Robins-Insel...Tigers-Platz - Einheimische

Fundigel

Fundigel

Der Igel



Pro Igel Hotline:

Tel.: 08382 – 3021 6023 6024

Faxabruf: 08382 - 3022





 



Kleine Igelbiologie


Igel sind dämmerungs- und nachtaktive Insektenfressende Winterschläfer.
Erwachsene Igel haben eine Körperlänge von 24-28cm und wiegen
800-1500g. Ausgewachsene Igel haben rund 6000 bis 8000 Stacheln.

Sie haben einen hervorragenden Geruchssinn, wodurch sie Artgenossen
und Nahrung finden. Das Gehör ist ebenso sehr ausgeprägt und
reicht weit in den Ultraschallbereich hinein. Ihr Sehvermögen ist
dagegen nur mäßig. Das Jacobsonsche Organ ist ein zusätzliches
Sinnesorgan. Trifft ein Igel auf einen ihm unbekannten Stoff oder Geruch,
benagt und beriecht er diesen bis schaumiger Speichel entsteht. Danach
spuckt er den Speichel auf seinen Rücken.

Die Paarungszeit der Igel liegt zwischen Mai und August. Nach einer
Tragezeit von 35 Tagen kommen etwa 4 Junge zur Welt, die ca. 12-25g
wiegen.

Im Winterschlaf liegt die Herztätigkeit bei ca. 8 Schlägen
pro Minute (sonst 180 Schl.p.M.), der Atem lediglich bei 3-4 mal pro
Minute. (Sonst 40-50 mal pro M.). Die Körpertemperatur sinkt von
36 Grad auf 5 Grad, ist aber immer höher als dir Umgebungstemperatur.

Während des Winterschlafes verliert ein Igel 20 bis 40% seines
Körpergewichts.

Die Lebenserwartung liegt durchschnittlich bei 2-4 Jahren.


Nicht jeder Igel braucht Hilfe – aber jede Hilfe muss
richtig sein!


Igelfinder mögen sich bitte unbedingt umgehend mit einem
Tierarzt oder Igelstation in Verbindung setzen um fachkundigen Rat und
medizinische Hilfe einzuholen, damit Kranke oder Verletzte Tiere nicht
zu einem qualvollen Tod verurteilt sind.


Nach § 20 des Bundesnaturschutzgesetzes ist es erlaubt, verletzte
oder kranke Tiere aufzunehmen und gesund zu pflegen. Wenn es der Zustand
der Tiere erlaubt sind sie unverzüglich wieder auszuwildern.

Ob ein Igel im Spätherbst aufgenommen werden muss hängt nicht
nur von seinem Körpergewicht ab.

Bei einem Körpergewicht von unter


unter 300g im Oktoberunter 400g im Novemberunter 500g im Dezember

sollte ein Tier aufgenommen werden.


Igel stehen unter Naturschutz und dürfen nur aus der
Natur entnommen und gefangen gehalten werden bei:


a. Verletzungen


Sichtbare Verletzungen am Körper, auch Verkrustungen der Augen,
Ohren und Bauch.

Sie tagelang in Gruben oder leeren Schwimmbecken ohne Wasser und Futter
gefangen waren.


b. Krankheit


Igel zeigen bei Krankheit gewöhnlich abnorme Verhaltensweisen,
wie beispielsweise umherirren und Futtersuche tagsüber. Oftmals
können sie nicht richtig laufen bei Verletzungen und Madenbefall
oder zeigen Stachel- oder Haarausfall. Kranke Igel rollen sich kaum
ein, sind mager, (Einbuchtung hinter dem Kopf, herausstehende Hüftknochen)
apathisch und ihre Augen sind eingefallen, schlitzförmig.


Ausnahmen: Wenn im Garten oder Parks gearbeitet wird
und Laubhaufen oder Holstapel entfernt werden können Igel gestört
werden. Auch durch z.B. Hunde oder Baumaßnahmen können Igelnester
zerstört werden, auch säugende Igelweibchen suchen tagsüber
einen weiteren Schlafplatz außerhalb des Aufzuchtnestes.


c. Herumlaufen bei Wintereinbruch und Dauerfrost


Diese Tiere können krank sein. Auch Alttiere oder Jungtiere, die
im Herbst nicht genug Fettpolster zugelegt haben findet man häufig
tagsüber auf Futtersuche.


d. Verwaiste Igelbabys


Igeljunge mit noch geschlossenen Augen und Ohren die tagsüber
im Freien angetroffen werden und sich womöglich kühl anfühlen,
sind mutterlos und nach eingehender Beobachtung der Umgebung umgehend
in eine Igelstation zu bringen, da sie besonderer Hilfe bedürfen.




