Während einer Pilgerreise trafen sich 5 Helden unterschiedlichster Herkunft. Reto Parat, ein Schwertkämpfer, der nach einer ehrenvollen aufgabe suchte, Hlutar von Donnerbach, Geweihter der Göttin, dessen Weg ihn zur Buse führen sollte, Aerion Ulfaran von Kuslik, Draconit und Schutzherr des Pilgerzuges, sowie Shanatir, stolzer Ordenskrieger der Raandra, und Darian Donnerhall, Adeptus des Andergst'schen Kampfseminars und Agent des ODL, welche beide von ihrem Freund Aerion einen Hilferuf erhalten hatten. Auf Ihrem Weg lernten sie nette Menschen kennen, aber auch, dass es in der Mark nur allzu oft zum Argen steht. So in Zweimühlen, einer Stadt, welche von einem Nekromanten beherrscht und terrorisiert wurde. sofort war den Helden klar, dass sie etwas dagegen unternehmen mussten. In einer Kommandoaktion befreiten sie die Stadt von ihrem Tyrannen und erlangten daher unwissentlich die Herrschaft über diese Stadt. In vielen Wirren und Schlingen schafften sie es, Zweimühlen seinen Lebensmut wiederzugeben und den Grundstein für einen Wiederaufbau der baronie in der Wildermark zu legen. von Rohaja höchstselbst in den Adlesstand erhoben wurden 2 der Helden schon nach kurzer Zeit von ihren anderen Pflichten wieder in das weite aventurien hinausgezogen, die restlichen drei jedoch, namentlich Reto Parat, mittlerweile Baron, Darian Donnerhall und Hlutar von Donnerbach sind nochimmer in der Stadt. Doch haben auch alle geschworen im Ernstfall wieder vor Ort zu sein und Zweimühlen zu schützen...
Ich liebe das Singen und ich liebe den Scotch. Die meisten Leute würden mir lieber beim Scotch-trinken zuhören. -George Burns
Re: Zweimühlen - Neues aus der Baronie
Fünf Götterläufe sind vergangen, seit die "Herren von Zweimühlen" die Baronie erstmals erreicht haben. Der amtierende Reichsbaron Reto Parat hat sich die ersten Jahre im Reich gut gehalten und auch der ehemalige Stadtbehüter Shanatir kann sich glücklich schätzen, dem Trubel um die Macht entgangen zu sein. Doch nach drei Jahren, nach dem Machtsantritt von der Klinge der Mark wurde Reto im Auftrag der Efferdkirche gen Osten gesandt und ab diesem Zeitpunkt sollten die stabilen Tage in der Region enden. Denn kaum war der Baron davon, wurde auch der Hofmagier Darian Donnerhall weggerufen. Und letztendlich starb auch noch Zoran, der letzte Verwalter der Baronie. Nur dank dem beherzten Eingreifen von Shanatir, der etwas widerwillig sich für kurze Zeit wieder hinter das Steuer der Macht zwänkte, konnte die Ordnung in diesem Teil der Wildermark aufrecht behalten werden.
Re: Zweimühlen - Neues aus der Baronie
"...war ich zu der Annahme gekommen, dass die madamallose Globule die ich und meine Begeleiterin via Planastale Cantus erreicht hatten, eine der 3.Spähre äußerst ähnliche sei. Dennoch unterschied sie sich in der Tatsache, dass sich unsere Verletzungen, die wir während der Spektralreise erlitten haben (hier möchte ich abermals auf die Gefahren der Limbusreisen hinweisen und den Entschluss des Konvents unterstützen den Transversalis sowie alle Limbus compartica als höchst risikant einzustufen), nur schwer verheilten. Eine spätere Untersuchung der Umgebung, eher aus einer Routine heraus, mit dem Odem lies mich erschrecken, da die Umgebung nicht nur nicht magischer Natur war, sondern vor meinem mit Astralkraft versehenen Blick, in einem trüben Grau erschien. Die Erschöpfung, die nach einer dauerhaften astralen Beanspruchung uns ereilte, war ebenfalls von ungeahnter Dauer und Stärke. Nur einem Astraltrank war es uns möglich, die benötigten Kräfte aufzubringen, um unseren Weg durch den Limbus nach Dere zurück zu finden. Diese Expedition, wie gefährlich sie auch war, lässt mich eine kühne Behauptung aufstellen: Sämtliche Erholungsvorgänge, seien sie biologischer oder astraler Natur, sind durch den Frevel der Mada verstärkt! Da in der Globule das Madamal am Himmel fehlte, ist nach der konservativen Glaubenslehre, die Magie in dieser Welt / Nebendimension nicht verbreitet. Auch wenn ich mich hiermit auf alte Dogmen stütze erscheint es angesichts des angewanden Odems geradezu einfach plausibel. Wir Menschen und alle magischen Lebewesen die vor uns auf Dere wandelten, seien es Elf oder Troll gewesen, waren seit ihrer Existens dem Phänomen der Magie ausgesetzt. Ihre Körper haben sich der Astralkraft angepasst, sie aufgenommen und sie zu einem unendlich natürlichen Teil ihrer Selbst gemacht. Dies erklärt auch die ungeheure Regenerationskraft sogenannter "Helden", die ich schon oft auf meinen Reisen treffen konnte. Die natürlichen Magieströme unterstützen sie. Da diese Magie aber wohl schon so in die Existens des Seins eingearbeitet scheint, kann der gildenmagische Ritus sie nicht verwenden. Auch kann der Odem-Blick diese feine Magie nicht erkennen. Sie ist einfach. Da sie nicht 'aktiv' nutzbar ist, müssen wir hier von "Passivmagie" sprechen. Ein spannendes Phänomen, dies es zu untersuchen gilt. Sollten die nötigen Geldmittel zur Verfügung stehen, werden weitere Expeditionen zu dem Ursprung der Magie und ihres Einfluss auf das Sein stattfinden. Ich danke für Ihr Interesse. - Aladrion von Seehofer, Halle des Vollendeten Kampfes, Ehrenritter des Reichs, auf dem Allmagischen Konvent BF 1027, Gareth."
