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Friedensnobelpreis für drei Heldinnen

Friedensnobelpreis für drei Heldinnen

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Preisverleihung in Oslo
Friedensnobelpreis für drei Heldinnen


Sie wurden geschlagen, verhaftet und geben trotzdem
nicht auf. BILD.de stellt die Preisträgerinnen vor und die, die den
Preis auch verdient hätten






 





Große Freude! Die JemenitinTawakkul Karman zeigt stolz ihren Preis.
Neben ihr die Liberianerinnen Leymah Gbowee (Mi.) und Tawakkul Karman


Foto: dapd

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10.12.2011 —
14:04 Uhr


Die höchste Friedens-Auszeichnung geht an drei mutige Frauen!

Frauenrechtlerin
Leymah Gbowee (39) aus Liberia, Ellen Johnson Sirleaf (73), Präsidentin
von Liberia, und die Journalistin Tawakkul Karman (32) aus dem Jemen
wurden am Samstag in Oslo mit dem Friedensnobelpreis geehrt.

Sie
verdienen den Preis für ihren friedlichen Kampf für Frauenrechte und
den Aufbau einer Zivilgesellschaft in Konfliktgebieten, teilte die
norwegische Jury mit.

Applaus für die Frauen, die die Welt besser machen wollen!

ELLEN JOHNSON SIRLEAF (73)

Sie ist die erste Frau, die eine Präsidentschaftswahl in Afrika gewann.

Mit
33 Jahren wurde Ellen Johnson Sirleaf Finanzministerin in Liberia. Ihre
Kritik an Ex-Diktator Samuel Doe brachte sie in den 80er-Jahren zweimal
ins Gefängnis. Nach der Freilassung machte sie im Exil Karriere:
Vizepräsidentin der Citibank for Africa in Nairobi, Vizepräsidentin der
Equator Bank in Washington, Leiterin des UN-Entwicklungsprogramms für
Afrika.

Nach dem Sturz des liberianischen Diktators Charles
Taylor kandidierte sie 2005 für das Amt der Präsidentin – und gewann.
Die Harvard-Absolventin wird von ihren Wählern nur „Ma Ellen“ genannt.
Sirleaf ist verwitwet, Mutter von vier Söhnen und Großmutter von sechs
Enkelkindern.

LEYMAH GBOWEE (39)

Sie ist alleinerziehende Mutter von sechs Kindern, darunter eine Adoptiv-Tochter.

Über
ihre Kampagnen gegen den liberianischen Diktator Charles Taylor wurde
ein Dokumentarfilm gedreht. Gbowee brachte es fertig, dass christliche
und muslimische Frauen gemeinsam für Frieden im Land demonstrierten und
organisierte sogar einen Sex-Streik.

Ihre Kraft für den Freiheitskampf bezieht sie aus ihrem Glauben an Gott.

„Alles,
was ich bin, was ich sein möchte, was ich einmal war, bin ich dank der
Gnade Gottes“, sagt die 39-jährige Liberianerin dem Magazin „Reader's
Digest“. „Ich habe durchaus manchmal Angst vor dem Tod, und ich sorge
mich um meine Kinder. Doch ich habe nie davor Angst, den Mächtigen die
Wahrheit zu sagen.“

TAWAKKUL KARMAN (32)

Die dritte Preisträgerin, Tawakkul Karman, ist studierte Politikwissenschaftlerin.

Die
dreifache Mutter und Journalistin kämpft seit Monaten in Jemens
Jugendopposition gegen Präsident Ali Abdullah Saleh, der das Land seit
33 Jahren beherrscht. Sie ist die erste arabische Frau, die den
Friedensnobelpreis bekommt. „Ich will für meine Kinder ein neues Jemen
erkämpfen“, so die Kämpferin in der „Zeit“. Ihre Mitstreiter haben sie
wegen ihres starken Willens „die Eiserne“ getauft.

BILD.DE STELLT ZWEI WEITERE FRAUEN VOR, DIE DEN PREIS AUCH VERDIENT HÄTTEN!

GÉGÉ KATANA BURKURU (49) – SIE KÄMPFT GEGEN VERGEWALTIGUNG

Gégé
Katana Burkuru (49) stammt aus der Demokratischen Republik Kongo. In
ihrer Heimat setzt sich die Soziologin für Frauenrechte ein.

In
dem vom Bürgerkrieg gebeuteltem Land werden Frauen oft Opfer von
Vergewaltigungen. Burkuru organisiert Gruppen weiblicher Führungskräfte
und organisiert Kampagnen, die die weiblichen Opfer unterstützt. Ihre
Initiativen konnten bislang 1700 Frauen Hilfe verschaffen. Zusätzlich zu
Workshops, Trainings und Kampagnen hat sie „Friedens-Center“ in Dörfern
gegründet. Sie saß mehrfach im Gefängnis und wurde Zeugin von
Folterungen.

BEATRICE MTETWA (49) –SIE HOLT JOURNALISTEN AUS DEM GEFÄNGNIS

Beatrice
Mtetwa (49) ist Anwältin aus Simbabwe. In dem armen Land, das von
Diktator Robert Mugabe beherrscht wird, macht sie sich vor allem für das
Presserecht stark. Als Anwältin holt sie Journalisten aus Gefängnissen.
Ihr berühmtester Fall: In letzter Minute verhinderte sie die
Deportation des amerikanischen „Guardian“-Korrespondenten Andrew
Meldrum.

Auch den „New York Times“-Reporter Barry Bearak
verteidigte sie erfolgreich. Sie weiß, was es heißt, im Gefängnis zu
sein: Weil sie sich Protest-Märschen anschloss, wurde sie von Polizisten
verhaftet und geschlagen.

Der Friedensnobelpreis wird
seit 1901 in Oslo vergeben. Zu den früheren Preisträgern gehören unter
anderem US-Präsident Barack Obama und Mutter Teresa.