Japanisch - 3. Kapitel - Grammatik I: Grundlagen
Inhalt
der die das, Deklination, Konjugation I
Ich
Du
Höflichkeit I
Höflichkeit II: -o und -GO
Höflichkeit III: PL4
Höflichkeit IV: PL1
Männer- und Frauensprache
Namens-Suffixe
Familienmitglieder
Deklination / Partikel
Bitte und Danke
Japanische Personennamen
Begrüßung, Verabschiedung etc. (Aisatsu)
der die das, Deklination, Konjugation I
Das Japanische kennt weder ein grammatikalisches Geschlecht noch bestimmte oder unbestimmte Artikel. D.h., "der", "die", "das", "ein(e)" gibt es nicht. Weder bei Verben noch bei Substantiven wird zwischen Singular und Plural unterschieden (von wenigen Ausnahmen abgesehen: man kann einen Plural bilden, indem man -ra oder -tachi an ein Substantiv anhängt. Das wird, wenn überhaupt, hauptsächlich bei Personen gemacht, z.B. "watashi-tachi" - "wir" oder "boku-ra" - "wir"). Verben werden nicht nach Personen konjugiert, sondern nach affirmativ - negativ, Gegenwart - Vergangenheit, Höflichkeit und diversen Modi (mehrere nach Höflichkeit sortierte Imperative, dem Analogon unserer Modalverben etc). Eine Verbform für Futur gibt es ebenfalls nicht (man kann aber so etwas Ähnliches nachbilden).
Die Vorstellung der einzelnen Formen erfolgt in den weiteren Kapiteln, da einige davon relativ kompliziert sind und sich für die Einführung nicht so gut eignen.
Ich
Eine der Besonderheiten des Japanischen ist, dass es viele Möglichkeiten gibt, "ich" zu sagen. Als Anfänger lernt man zunächst watashi, das höfliche Allzweck-"ich". Superhöflich ist watakushi. So referenzieren z.B in der Regel die in zahlreichen Animes vorkommenden Prinzessinnen sich selbst. Ältere Männer sagen oft washi, Mädchen und Frauen sagen oft atashi, manchmal auch uchi (heißt eigentlich "Haus". Lum aus "Urusei Yatsura" benutzt diese Form von "ich" meistens.). Sportler und Soldaten sagen oft jibun. Umgangssprachlich kann man ore sagen. Eine weitere Möglichkeit wäre kono + der eigene Name ("kono" heißt "dies(e/r/s)"). Ebenfalls gängig in der Umgangssprache ist boku (üblicherweise von jungen Männern benutzt). In den Dialekten gibt es noch weitere "ich" ...
Du
Ebenso, wie es viele "ich" gibt, gibt es auch viele "du". (Im Deutschen gibt es immerhin 2 davon, nämlich "du" und "Sie". Aber das Japanische hat viel mehr.) Normalerweise ist es am besten, Name-san zu sagen (sofern man den Namen kennt). Zur Not geht anata, was aber Fremden gegenüber als recht unhöflich empfunden wird. Es wird zum Beispiel eher verwendet zwischen Ehefrau und Ehemann.
Sehr unhöflich ist kisama, das mein Japanisch-Lehrer mit "chicken shit" übersetzt hat. Dann gibt es noch anta, kimi, omae, temae usw. Da diese "Du"-Formen alle mehr oder weniger unhöflich sind (wenn nicht gar direkte Beleidigungen), sollte man sie nur benutzen, wenn man genau weiß, was man zu wem sagt (also als Anfänger gar nicht).
Höflichkeit I: Verben
Wie schon in der Einführung erwähnt, gibt es 4 Höflichkeitsstufen, von denen die unteren drei (normale und höfliche Umgangssprache: PL2 und PL3 sowie Vulgärsprache PL1) durch Verb-Konjugationen gebildet werden, die vierte durch spezielle Wörter. (Die Abkürzung "PL" stammt aus dem Manga-Jin, einer amerikanischen Zusammenstellung von Mangas oder Teilen davon, anhand derer Redewendungen, Grammatik usw. erklärt werden. "PL" heißt dabei "politeness level".) Diese vierstufige Einteilung ist natürlich keine vollständige Wiedergabe der diesbezüglichen Grammatik, aber eine sehr hilfreiche Stütze.
Daneben differenziert man teilweise noch nach Formalität / Umgangssprache, sozialem Verhältnis zwischen Sprecher und Zuhörer (es gibt z.B. mehrere "geben" und "bekommen", je nachdem, ob es von (sozial) oben nach unten oder umgekehrt erfolgt), Schrift- und gesprochener Sprache usw.
Beispiel: taberu. In dieser Form - Grundform genannt - steht das Wort im Lexikon: "essen", aber eigentlich gibt es im Japanischen gar keinen Infinitiv. In Wirklichkeit kann "taberu" heißen: "ich esse, du isst, er isst, wir essen, ihr esst, sie essen" oder "essen" allgemein (PL2). Die höfliche Form davon lautet "tabemasu", was ebenfalls heißt: "ich esse, du isst, er isst, wir essen, ihr esst, sie essen" (PL3). meshiagaru heißt auch "essen", ist aber ein PL4-Wort, von denen es - vereinfacht gesagt - zwei Sorten gibt: "ich tue etwas" und "er tut etwas". Ein Gastgeber sagt z.B. zu seinem Gast "bitte essen Sie doch" mit diesem Verb.
