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Jürgen Röber setzt auf Tempo: "Bei Ballbesitz auch mal explodieren"

Jürgen Röber setzt auf Tempo: "Bei Ballbesitz auch mal explodieren"

Jürgen Röber macht kein Hehl daraus. Während Bert van Marwijk eiserner Verfechter einer 4-3-3-Grundordnung war, favorisiert der neue BVB-Coach ein 4-4-2 mit Raute im Mittelfeld. Nach der letzten Trainingseinheit in Marbellas "Paradise of Football" erläuterte der 53-Jährige seine Fußball-Philosophie. Klare Anweisungen: Jürgen Röber. "Die Mannschaft hat alle technischen Fähigkeiten, um schnell nach vorne zu spielen." "Tempo, Tempo, Tempo." Jürgen Röber versteht es, seine Spieler beim Training immer wieder darauf hinzuweisen, dass Geschwindigkeit bei Borussia Dortmund in der Rückrunde eine deutlich größere Rolle spielen wird als noch zuvor. "Ich verlange, dass wir, wenn wir in Ballbesitz sind, schnell und auch mal mit einem gewissen Risiko spielen", sagt Jürgen Röber. Nur selten soll die Handbremse angezogen werden, um das Spiel zu beruhigen, auch wenn sich der BVB-Coach bewusst ist, dass man "nicht immer nur powern" kann.

Speziell im Mittelfeld hat Röber den Hebel angesetzt, um die vielen "unattraktiven Auftritte" (Hans-Joachim Watzke) aus der Hinserie vergessen zu machen. "Wir müssen auf dem Platz ständig in Bewegung bleiben, schnell nach vorne spielen. Wenn nur zwei Spieler laufen, der Rest aber nur zuschaut, kann man nicht erfolgreich sein. Wenn wir den Ball bekommen, muss sich jeder versuchen anzubieten, auch wenn er zehn Mal umsonst läuft", erklärt Röber.

Schnell, direkt, verbunden mit einem hohen Laufaufwand - so stellt sich der BVB-Coach "die neue Borussia" vor. Nuri Sahin wirkt schon jetzt deutlich spritziger und läuft nicht mehr ständig dasselbe Jogging-Tempo, und auch Spielmacher Steven Pienaar scheint endlich aufzutauen. Röber: "Die Mannschaft hat alle technischen Fähigkeiten, um schnell nach vorne zu spielen." Aber dann müsse der BVB "in Ballbesitz auch mal explodieren, auf den ersten zwei, drei Metern kurz antreten" und eine neue Spielsituation schaffen. "Dann muss der gegnerische Abwehrspieler rausgehen, ein Mittelfeldspieler muss verschieben und schon sind die Stürmer frei. Wenn man das nicht macht, hat man ein Problem."

„Ich verlange, dass wir, wenn wir in Ballbesitz sind, schnell und auch mal mit einem gewissen Risiko spielen.“Und: "Auch Werder Bremen hat keine Sprinter im Mittelfeld. Diego hat ein Tempodribbling, ist stark am Ball, aber auf lange Distanz gesehen, ist auch er nicht so schnell. Auch Borowski, Baumann oder Frings sind keine Sprinter. Aber sie haben eine gewisse Handlungsschnelligkeit, spielen mit ein, zwei Kontakten in die Spitze und bieten sich immer wieder an. So kann man eine Partie schnell machen."

Doch nicht nur die Geschwindigkeit spielt bei Röber eine große Rolle. So stehen Kräftigungsübungen ebenso hoch im Kurs. "Wir versuchen jeden Tag im Bauch- und Rücken-Bereich zu arbeiten. Am Anfang hatten einige Spieler Probleme bei unseren Übungen. Mittlerweile wird es aber immer besser", berichtet der BVB-Coach, der sich auch von Jürgen Klinsmanns Trainer-Team einiges abgeschaut hat. Röber: "Es gibt sicher die ein oder andere Übung, die er auch gemacht hat. Aber als Trainer muss man sich immer wieder anpassen und weiterentwickeln. Da fällt einem ja kein Zacken aus der Krone."