HexenZauber - Poesie und Lyrik

Bilder-Storys - Londons Strassen

Bilder-Storys - Londons Strassen

Londons Strassen

Es war noch kurz vor Sommeranfang, Temperaturen knapp um die 16°C, dennoch schien vereinzelt die Sonne. Daher trug Christin ihre Wildlederjacke und eine Sonnenbrille, die sie elegant in ihre Kurzhaarfrisur steckte. Die vereinzelten Strähnen die ihr ins Gesicht vielen machten sie zugleich freundlicher, jünger und hübscher.

Eine ominöse Firma aus London hatte Christin beauftragt einen Mann zu beschatten und das tat sie. Sie stand zwischen der Meadcroft Road und der Kennington Park Gardens zwischen 2 Gebäuden und wartete auf Ihr Motiv. Als der dunkelhäute Mann aus der Gebetsstätte trat und nach rechts in die Kennington Park Gardens einbog, war Christins Moment gekommen. Sie trat aus ihrem Versteck und lief ihm sogleich hinterher. Der Mann blieb abrupt stehen, Christin erschrak, was sollte sie nun tun? Wenn er sie jetzt sah, und hielte er sie auch nur für eine Touristin, was der Wahrheit ziemlich nahe kam, dann würde sie ihm später auffallen! Sie sprintete die wenigen Schritte zurück zwischen die beiden Gebäude, nahm eine scharfe Linkskurve und dann gleich eine weitere hinter das Gebäude, damit der Mann, der sich wieder auf den Rückweg machte, sie nicht sofort zwischen dem kleinen Spalt ausmachte.

Er lief die Kenninton Park Garden zurück, an den Gebetsstätten vorbei, aus denen er vor wenigen Minuten herauskam und bog am Ende der Straße links in den Saint Agnes Place ein. Christin kannte sein Ziel, daher blieb sie noch einige Augenblicke zwischen den Gebäuden stehen und wartete bis sie ihn die Meadcroft Road kreuzen sah, um ihm dann, immer in Deckung der Parkbäume, hinterherzulaufen. Die Saint Agnes Place war lang, Christin demnach immer bemüht sicheren Abstand zu wahren und vor allem durch nichts aufzufallen. Ein paar Einheimische und Touristen streiften gemütlich durch den Park und Christin schoss mittendrin ein paar Fotos. Zumindest sollten das die andern denken, damit sie als Verfolger nicht so auffiel, was sich anhand des schnellen Tempos des unbekannten als nicht ganz so einfach erwies. Sie kaschierte ihren schnellen Schritt mit ein paar Blicken auf die Uhr. In einer Großstadt wie London waren schließlich einige in Eile – Termine hier, Termine da.

Die Saint Agnes Place mündete in die Bolton Crescent und kreuzte schon nach wenigen Minuten die Bundesstraße A202 Camberwell New Road. Durch die Unterführung gelangten sie auf die Foxley Road. Bald hatten sie ihr Ziel erreicht, auf der Strasse neben dem Fabrikgelände waren sie zumindest schon. Die Crammer Road, eine kleine Nebenstrasse ging rechts von ihr ab, dort befanden sie auch die Eingänge für die Arbeiter. Endlich. Hier musste sie ihn erwischen – das war ihr Auftrag. Christin wurde immer nervöser. Sie schlich dem Unbekanten weiter hinterher, zwischen Gebäuden und fabrikeigenen Gassen, nur bekam sie einfach kein geeignetes Motiv von ihm. Er bog die nächste rechts ab, Christin folgte ihm wenig später. Eine schlinge zog sich plötzlich um ihren Hals. Christins Augen schreckensgeweitet, ihr Puls raste. Sie hob abwehrend die Hände und lies dabei ihre Kamera los. Diese prallte mit einem dumpfen Schlag zu Boden, der Auslöser ging los und blitze. Da hatte sie nun ihr Foto, doch zu welchem Preis?