Nebenbei bemerkt: wie bekommt man dann eigentlich heraus, wer das Subjekt des Satzes ist? Das ist eigentlich gar nicht so schwer, auch wenn das Subjekt nicht explizit im Satz steht. Als Faustregel gilt: einfache Aussagen beziehen sich auf "ich" (wie gesagt dann, wenn nichts anderes als Subjekt dabei steht oder aus dem Sinnzusammenhang des bisher gesagten hervorgeht). Fragen richten sich an "du". Und dann gibt es noch die PL4-Verben, die genau spezifizieren, um wen es geht.
Allgemein gesagt gibt es im Japanischen drei Arten von Verben: zwei Arten von regelmäßigen und unregelmäßige. Wer Französisch lernen musste, kann aber beruhigt sein: es gibt nur 2 unregelmäßige, nämlich suru - tun und kuru - kommen, deren Formen man schnell gelernt hat. (Allerdings haben einige andere Verben noch punktuelle Unregelmäßigkeiten, aber nichts Schlimmes.)
Die Regelmäßigen wiederum teilt man in 1-stufige oder schwache und 5-stufige oder starke Verben.
Alle schwachen Verben enden auf -eru oder -iru, allerdings gibt es auch einige starke Verben mit diesen Endungen. Verben mit anderen Endungen (-aru, u, tsu, bu usw.) sind immer starke Verben. Die Konjugation geht bei den schwachen Verben so, dass -ru wegfällt und durch etwas anderes ersetzt wird: tabe-ru -> tabe-masu.
Warum heißen diese Verben einstufig? Dazu sehen wir uns mal folgende Formen an:
taberu = essen (Grundform, PL2)
tabenai = nicht essen
tabemasu = essen (PL3)
tabero = Iss!
tabeyou = laß uns essen
Das e im Stamm bleibt immer fest. Zum Vergleich ein starkes Verb:
noru = einsteigen (auch "fahren") (Grundform, PL2)
noranai = nicht einsteigen
norimasu = einsteigen (PL3)
nore = Steig ein!
norou = laß uns einsteigen
Hier geht der letzte Vokal im Stamm alle fünf Möglichkeiten, die es im Japanischen gibt, durch.
Eine Reihe von Beispielen finden Sie in der Konjugationstabelle.
Höflichkeit II: o- und GO-
Ein weiterer Aspekt der Höflichkeit sind die Vorsilben o- (bei japanischen Wörtern) und GO- (bei chinesischen Wörtern).
Beispiel: tomodachi heißt "Freund". o-tomodachi wäre dann "mein sehr geehrter / lieber Freund".
Und ein Beispiel für ein chinesisches Wort: SHUJIN ist der (eigene) Ehemann, GO-SHUJIN der sehr verehrte Ehemann von jemand anderem. (Für "Ehefrau" geht das übrigens nicht: die eigene Ehefrau heißt KANAI - wörtlich "Haus innen", die Ehefrau von jemand anderem heißt okusan - wörtlich "innen + Respekt".)
Die Vorsilbe o- wird mehr oder weniger standardmäßig bei bestimmten Wörtern dazugesagt: o-kane (Geld), o-hashi (Eßstäbchen), o-cha (grüner Tee) etc. Frauen benutzen o- häufiger als Männer.
Höflichkeit III: PL4
Der Fall liegt bei PL2 und PL3 relativ einfach, sie werden durch bestimmte Verbformen gebildet. Bei PL4 benutzt man hingegen neben speziellen Formen für allgemeine Verben für die wichtigsten Verben spezielle Wörter, die selbst wiederum eine Grund- und eine Höflichkeitsform (also PL2 und PL3) haben. Und je nachdem, ob man auf sich / eine eigene Tätigkeit referenziert (Kenjougo) oder auf jemand anderen (Sonkeigo), müssen auch unterschiedliche Vokabeln benutzt werden. Beispiel: ich tue - itashimasu, Sie tun - nasaimasu. Die Grundform dieser Verben lautet übrigens itasu bzw. nasaru, und wird nur in sehr speziellen Fällen überhaupt benutzt.
Diese Differenzierung nach verschiedenen Wörtern klingt für uns etwas ungewöhnlich, hat aber den Vorteil, daß ein spezielles Verb auch automatisch das Subjekt, das im Japanischen ja oft nicht dazugesagt wird, festlegt. Itashimasu heißt immer "jemand aus meiner Gruppe tut (etwas)", was in 99% aller Fälle "ich tue" bedeutet (und in den restlichen 1% z.B. "meine Schwester tut", "mein Kollege tut", "wir tun" o.ä.). Wenn Sie sich das so merken (Kenjougo = "ich mache etwas", Sonkeigo = "er macht etwas"), ist es sehr einfach, und Sie liegen praktisch immer richtig.
