Der Ritus der Bestimmung
Ich weiß nicht genau ob es nun Magie oder Glaube ist, aber ich habe kürzlich in einem Ritual meine Bestimmung erhalten.
In einem Clan, wie auch in jeder anderen Gemeinschaft von Individuen sollte jeder eine bestimmte Aufgabe übernehmen. Diese herauszufinden nimmt schon eine gewisse Zeit in Anspruch denn es gilt zu erkennen wo die Stärken, Schwächen und Neigungen der Person liegen. Hinzu kommen auch die Leistungen und Verdienste des Anwärters. All dies fließt am Ende in die Beratung des Clans ein und führen, unter Anleitung eines Druiden oder Barden schließlich zu einem Ergebnis, dass der Anwärter in einer Art Meditation mit den Göttern vereinbaren muss.
Nun, zurück zu meinem Ritus:
In den drei Jahren die ich nun Mitgleid der Teutorix Glania Fiadach bin, wurde ich beobachtet und getestet welche Aufgabe für mich geeignet wäre. Vor kurzen kam der Rat des Clans dann zu einem Ergebnis. Ich wurde zum Wächter des Clans ernannt. Mir obliegt es nun, Unheil und negative Einflüsse von meinem Clan fernzuhalten, sei es im realen Leben oder während der Rituale, weenn der Schleier gelüftet wird, und ihn -zur Not auch vor sich selbst- zu schützen.
Das Ritual selbst war eher kurz und wenig spektakulär, da es jedoch fast so persönlich wie eine Namensweihe war, ging es mir doch schon sehr nahe.
Der Rat kam zusammen und ich wurde vor ihn bestellt. Es folgte eine kurze Ansprache von Righ und Druide und ich wurde zunächst nur nach Worten zum Wächter des Clans ernannt. Danach wurde mir aufgetragen mich für eine unbestimmte Zeit zurück zu ziehen und in mich zu gehen um die Götter zu befragen. Hierzu suchte ich mir ein stilles Fleckchen am Waldrand, entzündete dort zwei Kerzen und vertiefte mich in ein stilles Gebet. Nach einigen kurzen Augenblicken -zumindest kam es mir so vor- glitt ich hinüber und sah mich meinem Schutzgeist gegenüber. Hinter ihm erkannte ich Schemenhaft eine Gestalt mit einem mächtigen Hirschgeweih. Diese Gestalt trat auf mich zu und hob die Hände. In ihnen hielt sie einen schlichten Torques den sie mir um den Hals legte. Alles geschah seltsam verlangsamt und doch unheimlich schnell denn kaum war die Gestalt so nahe dass ich ihr Gesicht hätte sehen müssen, war sie auch schon wieder im Dunkel versunken und ich erinnere mich nur noch an dunkle, sanftmütige Augen. Nun war ich mit meinem Schutzgeist allein und auch der Rabe stieß sich kurz darauf ab und glitt davon. Ich kehrte zurück und spürte wie mein Torques unnatürlich heiß und schwer um meinen Hals lag.
Da ich bei dieser Begegnung nichts negatives Empfunden hatte, kehrte ich frohgemut zu meinem Clan zurück und erklärte dem Rat dass die Götter meine Aufgabe angenommen hatten.
~~...einsam wandere ich durch die Nacht, die Orte des Zwielichts sind meine Heimat...~~