Etwas ermüdet legst du den 'Puniner Fachbericht' zur Seite. Es war ein spannender Artikel gewesen, auch wenn sich der Autor weit aus dem Fenster gelehnt hatte. Bei dem Namen klingelt bei dir irgendetwas, doch zu so später Stunde will es dir nicht mehr einfallen. Ein Blick auf die Kerze lässt dich nur erahnen, wie lange du wieder zwischen den Büchern der Bibliothek verbracht hast. Der kleine Kerzenstummel ist großteils über den hölzernen Tisch gelaufen und hat weiße, erkaltete Bäche aus geschmolzenem Wachs hinterlassen. Die Flamme brennt ruhig und lässt ein willkommende Wärme in dein Gesicht strahlen. Die Wände um dich herum taucht sie dabei in in eine Sammlung aus dunklem Orange und schweren Schatten. Müde reibst du dir die Augen und schaust zum Fenster hinüber. An der kleinen Öffnung siehst du, wie sich eine weiß-gräuliche Silhouette vor dem dunkeln der Nacht an der Glasscheibe abhebt. Es muss wohl in der Nacht geschneit haben. Missmutig bewegst du deine kalten Füße, geradeso als ob der Schnee dich daran erinnert hat, dass du schon seit Stunden kalt hast. Wann hast du das letzte Mal gegessen? Hach, Hesinde hat bestimmt auch schon einmal das Traviasgedeck vergessen. Du reckst dich, lässt deine müden Knochen wach werden. Vielleicht noch etwas weiter suchen, bis die Kerze erlischt. Eigentlich willst du den Artikel wieder in die Mappe machen, aus der du ihn hast, als dein Blick am Datum hängen bleibt: 1027 BF. Schon acht Jahre ist der Vortrag alt. Sieben Jahre sind nun ins Land gegangen seit das Jahr des Feuers das Mittelreich verherrt hat. Vier Jahre, seit du dich mit Shanatir, Hlûthar, Aerion und Reto auf den Weg in die Wildermark gemacht hast. Drei Jahre seit Reto Parat Reichsbaron von Zweimühlen und Klinge der Mark geworden ist. Wirklich beneiden konntest du ihn nicht. Die Wildermark ist eine unfreundliche Gegend, auch wenn sich einiges geändert hatte. Die Baronie ist sicher geworden. Und du selbst konntest reisen, warst nicht an Land und Sitz gebunden, wie "Seine Hochgeboren". Ein Schmunzeln geht dir übers Gesicht. Hochgeboren Reto Parat, damit kannst du dich auch nach drei Jahren noch nicht wirklich anfreunden. Ein treuer Waffengefährte, ein gerechter Baron....aber ganz und gar nicht die Austrahlung eines Adligen. So hilflos im Gewirr der Politik, so erschien es dir, als Rohaja ihn damals adelte. Und nun wurde er vor wenigen Monden von einem garethischen Kaiserschreiben hinfort geordert. Er ließ dich und deine alten Kameraden rufen, aufdass ihr auf die Baronie acht geben würdet. Und gerade zur rechten Zeit - der Finstermann war wiedergekehrt! Nur mit der vereinten Kraft von Schwert und Magie konntet ihr ihm das Handwerk legen. Doch derweil war der eigentliche Baron weit weg. "Er hätte eigentlich die Arbeit machen müssen, tztz". Ja, das hätte er wohl. Du nimmst die Mappe und stehst auf. Schmerzhaft melden sich deine Knochen zu Wort, rebelieren gegen die unangenehme Bewegung nach Stunden des Sitzens. "Na wartet Zwölfe, na wartet". Darian Donnerhall bekommt ihr nicht so leicht klein. Auch wenn der Wind am Fensterklappert. "Und Firuns kalter Atem über das Land zieht." Doch einem heißen Tee wärst du jetzt nicht abgeneigt, so beschließt du, vielleicht erst einmal hinab in die Küche zu gehen. Kaum öffnest du die Tür auf den Gang kommt dir die unangenehm frische und vorallem kalte Luft entgegen. huuuah! Du musst wirklich lange zwischen den Büchern gelegen haben. Aber die jahreszeittypische Schwärze am Morgen macht es schwer abzuschätzen, wie lange. Als du nach untern kommst bemerkst du, dass das Tagwerk bereits begonnen hat. Gwenna, die kräftige Küchenfrau kommt dir schon entgegen, einen Korb voll Holz dabei. Sie scheint noch etwas müde, doch als sie deine von der Müdigkeit geröteten Augen sieht und deinen Blick auf ihr spürt, wirkt sie hellwach:" Ah,..äh... guten Morgen, Euer Wohlgeboren. Ich äh..einen guten Morgen wünsche ich. Hoff' ihr habt gut' genächtigt?" "Sehe ich etwa so aus?" Du spürst dein andergastischen Blut, wie es bereits beim Anblick dieser eingeschüchtigten Dirne anfängt hitzig zu werden. "Los, mach mir einen Tee. Und spare mir nicht an am Gewürz. Ich brauche etwas wärme. Los, husch husch!" Schnell springt Gwenna los und du vermeinst zu sehen, wie sie sichtlich erleichtert ausatmet, als sie deiner Gegenwart entfliehen kann. "Ängstliche Gans", sprichst du eher zu dir. "Wären nur noch die anderen hier in Zweimühlen. Doch nun...." Du erreichst die Küche, aus der schon geschäftiges Treiben heraus klingt. Die Köchin tuschelt gerade mit Gwenna als du den Raum betrittst. Doch als sie dich bemerken, gehen sie beiden