Wie schon erwähnt, werden "normale" Verben durch eine Art Konjugation zu PL4, bestimmte wichtige Verben hingegen werden durch Kenjougo- und Sonkeigo-Verben ersetzt:
normale Form = Bescheidenheitsform (Kenjougo) \ Respektform (Sonkeigo)
normale Verben = o + + shimasu \ o + + ni narimasu oder desu (alternativ: Passiv)
yomu (lesen) = o-yomi-shimasu \ o-yomi ni narimasu / o-yomie desu oder yomaremasu
hairu (eintreten) = o-hairi-shimasu \ o-hairi ni narimasu / o-heiri desu oder hairaremasu
die wichtigsten speziellen PL4-Verben
da / desu (sein) = de gozaimasu \ de irassharu
suru (tun) = itasu \ nasaru
iru (sich befinden bei Personen) = oriru \ irassharu
aru (sich befinden bei Gegenständen) = gozaimasu (gozaru wird praktisch nicht verwendet) \ o-ari ni naru
kuru (kommen) = mairu \ irassharu
iku (gehen) = mairu \ irassharu
miru (sehen) = haiken suru \ goran ni naru
kiku (hören, fragen)= ukagau \ o-kiki ni naru
tazuneru (besuchen)= ukagau \ irassharu
taberu (essen)= itadaku \ meshiagaru
nomu (trinken)= itadaku \ meshiagaru
ageru (geben)= sashiageru \ -
morau (bekommen) = itadaku \ -
kureru (mir geben)= - \ kudasaru / kudasai(masu)
iu (sagen, heißen)= mousu \ ossharu
neru (schlafen) = yasumu \ o-yasumm ni naru
shiru (wissen) = sonji oriru \ go-sonji desu
Weitere PL4-Wörter
dare (wer) donata
kore (dies, diese Person) kochira
doko (wo) dochira
watashi (ich, männlich) / atashi (ich, weiblich) watakushi / atakushi
-san (Namenssuffix) -sama
Wie Sie sehen, habe auch die PL4-Verben eine Grund- und Höflichkeitsform. Normalerweise werden sie logischerweise in der Höflichkeitsform verwendet.
Beispiele für die Respektsform: Sie stellen Ihrem Lehrer Fragen.
Wie heißen Sie? - Sensei no namae ha nan desu ka (PL3) -> Sensei no o-namae ha nan to osshimasu ka (PL4).
Wo wohnen Sie? - Sensei ha doko ni sunde imasu ka -> Sensei ha dochira ni sunde irasshaimasu ka. ni sumu - "wohnen". Wird in solchen Fällen mit "te"-Form (Verlaufsform sunde iru) verwendet.
Haben Sie eine Familie? - Sensei ha kazoku ga arimasu ka -> Sensei ha go-kazoku ga irassaimasu ka.
Welche Zeitung lesen Sie? - Dono Shinbun wo yomimasu ka -> Dono go-Shinbun wo o-yomi ni narimasu ka. "Sensei ha" kann hier natürlich auch wieder vorangestellt werden.
Sind Sie Herr Yamada? - Yamada-san desu ka -> Yamada-san de irasshaimasu ka. Das de ist hier sehr wichtig.
Ein wichtiges Beispiel für die Bescheidenheitsform: Sich selbst vorstellen (jiko shoukai suru):
Ich heiße Tanaka - Watashi ha Tanaka to moushimasu. Statt "watashi" kann man auch "watakushi" verwenden.
Höflichkeitssprache hat übrigens noch einen weiteren Aspekt, nämlich (verbale) Distanz. Nicht umsonst sprechen in Animes die Bösen meist PL4. Nicht, weil sie so höflich sind, sondern weil sie so kalt und unnahbar sind.
Souveräne Beherrschung der Sprache vorausgesetzt, können Sie sich mit PL4 einen Gesprächspartner sehr schön vom Hals halten. Manche Leute schaffen das übrigens auch mit unseren Sprachen. Wenn ich dazu mal das etwas stumpfsinnige Beispiel zitieren darf: "Sie Arschloch" statt "Du Arschloch". Das geht natürlich auch noch viel subtiler. Im Japanischen ist diese Sache jedenfalls sehr einfach zu haben.
Höflichkeit IV: PL1
An Flüchen, Schimpfwörtern und Kraftausdrücken scheint mir Deutsch wesentlich reicher zu sein als Japanisch. Dort habe ich hauptsächlich folgende gefunden: (alle Übersetzungen sind natürlich nur sinngemäß)
Baka - Blödmann. Sehr weit verbreitet. Soweit ich erfahren habe, ist baka ein altes Sanskrit-Wort. Wenn man es mit Kanji schreibt, dann verwendet man die Zeichen für Pferd + Hirsch. Es sind Variationen möglich wie kono baka, baka-yaro, baka-mon etc.
Aho - Depp, Idiot. Kansai-Version von "baka".
Yatsu - Der (Typ) da. Nicht direkt ein Schimpfwort, aber eine ziemlich unhöfliche Art, jemanden zu referenzieren.
Chikushou - Mist! (oder noch was schlimmeres). Der Hintergrund zu diesem Wort geht ungefähr so (soweit ich das noch zusammenbekomme): im Buddhismus gibt es vier Reiche für die Seelen Toter. Eins für gefallene Krieger, usw., und chikushou ist das Reich der Seelen der wilden Tiere.
Kuso - Scheiße. Wird auch gerne in der Kombination Chikushou kuso ("verdammte Scheiße") verwendet.
Doji - Tölpel, Trottel
Miihaa - blöde Ziege
Soweit ich das herausfinden konnte, gibt es zu jedem Verb auch eine PL1-Form. Dazu nimmt man den "masu"-Stamm und fügt yagaru hinzu. Zum Beispiel: suru. "masu"-Stamm davon = shi + yagaru -> shiyagaru. taberu -> tabeyagaru.
Da ich darüber allerdings weder von meinen Lehrern etwas erfahren noch es in den Büchern gefunden habe, ist das ohne Gewähr.
