Remis zum Weiterkommen. Bei einem Sieg Barças müsste Werder mit dem UEFA-Cup vorlieb nehmen.

Der Champions-League-Sieger wollte sich der Pflichtaufgabe bei UD Levante mit einem Minimum an Kraftanstrengung entledigen. Ronaldinho blieb daheim und durfte sich schonen. An Stelle des Brasilianers übernahm Deco das Kommando. Ganz im Stile eines Ronaldinho verwandelte er in der 40. Minute einen Freistoß zum Führungstreffer.

Der Portugiese war neben Torwart Víctor Valdés der einzige Lichtpunkt bei den Blau-Roten. Als Rijkaard Deco herausnahm, um ihn ebenfalls für das Werder-Spiel zu schonen, fiel postwendend das 1:1 durch Alvaro (77.). Die Zeitung «El País» hielt dem Coach vor: «Er trieb es zu weit mit seiner Besessenheit, Munition für Werder aufzusparen.» Das Sportblatt «El Mundo Deportivo» titelte: «Barça war mit den Gedanken nur bei Werder.»

Der Höhenflug der Norddeutschen gibt den Katalanen zunehmend zu denken. Eigentlich hatte der FC Barcelona in der Champions League als Gruppenrivalen nur den FC Chelsea gefürchtet und die Bremer gar nicht auf der Rechnung gehabt. Noch vor einer Woche, als Barça den FC Villarreal mit 4:0 vom Platz fegte, hatte die katalanische Presse getönt: «Den Bremern steckt die Angst in den Knochen.»

Nach Werders 3:1-Erfolg über Hertha BSC lasen sich die Kommentare ganz anders: «Werder strotzt vor Kraft und Moral», wusste die Zeitung «El Periódico» zu berichten. «La Vanguardia» meinte: «Die Bremer zeigten, wie giftig sie sein können. Nicht umsonst haben sie den torgefährlichsten Angriff in den großen europäischen Ligen.»