oder was kraftlos dumpf vor Unwahrscheinlichkeiten schlief
und Kugeln müssen singen durch die Nacht
und nichts in ihrer Bahn soll leben bleiben
und was die Menschen sagen oder schreiben
soll offenkundig Lüge sein
und eine Zeit lang herrsche "Nichts" und "Nein"
und beuge sich der Vater vor dem Sohn
Re - vo - lu - tion
damit wir alle neu und weiter leiden
doch einige, die wenigen, beneiden
die dann so stark und unabhängig sind,
daß sie zum Beispiel sich vor einem Kind ganz plötzlich
oder sich vor grünen Zweigen
oder vor einem Esel
tief verneigen.
Re: Schöne Gedichte!
Der Panther
Im Jardin des Plantes, Paris
Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe so müd geworden, dass er nichts mehr hält. Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe und hinter tausend Stäben keine Welt.
Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte, der sich im allerkleinsten Kreise dreht, ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte, in der betäubt ein großer Wille steht.
Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille sich lautlos auf -. Dann geht ein Bild hinein, geht durch der Glieder angespannte Stille - und hört im Herzen auf zu sein.
Rainer Maria Rilke, 6.11.1902, Paris
Re: Schöne Gedichte!
William Wordsworth
Earth hath not anything to show more fair:
Dull would he be of soul who could pass by
A sight so touching in its majesty:
This City now doth, like a garment, wear
The beauty of the morning; silent, bare,
Ships, towers, domes, theatres and temples lie
Open unto the fields, and to the sky;
All bright and glittering in the smokeless air.
Never did sun more beautifully steep
In his first splendor, valley, rock, or hill;
Ne'er saw I, never felt, a calm so deep!
The river glideth at his own sweet will:
Dear God! The very houses seem asleep;
And all that mighty heart is lying still!
Re: Schöne Gedichte!
Die Gäärtnerin von Susanne Faschon
s Margitta gießt. Viel määhner, wie die Blumme eijndlich brauche. De Ballesteck un die Lobelie mit de blooe Auelcher hän maß genunk.
s Margitta spritzt mit' Schlauch in Bääm un Sträächer un alles duff noo grienem Schatteglück.
s Margitte gebt. Es gebt so geern, bloß manchmol is kääns do, wo ebbes nemmt. Drum macht's Margitta Geschenkr an sei Gaarde, wo schun die Zott vun seiner Gießkann Lewe spend't.
Re: Schöne Gedichte!
Gedichte können Therapie und Lebenshilfe sein. Kennt ihr solche Gedichte? Habe auf facebook von einer ganz lieben Frau ein Gedicht gefunden, dass ich hier einstellen darf. Finde es passt gut zu Lebensängsten.
***Der Weg***
Du gehst... doch du weisst nicht wohin....
Du läufst... doch du spürst den Boden unter deinen Füssen nicht...
Du wächst auf dem Weg.... doch deine Wurzeln greifen nicht...
Du siehst den Weg.... doch die Steigung nimmt dir den Mut....
Du bist auf dem Weg..... doch du siehst ihn nicht.....
Du bleibst stehn auf dem Weg... du denkst er endet hier.....
......doch was dann geschieht.....
Der Weg ändert sich...... der Weg wird beleuchtet.....
Viele Lichter vor dir, die den Weg vor dir auch gegangen sind.....
Die Lichter strahlen....
Sie machen Mut....
Sie geben Hoffnung....
Sie weisen den Weg....
Bis du erkennst..... du bist selbst ein Licht....
Ein strahlendes Licht von unglaublicher Leuchtkraft.
Du entdeckst.... nicht die anderen Lichter scheinen DEN Weg.
Du erkennst... nur DU kannst DEN Weg beleuchten.
Auf einmal begegnen dir auf dem Weg die Farben.....
Strahlende Farben die dein Herz berühren.
Dein Herz öffnet sich
Du erkennst dass der Weg schon immer farbig war......
Du erkennst.... hier warst du schon mal.....
Du erinnerst dich......
Du bleibst noch einmal stehen..... ....um zu merken.....
Dass du gehst.....
Nun.....
Fühlst du den Weg...
Lebst du den Weg....
Leuchtest den Weg....
Liebst du den Weg.....
Du spürst deine Wurzeln sie wachsen....
Du spürst die Sanftheit unter deinen Füssen...
Du bemerkst der Weg ist Frei...
.... die Steigung Illusion
....die Dunkelheit Illusion
....der Nebel verflogen!
JETZT weisst du:
Der Weg endet nicht.......
.....DER WEG BEGINNT ERST HIER
(c) Simone Sinja Lady O'Nada http://www.ziel-vor-augen.ch