wieder ihrer Arbeit nach. Kurz bist du davor etwas zu sagen, doch du verkneifst es dir. "Macht ja auch keinen Sinn" murmmelst du in dich hinein und setzt dich auf einen Holzhocker am Ofen, schräg zum Tisch. Die Mappe legst du darauf ab. Du weißt um dein Erscheinungsbild. Die Stundenglasaugen haben auf das gewöhnliche Volk meist eine einschüchternde Wirkung. Und nun siehst du wohl auch nicht vorteilhafter aus, zu so früher Stund und ohne Schlaf. Nachdem die Magt das Feuer geschürt und heißes Wasser gekocht hat, bekommst du auch schnell deinen Tee. Du brummelst einen Dank, bist aber viel zu sehr auf das wohlig warme Getränk vor dir konzentriert. Während du dich daran wärmst, werden die Küchendienste in geschäftiger Ruhe vollbracht. Irgendwie hast du das Gefühl, als ob die Weiber in deiner Anwesenheit ihr geschwätziges Maul halten, was deinen Jähzorn kitzelt. Wortlos stehst du auf, nimmst Mappe und Becher in die Hände und verlässt die Wärme der Küche. Als du auf den dunklen Gang trittst, kommt dir Zordan, der einarmige Verwalter entgegen. Er scheint wohl gerade vor der Tür gewesen zu sein, denn in seinem Bart hängen vereinzelt Schneeflocken, die trotz der Tatsache dass er nun im Haus steht, nicht schmelzen. Es ist doch wirklich kalt in so großen Gemäuern. Wenigstens ist der Krüppel einer der wenigen, der dir ohne Angst in die Augen blicken kann, was du sehr an ihm schätzt. "Ah, zum Gruße, Wohlgeboren. Wie ich sehe, habt ihr eher Hesinde als ihrem Bruder Boron gefröhnt." Mit einem freundlichen Lächeln, reicht dir der alte Mann einen Brief. Dabei fällt dir auf, dass Zordan wesentlich älter geworden ist. Bei eurem aller ersten Treffen schien er noch wesentlich robuster zu sein. "Was habt ihr da?" "Einen Brief für Euch, Darian. Aberwitzig, aber er wurde mir gerade vor wenigen Minuten als ich meine Notdurft...na, das tut nichts zu sache. Jedenfalls vor wenigen Minuten überreicht. Eine Reiterin kam auf mich zu und fragte ob ich Euch kennen würde. Als ich dies bejahte, gab sie mir den Brief 'Währt Ihr so freundlich und überstellt Ihr ihn - hauptsache weg aus der Hundskälte' sagte sie noch, bevor sie die "Helden" ansteuerte. Kann ich ihr nicht verdenken, dieser Hesinde ist wirklich frisch." "Frisch ist gar kein Ausdruck," erwiderst du und begutachtest den Brief genauer. Dein Name kannst du lesen, auf der Rückseite ein Siegel der mit einem stilisierten Dreizack.
Wichtige Kunde, denkst du dir, aber wer schreibt mir? " Habt dank, Zordan. Geht erstmal in die Küche und tau dir die Flocken aus dem Bart." "Das, Darian, bei Travia - werde ich umgehenst tun!", lacht der Alte und lässt dich im Gang zurück. Du gehst zurück in die Bibliothek. "Lieber ein muffiger Raum, als frieren" sagst du dir, als du dort ankommst. Die Kerze brennt nur noch schwach, aber es sie scheint noch genug. Abermals setzt du dich auf den Stuhl und brichst das Briefsiegel. Du beginnst zu lesen:
"Verehrter wohlgeboren Darian Donnerhall, Magier zu Andergast und Hofmagier zu Zweimühlen, Euch mögen wohl die Umstände der Zustellung dieses Briefs seltsam erscheinen, doch soll Euch versichert sein - so schien es uns zu anfangs auch. Doch keine Stunde ist es her, dass ich einen Hilferuf aus dem fernen Neersand erhielt. Vielmehr war es eine Nachricht, die die weite Strecke aus dem Bornland bis zu uns in Gareht im Winter schnell schaffen sollte. Der dortige Hochgeweihte Jesidoro de Sulphur ließ mich über unseren heiligen Herrn Efferd eine wichtige Nachricht für Euch zukommen: 'Reto Parat wünscht seinen Magier Darian so schnell wie es geht nach Neersand! Muss analysieren.' Eine äußerst profane Nachricht und ich würde seine Hochwürden Jesidoro de Sulphur am liebsten selbst dafür rügen, dass er die karmalen Wege unseres Herrn Efferd mit solch belanglosen Dingen füllt. Doch um seiner Worte Nachdruck zu verleihen, ereilte mich kurz darauf eine weitere Nachricht. Abermals mittels der Liturgie, die als "Göttliche Verständigung" bekannt ist. Ich traue mich nicht niederzuschreiben, was dort vorgefallen ist, doch ich dränge Euch, beschwöre Euch: Trotzt Wind, Wetter, Kälte. Reist so schnell es Euch möglich ist nach Neersand. Wenn Ihr dort helfen könnt, so tut es. Doch die Zeit drängt. Nehmt das wichtigste mit. Da ihr wohl "analysieren" sollt, alles was ihr dafür benötigt und eilt ins Bornland. Während Hesinde ist der Weg durch das Raulsjoch gefährlich, doch noch passierbar. Reist zwischen Roter und Schwarzer Sichel entlang. Ihr werdet dort gebraucht. Möge Efferd auf eurem Weg sein und seinen grimmigen Bruder Firun einhalt gebieten, aufdass ihr eine schnelle und sichere Reise haben werdet.