Männer- und Frauensprache
Es gibt auch spezielle Wörter und Ausdrucksweisen für Männer- und Frauensprache. Wenn man also als Mann von einer japanischen Bekannten oder Freundin etwas aufschnappt, kann man sich damit leicht lächerlich machen, wenn es Frauensprache ist (wirklich schlimm danebenlangen kann man allerdings damit nicht).
Typische Frauensprache:
Häufigere Verwendung höflicher Formen (o-...)
"wa", "wa yo" oder "wa ne" als Satzendungspartikel. (Das sollte ein Mann tunlichst vermeiden. "yo" allein ist aber völlig ok.)
Partikel "no" nach PL3-Verben
"na no" statt "nan da" - "ist" (PL2)
Verlängerung von gewissen Vokalen, z.B. "haaaaaaai" - "jaaaaaaa"
"kashira" - "ich frage mich", "ara (maa)" - "oh!", "atashi" - "ich", "atai" - "ich" sind typische Frauenwörter
"ara" statt "are" als Ausruf bei Überraschung
Typische Männersprache
Satzendungspartikel "zo" als Betonung
Tendenziell mehr PL2 als PL3
Weniger Verwendung der Höflichkeitsvorsilbe "o-"
Verwendung von "boku" oder (bei älteren Männern) "washi" für "ich"
"are" statt "ara" bei Überraschung
Namens-Suffixe
So, wie es bei uns "Herr", "Frau" und "Fräulein" gibt, so haben auch die Japaner Wörter, mit denen sie Eigennamen verzieren. Allerdings werden sie hinter die Namen angehängt. Das Standard-Suffix ist ...-san, was (in diesem Fall) unserem "Herr" / "Frau" / "Fräulein" entspricht. (Interessanterweise interessiert es einen Japaner nicht, ob der so Benannte männlich oder weiblich ist.)
Kleine Kinder heißen ...-chan. Wenn 2 Menschen zusammen aufgewachsen sind, übernehmen sie diesen Suffix allerdings oft ins Erwachsenenalter. Junge Männer (Frauen selten) sind ...-kun. Eine sehr höfliche / respektvolle Anrede ist ...-sama. Lehrer, Professoren und Spezialisten werden ...-sensei oder ...-hakase gerufen. Ein Beispiel für "Hakase" ist Dr. Raven in "Bubblegum Crisis" Teil 4.
Ob man "..." durch den Vornamen oder den Nachnamen ersetzt, hängt vom Grad der Vertrautheit ab (außer bei "...-chan natürlich; da ist es logischerweise immer der Vorname).
Daneben gibt es noch weitere Titel usw. vor allem aus dem wirtschaftlichen und militärischen Bereich. Seinen Chef in der Firman spricht man immer mit seinem Titel an (z.B. Abteilungsleiter Herr Hayashi - "Hayashi-kachou".)
Anmerkung: Einige dieser Silben werden nicht nur an Personennamen angehängt, sondern dienen auch bei anderen Gelegenheiten dazu, Höflichkeit auszudrücken. Beispiel: Nach dem Essen sagt man "gochisou sama (deshita)". Das ist mehr oder weniger unübersetzbar, merken Sie sich es einfach als Formel ("Danke für das Essen" oder so was).
...-san heißt nicht nur "Herr / Frau / Fräulein", sondern dient auch in bestimmten feststehenden Redewendungen oder auch allgemein als Höflichkeits-Suffix. Beispiel: KU ROU heißt "Mühe, Anstrengung". GO KU ROU-san heißt "Vielen Dank für Ihre Mühe". Man kann ...-san auch an Firmennamen anhängen; das drückt dann Respekt vor dem Zuhörer aus (wenn der z.B. aus der entsprechenden Firma ist).
Familienmitglieder
Der simple Satz "Ich habe eine Schwester" lässt sich nicht 1:1 ins Japanische übertragen. Entweder sagt man "Ich habe eine jüngere Schwester (imouto)" oder "Ich habe eine ältere Schwester (o-nee-san oder ane, je nach Höflichkeit)". Dieses Schema, das für Europäer so bedeutungslos ist wie für die Japaner der Unterschied zwischen Singular und Plural, zieht sich mehr oder weniger durch sämtliche Familienmitglieder.
Nebenbei bemerkt lässt sich so gut wie überhaupt nichts 1:1 vom Japanischen ins Deutsche oder umgekehrt übertragen. Man kann immer nur einigermaßen sinn-erhaltend nacherzählen.
Hier eine Auflistung der wichtigsten Familienmitglieder. Da man gegenüber Fremden Respekt zeigen muss, benutzt man die höflicheren Varianten der entsprechenden Wörter (...-san) oder andere Ausdrücke. Gegenüber den älteren Geschwistern muss man auch Respekt zeigen, deshalb benutzt man dafür ebenfalls die Form mit "-san". Außerdem gibt es zumindest für einige dieser Bezeichnungen mehrere Varianten, die sich nach Formalität unterscheiden.
