Abschied nehmen. Wenn Haustiere sterben
http://news.enimal.de/2009/01/28/wenn-haustiere-sterben/
Abschied nehmen. Wenn Haustiere sterben
Da
Haustiere normalerweise früher sterben als ihre Halter, fragt man sich
vielleicht, wie diese Zeit des Abschieds aussehen wird. Wer sein Leben
mit Tieren verbringt, steht unweigerlich immer wieder vor der
schwierigen Situation, ihr Sterben zu begleiten und ihren Tod
miterleben zu müssen.
Wie Hund und Katze sterben
Die wohl beliebtesten Vierbeiner sind Hunde und Katzen, gefolgt von
unterschiedlichen Sorten von Nagern. Während letztere eine relativ
kurze Lebensdauer haben, können Hunde günstigenfalls bis zu 17 Jahre
alt werden. Katzen können sogar ein Lebenshöchstalter von 20 Jahren
erreichen, und gelegentlich hört man von Senior-Katern, die über 16
Jahre alt geworden sind.
Wie für uns Menschen, bricht auch für die Tiere irgendwann die
letzte Lebensphase an, an deren Ende unausweichlich der Tod steht,
meist ist er absehbar, schlimmstenfalls trifft er uns unerwartet und
plötzlich. Ist die Trauer um ein gestorbenes Haustier auch gewiss, so
kann sie doch ganz verschieden wahrgenommen werden, je nachdem, wie ein
Haustier aus dem Leben geschieden ist.
Absehbarer Tod
Wenn ein Hund oder eine Katze infolge von Altersschwäche oder einer
längeren Krankheit stirbt, hat man immerhin die Möglichkeit, sich
gedanklich schon vorher mit dem Verlust des Tieres auseinanderzusetzen.
Da sucht man vielleicht schon mal den Tierarzt auf, weil das Tier in
letzter Zeit ein merkwürdiges Verhalten gezeigt hat, anders, als man es
die ganzen Jahre von ihm kannte. Schnell stellt der Tierarzt fest, dass
der kleine Vierbeiner in die Jahre gekommen ist und muss vielleicht
zusätzlich auch noch eine chronische, unheilbare aber noch nicht das
Endstadium erreichte Krankheit diagnostizieren. Nun beginnt man
schweren Herzens den Tatsachen ins Auge zu sehen und weiß, dass sein Haustier nicht mehr sehr lange zu leben hat und es möglicherweise eingechläfert werden muss.
Zumindest aber kann man sich jetzt innerlich darauf vorbereiten.
Fast zwangsläufig lernt man nun Tag für Tag mit dem Gedanken zu leben,
dass sein Haustier in absehbarer Zeit einfach nicht mehr da sein wird
und nutzt deshalb die Gelegenheit, mit ihm noch so viele gemeinsame
Augenblicke wie möglich zu genießen.
Plötzlicher Tod
Viel drastischer ist es dagegen, wenn das Haustier ganz plötzlich
oder nach kurzer schwerer Krankheit verstirbt. Erst recht angesichts
des plötzlichen Todes jüngerer Haustiere trifft einen die Trauer hier
viel stärker. Nicht selten macht man sich im Nachhinein Vorwürfe: Hätte
ich den Tod des Tieres nicht doch noch verhindern können? Warum habe
ich etwaige Signale nicht schon früher erkannt? Und wenn das Tier nur
noch eingeschläfert werden konnte, hegt man später sogar Zweifel am
Können des Tierarztes: Dieser habe falsch oder viel zu früh
entschieden.
Sicherlich am schockierendsten ist es, wenn ein Haustier durch einen
Unfall zu Tode kommt und man diesen schlimmstenfalls auch noch selbst
verursacht hat. Die Schuldzuweisungen, die man dann auf sich lädt sind
immens und das schreckliche Erlebnis nistet sich andauernd in den
Gedanken ein. Dies zu bewältigen, damit umzugehen, lernt man erst mit
der Zeit.
Ganz gleich, ob das Haustier nun plötzlich verstorben ist oder sein
Tod zu erwarten war, den Tierbesitzer insbesondere den, der ansonsten
eher wenige soziale Kontakte pflegt - trifft der Verlust äußerst
schwer. Man kann es lange nicht fassen und braucht Zeit, ehe man
irgendwann darüber hinweggekommen ist. Besonders intensiv nehmen Kinder
den Tod eines Haustiers wahr. Im Gegensatz zu Erwachsenen brauchen sie
viel länger, ehe sie dieses Erlebnis richtig verarbeitet haben.
Daniel Flügel