Efferdane zu Gareth, Hochgeweihte des Herrn der Meere
So, da sitzt du nun. Langsam aber sicher, kannst du das grau der Dämmerung hinter dem Fensterglas erkennen....
Ich lese den Brief ein, zweimal durch, suche nach versteckten Botschaften. Doch die Nachricht ist so eindeutig wie simpel. 'Der olle Baron will mich in Neersand haben. Und das, so wie ich das verstehe, subito. Neersand, hmmm... Wenn mich meine Erinnerungen nicht trügen war dort doch... ja genau, die haben doch die "Schule der Beherrschung". Gegründet von diesem Imperitus Corullku. Warum muss ich dann bei diesem Mistwetter den weiten Weg auf mich nehmen? Immerhin sind's um die tausend Meilen nach Neersand. Andererseits... was soll man schon von ehemaligen Schwarzmagiern erwarten, die eine Schule gründen? Dass sie nützliche Zauber lehren? Wohl kaum. Diese Dilettanten machen doch eh nur alles schlimmer. Da bleibt mir wohl nix übrig. Und ich werd ganz sicher auch jetzt nich anfangen meine Freunde im Stich zu lassen, auch wenn sie mich etwas seltsam um Hilfe bitten. Die Worte klingeln mir immer noch in den Ohren! "Reto Parat wünscht seinen Magier Darian so schnell es geht nach Neersand! Muss analysieren!" SEINEN Magier. nun...immerhin HABE ich hier einen sicheren Hafen gehabt all die Jahre. Und immerhin sollte ich ES ihm persönlich sagen und dabei schonend beibringen. Hilft ja alles nichts. Ich muss wohl nach Neersand. Hmmm. tausend Meilen. Elementargeister helfen da nix. Da bin ich ja schon platt bis ich nach Neersand komme. Und dann auch nur unter günstigsten Umständen. Hmm... Rechnen wir doch mal durch. Tausend Meilen per pedes. Aestimare siebenhundert Meilen Luftweg - Ach könnte ich den Cantus Dschinnenruf doch schon besser - das wären dann mindestens sieben Diener... summa summarum das doppelte an arkaner Macht, das ich auf einmal aufzubringen vermag. Vulgo: Dieser magische Weg scheidet aus. Was haben wir denn noch in Petto...Wenig wie ich zu meiner Schande gestehen muss. Da bleibt wohl nichts. Da muss der profane Weg herhalten. Oder etwa doch nicht? Ja genau! Doch halt, lieber Kollege! Hexensalbe mag wohl den Hexen dienlich sein und ich kann mit etwas Glück einer der hier ansässigen Damen etwas abschwätzen, doch primo zu welchen Preis, secundo kann ich mir nicht sicher sein, dass diese etwas vage Art der Magie so zuverlässig ist wie die Meine und tertio frier ich mir auf so einem Besen den Arsch ab, wenn ich bei diesem Wetter fliege. Gute Idee - zu schnell gedacht. Im Sommer jedoch...Ich mus mir das aufschreiben, dass ich es nicht vergesse. Also Papier her und "pensum: Hexensalbe besorgen und analysieren. vielleicht kann man sie ja doch irgendwie synthetisieren". So wo war ich? Ach ja - Neersand. Wenchen Weg profaner Art nehm ich wohl am Besten? rote und schwarze Sichel? Hätt ich doch in Geographie genauso gut aufgepasst wie in thaumaturgie...Ach ja! der Baron hat ja einen Atlas gekauft. Guter Mann. Mal sehen. Ach ja. Da entlang. Nach Wehrheim dann über die 2 hoch nach Braunsfurt weiter nach Runhag und dann durchs Raulsjoch bis nach Tiefenfurt. von dort ist's ja nur noch ein Katzensprung bis Festum. HA! KAtzensprung. Was stellt sich Reto eigentlich vor? Ich bin nicht Rohal. Das sind, wenn der Atlas stimmt etwa 1100 Meilen. Selbst mit einer Reisekutsche (die in den Bergen wohl eher schlecht als recht durchkommt) sind das bei etwa 50 Meilen am Tag etwa drei Wochen. Mit einer Eilkutsche ließe sich das auf etwa zehn Tage reduzieren aber es gibt wohl keine Eilkutsche, die zwischen Zweimühlen und Neersand verkehrt. hmm... drei Wochen. Moment mal... wenn ich...oho... gewagt... dennoch... in drei Tagen in Devensberg, ein Tag per Elementar nach Praske. Dann eine NAcht ruhen und am nächsten Tag wiederum per Elementar nach KLeinwardstein und dort dann eine Kutsche nach Vallusa...sagen wir sechs Tage...von Dort per Schiff zwei Tage nach Neersand, falls ich eins finde dann wären das summs summarum zwölf (göttergefällige) Tage. Commodum: Ich wäre zehn Tage früher in Neersand. Detrimentum primo: ich muss davon mindestens zwei Tage (quer) durch die Schwarzen Lande. Auf einem Elementar. Das sich überhaupt nicht mit Daemonis verträgt, wie ich schmerzhaft in Grimsvell feststellen musste. detrimentum secundo: es muss alles funktionieren sonst sitze ich Dämonen auf dem Schoß und detrimentum tertio: ich muss sowohl in Kleinwardstein wie auch in Vallusa direkt ein Gefährt finden, ganz zu schweigen davon, dass ich sonst laufen müsste und alle Gerätschaften tragen muss. Was ich sowieso die Zeit auf den Elementaren muss. verdammt. Dann wohl doch außen drumherum. Drei wochen. Im besten Fall. Nun dann muss ich wohl mit Zordan sprechen und meine Sachen packen. Was brauch' ich denn wohl... mal sehen. Mein Tagebuch um Notizen zu machen. Die kleine abschrift aus den elementharium, was Besonderheiten des Merkmals Elementar sind. Meine Abschrift der Arcanum-zusammenfassung von der Eishexe. hmmm...vielleicht noch meine Ausgabe von der Enzylcopedia? Das sind aber sieben Bücher...wobei. Das ist so weit verbreitet, das haben selbst diese Anfänger in Neersand. evtl. sollte ich vielleicht das Geschenk nicht vergessen, Herr Donnerhall, nicht wahr? Ansonsten: Warme Reisekleidung, Stab, Hut...und den restlichen Schnickschnack halt... Aber erst mal zu Zordan. Und in die küche. Der Tee ist alle. Auf, auf Herr Donnerhall, Satinav wartet nicht und wer sich seiner würdig erweisen will sollte sich sputen.' Ich erhebe mich von meinem Stuhl und gehe zurück in die Küche, Zordan suchen und Tee bestellen.
