Robins-Insel...Tigers-Platz - Gedichte, Texte, (auch lustiges)

Schöne Gedichte!

Schöne Gedichte!

Joachim Ringelnatz

Wirrsal


Denn immer wieder steigt

von Zeit zu Zeit

das Glück zu hoch und sackt das Leid zu tief

und dann erwacht,

was gewaltsam tot gemacht

oder was kraftlos dumpf vor Unwahrscheinlichkeiten schlief

und Kugeln müssen singen durch die Nacht

und nichts in ihrer Bahn soll leben bleiben

und was die Menschen sagen oder schreiben

soll offenkundig Lüge sein

und eine Zeit lang herrsche "Nichts" und "Nein"

und beuge sich der Vater vor dem Sohn

Re - vo - lu - tion

damit wir alle neu und weiter leiden

doch einige, die wenigen, beneiden

die dann so stark und unabhängig sind,

daß sie zum Beispiel sich vor einem Kind ganz plötzlich

oder sich vor grünen Zweigen

oder vor einem Esel

tief verneigen.

Re: Schöne Gedichte!

Der Panther

Im Jardin des Plantes, Paris

Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe
so müd geworden, dass er nichts mehr hält.
Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe
und hinter tausend Stäben keine Welt.

Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte,
der sich im allerkleinsten Kreise dreht,
ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte,
in der betäubt ein großer Wille steht.

Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille
sich lautlos auf -. Dann geht ein Bild hinein,
geht durch der Glieder angespannte Stille -
und hört im Herzen auf zu sein.


Rainer Maria Rilke, 6.11.1902, Paris

Re: Schöne Gedichte!

William Wordsworth

Earth hath not anything to show more fair:

Dull would he be of soul who could pass by

A sight so touching in its majesty:

This City now doth, like a garment, wear

The beauty of the morning; silent, bare,

Ships, towers, domes, theatres and temples lie

Open unto the fields, and to the sky;

All bright and glittering in the smokeless air.



Never did sun more beautifully steep

In his first splendor, valley, rock, or hill;

Ne'er saw I, never felt, a calm so deep!

The river glideth at his own sweet will:

Dear God! The very houses seem asleep;

And all that mighty heart is lying still!

Re: Schöne Gedichte!

Die Gäärtnerin von Susanne Faschon

s Margitta gießt.
Viel määhner, wie
die Blumme eijndlich
brauche.
De Ballesteck un
die Lobelie mit de
blooe Auelcher
hän maß genunk.

s Margitta spritzt
mit' Schlauch in
Bääm un Sträächer
un alles duff noo
grienem Schatteglück.

s Margitte gebt.
Es gebt so geern,
bloß manchmol is
kääns do, wo ebbes
nemmt.
Drum macht's Margitta
Geschenkr an sei Gaarde,
wo schun die Zott
vun seiner Gießkann
Lewe spend't.

Re: Schöne Gedichte!

Gedichte können Therapie und Lebenshilfe sein. Kennt ihr solche Gedichte?
Habe auf facebook von einer ganz lieben Frau ein Gedicht gefunden, dass ich hier einstellen darf.
Finde es passt gut zu Lebensängsten.



***Der Weg***

Du gehst... doch du weisst nicht wohin....

Du läufst... doch du spürst den Boden unter deinen Füssen nicht...

Du wächst auf dem Weg.... doch deine Wurzeln greifen nicht...

Du siehst den Weg.... doch die Steigung nimmt dir den Mut....

Du bist auf dem Weg..... doch du siehst ihn nicht.....

Du bleibst stehn auf dem Weg... du denkst er endet hier.....

......doch was dann geschieht.....

Der Weg ändert sich...... der Weg wird beleuchtet.....

Viele Lichter vor dir, die den Weg vor dir auch gegangen sind.....

Die Lichter strahlen....

Sie machen Mut....

Sie geben Hoffnung....

Sie weisen den Weg....

Bis du erkennst..... du bist selbst ein Licht....

Ein strahlendes Licht von unglaublicher Leuchtkraft.

Du entdeckst.... nicht die anderen Lichter scheinen DEN Weg.

Du erkennst... nur DU kannst DEN Weg beleuchten.

Auf einmal begegnen dir auf dem Weg die Farben.....

Strahlende Farben die dein Herz berühren.

Dein Herz öffnet sich

Du erkennst dass der Weg schon immer farbig war......

Du erkennst.... hier warst du schon mal.....

Du erinnerst dich......

Du bleibst noch einmal stehen.....
....um zu merken.....

Dass du gehst.....

Nun.....

Fühlst du den Weg...

Lebst du den Weg....

Leuchtest den Weg....

Liebst du den Weg.....

Du spürst deine Wurzeln sie wachsen....

Du spürst die Sanftheit unter deinen Füssen...

Du bemerkst der Weg ist Frei...

.... die Steigung Illusion

....die Dunkelheit Illusion

....der Nebel verflogen!

JETZT weisst du:

Der Weg endet nicht.......

.....DER WEG BEGINNT ERST HIER

(c) Simone Sinja Lady O'Nada
http://www.ziel-vor-augen.ch