Erstmaßnahmen beim Igelfund


* Pflegeprotokoll anlegen!

Genaue Fundstelle, Datum, Uhrzeit und Gewicht

Weiterhin Gewichtszunahme, Tierarztbesuche, Medikamente usw.


* Geschlechtsbestimmung

Bei Alttieren besonders wichtig, da es sich um säugende
Muttertiere handeln kann. Der einzig sichtbare Geschlechtsunterschied
ist die Lage der Geschlechtsteile. Männchen haben etwa in der Bauchmitte
einen häutigen Knopf, den Penisaustritt. Weibchen haben beide Körperöffnungen
eng zusammen unter der Schwanzwurzel.


* Auf Verletzungen untersuchen

Hierzu muss man genau den Kopf , Bauchbereich und die Beine
inspizieren.


* Aufwärmen von unterkühlten Tieren

Eine Unterkühlung besteht dann, wenn sich die Bauchseite
kühler anfühlt als die eigene Hand. Das unterkühlte Tier
ist sofort auf eine Gummiwärmflasche zu setzen, die mit gut handwarmem
Wasser gefüllt und mit einem Frotteehandtuch (ohne Aufhänger,
Löcher oder heraushängende Fäden – Verletzungsgefahr)
umwickelt ist. Mit einem weiteren Handtuch wird das Tier dann zugedeckt.


* Außenparasiten entfernen

Bei verletzten oder schwachen Tieren findet man in der warmen
Jahreszeit oft Fliegeneier oder- Maden in Wunden, aber auch in den Körperöffnungen
(Ohren, Mund, After etc) die sofort und sehr sorgfältig mit einer
Pinzette entfernt werden müssen.

Fliegeneier sind weißliche, etwa 1,5mm lange aneinanderklebende
Stäbchen, Fliegenmaden kleine weißliche Würmchen.

Gegen Igelflöhe gibt es beim Tierarzt ein spezielles Spray (kein
Puder verwenden!). Zecken werden mit einer Pinzette gefasst und durch
drehen und gleichzeitiges ziehen entfernt. (kein Öl, Klebstoff
etc. verwenden!)

Der Igel sollte nicht gebadet werden, da dies zusätzlich Streß
verursacht.


* Tierarzt und/oder Igelstation aufsuchen

In jedem Fall sollte so bald wie möglich ein Tierarzt
und/ oder eine Igelstation aufgesucht werden. Verletzungen zu versorgen
ist Sache des Tierarztes. Auch hilft er bei der Entfernung von Außen-,
Innenparasiten und geschwächten Tieren kann durch entsprechende
Präparate geholfen werden.

Unterkunft und Nahrung allein helfen ihm nicht!


Pro Igel Hotline: 08382 – 3021 6023 6024 Faxabruf:
08382 - 3022


* Kot sammeln für Untersuchungen

Kotsammelgefäße können in unserer Praxis abgeholt
werden. Es sollte Kot von 2 Tagen gesammelt werden, da es ungegemein
wichtig ist wie stark der Befall mit Darmparasiten ist.


* Ernährung der Igel

Igel sind Insektenfresser, doch in der Gefangenschaft soll
man sie nicht mit Schnecken, Regenwürmern etc. ernähren, weil
diese Überträger von Innenparasiten sind. Die Ernährung
eines Igelpfleglings muss sich an der inhaltlichen Zusammensetzung der
natürlichen Nahrung orientieren, also fett- und eiweißreich
sein.


Igel dürfen niemals einseitig ernährt werden. Für eine
abwechslungsreiche Ernährung eignen sich als Grundnahrungsmittel


Katzen- oder Hundefutter Eier (als Rührei oder hartgekocht)Geflügel (gekocht)Hackfleisch (durchgegart)

Zum Anbraten empfiehlt sich Maiskeimöl, da es für den Igel
günstige Komponenten enthält.

Für eine gute Verdauung unerlässlich – Ballaststoffe
–


Weizenkleie Haferflocken Igeltrockenfutter

Zusätzliche Vitamin- oder Mineralstoffabgabe sind nur nach tierärztlicher
Verordnung sinnvoll. Die erforderliche Nahrungsmenge hängt vom
Körpergewicht und vom Gesundheitszustand eines Tieres ab. Ein mittelgroßer
Igel benötigt ca. 150 g Futter täglich, wobei der Maßstab
für die richtige Futtermenge die tägliche Gewichtszunahme
(ca. 10g – 20g) g ist.