Du weißt, es ist ein Schritt in die richtige Richtung, als du schließlich die Küche erreichst. Nun hat sich im Baronssitz wirklich der Tagesablauf etabliert. Auch die Männer und Frauen aus der Stadt, die hier ihr Tagewerk verrichten, sind erschienen und wärmen sich ein letztes Mal gemeinsam, bevor es wieder hinaus in die Kälte geht.
Man ist froher Dinge, es wird geredet und auch einen kleinen Witz über die Hesindekälte vor dem Fenster kann man sich nicht verkneifen. Dein Eintreten wird garnicht mehr wirklich wahrgenommen, nur ein Mann der eben in jenem Moment die Küche durch die Tür verlassen wollte, überlegt es sich anders und stellt sich doch noch einmal zu der Gruppe von Menschen vor dem Ofen - als er dich sieht. "Keinen Arsch in der Hose hat er, jaja" Langsam sollten sie wissen, wer du bist. Das kann so nicht weitergehen. Aber jetzt nicht. Wo ist Zordan? Du erblickst den alten Mann auf dem Platz, den du vor wenigen Minuten selbst inne hattest. Er unterhält sich wohl gerade mit dem Sohn der Jägerin. Du schnappst ein paar Wortfetzen auf - wohl ist es schwer in diesem Winter an Wild zu kommen und seine Mutter bittet um Unterstützung. "Sag' deine Mutter, ich werde mich darum kümmern, Tjalmir," spricht er den Knaben an, der wohl im Begriff ist seinen zwölften Winter zu erleben. Als du zu ihm herantrittst, erhebt er sich und meint zu ihm: "Aber nun spute dich, ans Tagwerk," und in die Gruppe gewandt ruft er: "Bei Travia! Hat man schon solche Faulpelze gesehen? Hinaus mit euch. Nehmt an dem Jungen ein Beispiel" "Wenn die gute Travia die Faulheit hassen würde, hätte sie ihr Herdfeuer nicht so angenehm gemacht," witzelt jemand und selbst Zordan muss anfangen zu lachen. Als sich die Leute auflösen wendet er sich dir zu.
"Zordan, bitte, setzt Euch wir müssen reden". Ohne eine Reaktion abzuwarten setze ich mich auf den Stuhl des Jungen, schaue die Köchin an. "Mir käme eine weitere Tasse Tee sehr gelegen. Danke, dass ihr sie mir zubereitet" wende ich mich in einem Tonfall der keinen Widerspruch duldet an sie. Danach richte ich meine Worte wieder an Zordan: "Der Brief, den ihr mir brachtet, enthielt gute wie schlechte Neuigkeiten. Gute für die Baronie, weniger gute für mich. Doch zuerst zu den Guten. Der Baron lebt. ER hat die Nachricht geschickt. Nun, um der Wahrheit genüge zu tun waren es die Efferdgeweihten Gareths die den Brief geschrieben haben, aber sie erhielten Nachricht aus Neersand. Der Baron ist dort und nun auch schon die schlechte Nachricht, obwohl der schlechte Teil nur mich betrifft. Der Baron ließ nach mir rufen. UNd wer sind wir schon seiner Hochgeboren eine Bitte abzuschlagen, nicht wahr?" ich lächle kurz, fahre dann fort. "Ich habe mir schon potentielle Reiserouten angeschaut und nachdem ich mich gegen den direkten Weg entschieden habe, schließlich soll Transysilien dieser Jarheszeit besonders unschön sein, bleibt mir nur der Weg über Wehrheim und dann zwischen den Sicheln hindurch ins Bornland. Nun ich muss gestehen, dass die Reise, je mehr ich darüber nachdenke, mich immer mehr reizt, denn ich wollte schon immer mal ins Bornland, es gibt dort wundersame Dinge, Zordan, einfach wunderbar zu studieren und zu erleben, aber ich schweife ab. Nun der Baron war eindeutig. Seinen wenigen übermittelten Worten ließ sich entnehmen dass er mich so schnell wie möglich sehen will. Nun zu meiner Frage, die ich Euch stellen möchte - danke gute Frau - " ich nippe vorsichtig am Tee, "haben wir noch eine Kutsche, welche ich nehmen kann um den langen Weg anzutreten? Ich muss ein paar Dinge mitnehmen und tragen will ich sie nun wirklich nicht die ganzen tausend Meilen. Zudem glaube ich, dass es die schnellste Möglichkeit wäre mich dorthin zu bringen. Wenn ihr natürlich eine bessere Idee habt bin ich gerne bereit sie zu hören." Genüsslich am warmen Tee nippend lehne ich mich zurück und beobachte mein gegenüber, interessiert, welche Reaktionen er auf das soeben eröffnete zeigt.
