Piraten und Karperer
Übersicht
1. Piraten und Kaperer
2. Wo gab es Piraten?
a) Europa in Angst
b) Die Brüder der Küste so wurden die
c) Küsten Afrikas Plätze genannt,
d) Piratenreiche wo hauptsächlich
e) Piraten im Osten Piraten zu sehen
f) Fernöstliches Meer wahren.
3. Rotes Meer, rotes Blut:
Die Piratenrunde
4. Piratenschiffe
5. Flaggen und drei berühmte Piraten
6. Das Piratenleben
7. Piratentod
8. Gesucht
Piraten und Kaperer:
Die ersten Piraten waren die Wikinger.
Das Wort Pirat wurde erstmals von den alten Griechen vor über 2000 Jahren verwendet. Es bedeutete Abenteuer und wird noch heute als Be-zeichnung für Seeleute gebraucht die Schiffe ausrauben und Küsten über-fallen.
Es gab aber auch noch viele andere Bezeichnungen für Piraten z.B. Kape-rer.
Manchmal gaben Regierungen(z.B. Marine) privaten Schiffseignern den Auftrag, die Handelschiffe fremder Länder mit denen sie Krieg führten, anzugreifen.
Diese legalen Piraten nannte man Kaperer.
Wo es überall Piraten gab:
a) Europa in Angst:
Um 250 nach Chr. Erstreckte sich das Römische Reich
über fast ganz Europa sowie Teile von Asien und Afrika.
Die römische Flotte beherrschte die Meere. Doch innerhalb von 150 Jahren verlor Rom seine Vorherrschaft. Nach dem Abzug der Römer hatten Piraten vielerorts freie Hand.
b) Die Brüder der Küste:
Das Festland Mittel- und Südamerikas blieb bis zur Mit-
te des 17. Jahrhunderts unter spanischer Herrschaft.
Doch in der Karibik war die Allmacht der Spanier von
Engländern und Franzosen bedroht und von Piraten al-
ler Nationen, die sich auf den Inseln vor der Hand des
Gesetzes (Marine) verbargen.
c) Küsten Afrikas:
Die afrikanischen Küsten waren jahrhundertelang ein
beliebtes Revier der Piraten. Im Norden lag die Berber-
küste, wo die gefürchteten muslimischen Korsaren ihr
Unwesen trieben. Im Westen wurde die Küste Guineas
von europäischen Sklavenhändlern und Piraten heimge-
sucht.
Im Südosten nutzten europäische Piraten die Insel Ma
dagaskar als Überfälle auf Schiffe im Indischen
Ozean.
d) Piratenreiche:
Diese Karte zeigt Madagaskar, den wichtigsten Anlauf-
hafen auf der Piratenrunde. Auf der Insel konnten Pira-
ten Nahrungsmittel und Wasser an Bord nehmen und die
im Indischen Ozean gekaperten Ladungen verkaufen
e) Piraten im Osten:
Schiffe, die zwischen Europa und dem Fernen Osten
verkehrten, befuhren den Persischen Golf und das Ara-
bische Meer. Durch diese Gewässer führten die reichs-
ten Handelsrouten der Welt. Die Piraterie war hier seit
Jahrhunderten ein Problem.
f) Fernöstliches Meer:
Im Südchineschen Meer wimmelte es seit dem Mittelal-
ter bis weit ins 19. Jahrhundert hinein von Piraten. Im
Süden waren die Malakka-Straßen und die Javasee eben-
so gefährliche Gewässer.
Rotes Meer, rotes Blut:
Die Piratenrunde konnte über 40 000 km führen. Thomas Tew hatte sie eröffnet, als er mit der [I]Amty (Name des Schiffes)[/I] von den Bermudas nach Whydah an der Küste Guineas segelte und im Indischen Ozean zum Piraten wurde.
Piratenschiffe:
1. Wikingerschiff um 900: Das Langschiff hatte bis zu 50 Mann an Bord.
2. Kooge um 1400: Die Kooge wurde von den Piraten gerne genutzt, da sie sehr schnell war und so die langsamen Handelsschiffe ohne Probleme einholen konnte.
3. Spanische Galeone um 1580: dieses spanische Kriegsschiff war schwer bewaffnet, aber in einem Gefecht leider sehr langsam und schwerfällig.