Gefüttert wird in der Regel nur einmal täglich, und zwar abends.
Läuft jedoch ein offensichtlich hungriges Tier tagsüber im
Gehege herum, sollte es selbstverständlich Futter bekommen. Alle
Speisen bei Raumtemperatur anbieten, nicht herdwarm oder kühlschrankkalt.

Füttern sie keine Speisereste, nichts Süßes, nichts
Gewürztes, kein Gemüse oder Obst, keine Milchprodukte oder
Nüsse. Zum ,,Zähneputzen“ gibt man1-2 mal pro Woche
etwas gekochtes Hühnerklein (Flügel, Hälse, Rücken)
mit den Knochen aber ohne Haut, da Igel zu Zahnsteinansatz neigen. Die
im Handel angebotene Igeltrockenfutter ist nur als Beimischung, keinesfalls
als Alleinfutter geeignet.


* Getränk

Zu Trinken bekommt der Igel nur frisches Wasser. Das Wasser
reicht man in kippsicheren, flachen Porzellan- oder Glasschälchen.

Milch ist vom Igel wegen des Milchzuckers nicht verträglich und
kann Durchfall, Darmentzündung und Infektionen bewirken, die tödlich
sein können.


* Gesunde Igel sofort wieder frei lassen

Hat der Tierarzt oder die Igelstation erkannt, das es sich
bei dem aufgenommenen Tier um einen gesunden Igel handelt, sollte er
unverzüglich wieder an seinen Fundort bzw. in dessen Umgebung zurückgebracht
werden.


* Zwangsfütterung

Kranke und schwache Igel, die selbstständig keine Nahrung
aufnehmen, müssen mit einer Einwegspritze (natürlich ohne
Nadel) ernährt werden. Dazu nimmt man den Igel in leicht sitzende
Stellung und gibt das Futter seitlich ins Mäulchen.

Als Nahrung eignet sich Hipp – Fleischzubereitung püriert
(ab 4. Monat) oder Hill’s Prescription Diet Canine/Feline a/d,
welches sie in unserer Praxis bekommen, das mit Fenchel- oder Kamillentee
verdünnt wird. Kurzfristig kann man auch laktosearme gebrauchsfertige
Katzenmilch füttern. Man gibt ca. 4-5 mal täglich je 10-30ml.
Im Gehege sollte aber auch immer normales Futter stehen, so das der
Igel jederzeit selbstständig Futter aufnehmen kann.


* Unterkunft

Ein Igelpflegling benötigt mindestens 2 qm Gehege, welches
ausbruchsicher, d.h. ca. 45-50 cm Seitenhöhe (Igel klettern sehr
gut) haben sollte. Am besten geeignet sind Holz- oder Spanplatten. Das
Gehege sollte in einem gut belüfteten Raum ( ca. 18-20°C) mit
Lichteinfall und normaler Luftfeuchtigkeit gestellt werden. Den Boden
legt man mit einigen Lagen Zeitungspapier aus. Jeden Morgen sollte das
Gehege gesäubert werden. Als Schlafhäuschen nimmt man einen
ca. 30x30cm Karton in den man seitliche Öffnungen von ca. 10x10cm
schneidet welches als Schlupfloch dient, das Schlafhäuschen wird
mit reichlich zerknülltem Zeitungspapier (keine Lappen, Heu, Stroh
oder Laub) gefüllt. Es sollte 1-2 mal wöchentlich gewechselt
werden.


* Winterschlaf

Wenn der Igel bei häuslicher Überwinterung ein ausreichendes
Gewicht (Jungtier 600-700g) erreicht hat und gesund ist, sollte ihm
die Möglichkeit geboten werden Winterschlaf zu halten.

Das Schlafhaus sollte gut isoliert sein und das Gehege muss an einem
kalten, wettergeschützten Ort stehen. Die Umgebungsteperatur sollte
möglichst der Aussenteperatur entsprechen ( weniger 6°C). Bei
mehr als 6°C Temperatur fällt der Igel lediglich in einen Kräfte
zehrenden Dämmerschlaf, in dem er weder fressen noch Winterschlaf
halten kann. Auch Winterschläfer müssen kontrolliert werden,
darum befestigt man ein Stück Toilettenpapier vor dem Schlupfloch
des Schlafhauses, so das man merkt ob der Igel evtl. doch noch aktiv
ist. Etwas Hunde- oder Katzenfutter sollte aber weiterhin im Gehege
stehen, falls der Igel doch aus dem Winterschlaf aufwacht.