"Gwenna erscheint wieder und reicht Dir den dampfenden Tee. "Herr Magus, ich habe Euch einen Würzwein gemacht - der wird euch die nötige Wärme geben", sagt sie zu dir, auch wenn die dabei unsicher zu Zordan blickt, geradeso als hätte sie Angst etwas falsch machen zu können. Der Verwalter nickt wohlwollend und Gwenna wendet sich um, um nahe dem Ofen ihre Arbeit zu verrichten. Gierig nehmen deine kalten Hände die Wärme des Teebechers auf, als Du sie darum schließt. Beim vorsichtigen Nippen steigt Dir die süßliche Kräutermischung in die Nase: Süßwurz, getrocknete Lilblattblüten und Hagebuttenstücke schwimmen im rötlichen Trunk. Schnell weicht die Kälte aus Deinem Körper beim trinken, während Zordan mit Dir spricht. "Nun, Darian, wahrlich beängstigend ist die Vorstellung, Euch bei diesem Wetter auf die Reise zu schicken. Doch der Baron wird seine Gründe haben nach Euch schicken zu lassen. Die Umstände seiner Abreise waren bereits seltsam. Auf Geheiß des Kaiserhofs ins Bornland? Was auch immer dem Kaiserhof dazu bewegt hatte Reto ins Bornland zu schicken - mir fällt wahrlich nicht ein, was der Grund sein könnte. Letztendlich ist seine Hochgeboren auf dem politischen Parkett keine Koryphäe. Und da sich das Mittelreich in diesen schweren Zeiten einen Kämpfer in das entfernte Bornland schickt... Neersand - weiter östlich kann man einen Mann schwerlich schicken. Ein ehemaliger KGIA Agent wäre geschickt worden, wenn eher eine phexische Vorgehensweise gefragt worden wäre. Dass aber nun die Klinge der Mark dort ist, lässt ja vermuten, dass es dort wohl Messerarbeit gibt. Und sie scheint gefährlich zu sein, dass er Euch rufen lässt. Letztendlich gibt es zwei Pfade nach Neersand: Entweder durch den Raulsjoch. Da müsst ihr durch die Wildermark, dann zwischen Roter und Schwarzer Sichel hindurch und durch die Bornische Wildnis bis an die Küste und dort weiter östlich bis Neersand. Während des Hesindemondes könnte der Pass sehr gefährlich werden. Und damit meine ich nur den Weg - Goblins und anderes Zwielichtiges Gesindel mal außer Achte gelassen. Der zweite Weg ist über die alte Reichsstraße an Wehrheim vorbei nach Gareth und dann nach Perricum. Mit einem Schiff würdet ihr dann von dort bis nach Neersand kommen. Doch auch hier wird der Hesindemond Euch schreckliche Stürme entgegensetzen und ihr müsst an gefährlichen Küsten vorbei." Zordan blickt Dir ernst entgegen. "Beide Wege sind sehr gefährlich. Der Seeweg ist kürzer und bis Perricum solltet ihr gut reisen. Auf hoher See ist es aber äußerst knifflig. Dennoch habt ihr da Euren benötigten Stauraum. Der Landweg ist nicht minder gefährlich, wobei ihr Euch da eventuell einer Reisegruppe anschließen könnt. Doch Ihr müsst Firuns Element trotzen und habt es mir den Transport schwieriger. Aber ich möchte Euch nicht belehren - Ihr entscheidet."
Nachdenklich nippe ich an meinem Tee, geniese die Wärme und die Würze des Getränks, während ich gedankenverloren in seine Tiefe starre. Als ich schließlich zum sprechen anhebe, fixiere ich mein Gegenüber. "Ihr habt schon recht, werter Zordan, wenn ihr sagt, dass man Reto nicht geschickt hätte, wäre man an einer diplomatischen Lösung des Problems, was immer es auch sein mag, interessiert gewesen. Unser lieber Baron hat zwar das Herz am rechten Fleck denkt aber immer noch viel zu sehr mit seinem Schwert. Andererseits ist es wohl genau das, was einen Grenzbaron erfolgreich macht, nicht wahr? Aber zurück zu meinem Problem - Hach, wäre ich doch schon früher... ach was - wie heißt es in Andergast so schön: Was bringt's dem Baume nachzuschaun, wie er den Fluss hinunterschwimmt? Nun einerseits muss ich, so wie ich Reto verstehe, so schnell wie irgend möglich nach Neersand, andererseits sollte ich auch ankommen. Wie ihr schon sagtet, beide Wege sind gefährlich. Der Landweg mag unpassierbar sein. Der Seeweg mag schon mangels seetüchtigem Schiff scheitern. Jedoch scheint auch mir der Seeweg die schnellere Alternative. Andererseits muss ich gestehen, dass der Gedanke, die Blutige See durchqueren zu müssen, selbst mir unangenehm ist. Wie auch immer: eine Entscheidung muss her. So sehr mich die Geschwindigkeit einer Seereise und die Annehmlichkeiten einer solchen - namentlich eine warme Kabine - locken. Mich schreckt doch die Möglichkeit abdass kein Schiff es wagt im Hesinde nach Neersand zu segeln und das wäre dann dem Scheitern meiner Aufgabe gleichzusetzen. Ich glaube mir bleibt keine andere Wahl als der Landweg. Es mag länger dauern doch solange ich Boden unter den Füßen habe, sollte ich Alternativen aufbringen können, die mein Vorankommen sicherstellen." Mit einem Blick aus dem Fenster auf das miese Wetter seufze ich und fahre fort, "Nun dann muss ich wohl packen und noch ein paar ander Dinge regeln. Vielleicht gönne ich mir ja noch ein, zwei Stunden Schlaf. Spätestens zur zehnten Stunde aber sollte ich aufbrechen. Wenn ihr mir bis dahin ein paar Kleinigkeiten bereitstellen könntet?"
[Gwenna, die Magt, spricht mit Darian über ihre Befürchtungen, dass die Reise gefährlich seien wird.]