Die wichtigsten Familienmitglieder
eigene Familie / Familie von jemand anderem
Vater = o-tou-san, tou-san, formal: "chichi" / o-tou-san
oyaji (wird nur von Männern benutzt, Umgangssprache) -
Mutter = o-kaa-san, kaa-san, formal: "haha" / o-kaa-san
ofukuro (wird nur von Männern benutzt, Umgangssprache) -
Eltern = ryoushin (beide Eltern), oya (ein Elternteil oder beide Eltern) / go-ryoushin
Ehemann = shujin / go-shujin
Ehefrau = kanai, gelegentlich auch "tsuma" / okusan
Sohn = musuko / musuko-san
Tochter = musume / musume-san
älterer Bruder = o-nii-san, nii-san, formal: "ani" / o-nii-san
jüngerer Bruder = otouto / otouto-san
ältere Schwester = o-nee-san, nee-san, formal: "ane"/ o-nee-san
jüngere Schwester = imouto / imouto-san
Großvater, Opa = o-jii-san / o-jii-san
Onkel = o-ji-san / o-ji-san
Großmutter, Oma / sobo, o-baa-san / o-baa-san
Tante = o-ba-san / o-ba-san
Achtung: bei "Großmutter" - "Tante" und "Großvater" - "Onkel" muss man genau auf die richtige Aussprache (kurzes bzw. langes "i" und "o") achten (ojii = Opa, oji = Onkel, ooji = Prinz!). Für "Onkel" und "Tante" gibt es jeweils 2 verschiedene Kanji (,die allerdings gleich ausgesprochen werden), je nachdem, ob es der jüngere oder ältere Bruder / Schwester des Vaters / der Mutter ist.
Wie ist der Hinweis "formal" bei haha, chichi, ane und ani zu verstehen? Alle diese Wörter beziehen sich auf eigene Familienmitglieder, aber es kommt darauf an, zu wem man spricht. Wenn ich zu meiner Mutter spreche, nenne ich sie okaasan oder kaasan. In einer formalen Situation (wenn ich zum Beispiel mit meinem Chef spreche), würde okaasan aber ziemlich kindisch klingen, deswegen muss man dann haha benutzen.
- Hier noch ein paar weitere Ausdrücke dieser Art, die für Freunde von Fantasy-Anime nützlich sein dürften:
König oo, meist oo-sama
Königin jo-oo (wörtl. Frau-König), meist jo-oo-sama
Majestät hei-ka (wörtl.: Stufen des Throns hinab), auch -heika (der jap. Kaiser wird angeredet mit tennou-heika)
Prinz oo-ji (wörtl.: Königs-Kind) bzw. oo-ji-sama
Prinzessin hime oder oo-jo (wörtl.: König-Frau), meist hime-sama bzw. oo-jo-sama
Durchlaucht, Hoheit, Herr etc. gozen, dono, tono, denka
Deklination / Partikel
So etwas Ähnliches wie eine Deklination wird durch das Anhängen von Partikeln erzeugt. Zum Glück gibt es nicht sehr viele Partikel und ihre Verwendung ist sehr durchsichtig, d.h. man muss sich nur wenig auswendig merken (ganz anders als im Englischen die Unzahl an Verben + zugehörigen Präposition).
"Topic Marker": ha (gesprochen "wa") ich watashi ha
Zugehörigkeit (ähnlich dem Genitiv): no mein; Bsp.: mein Auto watashi no; Bsp.: watashi no kuruma
Frage: ka (Satzende PL3; klingt mit PL2 ziemlich arrogant) das ist ein Auto -> ist das ein Auto? kore ha kuruma desu -> kore ha kuruma desu ka
Frage: nano / no (Satzende PL2) Bist Du Student?
Ist es rot?
Ist es grün? Kimi ha gakusei nano
Akai no
Midori nano
Warum einmal "no" und einmal "nano"? Ganz einfach: "nano" ist ein umgewandeltes "da no" ("da" = "sein"). "Akai" ist ein i-Adjektiv und damit ein Verb (heißt also "rot" oder "es ist rot"). "Midori" ist ein na-Adjektiv und heißt "grün". "Es ist grün" heißt "midori da", die Frage also "midori da no" -> "midori nano".
Betonung: yo (Satzende PL2 und PL3) iß gefälligst tabete yo
Nicht wahr / gell: ne (Satzende PL2 und PL3) wie schön! (wörtlich: gut, nicht wahr) ii desu ne
auch: mo ich auch watashi mo
sowohl ... als auch: ... mo ... mo sowohl Milch als auch Tee Gyuunyuu mo o-cha mo
mo als Betonung bei Mengenangaben sogar / schon 5 Jahre go-nen mo
weder ... noch ...: ... mo ... mo + Verneinung
Richtung: he (gesprochen "e" oder "ye") und ni nach Süden / Richtung Süden minami he
Zeitangaben: ni um 9 Uhr ku-ji ni
Richtung in etwas hinein / zu etwas: ni in den Bus einsteigen basu ni norimasu
Direktes Objekt: wo (meist o gesprochen) ich kaufe eine Blume watashi ha hana wo kaimasu
Richtung aus etwas hinaus / von etwas weg: wo aus dem Bus aussteigen basu wo orimasu
Bewegung innerhalb / durch etwas: wo das Flugzeug fliegt durch den Himmel
im Park spazieren gehen Hikouki ha sora wo tobimasu
Kouen wo aruku
womit / wodurch: de mit dem Stift schreiben
mit dem Flugzeug fliegen pen de kaku (oder kakimasu)
hikouki de iku (oder ikimasu)
und (1): to (ausschließliches "und": x und y und sonst nichts) ein Buch und eine Zeitung (und sonst nichts) hon to shinbun
und (2): ya (einschließendes "und": x und y und eventuell weiteres) ein Buch und eine Zeitung (und eventuell weitere Dinge) hon ya shinbun
Achtung: diese beiden "und" können nur Nomen verbinden. Bei Verben / ganzen Sätzen braucht man die "te"- oder "tari"-Form, eventuelll auch "shi", bei i-Adjektiven ebenfalls die "te"-Form und bei na-Adjektiven "de"
mit (jemandem zusammen): to mit einem Kollegen kaisha no hito to
wenn / falls: to (Nebensatz to Hauptsatz) wenn das so ist, ... sou da to, ...