* Aufwachphase und Auswilderung

Zwischen Ende März und Mitte April beendet der Igel meist
seinen Winterschlaf und hat stark an Gewicht verloren. Da er zu dieser
Zeit jedoch nur wenig Futter findet und bei nochmaligem Frost wenig
Chancen hätte zu überleben, sollte er noch ca. 2-3 Wochen
gefüttert werden. Die Auswilderung sollte möglichst in den
frühen Abendstunden erfolgen. Im Sinne des Naturschutzgesetzes
und der eingetretenen Fortpflanzungsperiode muss der Igel spätestens
unmittelbar nach den Eisheiligen (Anfang Mai) und möglichst am
Fundort ausgesetzt werden.


http://www.tierarztpraxis-schwenke.de/

Re: Fundigel

http://www.igelschutz-do.de/Krankheitszeichen.htm

Woran ist ein hilfsbedürftiger Igel zu erkennen?


Krankheitszeichen



 


 
Igel, die am Tag umherlaufen
Abgemagerte Tiere: zu erkennen an eingefallenen Seitenflanken (lang und
dünn)
Keine oder nur schwache Reaktion bei Berührung
Unterkühlung (der Körper fühlt sich kalt an)
Igel, die bei Frost oder Schnee umherirren
Husten, Röcheln
Weit aufgerissenes Mäulchen bei der Atmung, Schnappatmung
Zittern, unsicherer Gang, seitliches Umfallen



 



Befall
von Fliegen, bzw. schon vorhandenen Fliegeneiern

(gelbliche Körner) und Maden ( sehen aus wie kleine Würmer) bitte sofort
absuchen.



       







                                                                                                       


 

 





Sichtbare Verletzungen, geschwollene Beine, geschwollenes
 Gesicht, geschlossene Augen
Weißliche oder gelbliche Blasenbildung vor der Nase

Lähmungen (Beinchen werden nachgezogen oder
Vorderbeine werden nicht eingesetztStarker Durchfall



Gewichtsabnahme oder stagnierendes Gewicht
beim Jungigel: evtl. ist die Futtermenge zu gering.

Dies auch bei gesteigerter Aktivität ( Stereotypgang)


 




Schlitzaugen oder eingetrübte Augen (normal sind runde Knopfaugen)


 



  Stereotypgang
(der Igel läuft immer die gleiche Strecke, z.B. im Kreis,
hin und her,

in einer Achterbahn, wobei es zu Blutungen an den Fußballen,  sowie zur Gewichtsabnahme
kommt.

Dieser Zwang kann unterbrochen werden, in dem die Laufstrecke verbaut wird
(siehe unten).

Nur Gegenstände in den Weg zu legen ist nicht ausreichend. 

         
               
           


          typische Laufspur                                   
In mehrere kleinere Kisten versetzt Schlupflöcher schneiden und mit reichlich
Schnipsel

                                                                          füllen und diese
in die  Auslaufkiste stellen. ( siehe Bild rechts ). In die kleinen


                                                                          Freiräume kann Wasser, Futter usw. 
verteilt werden.


 












Krusten auf dem Nasenrücken (Pilz- oder  Milbenbefall)



 


        


    Gesundes Gebiss eines Igels                      Futterverweigerung,
Abmagerung durch Zahnstein


 


 



Selbstbespeichelung



Weißer
Schaum im oder vor dem Mäulchen. Das hat nichts mit Tollwut zu tun, sondern wird
durch eine intensive Aufnahme von fremden Gerüchen hervorgerufen.


Der Schaum wird durch eine starke Drehbewegung des Kopfes mit der Zunge auf
den Stachelbalg transportiert.


Es wird angenommen, dass hierdurch das Jacobsonsche Geruchsorgan im oberen
Nasenbereich von den Geruchspartikeln befreit wird.


Zeigt der Igel Symptome einer Krankheit, sollten Sie sich umgehend mit der
Igelberatungsstelle in Verbindung setzen.


Igel, die unterkühlt sind, sind nicht in der Lage, Nahrung und /oder
Flüssigkeit aufzunehmen oder abzuschlucken.


Aus diesem Grund hat eine Zwangsernährung zu unterbleiben, bis der Igel seine
gewohnte Körpertemperatur wieder erreicht hat. er kann dann meist selber wieder Nahrung
aufnehmen.