"Nun, Gwenna, der Baron hat nach seinem Hofmagus geschickt. " Ich versuche meine Stimme versöhnlich klingen zu lassen - mehr schlecht als recht, aber der Wille zählt. So heißt es jedenfalls an der Akademie... - und fahre fort: "Seine Hochgeboren lies mich von der Geweihtenschaft des Efferd rufen. Und wenn die Diener der Zwölfe seine Dringlichkeit unterstützen, wer bin ich dann meine Hilfe zu verweigern, auch wenn das bedeutet bei diesem Wetter eine längere Reise anzutreten? Aber seid unbesorgt. Bisher hat noch kein Wetter es geschafft mich von meiner Aufgabe abzuhalten." Ich blicke zweifelnd auf den Tisch, ob ich auch nichts vergessen habe, dann fällt mein Blick auf meinen Rucksack - oder das unförmige Gebilde zu dem meine Packwut ihn gemacht hat. Seufzend richte ich mich auf und strecke mich. "Wenn ihr so freundlich wärt und Zordan Bescheid geben würdet, dass ich ihn sogleich aufsuchen werde. Und es wäre schon, wenn ihr, so Zordan es noch nicht angeordnet hat, mir ein wenig Reiseproviant bereit zu machen." Ich wende mich meinem Rucksack zu und versuche zum wer-weiß-wievielten Male ihn sinnvoll zu befüllen. 'Das elementharium. hmm.. eine schöne Lektüre, vor allem, wenn ich auf der Reise abends noch etwas lesen will. Aber einen Oktavband...nein, ich glaube, ich sollte es nicht mitnehmen. Immerhin ist es unbezahlbar. Chronik des Magischen Schutzes. Nein. Was hat mich denn da geritten? Das hab' ich doch persönlich in der Bibliothek in Andergast abgeschrieben. Weg damit. Ach was. An Büchern wird' ich eh nix gebrauchen können. Die bleiben hier. Glorana's Handschriftliche Zusammenfassung? Nun die zwölf seiten kann ich wohl mitnehmen. Was noch?' mein Rucksack nimmt wieder normale Ausmaße an. 'Das Schreiben des Barons wohl. Soll ja nicht alle Welt lesen. Und natürlich der klägliche Rest meines kürzlich hergestellten Einbeerensaftes. Dieser Narr von einem Hauptmann musste ja unbedingt die Nase zu weit raushalten. So was noch. Mal schaun. Schlafsack, Decke, Mantel, Wollhandschuhe. Wo beim Gehörnten ist meine Bernsteinbrille? Was soll's die findet sich. Ah schau. Die Kiste mit meinem Schreibzeug. Und ein paar Blatt Pergament sollte ich auch mitnehmen. So das reicht jetzt aber. Jetzt noch das Futterpaket und ein Wasserbeutel. Und dann sollte ich bereit sein. Also ab zu Zordan und dann zum Horizont!' wehmütig räume ich die zurückbleibenden Bücher ins Regal, räume kurz meinen Schreibtisch auf (also mehr oder weniger ein Stapel) und gehe Zordan suchen.
Zordan reicht dir 100 Dukaten in einer Schatulle. "Von diesem Geld könnt ihr den Fuhrmann auszahlen. Ich habe ihm fünf Goldene geboten, wenn er euch nach Baliho bringt. Ihr werdet schauen müssen, dass ihr ab Baliho einen Händler oder einen Reisenden findet, der Euch durch das Raulsjoch führt." Du hast dir von Gwenna Proviant für göttergefällige zwölf Tage mitgegeben lassen. Zwar ist der Käse etwas trocken und die Hartwurst etwas übersalzen, aber sie sollten dir den unangenehmsten Hunger stillen. Dazu Nüsse, Brot und einen kleinen Krug mit Schnaps gegen die Kälte gab man dir mit. Ein wenig Hase vom gestrigen Tag ist auch noch übrig geblieben und ein Töpfchen mit Honig. Dazu zwei große Schläuche mit Wasser. All das hat man dir auf den Wagen des Fuhrmanns gelegt. Als du mit deiner Ausrüstung auf den verschneiten Vorhof trittst, scheint die Praiosscheibe verhalten hinter großen Wolkenbergen hervor. Vereinzelt treffen ihre Strahlen den vereisten Grund, doch mag der Götterfürst den frostigen Panzer seines grimmigen Bruders nicht verletzten. Ein paar Meter weiter erblickst du nun auch dein Reisegefährt - ein kleiner Fuhrmannswagen, einen Zwei-Achser . Ein ein schwere Lederplane schließt das rechteckige Gefährt oben sauber ab. Der morgenliche Frost hat sich noch fest an die einzelnen Speichen der Räder geklammert und du vermagst kleine Eiszapfen am unteren Teil des Holzwagen erkennen. Der Gedanke die kommenden Tage, Wochen dich auf diesem Gefährt der Kälte zu erwehren, lässt dich bereits jetzt zittern. Auf dem Kutschbock sitzt bereits ein älterer Mann. Den schweren Schal bis unter die Nase gewickelt und die Fellmütze tief ins gesicht gezogen, blickt er zu dir herüber. Kleine weiße Wolken bilden sich als er zu dir spricht: "Na, da issa ja, der Herr Zauberer. Kommt'sen nur her, isch beis net. Und lad'sen Ihr Zeug hinne rin, das ma fort komme. Zordan meint, das Ihr nach Bali'o müsst. Na, n'beschisseneres Wetter hätt'sen garnicht aussuche känne." Geschlagen von der verbalen Meisterleistung deines zukünftigen Reisegefährten rollst du mit den Augen und verladest deine Sachen. Das kann ja heiter werden, murmelst du etwas lauter als beabsichtigt. Gegen die Kälte hat man dir vorsichtshalber noch einen großen Fellmantel mitgegeben. So ziehst du dich auf den Kutschbock neben den Fuhrmann hoch und schon beginnt deine Reise!