aber: Satz ga, Satz (Achtung: es gibt noch ein anderes, sehr wichtiges ga, siehe unten) ich habe Geld, aber ich kaufe mir kein Auto kane ga arimasu ga, kuruma wo kaimasen
aber, zwar ... aber, obwohl: kedo / keredo / keredomo der Shinkansen ist zwar teuer, aber bequem Shinkansen ha takai (desu) keredo, benri desu
nara kann ha ersetzen, wenn man z.B. die Antwort auf eine Frage stärker betonen will
Der Unterschied zwischen he und ni als Richtungs- oder Ortspartikel ist ziemlich subtil. Z.B.:
ni wird nicht nur für Richtungen verwendet. Wenn also in einem Satz schon woanders ni vorkommt, dann nehmen die Japaner für die Richtung meist he.
ni benutzt man, wenn man an einen Ort denkt und dort etwas tun will, "he" mehr für Richtungen und unbestimmte Orte.
Einige Verben verlangen als Partikel ni (z.B. ni sunde iru - in wohnen). In diesem Fall kann man he nicht benutzen.
Unterschied zwischen ni und wo bei Bewegung: Kouen ni iku - Ich gehe zum Park. Kouen wo iku - Ich gehe durch den Park.
Es gibt noch einige Partikel mit spezieller Bedeutung, die dann die jeweilige Grundpartikel (aus obiger Tabelle) ersetzen oder diesen hinzugefügt werden. Hier eine Auswahl:
nur (neutral): dake siehst du nur fern? terebi dake mimasu ka ("dake" ersetzt "wo")
nur (zu wenig): shika + Verneinung er hat mir nur 1 Mark gegeben ichi maruku shika kuremasen deshita
ungefähr (Uhrzeit): goro gegen 7 Uhr shichi ji goro ("goro" ersetzt "ni")
ungefähr (Mengen): gurai (steht nach der Mengenangabe) ungefähr 10 Stück tou gurai
ungefähr (Mengen): yaku (steht vor der Mengenangabe) ungefähr 5 Flaschen yaku gohon
von / ab (räumlich & zeitlich): kara ab 10 Uhr juu-ji kara
bis / nach (räumlich & zeitlich): made bis 11 Uhr juu-ichi-ji made
noch / noch nicht: mada (bei Verneinung Verlaufsform, siehe Kapitel 6) ich habe noch nicht gegessen mada tabete imasen
ziemlich: kanari oder daibu heute ist ziemlich gutes Wetter kyou ha kanari ii tenki desu
Wenn Sie beim Erlernen der japanischen Sprache über das Anfänger-Niveau hinausgekommen sind, werden Sie des Öfteren auf die Partikel ga stoßen, deren Verwendung nicht in einem Satz erklärt werden kann. Allgemein markiert ga immer das Subjekt eines Satzes, ha hingegen das Thema, das auch das Subjekt sein kann, jedenfalls solange in dem Satz kein ga vorkommt.
Verwendet wird ga u.a. in folgenden Fällen:
Bestimmte Verben und Adjektive verlangen ga, z.B. "verstehen" (wakaru), "mögen" (suki), "nicht mögen" (kirai), "existieren" (iru / aru) u.a. Beispiel: Ich mag Bier: Watashi ha biiru ga suki desu. Ich schlafe gern. Watashi ha neru no ga suki desu. Wörtlich: "Was mich betrifft, ist das Schlafen gemocht". Neru ist hier das Subjekt, Watashi das Thema des Satzes.
In bestimmten Satzkonstruktionen wie: Hätten Sie gerne zum Frühstück Eier? - Anata ha asagohan ha tamago ga ii desu ka.
Wenn in einem Fragesatz das Subjekt Ziel der Frage ist, und bei der Antwort: Wer ist gekommen? Herr Hayashi - Dare ga kimashita ka. Hayashi-san ga kimashita. Hat Frau Kobayashi diese Blumen gekauft - Kobayashi-san ga kono hana wo kaimashita ka.
Wenn jemand im Verlauf eines Gespräches das Subjekt / Thema wechselt. Wenn man z.B. gefragt wird: Was haben Sie gestern gemacht?, und der Gefragte antwortet: meine Eltern sind gekommen, dann sagt er nicht Ryoushin ha kimashita, sondern Ryoushin ga kimashita, weil er das Subjekt / Thema von "Sie" (bzw. "ich") auf "meine Eltern" gewechselt hat.
Bei Wetter und Körperteilen steht normalerweise immer ga: Ich habe Hunger -> mein Bauch ist leer geworden - onaka ga suita. Es regnet (Regen fällt herab) - Ame ga furu. Ausnahme: Aufzählungssätze mit shi.
In Nebensätzen steht normalerweise ga statt ha beim Subjekt / Hauptnomen.
Im Potentialis wird wo zu ga, außer bei (allerdings recht vielen) Verben, die wo erzwingen. Beispiel: Ich esse Sashimi - Watashi ha Sashimi wo taberu -> Ich kann Sashimi essen - Watashi ha Sashimi ga taberareru.