4. Galeere um 1715: Die Galeere war ein lohnendes Opfer für die Pi-raten. Die Engländer nutzen es meist für den Sklaven und Zucker-handel.
5. Schaluppe um 1720: Für die Piraten der Bahamas war dieser klei-ner Segler ideal. Die Schaluppe hatte mehrere Segel an einem einzi-gen Mast.
6. Britisches Kriegsschiff um 1815: Diese schwer bewaffneten Kriegsschiffe wurden im Arabischen Meer eingesetzt, um Piraten zu jagen.
Flaggen und berühmte Piraten:
Es sind 60 verschiedene Piraten bekannt. Darunter 5 weibliche und 55 männliche. John Rackham, Anne Bonny und Mary Read sind einige der bekannten Piraten.
John Rackham
(Caliko Jack)
gest. 1720
John Rackham und Anne Bonny taten sich 1719 auf den Bahamas zusam-men.
Rackham wurde 1720 auf Jamaika gehenkt.
Hätte er wie ein Mann gekämpft, war Annes Kommentar, brauchte er nicht wie ein Hund zu sterben.
Anne Bonny
aktiv 1719
Diese Irin verließ ihren Mann wegen Caliko Jack Rackham auf den Ba-hamas.
Frauen waren auf den meisten Piratenschiffen im 18. Jahrhundert verbo-ten, doch Anne Bonny wurde eine der berühmtesten Piratinnen ihrer Zeit.
Als man Rackham auf Jamaika an den Galgen brachte, wurde Bonny be-gnadigt, weil die schwanger war.
Mary Read
aktiv 1719 1721
Die oft als Mann verkleidete Engländerin kämpfte als Soldat in Flandern und besaß eine Taverne², bevor sie in die Karibik segelte.
Als ihr Schiff von Rackham und Bonny gekapert wurde, schloss sie sich ihnen an.
Wie Bonny entkam auch Read dem Galgen, weil sie schwanger war.
1721 starb sie an Fieber auf Jamaika.
Piratenleben:
Wie sah das Leben an Bord eines Piratenschiffs aus?
Es gab wenig reiche Beute und zwischen den Gefechten war das Leben oft hart und mühsam.
Wenn die See ruhig war, langweilte sich die Mannschaft oder betrank sich und es kam oft zu heftigen Handgreiflichkeiten.
Für die meisten Piraten waren Würfelspiel und Rumtrinken die einzigen Freuden.
Bei rauem Wetter war die Besatzung vom Salzwasser durchnässt, fror, litt an Verletzungen und Erschöpfung.
Nachts schliefen die Piraten, die keine Wache hatten, dicht gedrängt in den unteren Decks. Es war eine düstere Welt, erfüllt vom Knarren und Quiet-schen der Planken, vom Schnarchen und Husten der Männer. Unter ihnen schwappte das stinkende Bilgenwasser² und es wimmelte von Ratten.
Tagsüber verbrannte die tropische Sonne die Haut. Waren Piraten krank, gab es keine Medikamente. Im Gefecht verletzte Gliedmaßen wurden ohne Narkose abgesägt. Oft legte dabei der Schiffszimmermann Hand an.
Piraten aßen wenig frisches Obst oder Gemüse und litten oft an Skorbut². Diese Krankheit konnte mit Zitrusfrüchte geheilt werden.
Piratentod:
Bericht wie die über die Gerichtsverhandlung gegen Kapitän John Rack-ham (Caliko Jack), Anne Bonny und Mary Read stießen auf allgemeinen Interesse.
Auch Lieder über Piraten und ihre Missetaten waren im 18. Jahrhundert beim Volk sehr beliebt.
Gesucht:
Wenn ein Pirat gesucht wurde hängte die Marine Steckbriefe in jeder Stadt auf. Auf diesem Brief war ein bild von dem jeweiligen Piraten zu sehen und die Menge des Kopfgeldes, dass derjenige bekommt, wenn er den Pi-raten brachte. Meistens stand auch drauf ob man ihn Lebend oder Tod ha-ben wollte. Je schlimmer der Pirat war, desto höher war das Kopfgeld.
Diese Chance zog Kopfgeldjäger an, die die Piraten der Marine übergaben und das Kopfgeld einkassierten.
²Begriffklärung:
Taverne: Wirtshaus
Bilgenwasser:
Skorbut: Krankheit durch Mangel an Vitamin C