Noch erwehrt sich dein Körper der grimmen Kälte, die Tag und Nacht versucht sich in deinen Körper zu zwängen. Ihr seid schon vier Tage unterwegs und habt Berler und Wehrheim hinter euch gelassen. Das Wetter hat sich seit eurer Abreise verschlechtert: Der Himmel ist wolkenverhangen, eine unangenehme Brise frischt dich und einen Begeleiter immer wieder ein. Die Baronie Zweimühlen habt ihr hinter euch gelassen. Die Nächte zuvor waren deine Klamotten ausreichend gewesen, doch die heutige Nacht fordert bei dir ihren Preis, als du beim erwachen leichte Erfrierungen an den Zehen feststellen kannst. Doch morgen wollt ihr in Waldsend nächtigen. Das Jahr des Feuers hatte schreckliche auswirkungen auf Wehrheim gehabt. Du hoffst, dass ihr dort, so Nahe am damaligen Epizentrum des Schreckens noch einen geeigneten Unterschlupf für die Nacht findet.
Zu deiner Freude siehst du Feuer in den Häuserfenster brennen. Waldsend scheint bewoht. Du erreichst mit deinem Begleiter, der sich dir als Bjornikov Truidslew vorgestellt hat, eins der Wohnhäuser......
[Solo-Abenteuer]
Fast ein halber Götterlauf ist vergangen, nachdem du wieder über die Schwelle des Anwesens trittst. Viel wurde erreicht: Ein Spion gefangen und gerichtet.
Ein uraltes Artefakt in Punin erschaffen und schließlich nach Khunchom überstellt. Möge es der Sache dienlich sein! Doch nicht nur Stolz erfüllt dich, als du durch die Eingangshalle streifst. Hier direkt vor dir hat er gestanden, Zordan, freundlich, wie er schon immer gewesen war. Die Stütze und Grund der gesamten Baronie - tot. Ein dummer Zufall - doch war er das? Oder hat seine Hochwohlgeboren recht und es waren weitaus düstere Kräfte am Werk gewesen, als er in den Brunnen fiel. Und wo warst du gewesen? Ein Magier der ODL hätte doch etwas ausrichten müssen... Doch die Namenlosen Tage sind vorbei und der Praios schickt seine warmen Strahlen durch die Fenster. Das Jahr 1036 BF hat begonnen. Die Baronie wird nun erstmal wieder einen Helden als Baron haben, bis Parat aus dem Süden zurückkehrt. Bis dahin wird ein "Herr von Zweimühlen" über die Baronie wachen. Wider Unnatur und Feind!
Re: Zweimühlen - Neues aus der Baronie
"Zordan tot. Eigentlich schade. Parat auf Reisen. Shanatir schon Jahre verschwunden. Hluthar von Donnerbach ins Nirgendwo verbannt. Aerion Ulfaran im Namen seiner Kirche abwesend. Donnerhall in Punin.... Keiner dieser verdammten Thronräuber noch da. Nur der einfältige Hauptmann der Wache, der sich sebst "fetter Ron" nennt, der die Geschäfte und Geschicke der Baronie leitet. Perfekte Zeit loszuschlagen." Dies waren wohl die Gedanken von Kariel von Pichelberg zu Schönhausen als er im Herbst 1037 seinen Zug gegen den Baron tat....
Unerklärliche Vorfälle ereignen sich in der Baronie. Es sterben Menschen. Frauen und Kinder. Eine Bestie geht um. Ein widernatürliches Monstrum, das aus purer Freude tötet. Schon acht Menschen sind ihm zum Opfer gefallen. Die Garde tappt im Dunkeln. In dieser kritischen Stunde schreibt Hauptmann Ron in großer Not einen Brief an den einzigen seiner Herren, von dem er weiß wo er ihn finden kann. Seine wohlgeboren Adeptus Donnerhall. Dieser schickte auch umgehend Hilfe. drei verwegene Adepten von unterschiedlichster Herkunft trafen in Zweimühlen ein, just als das zehnte Opfer, die junge Marie, bestattet war. Den Helden gelang in einer die da gewesenen Weise in kürzester Zeit die Aufklärung des Verbrechens. Mit den bisher gefundenen Beweisen legten sie dar, dass "die Bestie" wohl kein widernatürliches Wesen sei, sondern ganz profan ein wohl abgerichtetes Tier. Um dies zu bestätigen begaben sich die Heroen in Begleitung dreier Tapferer Gardisten zum Ort des letzten Überfalls und konnten die Bestie sogar stellen. In einem heroischen Kampf besiegten die Helden das Monstrum, welches sich als dressierter, gerüsteter Berglöwe herausstellte. Der Meister des Wesens war kein geringerer als Kariel von Pichelberg zu Schönhausen, der für tot gehaltene letzte spross der von Pichelbergs der angeblich in der Dämonenschlacht sein Leben für den Sieg des Reiches gab. Auf die hintergründe seiner Tat angesprochen sagte er aus, er wollte "den vermaledeiten Thronräuber" Parat vom ihm zugehörigen Thorn stoßen und selber der Baronie und der Landgrafschaft zu alter Herrlichkeit verhelfen, so wie es ihm zustehe. Der leider in der Schlacht verrückt gewordene Mann wurde aufgrund der ihm nachgewiesenen Verbrechen zum tode durch enthaupten verurteilt. Das Urteil wurde zum 1. Hesinde vollstreckt. Nandurion Spichbrecher Aventurischer Bote, Ausgabe Zweimühlen
Ich liebe das Singen und ich liebe den Scotch. Die meisten Leute würden mir lieber beim Scotch-trinken zuhören. -George Burns