Aber Achtung: ga kann durch ha ersetzt werden, wenn man das entsprechende Wort besonders betonen will.
Die höheren Weihen der Partikel-Kunde beginnen mit der Kombination aus mehreren Partikeln und Spezialausdrücken, die damit zusammenhängen:
so genannt / namens: to iu (wobei iu eigentlich ein Verb ist) ich habe in dem Restaurant "Kamyu" zu Abend gegessen Kamyu to iu restoran de bangohan wo tabemashita
bedeutet / heißt: to iu no ha / tte ... no koto "Kyuudai" bedeutet "Kyuushuu Daigaku" ("Universität Kyuushuu") Kyuudai to iu no ha Kyuushuu Daigaku no koto desu
wegen / weil: no de; bedeutet etwa dasselbe wie kara, ist aber weniger sachlich, sondern persönlicher und wird zum Beispiel verwendet bei Ausreden / Entschuldigungen, die den Sprecher selbst betreffen weil ich Bauchweh habe, kann ich nicht kommen onaka ga itai no de ikemasen
ohne: no nai / no nashi das Essen ist ohne Reis kono ryouri ha gohan no nai desu
mit: no aru das Essen ist mit Reis kono ryouri ha gohan no aru desu
Partikel + ha: Betonung. Das geht mit allen Partikeln außer ga und wo für mich / bei mir watashi ni ha
Konditionalsatz + no ni am Satzende -> Irrealis Wenn ich nach München kommen würde, würde ich dich besuchen Myunhen ni ittara, uchi ni asobi ni kimasu no ni.
obwohl, trotzdem: oder no ni . Das entspricht vom Sinn her keredo, wird aber oft verwendet, wenn die Aussage den Sprecher selbst persönlich betrifft. Obwohl die beiden schon 5 Jahre zusammenleben, heiraten sie immer noch nicht Ano futari ha gonen mo issho ni sunde iru no ni, mada kekkon shimasen
- Für das Folgende ist in der Tabelle zu wenig Platz, daher hier separat: de mo / demo: da es im Japanischen keine Leerzeichen gibt, gibt es auch keinen Unterschied zwischen demo und de mo. Die Bedeutung ist allerdings sehr verschieden. demo steht normalerweise am Anfang eines Haupt- oder Nebensatzes und heißt "aber". de mo steht hinter einem Substantiv oder etwas Ähnlichem (z.B. Numeralidentifikator) und heißt "irgend etwas beliebiges" / "irgend jemand" etc. Ich habe dafür im 2. "Tenchi Muyou"-Film ein schönes Beispiel gefunden. Ganz am Ende des Films geht es darum, ob Washuu Mayuka wiedererwecken soll. Sie kann es tun, sagt aber: "Wenn auch nur einer es nicht wünscht, mache ich es nicht" - hitori de mo nozomanakereba, watashi ha yaranai ("hitori" - "1 Person", "nozomu" - "wünschen", "yaru" - etwas unhöflichere Version von "suru").
Noch ein Beispiel: donna koto de mo watashi ni itte kudasai - "sage mir einfach alles" (donna ... de mo - "jedes beliebige", "alles mögliche").
Bitte und Danke
So unglaublich es auch klingen mag: das Wort "bitte" gibt es in dieser Form im Japanischen nicht. Was man stattdessen sagt, kommt auf die jeweilige Situation an. Nützlich ist, sich z.B. folgendes zu merken: Wenn Sie im Geschäft oder im Restaurant sagen wollen Geben Sie mir bitte das und das, dann heißt das ... wo kudasai oder ... wo o-negai shimasu. Beides sind Verb-Konstruktionen und daher zumindest grammatikalisch völlig anders als "bitte".
Die umgangssprachlichere Version von o-negai shimasu ist choudai.
Es gibt noch weitere Möglichkeiten, eine Bitte oder einen Wunsch zu äußern, etwa mit dem Verb tanomu ("bitten"). Eine sehr oft verwendete Konstruktion benutzt die "te"-Form + kureru ("bekommen" von oben nach unten). Nähere dazu in Kapitel 6 unter Geben und Bekommen.
Mit Danke ist es etwas einfacher: ein einfaches "Danke" zwischen Freunden und Gleichgestellten heißt arigatou. Bedanken Sie sich bei einem Höhergestellten, sagen Sie arigatou gozaimasu (was natürlich auch zwischen Gleichgestellten geht, wenn man höflich sein will). Wenn man sehr viel (verbalen) Dank schuldet, kann man sagen doumo arigatou gozaimasu, was ungefähr "sehr vielen herzlichen Dank" heißt.
Statt arigatou kann man auch doumo sagen, eine Art Allzweck-Höflichkeitswort, das u.a. "sehr" oder eben auch "Danke" heißen kann.
Japanische Personennamen
Für die Notation gilt allgemein die Regel: immer das größere zuerst:
Name: Nachname Vorname
Datum: Jahr Monat Tag Stunde Minute
Adresse: Land Provinz Stadt Bezirk Nachname Vorname (Straßennamen und Hausnummern gibt es in Japan nicht!)
Im Prinzip ist dieses System ziemlich logisch, oder? Auf meinen Seiten habe ich es allerdings (aus schlechter Gewohnheit) nicht konsequent durchgezogen. Es kann also vorkommen, daß bei bekannten japanischen Namen auch mal der Vorname zuerst steht.
Übrigens: wie bei uns Frauen-Vornamen oft auf -a ausgehen, so enden sie bei den Japanern oft auf -ko, was mit dem entspr. Kanji geschrieben, "Kind" bedeutet. Bsp.: Naoko, Kayoko, Reiko, Hiroko, Rumiko, Eriko. Auch A-Ko, B-Ko und C-Ko (aus "Projekt A-Ko") sind auf diese Weise zu ihren Namen gekommen. Eine Ausnahme ist "Ryouko". Deren "ko" schreibt sich mit einem anderen Kanji. Der Name bedeutet "Dämonenrufer(in)".
Weiterhin findet man in weiblichen Vornamen oft "MI", was "Schön(heit)" bedeutet (Sasami, Mihoshi, Nananmi etc).
Begrüßung, Verabschiedung etc. (jap.: Aisatsu)
Floskeln zur Begrüßung, Verabschiedung, Beginn und Ende eines Gespräches, Eintreten in das Büro des Chefs usw. gibt es eine ganze Menge. Einige hängen von der jeweiligen Situation ab, andere vom sozialen Stand des Sprechers und des Angesprochenen.
Hier die wichtigsten:
Guten Morgen - Ohayou gozaimasu. Grammatikalisch betrachtet heißt das eigentlich: "es ist früh" (PL4). O-hayou kommt von hayai = "früh" (oder "schnell", je nach Kanji), und gozaimasu ist die PL4-Form von "aru" ("es gibt") oder in diesem Fall "da" ("es ist"). Ohayou gozaimasu sagt man morgens bis etwa 10 Uhr, je nach persönlichem Empfinden: in einer Folge von "Sailor Moon S" kommt Usagi gegen Mittag zu Rei in den Schrein und begrüßt sie mit "Ohayou gozaimasu". Rei antwortet darauf etwas launisch: "Hiru no Aisatsu ha konnichi ha yo" ("jetzt ist es Mittag und da sagt man 'Guten Tag' ").
Guten Tag - Konnichi ha. Wird praktisch genauso verwendet wie unser "Guten Tag", d.h. ab Vormittags bis Nachmittags / Abends.
Guten Abend - Konban ha
Gute Nacht - Oyasumi nasai. Yasumu heißt sich "ausruhen", "Urlaub / Pause machen".
Ittekimasu - Auf Wiedersehen: Ich gehe und komme wieder. Das sagt also logischerweise der, der aus dem Haus geht. Itte = "te"-Form von iku - "gehen". Kimasu = PL3 von kuru - "kommen".
Itterasshai - Auf Wiedersehen: Du gehst und kommst wieder. Das sagt der, der da bleibt. Bei "Chobits" bekommt man das zum Beispiel ganz genau erklärt.
Tadaima - kann man dann sagen, wenn man wieder zurück ist (da bin ich wieder).
Sayounara ist das ganz gewöhnliche Auf Wiedersehen, wenn man nicht erwartet, den anderen in der nächsten Zeit wieder zu sehen.
Shitsurei shimasu kann man zum Beispiel sagen, wenn man das Büro seines Chefs betritt bzw. verläßt: entschuldigen Sie bitte die Störung.
O-Jama wo shimasu / shimashita - bedeutet ebenfalls so was wie entschuldigen Sie, daß ich sie stören werden / gestört habe.
Doumo o-jama wo shimashita - ist die noch etwas höflichere Form davon. Man kann es zum Beispiel anwenden, wenn man Haus oder Büro verläßt.
Auch wenn man bei einem Freund zu Besuch kommt, sagt man, wenn man eintritt O-Jama shimasu oder eine PL2-Version davon, etwas Jama suru zee, wie es Da Cider in der 1. Folge der Lamune-OVA macht, als er bei seinem Kumpel Lamuness zum Fenster hereingeschneit kommt. (Das "zee" am Ende ist eine dieser unübersetzbaren Partikeln, die die Japaner so gerne an ihre Sätze hängen. Manchen Anime-Figuren bevorzugen bestimmt solcher Silben, etwas "nyo" oder "pyo". Diese kommen im richtigen Leben nicht vor, "sa", "na", "ze", "wa" u.ä., je nach Geschmack mit kurzem oder langen Vokal hingegen durchaus. Einige davon sollten nur von Frauen benutzt werden, andere nur von Männern, wieder andere von beiden Geschlechtern.)
Jaa / Jaa nee / Jaa mata oder Jaa mata - Tschüß / bis dann. Beispiel: Jaa mata ashita - Tschüß bis morgen. Diese Form von "Auf Wiedersehen" ist ziemlich informell und wird unter Freunden benutzt. Jaa ist die Abkürzung von de ha. De ha mata kann man ebenfalls benutzen, wenn man will
Mit dem berühmten moshi moshi meldet man sich am Telefon (und zwar der, der angerufen wird). Auch wenn es für uns nicht so klingt, "moshi moshi" ist PL4!
Saraba / Saraba da / Abayo - Auf Widersehen / Leb' wohl. Das sagt man, wenn man nicht erwartet, den anderen wieder zu sehen. Diese Ausdrücke klingen etwas pathetisch und werden im Alltag nicht so oft verwendet.
Was sagt man, wenn man als Kunde in ein Geschäft kommt?
Die Verkäufer begrüßen einen üblicherweise mit einem lautstarken "Irassahimase!". Die Antwort darauf ist: nichts. Es wird nicht erwartet, dass man überhaupt irgendetwas sagt.